Ohne „aktives und ständiges Mittun“ durch den Diabetiker selbst geht absolut nichts!
Was will, was soll und kann dieses Buch bewirken?
An erster Stelle will dieses Buch allen Diabetikern – und natürlich auch allen anderen Leserinnen und Lesern – ein Basis-Wissen und Grundverständnis über Diabetes mellitus (DM) vermitteln.
Erst mit und durch dieses Wissen hat der DM-Kranke eine solide Basis, sich mit „seiner DM“ auseinanderzusetzen und für seine Gesundheit bzw. Gesundheitsverbesserung einen optimalen Eigenbeitrag zu leisten.
Das ist aber nur dann zu erreichen, wenn der Diabetiker dahingehend motiviert ist, dass es unbedingt Sinn macht, die Krankheit DM aufgrund des Basiswissens akzeptieren zu können und zu akzeptieren.
Dann erst ist er/sie in der Lage, mit bestmöglicher ‚Compliance‘ (bestmögliche Therapieeinhaltung und Mitarbeit) bei der Behandlung aktiv mitzuwirken.
Compliance beinhaltet aber auch, dass der/die Diabetiker/-in sein bisheriges Leben, den gesamten bisherigen Lebenstil auf einen ehrlichen Prüfstand stellt/stellen muss bzw. sollte und dann entsprechend den bestehenden „Schwachstellen“ das bisherige Leben umzustrukturieren – bzw. dem Leben erstmals eine feste Struktur zu geben – und den Lebenstil einem Revirement zu unterziehen.
Das aber setzt unabdingbar voraus:
Einen festen Willen und ein stringentes Selbst-Management, einhergehend mit Selbst-Kontrolle!
Nun zum Part der/des behandelnden Arztes/Ärzte.
An dieser Stelle muss ich explizit festhalten:
„Die Betreuung hinsichtlich Untersuchungen und Therapie-Maßnahmen, arzneilich wie nicht-arzneilich, gehört einzig und ausschließlich in Hände von Ärzten!“
Nicht in Hände von Heilpraktikern (obgleich ich deren ‚Arbeit‘ in vielen Bereichen für hilfreich halte!) und absolut nicht in die Hände von sogen. ‚Heilern‘!
Da verstehe ich absolut „keinen Spaß“!
Ein Zweites muss explizit festgehalten sein:
„Absolutes Primat, sowohl in der Diagnostik und der Therapie kommt einzig der naturwissenschaftlichen Medizin, der sogen. Schul-Medizin, zu!“
Da führt kein Weg dran vorbei.
Punktum!
Was keinesfalls den ‚Wert‘ der seriösen biologischen Medizin herabsetzen soll!
[wie an späterer Stelle gezeigt wird]
Wichtiger Part des/der behandelnden Arztes/Ärzte ist es, den an DM erkrankten Menschen allgemein verständlich – d.h. ohne Fachtermini – vor allem auch voll umfänglich zu informieren über mögliche Folgen und Komplikationen durch einen DM einerseits und andererseits über das beim Patienten aktuell bestehende Gesamt-Gesundheitsrisiko.
Dies sollte/müsste „geschehen“, ohne mit „drohend ausgestrecktem Zeigefinger“ und auch ohne „moralin-saurer Miene“ den Patienten zu ‚verängstigen‘.
Soweit Punkt 1.
Nun Punkt 2:
Der Behandler sollte einen individuellen Gesamt-Behandlungs-Plan für den Kranken erstellen, dabei dem Patienten die Maßnahmen – insbesondere auch die vorgesehenen Medikamente mit deren wichtigsten Nebenwirkungen – ausführlich erklären und dabei den Kranken an seinerm Therapie-Konzept soweit als geboten mitwirken lassen.
Punkt 3:
Zuletzt sollte der Behandller jeden neu an DM erkrankten einer von Fachtherapeuten geleiteten „Diabetes-Schulung“ zuweisen.
Optimalerweise auch zu einem Diabetologen (Facharzt für DM); zumindest für die Ersteinstellung und danach zu regelmäßigen Konsultationen.
Da zahlt sich allemal für den Diabetiker mehr als aus!
Eine Zuweisung zu einem Ernährungs-Spezialisten macht immer Sinn, besonders aber, wenn außer der DM weitere Krankheiten und somit Co-Risikofaktoren – vorliegen wie insbesondere Übergewicht/ Adipositas, Fettstoffwechsel-Erkrankungen und Bluthochdruck.
