Wirkmechanismus:
Aufgrund der Arbeiten der Tübinger Arbeitsgruppe ist davon auszugehen, dass die Wirkungen von Ukrain den Schöllkraut-Alkaloiden als bekannten Mitose-Hemmern, insbes. dem Chelidonin zuzuschreiben sind, ist nicht belegt. Das Stoffgemisch führte bei Zelllinien von soliden menschlichen Tumoren sowie von Lymphomen zum programmierten Zelltod (Apoptose) mit und ohne Beteiligung von Caspasen. In anderen Quellen werden auch immun-modulatorische und anti-angionetische Wirkungsmechanismen beschrieben.Die vom Hersteller betonte selektive Wirksamkeit von Ukrain gegen Tumorzellen unter Vermeidung von Schäden an gesunden Zellen konnte von einer unabhängigen Arbeitsgruppe nicht reproduziert werden.
Vielmals wird Ukrain kombiniert mit einem alkylierendem Zytostatikum, dem Thiotepa (z.B. Thiotepa® Lederle). Insbesondere zur Behandlung von Brust-,
Blasen- und Eierstocks-Krebs.
Die Anwendung von Thiotepa führt zu erheblichen Nebenwirkungen.
Zu diesen gehören Anämien und eine Krebs-erregende Wirkung, da Leukämien induziert werden können.
Für Thiotepa ist auch eine Knochenmark-Toxizität bekannt.
„Harmlose“ – aber i.S.e. Krebs-hemmenden Wirkung nutz- und wirkungs-lose – Pflanzen, denen eine krebs-hemmende Wirkung nachgesagt wird –, sind u.a.:
a) Myrrhe
b) Kombucha Tee aus Grünen Tee mit Kombucha-Pilz
c) Bittermelone (Momordica charantia)
[sie soll Krebszellen beim Darmkrebs zur Aopoptose bringen]
d) Gemeine Nachtkerzen-Öl (Oenothera biennis)
e) Katzenkralle (Uncaria tomentosa)
[sie soll wirksam sein bes. bei Leukämien]
f) Afrikanische Kirsche (Prunus africanus)
[ihr wird Wirksamkeit bei Prostata-Krebs zugesprochen]
Stellt sich die Frage:
Gibt es überhaupt Wirksubstanzen aus dem Pflanzenreich?
Sprechen wir zunächst über Phytotherapeutika ():
Es handelt sich um überwiegend frei-käufliche Arzneimittel, hergestellt aus Heilpflanzen (gesamte Pflanze oder Einzelteile wie Blätter/Kraut/Blüten) mit den darin enthaltenen Wirkstoffen, also einem breit gefächerten Spektrum an pflanzlichen Inhaltsstoffen.
Wichtig bzw. unerläßlich ist für mich dabei, dass die in den Präparaten enthaltenen Wirkstoffe „standardisiert und normiert“ sind; d.h.: dass sich in allen Tbl./Kps./Tr. usw. stets dieselben Mengen an Wirkstoffen befinden und eine gleichbleibende „Qualität“ nachweislich in allen Chargen vorliegt.
Zur Anwendung bei Krebskrankheiten/Leukämien muss noch vorab noch vermerkt sein, dass die nachfolgend genannten Phytotherapeutika sich lediglich auf das Krebsgeschehen beziehen.
Was die Anwendung von Phytotherapeutika (Phytopharmaka) angeht, so ist conditio sine qua non, dass dies erfolgt im Rahmen eines individuellen multi-modalalen Gesamt-Konzeptes.
Phytotherapeutika zur Krebsbehandlung von „A-Z“:
1. Anthocyane(Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe/SPS)
[besonders reich an Anthocyanen sind Heidel- und Holunder-Beeren, Brombeeren, Blaue Weintrauben, Kirschen, Schwarze Johannisbeeren, Blaukraut, schwarzer Rettich // Präparat z.B. Anthocyan Kps./Tbl. (Merosan Diätvertrieb) // nachgewiesen ist im Laborversuch („in-vitro“) ein dosis-abhängiges Hemmen des Wachstums von Krebs-Zellen bes. beim Colon-Carcinom // zusätzlich wirken die Anthocyane „anti-oxidativ“, also gegen die schädlichen Freien Radikalen]
2. Dionaea muscipula(Carnivora / Venusfliegenfalle)
[Carnivora ist der Presssaft aus der fleischfressenden Pflanze Dionaea muscipula. Seit über 25 Jahren forscht der Arzt Dr. Helmut Keller auf diesem Gebiet. In Deutschland ist Carnivora vielen Ärzten bekannt, entweder durch die Presse oder weil sie es selbst angewandt haben. 1983 ordnete das Bundesgesundheitsamt (BGA; heute BfArM) das Verbot von Carnivora an. Obwohl Dr. Keller beweisen konnte, dass er in der Lage war, die Verunreinigung durch Endotoxine (Bruchstücke von Bakterienmembranen) bei zukünftigen Produktionen verhindern zu können, kam Carnivora nie mehr „richtig auf den Markt".
