Eine jede Krebserkrankung greift schädigend in alle Ebenen und Bereiche des menschlichen Organismus ein, ganz unabhängig von der Art des Malignoms und seiner Lage.
Dieser Tatsache wird leider (noch immer) viel zu wenig Beachtung sowohl bei der Diagnostik und der Therapie geschenkt.
Ich will hier nicht sprechen über die „Tumor-Schmerzen“, die „Tumor-Kachexie“, die „Tumor-Anaemie“ und auch nicht über die „Tumor-induzierten psychischen Dekompensationen“; das sind fast schon hinsichtlich der Behandlung nahezu Selbstgänger (auf diese Aspekte komme ich später zu sprechen).
Sprechen will und muss ich allerdings über in meinen Augen wesentliche Schieflagen, die bislang nicht (zumindest in der reinen Schulmedizin) oder kaum beachtet wurden und noch immer vielmals werden und die aber immense negative Auswirkungen auf die gesundheitliche Stabilisierung des Krebs-Kranken – und, wenn man so will, auch auf das Ansprechen der unerlässlichen/unverzichtbaren und zugleich belastenden „Krebs-Therapie“ (insbes. der Strahlen- und Chemo-Therapie sowie der Therapie mit Antikörpern) haben – einschl. der gesteigerten Verträglichkeit und Minderung von Nebenwirkungen.
Krebs bedeutet immer ein totales Chaos für den gesamten Organismus!
D.h. …
1) Krebs heißt permanenter (Di-)Stress für den Betroffenen und dies bringt die sogen. „Hormonelle Stress-Achse“ (d.i. das Verbundsystem von Hypothalamus, Hypophysenvorderlappen, Schilddrüse, Nebennierenrinde, Gonaden) in Dauer-Hyperaktivität und dies mit der Folge, dass es zu einer gestörten Homöostase () der Stress-Hormone kommt und daraus dann weitere unausweichliche Folgewirkungen resultieren: er ist in einem anhaltenden psychischen, später auch neuro-mentalen und zuletzt auch physischen Alarmzustand versetzt und wird dort unabwendbar festgehalten (Prof. Dr. Wolf-Dieter Gerber, Direktor des Instituts für medizinische Psychologie und medizinische Soziologie der Uni Kiel // publiziert 07/2011).
2) Krebs als Krankheit einerseits und andererseits die zur Behandlung erforderlichen Arzneiwirkstoffe, die Strahlentherapie und auch die operativen Interventionen und dazu kommen noch Umwelt-Belastungen, Stoffwechselendprodukte u.a.m. führen immer zu Störungen und Dysbalancen im Säure-Basen- sowie Elektrolythaushalt () mit der Folge einer Übersäuerung (Azidose).
Diese Übersäuerung bedeutet Schieflage der Homöostase und schwächt einmal den gesamten Organismus und dann auch die Wirksamkeit der Arzneimittel.
3) Infolge der Krebserkrankung (bes. ausgeprägt bei primären Hirntumoren und Hirnmetastasen) unmittelbar und mittelbar durch Schmerzen, Stress, Entzündungen usw. kommt es zu Störungen im Gehirnstoffwechsel mit der Folge, dass die Abläufe, Prozesse gestört sind.
Wie im Stoffwechsel allgemein, so ist auch hier zu unterscheiden zwischen dem primären und dem sekundären Hirnstoffwechsel .
Beim primären Stoffwechsel handelt es sich um den Teil des Zell-Stoffwechsels, in dem Saccharide (Kohlenhydrate/Zucker), Lipide (Fette), Aminosäuren () und ihre Derivate (= Abkömmlinge) umgesetzt werden.
Beim sekundären Stoffwechsel handelt es sich um den Teil, in dem komplexe Verbindungen aus Aminosäuren (Proteine), Sacchariden (Glykogen), Lipiden (Steroidhormonen und Neurotransmitter/Biogene Amine) und Nukleinsäuren (DNA/RNA) () synthetisiert werden.
Um alle diese Funktionen und Prozesse bestmöglich leisten zu können, muss stets in ausreichender Menge als „Energielieferant“ Glucose zugeführt werden und vorhanden sein.
Unverzichtbar ist weiterhin ein adäquates Vorhandensein des Spuren-Elementes Zink .
Nicht zuletzt:
Unser Gehirn hat einen hohen Sauerstoff-Bedarf und -Verbrauch; unter Ruhebedingungen macht das ca. 20% des gesamten Sauerstoff-Verbrauchs unseres Organismus aus!
Weiter:
Ca. 80% der gesamten Energiezufuhr ‚verbrauchen‘ die Nervenzellen im Gehirn!