Last not least:
Ziel ist es aber auch, alle gesundheitlichen „Risiko-Mitmenschen“ – u.a. die Übergewichtigen, die Hochdruckkranken und insbesondere alle Menschen, in deren nächster Verwandtschaft Diabetes vorkommt usw. … – für ihr persönliches „Diabetes-Risiko“ zu sensibilisieren.
Hier unter dem Motto:
„Risiko erkannt - Gefahr (teilweise) gebannt“!
Was aber absolut nicht heißt:
Vermiesung von Lebensqualität und Lebensfreude!
Anders herum ist es richtig:
Verbesserung von Lebensqualität und Lebensfreude!
Gestatten Sie mir, verehrte Leserschaft, an dieser Stelle einen kleinen und kurzen ‚Seitenschwenk‘ vom Menschen hin zu Tieren.
DM: Zunehmend auch bei Haustieren
Die Erkrankung an Diabetes mellitus macht (leider) auch nicht vor den lieben Haustieren – zumal Hunden und Katzen – halt!
Was für und bei uns Menschen gilt, das trifft auch bei unseren Hausgenossen zu:
Die Erkrankungszahlen steigen permanent.
Fakt ist:
Auch Hunde und Katzen können an Diabetes erkranken und erkranken definitiv an dieser Stoffwechselkrankheit. Hauptursache bei Hunden und Katzen ist sicherlich (und erwiesenermaßen) die permanente ‚Überfütterung‘!
Die Folgen sind ebenso gravierend wie beim Menschen.
Die letzten Statistiken datieren aus 2009 und belegen:
a) In Deutschland sind zum Jahresende 2009 rund 40-50.000
Katzen und Hunde an Diabetes erkrankt.
[Anmerkung: bei sicherlich überaus hoher „Dunkelziffer“ an nicht erkannten bzw. diagnostizierten Erkrankungsfällen!]
b) Die Erkrankungszahlen nehmen auch bei Hunden und Katzen kontinuierlich zu.
Die Situation bei Hunden:
Diabetes mellitus ist mittlerweile bei Hunden eine immer häufiger vorkommende und diagnostizierte Erkrankung.
Im Gegensatz zum Menschen erkranken Hunde mehrheitlich an Diabetes Typ-1 = primärer DM.
Ursache ist, dass die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse nicht mehr (ausreichend) Insulin bilden können und zwar aufgrund entweder genetischer Veralnlagung, einer Virus-Infektion, Erkrankung der Pankreas oder Antikörperbildung gegen die Beta-Zellen i.S.e. Auto-Immun-Erkrankung.
Dieser DM-Typ entwickelt sich zumeist beim älteren Tier. Am stärksten betroffen sind weibliche Tiere, vor allem Hündinnen zwischen 7-9 Jahren.
Wie beim Menschen, ist hier lebenslange Insulin-Gabe erforderlich!
Selten erkranken Hunde an Diabetes Typ-2.
Hier wird zwar Insulin gebildet, aber die Zellen sind resistent gegen das Hormon. Die Ursache dafür ist unbekannt.
Insgesamt leiden aktuell ca. 1% der Hunde an DM; dabei kleine Hunderassen wie Pudel und Dackel öfter als große und Hündinnen öfter als Rüden. Stärker gefährdet sind Hunde-Mischlinge und Hunde, die weniger als 22 kg wiegen; außerdem kommt es öfters zum DM, wenn Rüden kastriert wurden.
Die Lage bei Katzen:
Auch hier sind Typ-1 und Typ-2-DM zu unterscheiden. Mit ca. 70% der Erkrankungsfälle leiden Katzen an DM-Typ-2.
Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Stoffwechselstörungen bei Katzen. Die Ursache für die Erkrankung ist ein absoluter oder ein relativer Mangel an dem Hormon Insulin.
Bei Katzen haben kastrierte und übergewichtige Kater ein erhöhtes Krankheitsrisiko.
Mein Rat:
Achten Sie, verehrte/-r Haustier-Halter/-in unbedingt auf evtl. neu aufgetretene „Verhaltensweisen-Änderungen“ – wie Schlaf-Störungen, Unruhe und „Nervosität, Nachlassen der Aktivität – und „Symptome“ – wie Gewichtsverlust, vermehrter Durst, vermehrtes Wasserlassen und u.a. auch Appetit-Verlust und auch süßlicher Geruch aus dem Maul –.
Ganz besonders bedürfen der Aufmerksamkeit der Tierhalter zwei gesundheitliche Entgleisungen durch einen DM:
a) Unterzuckerung (Hypoglycämie)
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