Karlheinz Franke - Wicherns Genossen der Barmherzigkeit – Diakone des Rauhen Hauses

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Wicherns Genossen der Barmherzigkeit – Diakone des Rauhen Hauses: краткое содержание, описание и аннотация

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Aus seinen 'Gehilfen', die Johann Hinrich Wichern aus ganz Deutschland in das von ihm 1833 gegründete Rauhe Haus rief, damit sie ihn bei seiner Erziehungsarbeit unterstützten und die von den Jungen in den Erziehungsfamilien 'Brüder' genannt wurden, baute er den hauptberuflichen Mitarbeiterstab seiner Inneren Mission auf, die 'Berufsarbeiter', die als 'Hausväter' in 'Rettungshäusern' und ähnlichen Einrichtungen, als Strafvollzugsbetreuer oder als 'Stadtmissionare' in ganz Deutschland und im Ausland bis hin nach Übersee tätig wurden. Aus diesen Gehilfen entwickelte sich später der Beruf Diakon / Diakonin und Sozialpädagoge / Sozialpädagogin. Zehn dieser Brüder des Rauhen Hauses aus Wicherns Zeit bis in unsere Tage werden in diesem Buch in kurzen Lebensportraits oder längeren Selbstzeugnissen vorgestellt. Diese 'Genossen der Barmherzigkeit' und christlichen Botschafter unter dem einfachen Volk geben mit ihrem teilweise aufopferungsvollen Leben Zeugnis von der Liebe, die sie durch Jesus Christus erfahren haben. Als Zeugen des Alltags ihrer Zeit gestatten sie uns einen guten Einblick in die Geschichte des Rauhen Hauses, der Inneren Mission, der Diakonie der Evangelischen Kirche, der Wohlfahrtspflege in deutschen Landen, aber auch ganz allgemein in das Alltagsleben früherer Generationen.

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Inzwischen war ich auch in dem Alter, dass ich meiner Militärpflicht genügen musste. Bei der Musterung wurde ich für tauglich befunden und sollte zur Feldartillerie. Aber ich war bereits überzählig und wurde in diesem Jahr nicht mehr eingezogen. So fuhr ich zu einer befreundeten Familie nach Wuppertal. Im Frühjahr wollte ich mit meinem Freund Wilhelm auf Wanderschaft gehen.

In dieser Zeit lernte ich meine spätere Frau Lina kennen. Wir ahnten damals noch nicht, dass wir 10 Jahre warten müssten, bevor wir heiraten könnten. Im Frühjahr marschierte ich mit meinem Freund Wilhelm über Nassau, Ems, Koblenz bis nach Köln. Wir haben uns nirgends lange aufgehalten. In Bonn schliefen wir in einer sehr schönen, sauberen und nett gehaltenen Herberge. In Köln bekamen wir beide Arbeit, ich in einer Wagenfabrik, Wilhelm in einer größeren Tischlerei. Wir bewohnten gemeinsam ein Zimmer. Später wanderten wir nach Düsseldorf. Ich nahm dort Arbeit in einer Wagenfabrik an. Hier machte ich auch die erste Bekanntschaft mit den Gewerkschaften, da die älteren Gesellen mich in die Versammlungen mitnahmen.

Im Januar 1891 erreichte mich plötzlich der Befehl, mich beim Infanterieregiment in Diedenhofen in Lothringen zu melden. Ich verließ Düsseldorf und nahm meinen Weg über die Heimat. In Koblenz besichtigte ich eine Filiale der Scheurener Anstalten in Langau, wo Lina inzwischen als Gehilfin eingetreten war. Nach einem Fußmarsch von 10 Stunden erreichte ich Wiesbaden, wo ich mich bei der Bezirkkommandantur meldete. Ich wurde einem Gefreiten übergeben, der mich nach Mainz brachte. Am nächsten Morgen fuhr ich durch die Pfalz nach Diedenhofen. Die Kompanie war bereits seit drei Monaten in der Ausbildung, und ich war als Ersatz für einen Mann eingezogen worden, der dienstuntauglich geworden war. So wurde ich nachträglich alleine ausgebildet. Das Regiment war vor einigen Jahren aus ostpreußischen Offizieren und Unteroffizieren zusammengestellt worden. Die Namen waren für mich unaussprechlich. Die Ausbildung war wirkliche Soldatenschinderei. Ich musste dann auch für einige Wochen wegen einer Fußwunde ins Lazarett. Im zweiten Dienstjahr wurde ich zur Schießschule nach Spandau versetzt. Hier hatte ich auch Gelegenheit, Berlin kennen zu lernen. Die Dienstzeit dauerte damals drei Jahre. Ich wurde später jedoch noch einmal zu einem Kaisermanöver eingezogen.

