Hanns Sedlmayr - Demenz in der Lebensmitte

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Max erzählt die Geschichte seiner Liebe zu Fides.
Er ist 14 Jahre alt, als er mit ansehen muss, wie sein Vater bei einem Unfall im Gebirge stirbt. Er leidet unter Alpträumen. Mit 17 trifft er auf die schöne und schwierige Fides. Ihr Vater ist traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt und hat sein Trauma an seine Tochter weitergereicht. Sie leidet unter Schlaflosigkeit und ist Tablettensüchtig. Fides sehnt sich nach einem Erlöser, der sie vor der Schlaflosigkeit rettet. Der gleichaltrige und weniger reife Max scheint ihr dafür nicht geeignet. Nur zögerlich lässt sie sich auf eine Liebesbeziehung mit ihm ein.
Eher aus Ratlosigkeit zieht sie drei Jahre später mit Max in eine gemeinsame Wohnung und beginnt mit ihm ein gemeinsames Studium. Das zusammen Leben und Arbeiten der beiden funktioniert gut. Fides überwindet ihre Schlaflosigkeit und ihre Tablettensucht, Max seine Alpträume. Es ist für beide eine glückliche Zeit. Sie sind ein ungleiches Paar. Fides ist eine auffallende Schönheit mit einem zarten Gesicht und einem sehr anziehenden weiblichen Körper. Max ist unauffällig. Weder eine männliche Statur, noch besondere Klugheit, noch eine überbordende Vitalität zeichnet ihn aus.
Trotz der engen und liebevollen Beziehung zu Max, hat Fides Affären mit anderen Männern. Die Liebe ist für sie ein Schutzwall gegen den Dämon Schlaflosigkeit. Sie kann auch zwei Männer gleichzeitig lieben. Max durchlebt die Abgründe der Eifersucht.
Fides ist 32 Jahre alt, als sie eine Tochter bekommt und aus dem Berufsleben ausscheidet. Es beginnt eine Zeit des Glücks für Fides und Max. In der Liebe zu ihrer Tochter findet Fides Sicherheit und auch Schutz vor ihrem Dämon. Sie ist entspannt und mit den Umständen ihres Lebens zufrieden. Sie schenkt Max wieder die Zärtlichkeit nach der er sich sehnt. Für 15 Jahre ist sie der Mittelpunkt einer glücklichen Familie.
In der Mitte ihres Lebens erkrankt Fides an Demenz.

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Der Zustand, in dem sich meine Frau befindet, ist unerträglich. Meine Töchter und ich beschließen, sie diesem Arzt anzuvertrauen. Ich werde sie im Januar nächsten Jahres in die geschlossene Abteilung seiner Klinik bringen. Mit Mühe kann ich den Pflegedienst überreden solange weiter die Pflege zu übernehmen.

2009

Jeden dritten Tag besuche ich Fides in der Psychiatrie. Ihre Miene ist stets abweisend. Wir sprechen wenig. Es ist ein Pflichtbesuch ohne Empathie auf beiden Seiten. Ich schaue in das Gesicht meiner Frau. Es ist sehr verändert. Es ist mir unverständlich, dass ich es einmal geliebt habe. Es ist ein Gesicht, in dem es kein Mitgefühl gibt. Es ist merkwürdig selbstsicher, ja sogar herablassend. Meine Besuche sind ihr gleichgültig. Sie sind unnötig. Ich kann das an ihrem Gesicht ablesen. Ich bleibe immer nur kurz.

Ich frage sie: „Wie geht es Dir?“ Sie antwortet immer mit den gleichen Worten: „Du siehst das doch. Ich bin in der Klapsmühle gelandet. Du hast mich dahin gebracht.“

Sie schaut mich bei diesen Worten immer voller unterdrückter Wut und Verachtung an.

Ich kann diesen Blick nicht ertragen und gehe. Die Besuche dauern immer nur wenige Minuten.

Die Ärzte probieren immer neue Medikamente und Dosierungen aus. Wochenlang ohne Ergebnis. Einmal offensichtlich in die falsche Richtung: Als sie von einer Pflegerin geduscht wird, verpasst sie der Pflegerin einen Kinnhaken.

Die Abteilung ist ein Alptraum. Es spielen sich bedrückende Szenen ab.

Einmal wurde eine Patientin aggressiv und wollte die Abteilung verlassen. Sie begann zu schreien: „Ich will hier raus. Ihr quält mich und schlagt mich. Ihr seid alle Schweine.“ Sie wurde zuerst von zwei Schwestern gehalten, kam aber frei. Dann wurde sie von drei Schwestern und einem Arzt gejagt, auf den Boden gelegt und sie bekam eine Spritze. Während der ganzen Zeit schrie sie verzweifelt und versuchte frei zu kommen.

Ein Mann sprach mich an. Er gab sich als Hausmeister aus und bot mir einen privaten Parkplatz an. Später wurde er in einen Stuhl eingesperrt. Er saß mit einem demütigen Gesichtsausdruck in dem Sessel. Als ich vorbeiging, bemerkte ich eine Pfütze unter seinem Stuhl. Er schämte sich für die Pfütze. Der verschämte Ausdruck in seinem ausgemergelten Gesicht berührte mich.