Das ist die eine Seite der Medaille „Gehirnstoffwechsel“ und die andere: Entzündungen – zumal chronische und zwar jedweder Ursache – wirken sich schädigend aus und zwar durch Beeinflussung des Stoffwechsels der Aminosäuren (insbesondere kommt es zu einem Mangel an Tryptophan, was wiederum zu einem Mangel an Serotonin und Melatonin führt!). Ferner greift Rauchen (bzw. die Inhaltsstoffe im Tabak) schädigend in den Hirn-Stoffwechsel ein (u.a. kommt es zu Veränderungen der endogenen Opioiden und besonders zu einer Synthese-Blockierung von Dopamin; bes. in Mitleidenschaft gezogen werden dadurch die ‚Emotionen‘).
Aber auch andere Krankheiten bringen den Gehirnstoffwechsel in Schieflage; besonders psychische Krankheiten (Depressionen, bipolare Störungen, posttraumatische Belastungsstörung): hier kommt es in jedem Falle zu einer Minderung der wichtigen Gehirnbotenstoffe (Neurotransmitter, Biogene Amine ()).
Alkohol – hier: der übermäßige und chronische Konsum – hat ebenfalls entscheidende Veränderungen im Gehirn zur Folge: Geschädigt werden das sogen. ‚Belohnungssystem‘, dann die Region im vorderen Teil der Hirnrinde (dort ist das Zentrum zur Planung und Umsetzung für Gedankengänge und Handlungen); zudem wird die Merkfähigkeit beeinträchtigt.
Aber auch einige Arzneimittel(wirkstoffe) greifen schädigend in den Hirnstoffwechsel ein (u.a. Psychopharmaka, Analgetika, Antihypertensiva).
Außerdem bestehen Interaktionen zum Immunsystem []:
Dopaminerge, serotinerge und adrenerge Zentren im Gehirn sind mit einem dichten Geflecht von Zytokin-Rezeptoren (insbesondere Interleukin 1 und 6, Tumor-Nekrosefaktor alpha ()) ausgestattet; andererseits verfügen Immunzellen () über Rezeptoren für Hormone und Neurotransmitter (Botenstoffe). So erklären sich Wechselwirkungen zwischen den ‚zentralen Regulationssystemen’ des Körpers: ZNS/Autonomes Nervensystem [], Immunsystem, hormonelles System. Zentral wie peripher einwirkende Stressoren (Stress-Faktoren) können die Ausschüttung von Zytokinen () aus Immunzellen im ZNS und Peripherie induzieren und die „Stress-Achse“ aktivieren mit der Folge: die Immunabwehr, die hormonelle Regulation und die neuro-mentale wie psychische Befindlichkeit und Stabilität werden nachhaltig beeinflusst.
4) Krebs stellt einen massiven ‚Herd’– oder Störfeldbzw. energetische (elektro-magnetische) Blockade– per se dar.
Verstärkt wird dieser Herd zu einer regelrechten umfassenden elektro-magnetischen/energetischen Blockade dann im Verlauf der Krankheit und deren Gesamtaus und -einwirkungen auf den Organismus. Verstärkt wird dieser Zustand noch durch die erforderlichen Therapien (Operationen, Strahlen, Zytostatika usw.); per saldo ein Zustand, der die gesundheitliche Situation noch weiter verschlechtert. Herde sind per se keine ‚Krankheit’ im medizinischen Sinne; aber: sie schwächen den gesamten Organismus und können letztlich eine Krankheit verstärken und im schlimmsten Falle und mit weiteren Co-Faktoren eine Krankheit auslösen.
5) Krebs bedeutet ein permanentes und massives Anfluten – gleich Sturzbächen – von Freien (Sauerstoff-)Radikalen (FR/ROS – Oxidativer Stress ()). Diese werden in der Intensität noch gesteigert durch die erforderlichen Therapiemaßnahmen, die Stoffwechselendprodukte, die Umweltgifte usw. Mit der unausweichlichen Folge, dass der Krebs-geschädigte Organismus noch weiterem Schaden ausgesetzt wird und ist.
6) Durch Krebskrankheiten – bes. im gesamten Verdauungstrakt, dem ‚Inneren Milieu’ und zumal bei Malignomen in diesem Trakt – einerseits und andererseits und insbesondere durch die notwendigen arzneilichen Therapien und zumal durch die bisherigen ‚falschen’ Lebensweisen (Ernährung, Genussmittelkonsum …) werden das Innere Milieu und der Verdauungstrakt mit den Verdauungsorganen nachhaltig geschädigt.
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