Mario Covi - Seefahrt - Abenteuer oder Beruf? - Teil 2

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Seefahrt - Abenteuer oder Beruf? - Teil 2: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Faszination der Seefahrt… Erinnerungen an exotische Gestade, an Zeiten, da es hinaus ging auf See mit einem zusammengewürfelten Haufen ziemlich zügelloser Kerle, die sich zu einer funktionierenden Gemeinschaft zusammenraufen mussten. Der Schiffsfunker Mario Covi erzählt über seine Seefahrtzeit von 1962 bis 1990, als er auf Tramp- und Linienschiffen, auf Hochseeschleppern und Tankern die Weltmeere befuhr. Er berichtet über ein Leben zwischen Abenteuer und Beruf, vom wilden Leben in den Häfen und von gefahrvollen und einsamen Momenten auf See. Er erzählt von blinden Passagieren, vom Schmuggel, von Unfällen, von Seenot und dem steten Traum vom Traumtrip. Und von den zärtlichen Momenten eines komplizierten Familienlebens, auf das auch ein Seemann einen berechtigten Anspruch hat.
"Der Autor", so die Meinung eines Lesers, «hat den Mut zu einer ehrlichen Darstellung der Seefahrt, besonders hinter den Kulissen, gefunden. Alle Härten auf See, aber auch die Schönheiten der Welt sind in ausgezeichneter Weise dargestellt…»
In den letzten Jahren hat sich die Seefahrt rasant gewandelt, fast so dramatisch wie einst, als die Großsegler von den Dampfschiffen, die Stückgutfrachter von den Containerschiffen abgelöst wurden. Eindrucksvoll vermittelt der Autor diesen Wandel, und er berichtet vom Niedergang der deutschen Handelsflotte, von den Seeleuten als frühen Opfern der Globalisierung, die uns mittlerweile alle eingeholt hat.

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Das war zu viel für die Indianerin. Wütend stürzte sie sich auf die lange, kaffeebraune Schöne, zauberte urplötzlich eine Rasierklinge hervor und geiferte: „Jetzt will ich dein verdammtes Blut fließen sehen! Ich bin Indianerin, ich kann kämpfen, dein geiles Blut will ich trinken!“

Mann! Zwei heißblütige Frauen, die sich um die läppische Gunst eines belämmerten Funkenpusters rauften! Das hob das Selbstbewusstsein ungemein! – Nur konnte ich die billige Befriedigung unreifen Selbstgefühls nicht so richtig auskosten, denn die drohende Rasierklinge der vom Marihuana berauschten Nazareth-Maria war nun doch des Guten zu viel. Der Reiniger und ich hatten ganz schön zu tun, um den langhaarigen Amazonasteufel zu bändigen, der nach dem Blut der kraushaarigen Venus lechzte. Die wiederum drohte katzenkrallig und fauchend und musste von den anderen "Senhoritas" überwältigt werden. Tolle Verlockung, von zwei derartigen Wildlingen vernascht zu werden, Mannomann! Chauvinistische Pornomärchenvorstellung für zu Lustgreisen verkrüppelte Seelords, die ihren Mädels daheim mit aller Kraft treu zu bleiben versuchen in der abergläubischen Überzeugung, so ein lächerlicher Männerpint sei aus Seife, der sich schäumend abnutzen könnte...

Es kam schließlich zu einem Waffenstillstand, indem ich schwor, weder mit der Indianerin, noch mit der verführerischen Krauskopfvenus ins Lustlager zu hüpfen. Doch Morgen für Morgen kam der Zweite, der in aller Frühe die Hütten und Kaschemmen durchkämmte und die Seeleute einsammelte, auch in unseren Verschlag. Und er riss mich unsanft aus dem bacardiblauen Schlummer, indem er brutal an jenen Weichteilen zog, von denen sich die Senhoritas so viel versprachen! Und Morgen für Morgen war es der Sündenpfuhl von Maria Nazaré, aus dem mich der Zweite Steuermann hochscheuchte und in den wartenden Jeep verfrachtete, wo lauter verkaterte Zechbrüder und Hurenböcke beisammen hockten und triefäugig in den Tropenmorgen plierten, während sie über die Sanddünen zurück an Bord gekarrt wurden. Welch glückselige Zeiten das doch waren, als Aids noch völlig unbekannt war und den Jungs "höchstens" ein chronischer Tripper drohte! Allerdings muss man sich schon fragen, weshalb wir dieses Lotterleben führten. Nacht für Nacht an Bord in einem überhitzten, staubigen Brutkasten vor sich hin zu rotten erschien uns einfach nicht lebenswert...

Die treue kleine Maria Nazaré muss mich stets aufgelesen haben, wenn ich irgendwo volltrunken zusammenbrach. Selbst dann, wenn sie bereitwilligere Kundschaft hatte, ließ sie mich nicht im Stich. So wachte ich zuweilen auf und wunderte mich, dass wir zu dritt auf dem Lotterlaken lagen.

