Lukas Kellner - Tomoji

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Er lässt seine Opfer aussehen wie Emojis. Es sind Frauen. Nur Frauen.
Als Eliah Nommsen den ersten Tatort betritt, beginnt die Jagd nach dem Emoji-Mörder und damit ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn eines ist ab dem dritten Mord nicht mehr abzustreiten: Irgendjemand von der Polizei unterstützt den Killer.
Tomoji spielt in einer Welt aus Frauenhass und fehlgeleiteten Gefühlen. Eine Welt, die wirklich existiert.

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Das Kinn sah unversehrt aus, genauso wie der weich geformte Hals und die seidig blonden Haare.

Soweit alles normal und schön anzusehen. Das, was aus dem Rahmen fiel, war ihr Mund. Tote lachten nicht, Freude lag ihnen fern. Sie hingegen schien den schönsten Tag ihres Lebens zu feiern. Ihre Mundwinkel waren weit in die Wangen gezogen, damit es so aussah, als würde sie bis über beide Ohren grinsen. Zwei Angelhaken und Nylonschnüre, über den Kopf hinweg gespannt, zwängten ihr die Glückseligkeit auf. Dennoch waren diese Haken – durch die Mundwinkel gerissen und zurückgezogen – nicht das Schrecklichste daran. Eliahs Blick wanderte höher und machte bei ihren Augen halt. Alles in ihm zog sich zusammen, als er feststellte, dass beide fehlten. Da waren keine Pupillen, keine Iris, aber auch keine Augenhöhlen – nichts, was irgendwie an diese Stelle gehört hätte. Stattdessen hatte man ihr zwei faustdicke, von Blut triefende Herzen ins Gesicht gerammt. Herzen! Herzen, die aus etwas Lebendigem herausgerissen worden waren und jetzt ihren toten Körper zierten. Man konnte die Aorta sehen, die Venen, die ungleich aus dem Fleischklumpen herausragten und im Nichts endeten. Das dunkle Rot des Muskelfleisches und das milchige Weiß der dünnen Faserhaut, die das Organ umgab. Tropfend und triefend, am falschen Ort platziert und nach seiner einstigen Umgebung schreiend. Marvin löste sich als Erster aus der Starre.

„Das ist ein Emoji!“, japste er in einer Mischung aus Entsetzen und Faszination.

„Ein was?“, keifte Bakus.

„Meinst du das, was man auf WhatsApp verschickt?“, fragte Eliah und kniff dabei die Augen zusammen. Marvin öffnete einen seiner Chatverläufe, rief die Emoji-Palette auf und wählte das Herz-Emoji aus. Er ging zwei Schritte auf das Opfer zu und hielt das Display direkt neben ihr Gesicht.

„Sehen Sie, die Ähnlichkeit ist ungeschmälert!“ Eliah und Bakus schauten beide entsetzt auf das Opfer. Marvin hatte Recht. Es war so pervers wie surreal. Links das Handy mit dem Emoji: Ein lachender Smiley, der statt zwei aufgerissenen Augen zwei große, schlagende Herzen besaß. Rechts die Frau. Auch sie grinste. Auch sie besaß keine Augen. Nur Herzen.

Bakus, der mittlerweile kreidebleich angelaufen war, verließ, ohne ein weiteres Wort zu sagen, sehr zügig den Raum. Obwohl es ihm Eliah nur zu gerne gleichgetan hätte, hielt er der Versuchung stand. Er rieb sich die Augen und versuchte einzig durch den Mund zu atmen, um möglichst wenig vom ausdünstenden Tod riechen zu müssen.

„Glaubst du wirklich, dass das da das Vorbild war?“, fragte er, nachdem er widerwillig die Finger von den Augen genommen und zunächst nur Farbkleckse gesehen hatte.

Marvin steckte sein Handy in die Tasche zurück und ließ seinen Blick schweifen. Er schien irgendetwas zu suchen, ein Indiz, welches seine Theorie stützen könnte. Er blieb mit dem Rücken zu Eliah stehen und deutete an das hintere Ende des Büros.

„Ja, ich glaube schon.“, murmelte er mit ausgestrecktem Zeigefinger.

Auch Eliah konnte es jetzt sehen. Die entstellte Leiche hatte seine Aufmerksamkeit so sehr in Beschlag genommen, dass er noch keine Gelegenheit gehabt hatte, sich über die Eigenheiten seiner Umgebung bewusst zu werden. Hinter dem gläsernen Schreibtisch befanden sich drei große Bilder an der Wand. Sie waren mit einem schlichten, dünnen Rahmen aus Silber versehen worden. Jeder einzelne davon zeigte jeweils eine andere Frau. Eliah erkannte Michelle Obama und Beyoncé. Die dritte kannte er nicht. In die Bilder waren immer längere Schriftzüge eingebunden, Sätze, die wohl von den gezeigten Personen stammten. An sich klassische Motivationsposter, mit dem Unterschied, dass auf diese hier etwas geschmiert worden war. Dort, direkt auf Augenhöhe dieser erfolgreichen Damen, glänzten in angetrocknetem, kräftigem Purpur kleine, krakelige Kreise. Immer ein Kreis über jedem Auge.