Nach der Wehrpflicht nahm ich in Koblenz wieder Arbeit in meinem Beruf als Stellmacher auf. Meinen Beruf hatte ich gern und stand nun vor der Wahl, diesen weiterzuführen oder zur Mission zu gehen. In Koblenz kam ich in einen Kreis junger Männer, die mich dazu drängten, in die Diakonenanstalt Duisburg einzutreten. Ich ließ mir von dort Unterlagen schicken. Doch die Ausbildung für die Krankenpflege behagte mir nicht. Anlässlich meiner Besuche bei Lina kam ich auch mit Diakonen des Rauhen Hauses zusammen, die mir rieten, mich beim Rauhen Haus zu bewerben. Auf meine Anfrage erhielt ich die Antwort, ich solle sofort nach Hamburg zur Vorstellung kommen. Doch dazwischen kam die Aufforderung, beim Kaisermanöver mitzumachen, so dass ich erst danach zur Vorstellung nach Hamburg kam.

Direktor Johannes Wichern (Johann Hinrichs Sohn war seit 1873 Vorsteher) wünschte, dass ich noch zur Feier des 60. Jahrestages am 12. September 1893 in Hamburg sein sollte, da dies eine bleibende Erinnerung für mich sein würde. So traf ich am 11. September 1893 in Hamburg ein. Damit hatte ein neuer bedeutender Abschnitt meines Lebens begonnen.

Die Zeit im Rauhen Haus

Bei mir stellte man fest, dass ich vom Lande sei und deshalb gut mit einem Fuhrwerk umgehen konnte. So bekam ich einen wunderschönen Esel und einen Eselwagen anvertraut und durfte ein halbes Jahr lang das gute Trinkwasser aus einem Brunnen der Koppel in die Anstalt fahren, da das Leitungswasser nicht zu trinken war. Meine Eselin Flora habe ich in guter Erinnerung behalten.

Zu unserer Ausbildung gehörte auch eine Gehilfenzeit in einer auswärtigen Anstalt, die in der Regel zwei Jahre dauern sollte. Ich wurde zu diesem Zweck in die Arbeiterkolonie Kästorf bei Gifhorn geschickt. Dort waren 250 Plätze für Leute, die im Leben gestrauchelt waren und hier einen neuen Anfang wagen wollten. Die Männer fanden Beschäftigung in den Werkstätten, aber auch bei der Urbarmachung weiter Heideflächen. Als ich hinkam, bestand die Kolonie bereits 12 Jahre, und wir hatten zu dieser Zeit 1.500 Morgen Land urbar gemacht. Drei Pferde- und drei Ochsengespanne waren für die Bearbeitung dieser Flächen nötig. Ich hatte den Innendienst zu versehen mit Aufnahme, Entlassung und persönlicher Betreuung der Kolonisten, während die anderen drei Gehilfen Außendienst hatten und mit den Kolonisten draußen arbeiten mussten. Der Leiter der Anstalt war Diakon Kuhlmann vom Rauhen Haus. Von ihm habe ich viel gelernt. Ich musste die Werkstätten beaufsichtigen, das Material herausgeben, die Fleischportionen abwiegen und anderes mehr. Um 5 Uhr morgens begann mein Dienst, der bis in den späten Abend hinein dauerte, bis die Leute im Bett waren. Viele der Kolonisten hatten schwere Zuchthausstrafen hinter sich. Trotzdem bin ich gut mit ihnen zurecht gekommen. Wenn es Schwierigkeiten gab, haben mir meistens die anderen Kolonisten geholfen. Nach 1 ½ Jahren wurde ich vom Rauhen Haus wieder angefordert. Der Hausvater in Kästorf war nicht sehr erfreut darüber und sagte: „Wenn ich einen guten Gehilfen habe, so kommt er nach 1 ½ Jahren wieder weg, habe ich aber einen schlechten, so muss er 3 Jahre bleiben.“

In diese Zeit fiel auch der Tod meines Bruders Christian im Frühjahr 1895. Meine damalige Freundin Lina hatte ihn öfter im Krankenhaus besucht und mir geschrieben, ich möchte ihn doch noch einmal besuchen kommen. So bin ich dann nach Wiesbaden gefahren und fand ihn sehr krank.

