Dies mit Folgen wie Schädigung des Darm-assoziierten Immunsystems (s.u.), Fehlbelastung der Verdauungsorgane (bes. Leber und Pankreas), vermindertem Ansprechen von Arzneiwirkstoffen, verminderter Aufnahme von essenziellen Vitalstoffen, verminderter Ausscheidung von Stoffwechsel-Endprodukten.
Insbesondere hat die Leber bei einer Krebs-Erkrankung und deren Behandlung ‚Schwerstarbeit’ zu leisten:
Einmal ungeachtet der wichtigen Syntheseleistung hinsichtlich von lebenswichtigen Bluteiweißen, Cholesterin und Gallenflüssigkeit und auch ungeachtet der wichtigen Speicherfunktion für Fette und Glucose und deren Bereitstellung je nach Bedarf hat die Leber hier eine besonders wichtige „Entgiftungs-Funktion“: die Leber baut Stoffwechsel(end-)produkte und körperfremde Substanzen (u.a. Alkohol, Medikamente) ab und scheidet diese aus. Fakt ist:
Die Leber ist unser „zentrales Stoffwechsel-Organ“.
Die Leber kann sich aber nur zu einem gewissen Umfang selbst regenerieren; daher ist es gerade in Hoch-Belastungszeiten wichtig und unerlässlich, die Leber-Funktionen zu optimieren.
Zudem ist die Leber unser zentrales Entgiftungs-Organ.
Und drittens:
Die Leber ist ein immens wichtiges Organ für das Immun-System.
7) Bei Krebserkrankung geraten auch die lebenswichtigen Enzyme und Coenzyme () aus dem Gleichgewicht und damit kommt es dann zu mehr oder minder ausgeprägten Störungen im gesamten Stoffwechsel; die Enzyme/Coenzyme sind die eigentlichen „Stoffwechsel-Arbeiter“.
Ein gesunder Körper bildet entsprechend seinem Bedarf und der zugeführten Nahrung die notwendigen Enzyme.
Enzyme bestehen aus 2 Komponenten: die eine bildet der Körper selbst aus Eiweiß und die zweite setzt sich zusammen aus Vitalstoffen. Enzyme leben nur kurze Zeit; sobald sie ihre Arbeit getan haben, ist der enthaltene Vitalstoff verbraucht. Im Falle von Krebs kommt es zu einem gestörten Stoffwechsel-Gleichgewicht, d.h. der sogen. „Enzym-Punkt“ ist tief mit der Folge von Leistungsschwäche.
Für die Ernährung muss das heißen:
Vermehrt „enzym-bringende Nahrungsmittel“ konsumieren (z.B. Ananas, Papaya, Feigen, Sauerkraut, Wasserkefir) und gleichzeitig „enzym-hemmende Nahrungsmittel“ meiden (z.B. weißer Zucker, Limonaden, Weißmehl, Konserven, Milch-Produkte mit Zusatzstoffen, Wurstwaren, Fertigprodukte).
8) Krebszellen benötigen zum Wachstum ständig Aminosäuren.
Aus Aminosäuren (AS) setzen sich die Proteine zusammen. Sie sind notwendig für den Aufbau von Strukturproteinen wie Kollagen, von Enzymen, den Blutgerinnungsfaktoren, den Antikörpern, den Transport-Molekülen, der Muskulatur und von Hormonen (z.B. Insulin). Zudem sind Aminosäuren für die Entgiftung des Organismus, die Bildung von Neurotransmittern, den Energiestoffwechsel sowie die Synthese von lebenswichtigen Substanzen wie Coenzym A notwendig.
Die AS Taurinsowie Methioninund Cysteinwirken als Antioxidans, Glutamat, Cysteinund Glycinbilden Glutathion, das gleichfalls eine ausgeprägte antioxidative Wirkung aufweist. Die AS Arginin, Cystein, Glutamin, Glycin, Lysin, Methionin und Taurin sind immunmodulierend und helfen Menschen mit Abwehrschwäche.
