Weltweit werden jährlich 65.000 neue Fälle bekannt, die jährliche Steigerungsrate wird auf 3% geschätzt.
Die Inzidenz bei Kindern/Jugendlichen bis zum Alter von 14 Jahren lag im Jahr 2009 in Deutschland bei 12,2 Fällen pro 100.000 pro Jahr, in Österreich bei 9,5 und in der Schweiz bei 7,9.
Alarmierend das Ergebnis der im Juni 2009 publizierten großangelegten europa-weiten Diabetes-Studie in 17 Staaten „Eurodiab“ :
Dort wird vorausgesagt, dass die Zahl der Typ-1-Diabetiker mit einem Alter <15 Jahren in Europa bis 2025 um 70% zunehmen werde. In Deutschland soll danach die jährliche Steigerungsrate zwischen knapp 3 bis mehr als 6% betragen!
I n Deutschland werden zurzeit bereits round about 20 % der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen für die Behandlung von Diabetes und insbes. der Begleit- und Folge-Erkrankungen aufgewendet.
Die Ergebnisse der bislang größten Studie zu den Gesamtkosten von Diabetes in Deutschland, der KoDiM-Studie („Kosten des Diabetes mellitus“), wurden von der PMV-Forschungsgruppe der Universität zu Köln veröffentlicht.
In dieser Studie wurden die Kosten aller Patienten mit diagnostiziertem Diabetes aus einer Zufallsstichprobe von 306.736 Versicherten der AOK-Hessen ermittelt.
Danach beliefen sich die „Diabetes-bezogenen Kosten“ (= Grund-Krankheit DM, kardiale + vaskuläre Erkrankung, Diabetisches Fußsyndrom, Nieren-Komplikation, Augen-Komplikation, Entgleisung des Zucker-Stoffwechsels + sonstige Komplikationen) – berechnet als durchschnittliche Kosten je Patient und Jahr – auf rund EURO 2.193 (das sind 49% der Gesamtkosten).
Hinzu kommen die „Diabetes-unabhängigen Kosten“ in Höhe von EURO 2.264 – je Patient und Jahr –.
Nicht berücksichtigt sind dabei die – ebenfalls nicht unbeträchtlichen – Kosten für Zeiten von Arbeits-/Dienst-Unfähigkeit, Arbeitslosigkeit und Früh-Verrentung!
Fakten sind:
1. Die Gesamtausgaben für DM werden sich bis zum Jahresende 2018 (das sind die letzten Angaben hierzu) aufsummiert haben auf ca. 45 Milliarden Euro!
2. Mehr als drei Viertel dieser Mittel müssen für die Behandlung der im Grunde vermeidbaren Folgeerkrankungen aufgebracht werden.
3. Diabetes (Typ-1 und -2) ist einer der häufigsten Beratungs-Anlässe in Arzt-Praxen (Allgemeinmediziner, hausärztliche Internisten, Internisten, Nephrologen, Diabetologen).
4. Diabetes mellitus (alle Typen) ist zurzeit mit die „teuerste“ chronische Erkrankung (in jeder Hinsicht) überhaupt!
5. Auffällig ist die große Heterogenität der Exzesskosten, da z.B. nur 15% der Patienten für 60% der Gesamtausgaben verantwortlich sind, so dass sich daraus die Forderung nach stärker differenzierten, individualisierten Therapie-Programmen statt eines einzigen Schulungs- und Behandlungs-Programms (DMP = Disease Management Programm = systematisches Behandlungsprogramm für chronisch Kranke) für alle ableitet.
Weiter Fakt:
Ein erheblicher Anteil der Diabetes-bedingten Folge-Erkrankungen und -Komplikationen und damit auch die damit verbundenen Gesundheits-Ausgaben ließen sich durch Angebote zur Früherkennung und Prävention des Typ-2-Diabetes vermeiden.