„Ganz schön dramatisch“, flüsterte Eliah und drehte sich zur Tür um.

„Ich glaube Herbert kommt nicht mehr…“, seufzte er und zog sich ein paar Latexhandschuhe aus der Hosentasche.

„Dann wollen wir mal“, nickte er Marvin zu, atmete noch ein weiteres Mal durch den Mund ein und ging zu der toten Frau hinüber.

Kapitel 4 - Der Künstler

Jakob war müde. Verständlich. Er war die ganze Nacht wach gewesen. Aber er bereute es nicht. Sie verlangte es nun einmal von ihm. Sie war immer seine große Liebe gewesen, aber auch die Einzige, die ihn nie im Stich gelassen hatte und auf die er sich immer verlassen konnte. Sie war die Konstante in seinem Leben, die Titelei, das ‚Immer da‘. Die Kunst war seine ewige Begleiterin.

Manche hielten ihn für verrückt, andere verschrien ihn als einen unverbesserlichen Träumer und Taugenichts, doch das war ihm egal. Denn er tat Dinge, die niemand anderes tun würde. Dinge, die für andere undenkbar wären, geradezu unvorstellbar, verrückt und unmenschlich. Es war ihm nur möglich, weil er sie verstanden hatte, ihrem Ruf gefolgt war. Sie hatte ihm stets zugeflüstert und alles, was er tat, war ihren Wünschen Folge zu leisten.

Genauso oft, wie sie ihn einen Taugenichts schimpften, fragten sie ihn, woher er seine Inspiration nahm, dabei war die Frage eigentlich völlig falsch gestellt: Er nahm sie nicht, er bekam sie! Und alles was er dann tun musste, war sich ihr hinzugeben, alles Weltliche zu vergessen, um sich ihr voll und ganz zu widmen. Das bedeutete im Zweifel auch: Kein Schlaf, kein Essen, keine Pausen, nichts. Das war es, was sie von ihm im Gegenzug verlangte und er war willens, diesen Preis zu zahlen.

Jakob hatte mit einem Wirtschaftsstudium angefangen. Sein Vater riet ihm einst dazu und damals dachte er noch, er könne sein Leben nicht einfach nur der Kunst widmen. Es war wie eine Barriere in seinem Kopf gewesen, die ihm vorgab, dass es schlichtweg unmöglich, unerreichbar und unsinnig war. Dass er zu schlecht war, nicht gut genug, um damit sein Geld verdienen zu können. Er hatte sehr lange gebraucht, um zu realisieren, dass es kein Gut oder Schlecht gab, kein Brav oder Böse, kein David und kein Goliath. Es gab für ihn nur zwei Arten von Menschen: Diejenigen, die ihr zuhörten, die es zuließen sich auf das einzulassen, was sie ihnen auftrug, oder aber diejenigen, die sie gar nicht erst zu hören vermochten. Die, die zu sehr mit den Emotionen anderer beschäftigt waren, mit Emotionen, die gar nicht ihnen selbst gehörten. Menschen, die immer danach strebten, sich die Gefühle anderer einzuverleiben und dabei gar nicht bemerkten, dass sie innerlich verhungerten. Sein Zeigefinger begann zu zittern, während er über die warme Hand vor sich strich. Es fühlte sich nach Haut an, weich und fest gespannt um Fleisch und Knochen.

Die Maus war eine Sonderanfertigung gewesen. Geformt wie die Finger eines Menschen, konnte man sie benutzen wie jede andere Maus an einem Computer, nur, dass die Fingernägel hier die Knöpfe waren, mit denen man eine Auswahl traf.

Jakob hatte ein Fable für solche Sachen. Er umgab sich gern damit und sein ganzes Atelier war voll davon. Kleine Horror-Figuren, das mannshohes Replikat einer alten Frau, die zu zittern begann, wenn man an ihr vorbeilief, mehrere Gemälde und Poster, eine eigene Interpretation von Edvard Munchs ‚Der Schrei’ und dutzende Kameras, Pinsel, Leinwände und Kerzen. Nur das User-Interface des Photoshop, den er auf seinem Display geöffnet hatte, war nüchtern gehalten und so, wie man es kannte. Ganz im Gegensatz zu dem Bild, das er gerade mit dem Programm bearbeitete. Das Bild zeigte den grinsenden, abgetrennten Kopf einer Frau vor weißem Hintergrund. Ihr waren mit Blut rote Bäckchen aufgemalt worden. Um sie zum Lachen zu bringen, hatte sich der Künstler einer Vorrichtung aus Nylonfäden und Angelhaken bedient. Auf einem weiteren Bildschirm links von sich hatte er das PNG eines Emojis geöffnet. Es war das lachende Gesicht, mit den gepuderten, roten Bäckchen. Mit einem Klick speicherte Jakob seine Arbeit. Er lehnte sich im Stuhl zurück, neigte den Kopf zur Seite und betrachtete sein fertiges Werk. Ja… es war ihm gelungen.

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