Auf den vordersten Plätzen liegen bereits seit einigen Jahren die Pazifik-Insel Nauru mit 31%, gefolgt von den „Golf-Staaten“ [Saudi Arabien, Kuwait, Oman, Katar, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)] mit 19%.
Unisono kann für alle sogen. „Industrie-Nationen“ in Europa und zunehmend aber auch für die sogen. „Schwellenländer“ explizit festgehalten werden:
Die Diabetes-Neu-Erkrankungszahlen steigen ständig und stetig, vielmals sogar rapide!
Zurück nach Deutschland:
Für Deutschland fehlen bislang neuere Angaben zur bundesweiten Diabetes-Sterblichkeit. Forscherinnen und Forscher am Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf (DDZ) (Autor T. Blank) haben nun berechnet, dass im Jahr 2010 insgesamt rund 175.000 Todesfälle mit Diabetes assoziiert waren.
Das Ergebnis der Analyse zeigt, dass in Deutschland weit mehr Menschen an einem Diabetes und dessen Folge-Erkrankungen sterben, als in der offiziellen Todesursachenstatistik angegeben wird.
In der Ausgabe der Zeitschrift Diabetes Care veröffentlichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DDZ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Autor M. Blank) ihre Studie über die Anzahl an Todesfällen in Deutschland, die auf eine Erkrankung an Diabetes und deren Folgen zurückzuführen sind.
Weltweit hat sich die Zahl der Diabetes-bedingten Todesfälle zwischen 1990-2010 verdoppelt.
Im Jahr 2013 sind schätzungsweise 5,1 Millionen Menschen weltweit und 620.000 Menschen in Europa an einem Diabetes bzw. an Diabetes-bedingten Folge-Erkrankungen gestorben.
In Deutschland verstarben bis zum Jahresende 2018 an Diabetes bzw. dessen Folgeschäden rund 50.000 Menschen.
Die „fatale Diabetes-Todesliste“ führten Ende 2018 an: Indien mit mehr als 1 Million, gefolgt von Volksrepublik China mit 823.000, dann folgen in weitem Abstand die USA mit 189.000, Pakistan mit 158.000, Brasilien mit 135.000, Indonesien mit 116.000, Russland mit 111.000, Bangladesch mit 110.000, Südafrika mit rund 90.000, Mexiko mit 89.000, Ägypten mit 76.000, Japan mit 71.500, Nigeria mit 64.000, dann folgt Deutschland und zuletzt folgt die Türkei mit 43.500 Todesfällen.
Fakt ist und „trauriger“:
Die Lebenserwartung für Menschen mit Diabetes liegt im Durchschnitt um etwa 5-6 Jahre niedriger als bei gleichaltrigen Personen ohne Diabetes-Erkrankung.
Bereits hier an dieser Stelle – das gilt an die Adresse aller, die bisher nicht als Diabetiker diagnostiziert sind und speziell an alle, in deren Familie/ engerer Verwandtschaft es Diabetiker gibt, zumal DM-Typ-2 – unter dem Motto:
„Risiko erkennen –
Diabetes soweit als möglich verhindern!“
Die Deutsche Diabetes Hilfe und die #dedoc® Diabetes online Community rufen alle Menschen dazu auf, den „Deutschen Diabetes Risiko-Test“ (s. Diagnostik und im Internet: „https://www.2mio.de“) zu machen, um das persönliche Diabetes-Risiko zu bestimmen!
W as ist die Ursache für diese regelrechte Krankheits-Explosion?
Kurz und knapp wie klipp und klar:
Das …
Metabolische Syndrom (Met-S)
Zutreffender:
Metabolisch-Vasculäre Syndrom (MVS)
Was verbirgt sich dahinter?
[an dieser Stelle lediglich grob skizziert; an späterer Stelle dann eingehender mit einem eigenständigen Kapitel, das der Wichtigkeit des MVS gerecht wird]
Übergewicht (besonders im Bauchbereich = viszerale Adipositas),, vielmals in Kombination mit einer Fettstoffwechsel-Störung (Hyper- und Dys-Lipoproteinämie), ferner noch Arterielle Hypertonie/Bluthochdruck und unzureichende bis völlig fehlende körperliche Aktivitäten, sowie die gestörte Insulin-Freisetzung/Insulin-Resistenz (IR) aus der Pankreas (Bauchspeicheldrüse).