Eine Gesundheits-ökonomische Analyse auf Basis eines Monte-Carlo-Mikro-Simulations-Modells [oder Monte-Carlo-Studie = ein Verfahren aus der Stochastik – als stochastisch bezeichnet man Ereignisse oder Ergebnisse, wenn sie bei einer Wiederholung desselben Vorgangs nicht immer, möglicherweise sogar nur manchmal eintreten. Ihr Eintreten für den Einzelfall ist nicht vorhersagbar. Die Verteilung der Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens wird experimentell untersucht), bei dem eine sehr große Zahl gleichartiger Zufalls-Experimente die Basis darstellt. Es wird dabei versucht, analytisch nicht oder nur aufwendig lösbare Probleme mit Hilfe der Wahrscheinlichkeits-Theorie und der Numerischen Mathematik zu lösen. Als Grundlage ist vor allem das „Gesetz der Großen Zahlen“ zu sehen. Die Zufallsexperimente können entweder – etwa durch Würfeln – real durchgeführt werden oder in Computer-Berechnungen, bei denen zur Simulation von zufälligen Ereignissen mit geeigneten Algorithmen scheinbar zufällige Zahlen berechnet werden, die auch als ‚Pseudo-Zufallszahl‘ bezeichnet werden] belegt, dass im Rahmen der deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung/GKV ein solches Angebot nicht nur kosteneffektiv umgesetzt werden könnte.
Vielmehr kann im Durchschnitt aller Diabetiker mit absoluten Einsparungen für das Gesundheitssystem gerechnet werden.
Das die Seite der „Ökonomie“.
Nun die Seite der „Diabetiker“:
Die entsprechend unterstützten Diabetiker profitieren von einer verbesserten Lebensqualität, einer geringeren Komplikations-Häufigkeit sowie einer höheren Lebenserwartung im Vergleich zum Status quo der Diabetes-Diagnose und -Therapie in Deutschland.
Abschließend noch:
Diabetes kommt in den verschiedenen sozialen Schichten nicht gleich häufig oft vor.
Diabetes kommt in der sogen. „Unterschicht“ häufiger vor als in der Mittel- oder Oberschicht.
Das ist nahezu weltweit so der Fall!
[eine Anmerkung zu „Unterschicht“:
Damit meine ich Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – nur über ein sehr knappes finanzielles Budget verfügen und die daher gezwungen sind, um überhaupt satt zu werden, sich von Teigwaren, Kartoffeln und billigen Fetten zu ernähren …
Keinesfalls meine ich damit eine ‚negative Einordnung‘ – Das muss gesagt sein!]
DM: „Betroffene“
E inem Typ-1-Diabetes kann kein Mensch ausweichen; das gilt unisono weltweit.
Typ-1-DM heißt:
Bei diesem DM-Typ führt der Körper in seinem Innern einen Kampf gegen sich selbst. Diesen Kampf gegen eine Auto-Immun-Krankheit kann absolut kein Mensch gewinnen und diesem Kampf kann auch kein Mensch „ausweichen“.
Und „gewinnen“ kann ihn auch niemand!
Lapidar und etwas flapsig gesagt:
„Vor DM Typ-1 ist niemand gefeit; ganz gleich, ob arm oder reich, ob hoch-intellient oder geistig minder bemittelt, ob bekannt und berühmt oder unbekannt!“
Unter den unzähligen Typ-1-Diabetiker finden sich – ich will an dieser Stelle nur einige wenige „berühmte und bekannte“ Menschen nennen – u.a.:
Die US-Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin Halle Berry , der US-Film-Schauspieler Michael J. Fox , der US-Film-Regisseur George Lucas , die Schönheits-Königin und Miss America Nicole Johnson – sie ist mittlerweile als Botschafterin aktiv in der amerikanischen Diabetes-Gesellschaft (ADA) tätig –, die US-Schönheitskönigin Sierra Sandison , der großartige enfl. Schauspieler Sir Peter Ustinov , der weltberühmte Schriftsteller Ernest Hemingway , der deutsche Film-Schaspieler Thomas Fuchsberger, der bekannte deutsche Promi-Coiffeur Udo Walz und auch der ehemalige deutsch-östereichische Gewichtheber und Olympiasieger 2010 in Peking Matthias Steiner , der ehemalige Fußball-Bundesliga-Torhüter Dimo Wache , der König von England, Heinrich VIII ., die Eishockey-Nationalspielerin Claudia Grundmann und … als letztes Beispiel der bekannte Hockey-Nationalspieler, dekoriert mit zweimal Silber bei Olympischen Spielen, Carsten Fischer . …
Etwas „anders“ sieht es beim Typ-2-Diabetes aus.
Typ-2-DM heißt:
Bei diesem DM-Typ muss unterschieden werden zwischen einerseits Menschen, bei denen in der Familie Diabetes vorkommt/ vorgekommen ist; ergo eine genetische bzw. erbliche Komponente vorliegt/vorliegen kann.
Was aber nicht heißen muss und heißt, dass die Krankheit zum „Ausbruch“ kommt/kommen muss!
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