Der international renommierte Aminosäureforscher Professor Dr. Erich Roth (Uni Wien, Klinik für Chirurgie/Forschungslabor) gab einen Überblick über die immunstärkende Wirkung der Aminosäure Glutamin. Allerdings muss auch beachtet werden, dass sowohl beim ‚normalen Zellwachstum’ als auch beim ‚Krebszellwachstum’ ein interzellulärer Prozess abläuft, an dem Glucose (Traubenzucker) und Glutamin beteiligt sind. Dabei sind beide voneinander abhängig: wird den Zellen Glutamin entzogen (Untersuchungen von Dr. Don Ayer (Huntsman Cancer Institute, Utah) stoppt in den Zellen auch die Verarbeitung von Glucose und wenn in den Zellen kein Glutamin vorhanden ist, kommt es in der Zelle zu einem regelrechten ‚Kurzschluss’, d.h. der zum Zellwachstum unbedingt erforderliche Zucker fehlt und so kommt es zu einem Wachstumsstopp der Zellen – das gilt einheitlich für ‚normale‘ wie ‚kranke‘ Zellen –. [Nebenbei: stoppt man die Zufuhr von Glucose in die Krebszellen, dann erreicht man denselben Effekt * dieses Prinzip wird derzeit klinisch erprobt: dabei wird quasi als Zuckerblocker ein Anti-Metabolit, nämlich 2-deoxy-D-Glucose, als Hemmer des Glucose-Stoffwechsels in den Krebszellen per Infusion - in Kombination mit z.B. Chemotherapeutika - zugeführt. Neben der Wachstumsbremswirkung durch den so erreichten Zuckermangel findet sich als zweiter Effekt die verstärkte Wirkung der Chemotherapeutika].
Prof. Dr. med. Thomas Tallberg (Tumor-Biologe, Uni Helsinki) konnte in seinen Studien nachweisen, dass Patienten, die unter Prostata-, Blut- und Hautkrebs leiden, von der Einnahme von Aminosäuren und anderen Mikronährstoffen profitieren. Für ihn gehören Aminosäuren zu jeder Krebstherapie. Bei Krebserkrankungen stehen Mediziner und Patienten mit dem Rücken zur Wand, konstatiert der Wiener Haemato-Onkologe Professor Dr. Wolfgang Köstler. Er kritisiert, dass es praktisch keine Krebsvorsorge gibt und die Menschen erst handeln, wenn eine Krebserkrankung bereits ausgebrochen sei. Köstler hält die Förderung der Abwehr-Kapazität durch Aminosäuren für Krebspatienten für überlebensnotwendig und fordert eine individualisierte Gabe von Aminosäuren und Antioxidantien bei Krebs-Erkrankungen.
9) Krebs bedeutet massive Schädigung des gesamten Immunsystems () und zwar in allen seinen Teilbereichen und insbesondere neben der Schädigung des Darm-assoziierten Immunsystems (GALT) auch das psychische Immunsystem (IS) und das neuro-mentale. Das betrifft aber auch Störungen bis manifeste Schädigungen im Reaktionsvermögen des Organismus (zumeist liegt Hypergie vor = Minderung des Reaktions-Vermögens und der Reaktionslage) und im Reticulo-Histiozytären System (RHS * früher Reticulo-Endotheliales System ()).
Mit den Folgen:
Abwehrschwäche bis Abwehrzusammenbruch, Infektanfälligkeit und Hinfälligkeit und Erschöpfung; zuletzt Zusammenbruch der Schutzbarriere gegenüber dem Krebs, einem Rezidiv und/oder Metastasen.
10) Krebs heißt aber auch – hier sekundär hervorgerufen durch gravierende Therapien (Chemo/Strahlen) und in Verbindung mit sonstigen Noxen – eine Belastung und Schädigung der so wichtigen „Blut-Hirn-Schranke“ ().
Sie schützt das Gehirn vor im Blut zirkulierenden Krankheitskeimen, vor Giftstoffen und auch vor Botenstoffen. Sie ist ein hoch-selektiver Filter, über den die benötigten Nährstoffe usw. dem Gehirn zugeführt werden und simultan dazu die angefallenen Stoffwechsel(end-)produkte ausgeschieden und abgeleitet werden.
Außerdem:
11) Krebs – einmal als Krankheit und dann infolge der für die Therapie erforderlichen Maßnahmen (von der OP bis zur Anitkörper-Therapie) – stellt höchste Anforderungen an das ständige Leistungsvermögen der Mitochondrien (); sie sind die „Energie-Kraftwerke aller unserer Zellen mit einem Zellkern“! Sie werden – es handelt sich ja um eine Dauer-Anforderung! – überstrapziert; die Folgen: der ‚Energie-Akku’ ist nicht nur leer, er kann auch nicht mehr adäquat aufgeladen werden. Das führt dann nicht nur zu einem Zell-Energiemangel, sondern die essenziellen Prozesse in den Zellen (somit den Organen und Organsystemen) laufen entweder nur verlangsamt bzw. eingeschränkt ab oder sie fallen gar (ganz) aus!
Fazit und Therapie-Vorausschau:
Absolutes Primat in der Krebsbehandlung – das gilt ebenso für die bestmögliche Einstellung bei Cardio-vasculären Risikofaktoren (Diabetes, Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht/Adipositas) und sonstigen und bes. chronischen Krankheiten – hat weit überwiegend die wissenschaftliche (Schul-)Medizin; hier hat die biologische Medizin lediglich (abgesehen von den sogen. „schulmedizinisch-austherapierten“ Krebsfällen) eine Bedeutung als additive, komplementäre Maßnahme.
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