D.h.:
Das hoch-schädigende „Metabolisch-Vaskuläre Syndrom“ (MVS) () oder „Syndrom X“ (s. später) oder auch schlicht genannt „Wohlstands-Symdrom“.
Im „Vorgriff“ auf die Therapie:
Jede gezielte Therapie setzt deshalb vorrangig an einer individuellen Ernährungs- und Bewegungs-Beratung an.
Erst dann kommen die übrigen und besonders die arzneilichen Möglichkeiten zum Zuge, sofern nicht deutlich erhöhte und mehrmals kontrollierte BZ-Werte umgehend eine Medikation verlangen!
Fakt ist aber auch – das hat sicherlich mehr als genug mit unserer veränderten Gesamt-Lebensweise, unserem ‚Lifestyle‘ [von der Ernährung, dem GenussmittelKonsum bis zur Bewegung] zu tun –, dass es im Laufe der beiden letzten Jahrzehnte und ganz besonders in der letzten Dekade zu einem Wechsel der sogen. „Patienten-Merkmale“ beim DM Typ-2 gekommen ist (s.u.):
Patienten-Merkmale Diabetes Typ-2 im Wandel der Zeit
DM Typ-2 „bis letzte Dekade 20. Jahrhundert“
- Alter bei Diagnose-Stellung : ca. 60 Jahre
- Gewicht: Übergewicht
- Körperliche Aktivität : nur mäßig
- Krankheits-Bewusstsein: nur gering
- Information über Diabetes: wenig
- Motivation/Selbstverantwortung: nur gering
- Krankenversicherungs-Schutz: umfassend
DM Typ-2 „ab Jahrtausendwende zum 3. Jahrtausend“
- Alter Diagnose-Stellung: ca. 45 Jahre
- Gewicht: Adipositas
- Körperliche Aktivität : inaktiv
- Krankheits-Bewusstsein: krankheitsbewußt, aber gleichgültig
- Information über Diabetes: besser als früher; gesucht wird nach sogen. „Sofort-Lösungen“
- Motivation/Selbstverantwortung: nur gering; kein Konsum-Verzicht
- Krankenversicherungs-Schutz: zumiest umfassend
! Alarm-Zeichen – Red Warning Flags !
Beängstigend sind die prognostizierten Zahlen der internationalen Wissenschaftler für Diabetes-Erkrankungen, so z.B. für die allernächste Zukunft bis in die Jahre bis 2025.
Die Zahlen sprechen für sich!
Nicht wenige Fachleute prognostizieren sogar eine regelrechte „Diabetes-Flutwelle“ in und für Deutschland – aber auch in der übrigen Welt – bis zum Jahre 2025 mit ca. 12 Mio Diabetikern!
Etliche Wissenschaftler befürchten gar eine Explosion auf bis zu 217-218 Mio Diabetikern!
Ein regelrechter „Diabetes-Tsunami“!
Verbreitung, sozialmedizinische und volkswirtschaftliche
Bedeutung
Diabetes mellitus ist zu einer nahezu weltweit verbreiteten Massen-Erkrankung, einer regelrechten „Volkskrankheit“ geworden.
Die IDF (International Diabetes Federation) spricht von „der“
Krankheits-Pandemie des 21. Jahrhunderts.
Die weltweiten Zahlen steigen rasch an und die Vorhersage-Schätzungen müssen immer wieder nach oben revidiert werden.
So schätzt die IDF für 2025, dass weltweit ca. 380-425 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden; d.s. rund 7,5-7,7%!
Typ-1-Diabetes wird oft – auch heute fälschlicherweise noch immer! – als „jugendlicher Diabetes“ bezeichnet.
Die IDF schätzt für 2010 eine weltweite Prävalenz (‚https://de.wikipedia. org‘) (= Häufigkeit der Krankheit in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt) von 0,04% der kindlichen Bevölkerung, das sind ca. 750.000 der insgesamt 1,8 Milliarden Kinder.
Die Inzidenz (d.i. die Anzahl der Neuerkrankungen, also alle neu aufgetretenen Fälle im betrachteten Teil der Bevölkerung während eines bestimmten Zeitraums (meist ein Jahr). Die Inzidenz wird als Inzidenzrate angegeben, also als Anteil der erkrankten Personen an der Gesamtpopulation; – das ist die Rate der Neu-Erkrankungen in einer Region oder einem Land bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner) ist weltweit unaufhörlich im Steigen begriffen.
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