Die GibsonGitarre konnte ich unbeaufsichtigt in dem finsteren Viertel - фото 11

Die Gibson-Gitarre konnte ich unbeaufsichtigt in dem finsteren Viertel zurücklassen. Jeden Abend, wenn ich mit den anderen von Bord durch die unbeleuchteten Schlammgassen in die Favela trottete, führte mich irgendein kleiner Junge oder ein Mädchen in eine der armseligen Hütten. Dort wurde mir dann das Instrument feierlich übergeben, mit der Bitte, ein paar Lieder zu spielen. Es war zu Herzen gehend, wie diese armen Menschen die Musik liebten und die Gitarre als Symbol jenes anderen Teils des Lebens achteten, den man außer dem täglichen Brot brauchte. Es wäre den Bewohnern der Favela ein Leichtes gewesen, das teure Instrument verschwinden zu lassen, um vom Erlös ein Weilchen leben zu können. Sie sahen aber darin kein provozierendes Sinnbild unerreichbaren Wohlstandes, sondern etwas, dessen Wert auf einer anderen Ebene zu liegen schien...

Das Elend der Küstenbewohner drang in kleinen Blitzlichtern in mein versoffenes Hirn. Die Bemerkung eines Janmaaten etwa, er habe eine der jungen Frauen beobachtet, wie sie ihrem Baby schwarzen Kaffee zu trinken gab: das billigste Getränk Brasiliens. Oder das Staunen eines Matrosen, der eine Behausung zum Einsturz brachte, weil er sich beim Pinkeln an der Hüttenwand abgestützt hatte.

Da war ein schwarzlockiges Mädchen, deren Anblick einem den Atem raubte. Eine Schönheit, der zu widerstehen unmöglich schien! Leider – oder zum Glück? – begegnete ich ihr erst am Ende unserer langen Liegezeit, wenige Stunden vor Auslaufen. Sie zeigte mir an einer delikaten Stelle ihrer Honighaut eine brutal eingebrannte "18", ein Brandzeichen, wie man es Kälbern besitzergreifend aufdrückt. „Diese Erinnerung hat mir mein Vater verpasst, als er mich mit achtzehn Jahren zu seiner Geliebten machte...“ erzählte sie mir.

Einmal zechte ich mit dem Dritten Offizier, einem wirklich feinen Kameraden, von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Wir schnackten von unseren Mädchen im fernen Deutschland, denen wir ewige Liebe versprochen, und nach wüsten Wochen in Zentralamerika nun auch endgültige Treue geschworen hatten. Unsere Herzen brannten vor Sehnsucht! Irgendwann im Laufe der Nacht spürte ich, wie sich ein Mädchen neben mir zurecht kuschelte und mit deutlichen Zärtlichkeiten versuchte, mich aus dem Alkoholnebel in die Wirklichkeit zu locken. Der Dritte röchelte längst, den Kopf auf der Tischplatte. Um uns tobte das Nachtleben. Männer grölten, Weiber kreischten, Musikanten spielten jazzigen Bossa Nova, mitreißende Sambas, akrobatische Akkordeonstücke aus dem "Sertão"...

Irgendwann schlummerte ich ebenfalls ein, das Kuschelmädchen an mich geschmiegt. Als ich im Morgengrauen aufwachte, schaute ich mir die neckische Klette neben mir genauer an. Die Ernüchterung war unbarmherzig: da hatte sich doch die ganze wilde Nacht lang ein Kind mit eindeutigen Fummeleien an mich heran gebaggert, ein kleines Mädchen, das ich nun rabiat weckte und fortscheuchte. Erschrocken fuhr die Kleine hoch, schaute mich aus großen Augen an. Augen eines gehetzten Tierchens, eines geschundenen Gassenköters. In einem zerrissenen, schmutzigen Kittelkleid stand sie vor mir, den Bauch prall vorgewölbt. Ich war noch so benebelt und zerknirscht, dass mir erst nach langen Sekunden klar wurde, ein schwangeres Kind vor mir zu sehen. Ich musste raus hier! Die kleine Kindfrau folgte mir, führte mich in die regennassen, stinkenden Gassen zwischen den wackeligen Elendsquartieren, stammelte ihr lockendes „Focki-focki“ in der erbärmlichen Hoffnung, in mir einen zu jeder Niedertracht fähigen Kunden gefunden zu haben...

Ich gab ihr den Rest meines Geldes, alle widerlichen Cujambels, die ich in meinen vergammelten Jeans noch finden konnte, und schwankte davon, riss mich los von diesem rotznasigen Elend, schlug abwehrend auf fummelige Schmuddelhändchen, löste mich von der kleinen Menschenklette, von dieser Kinderhure.

Am Abend des gleichen Tages begegnete ich ihr wieder. Nüchtern. Stumm blickte sie mich mit ihren Hundeaugen an. Ich schenkte ihr Geld, was hätte ich sonst tun können... Hier galten keine Gesetze. Höchstens solche, die Besitz, Wohlstand und Macht schützten. Was aber ist schon schützenswert an einem Favelakind, einem viel zu oft getretenen, wehrlosen und verwahrlosten Bastard aus der dreckigsten Gosse Nordostbrasiliens!

Die Senhoritas erzählten mir dass die Kleine elf Jahre alt sei und ihr eigener - фото 12

Die Senhoritas erzählten mir, dass die Kleine elf Jahre alt sei und ihr eigener Vater sie bereits zum zweiten Mal geschwängert habe. Das erste Kind habe sie bald verloren. Diesmal sei sie aber schon ungefähr im achten Monat. Unter Androhung von Schlägen jage sie der Vater, ein versoffenes und gewalttätiges Dreckstück von Mann, auf den Strich. Ja, ja, es sei ein jammervolles Elend! Es sei Barbarei! Aber so sei es nun mal, das Leben in der Favela, wo man schnell verschwinde, wenn man sich um die Angelegenheiten anderer kümmere.

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