Ich kehrte ins Rauhe Haus zurück und sollte meine theoretische Ausbildung beginnen. Aber es dauerte nicht lange, da fehlte eine Kraft, die landwirtschaftliche Kenntnisse hatte und mit den Landwirtschaftslehrlingen umgehen konnte. Diese Kraft sollte ich sein. In Jenfeld neben dem Exerzierfeld der Wandsbeker Husaren hatte das Rauhe Haus 150 Morgen Land. Außer zwei Knechten, welche die Pferdegespanne führten, wurden auch die Ökonomielehrlinge eingesetzt. Es waren 20 junge Leute im Alter von 16 bis 20 Jahren. Sie kamen meistens aus den sogenannten höheren Ständen; viele Adlige und Söhne von Offizieren, Kaufleuten und Gutsbesitzern waren darunter. Die Landwirtschaft des Rauhen Hauses war damals in Deutschland ein Begriff, da wir Versuchsfelder für künstliche Düngung hatten. Die theoretische Ausbildung wurde von Dr. Ullmann durchgeführt. Der Kunstdünger wurde von den Fabriken kostenlos zur Verfügung gestellt, aber wir mussten die Verarbeitung des Düngers und die Ernteergebnisse schriftlich genau festhalten. Das war eine sehr schwierige Arbeit, jedoch für die Jungen sehr lehrreich. Ich kam sehr gut mit ihnen zurecht und stand später noch lange mit einigen von ihnen im Briefwechsel. Für mich war die Zeit sehr anstrengend. Im Sommer mussten wir um 5 Uhr raus, im Winter um 6 Uhr. Bald nach dem Frühstück ging es aufs Feld, eine halbe Stunde Weg. Dort arbeiteten wir bis Mittag. Nach dem Mittagessen fuhren wir wieder hinaus und arbeiteten bis zum Abend. Zur Arbeit kamen also jeden Tag zwei Wegstunden hinzu, dazu dann noch abends die Arbeit in der Familie, das Ganze beinahe 4 Jahre lang. Ich wurde nicht abgelöst, so dass ich den Unterricht, den Johannes Wichern persönlich erteilte, nicht, wie meine Kameraden, ordentlich besuchen konnte. So halfen sie mir abends, das am Tage Durchgenommene nachzuarbeiten.

Das ganze Leben im Rauhen Haus war mir lieb geworden und hat mich tief geprägt. Die religiöse Wärme war unaufdringlich, aber immer gegenwärtig. Die Morgen- und Abendandachten im Betsaal, die Wichern sehr oft selbst hielt, haben meinem Leben die Richtung gegeben. Besonders eindringlich wusste Wichern die Festzeiten, besonders die Weihnachtszeit zu gestalten. Sehr schön war es, wenn in der Adventszeit jeden Sonntag auf dem Kronleuchter ein Licht angesteckt wurde. Wir hatten einen kleinen und einen großen Knabenchor, die sehr schön sangen. Etwa 10 Tage vor dem Fest zogen die Jungen in den Wald, um Moos und anderes Material für den Bau einer Krippe zu holen, die der Sattler Colditz mit Pappe ausgekleidet hatte. In der Adventszeit zog der kleine Chor mit seinen Liedern auf Betteltour zu den Kaufmannsfamilien, die dem Rauhen Haus nahe standen und führte eine Sammelbüchse mit sich. Sie brachten oft reiche Geldbeträge heim. Außerdem hatten die Familien des Rauhen Hauses auch Patenschaften bei bedürftigen Leuten in der Stadt übernommen, die sie zu Weihnachten beschenkten. Diese Bescherten hatten dabei nicht den Eindruck, dass sie Nehmende waren, sondern dass sie geehrt wurden. Am Heiligen Abend gingen alle Jungen zur Christmette in die Hammer Kirche. Während dieser Zeit baute der Familienbruder den Gabentisch auf. Die Gaben stammten meistens von den Eltern. Wo Eltern nichts schicken konnten, stiftete das Rauhe Haus Geschenke aus Spenden, so dass sich kein Junge zurückgesetzt zu fühlen brauchte. Frau Wichern sorgte als gute Hausmutter dafür, dass für jeden Jungen das Fest zu einem Freudentag wurde. Nach dem Festessen kam die Bescherung der Brüder. Die Knaben, etwa 300 an der Zahl, wurden derweil für eine Stunde in der Turnhalle versammelt. Ein Bruder las ihnen eine weihnachtliche Geschichte vor und sang mit ihnen. Das war keine ganz leichte Aufgabe, die ich auch einmal zu erfüllen hatte. Die Bescherung der Brüder nahm Frau Wichern selber vor. Wir bekamen praktische Dinge, wie Bücher, Wäsche und dergleichen. Wer bei dieser Gelegenheit einen Reisekoffer bekam, konnte annehmen, dass seine Entsendung in naher Zeit bevorstand. Der erste Feiertag verlief still. Am zweiten Feiertag wurde ein Rundgang durch die Anstalt gemacht und die Krippen in den Familien besichtigt. Die Familie mit der schönsten Krippe bekam ein Geschenk als Prämie.

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