3. Leopardenblume(Belamcanda chinensis)
[Hauptwirkstoff ist das in höherer Konzentration in der Wurzel enthaltene Glycosid ‚Tectorigenin‘; d.i. ein sogen. ‚Phyto-Östrogen‘, ein „Isoflavon“. Es ist inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Tectorigenin die Expression (= das Herauspressen) des Androgen-Rezeptors (AR) in Prostata-Carcinom-Zellen (LNCaP-Zellen) vermindert; dadurch wird das Krebszell-Wachstum gehemmt und die Ausbreitung des Prostata-Krebses verlangsamt // Indikation: Prostata-Carcinom]
4. Taxus baccata(Europäische oder Gemeine Eibe)
[s.v. unter Homöopathika + s.unten]
5. Viscum album(Mistel)
[vgl.separates Teilkapitel vorne]
Zuletzt noch zu einer Pflanze, deren Inhaltsstoffe immer mehr als Krebs-hemmend an Bedeutung gewinnen – inzwischen auch in der Schulmedizin als halb-synthetisches Praclitaxel unter dem Markenamen „Albraxane® 5mg/ml Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung“ zunehmend angewendet!
6. Pazifische Eibe (Taxus brevifolia)
Die wichtigen Inhaltsstoffe der Rinde der Pazifischen Eibe, die Taxane und hier der Inhaltsstoff „Paclitaxel“, sind bereits seit nahezu drei Jahrzehnten – als mittlerweile halb-synthetisch hergestellter Wirkstoff, allerdings aus der europäischen Eibe (Taxus baccata, s.o.) – ein wichtiges Arzneimittel in der Schulmedizin zur Behandlung bei verschiedenen Krebs-Erkrankungen wie z.B. Eierstock- und Brust-Krebs.
In der Phytotherapie wird die Gesamtpflanze „Pazifische Eibe“ verwendet. Neben den wichtigen Taxanen enthält die pazifische Eibe aber auch die wichtigen Lignane (= Phytohormone – enthalten in Getreide, Obst, Gemüsen, Samen – sie mindern erwiesenermaßen des Brustkrebs-Risiko (Suzuki: British Journal of Cancer, 2008]; sie verfügen neben der krebs-hemmenden Wirkung noch über entzündungshemmende, antibakterielle, anti-virale und anti-fugale Eigenschaften) und Bio-Flavonoide () mit deren vielfachen Wirkungen. Zusammengefasst zeichnet sich das Wirkstoff-Gemisch der pazifischen Eibe aus durch immun-stimulierende, antivirale, antiflammatorische & bes. durch anti-toxische Wirksamkeit aus.
Zur komplementären Onko-Therapie bei allen Krebserkrankungen kann als rein natürliches Ergänzungsmittel empfohlen werden:
Vitaxin® 300 mg(VitaBasix / Internet)
Kps
(standardisiertes normiertes Konzentrat aus Taxus brevifolia)
Ds: i.d.R. 6-8 Kps/die
TIPP:
Empfohlen wird Langzeiteinnahme mit dann reduzierter „Erhaltungs-Dosis“
Weiter sind in der biologischen adjuvanten Onkotherapie als „Hilfe bei Krebs“ zu nennen spezielle Pflanzensubstanzen, die sogen.
(1) Salvestrole.
Das engl. Forscherteam um Prof. Dan Burke (Pharmakologe, Uni Leicester, emeritiert) und Prof. Gerry Potter (Biochemiker, Leiter Forschungsgruppe zur Herstellung von Krebsmedikamenten, Uni Leicester) haben herausgefunden, dass die „Salvestrole im Menschen ein Enzym – das CYP1B1-Enzym – anregen, das Krebs zum Wachstums-Stillstand oder sogar zum Verschwinden bringen kann“.
Das CYP1B1-Enzym hatte Burke bereits 1994 entdeckt (damals Uni Aberdeen, Schottland); es findet sich ausschließlich in „Krebszellen“! In gesunden Zellen fehlt es. Gesunde Zellen besitzen zwar das Gen „CYP1B1“, aber es bleibt inaktiv, solange die Zelle gesund ist. Beginnt die Zelle zu entarten, wird das Gen aktiv und die entartete Zelle bildet das Enzym CYP1B1. Dieses Enzym gehört zu der Gruppe der CYP-Enzyme, welche vor allem in der Leber toxische Stoffe in ausscheidungspflichtige Substanzen umwandeln. Das CYP1B1-Enzym besitzt eine spezielle Fähigkeit: es leitet in mutierten kranken Zellen die Apoptose (= Zellsterben) ein. Doch CYP1B1 kann Krebszellen nicht alleine eliminieren. Es benötigt dazu die Hilfe bestimmter anderer Enzyme, die ausschließlich über die Nahrung zugeführt werden können: Salvestrole.
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