Ein andermal kniete ein Mann weinend vor seiner dementen Frau, die er in der Klinik besuchte und flehte sie an: „Ich bin es doch.“ Die Patientin wandte sich angeekelt ab. Der Mann war sorgfältig und geschmackvoll gekleidet und etwa in meinem Alter. Er parkte seinen luxuriösen Bentley immer neben meinem Smart. Sein verweintes Gesicht zerriss mir schier das Herz. Seiner Frau sah man an, dass sie einmal eine attraktive Frau gewesen war. Ihr Gesicht, voller Ekel für ihren Mann, wirkte dennoch nicht abstoßend: Es war ein Gesicht, in dem sich widerstrebende Gefühle spiegelten.

Heute empfing mich meine Frau ohne den angeekelten Gesichtsausdruck. Ich wusste sofort, die Behandlung ist erfolgreich. Ihr Gesicht ist nicht mehr entstellt und leer. Es ist jetzt wieder das Gesicht, das ich kenne. Es ist kein liebevoller Blick, mit dem sie mich empfängt, nicht einmal ein freundlicher Blick, aber eben auch kein leerer. Es ist ein Gesicht, in dem Empfindungen wahrnehmbar sind.

Sie liegt im Bett, als ich sie besuche. Daran ist nichts Auffälliges. Sie lag bei meinen Besuchen fast immer im Bett.

Ich frage: „Wie geht es Dir?“ Sie antwortet nicht, ich sehe aber, dass sie antworten will. Sie bemüht sich zu sprechen, kann es aber nicht. Sie öffnet den Mund. Es kommt kein Laut heraus, nur ein verzweifeltes Röcheln.

Meine erste Begeisterung über ihren veränderten Gesichtsausdruck weicht einem Entsetzen. Sie kann nicht mehr sprechen.

Ich renne auf den Gang und betrete, nach nur einem kurzen Klopfen, das Ärztezimmer. Die diensthabende Ärztin verweist mich auf den Oberarzt. Sie könne keine Aussage über den Zustand meiner Frau machen. Der Oberarzt hätte am Montag Dienst. Heute ist Freitag,

beklommen betrete ich wieder das Zimmer meiner Frau.

Sie empfängt mich mit einem „Hallo.“

Das Hallo ist undeutlich, aber es klingt wie hallo. Sie kann also sprechen, aber nicht mehr mit zusammenhängenden Worten.

Ich bleibe diesmal lange bei ihr und versuche, ihr immer wieder Worte zu entlocken. Das gelingt auch. Wenn auch immer nur mühsam. Es fühlt sich so an, als ob sie Kieselsteine beim Sprechen im Mund hat.

Am Wochenende kommen unsere Töchter und versuchen ebenfalls, ihre Mutter zum Sprechen zu bringen. Es bleibt dabei, sie kann mühsam einzelne Worte sprechen, aber sie kann diese Worte nicht zu ganzen Sätzen verbinden.

Als wir möchten, dass sie aufsteht und sich anzieht, stellen wir fest, dass sie das nicht kann. Sie lässt sich willig anziehen, aber sie kann anschließend nicht alleine aufstehen und nur mit Hilfe wenige Schritte gehen.

Wir sind sehr deprimiert, als wir am Abend meine Frau verlassen.

Am Montag kann ich endlich den Oberarzt sprechen. Durch seinen Vortrag bin ich auf die angewandte Behandlungsmethode aufmerksam geworden. „Meine Frau kann nicht mehr sprechen, nicht aufstehen und nicht gehen“, sage ich. Er schaut mich kurz an und sagt: „Wir können die Behandlung rückgängig machen. Wir brauchen nur die Medikamente abzusetzen. Ihre Frau ist dann wieder in dem Zustand, in dem Sie sie bei uns einlieferten.“ Nach einer kurzen Pause ergänzt er: „Sie haben die Wahl. Wollen Sie sie in eine Pflege geben, oder soll sie verwahrlosen. Im Übrigen bestehen gute Chancen, dass sich bei intensiver physiotherapeutischer Behandlung ihre Bewegungsfähigkeit wieder verbessert.“

„Kann sie das Sprechen auch wieder lernen?“, hake ich nach. Der Arzt schaut etwas betreten weg und antwortet: “Eher nicht, aber auch das lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.“

Ich nehme meine Frau mit nach Hause und organisiere einen Pflegedienst.

Für die Heimreise leiht uns die Klinik einen Rollstuhl.

Wenn ich morgens die Wohnung meiner Frau betrete, war der Pflegedienst schon da. Sie sitzt dann noch beim Frühstück. Ich begrüße sie, räume das Frühstück ab und mache den Fernseher an. Dann ziehe ich mich in mein Büro zurück.

Nach zwei Stunden bringe ich sie auf die Toilette und wechsle ihre Windeln. Wenn ich Pech habe, hat sie auch gekackt und ich muss sie säubern. Wenn ich Glück habe, hat das schon der Pflegedienst erledigt.

Ich habe selten Glück.

Am Mittag kaufe ich ein und koche für uns beide. Damit meine Frau abnimmt, koche ich eine kohlehydratfreie Kost, die auch mir guttut.

Gegen 17 Uhr kommt der Pflegedienst und ich fahre nach Hause. An den Wochenenden kommt der Pflegedienst auch am Mittag und ich habe frei.

Meine Frau lässt die Säuberungen ohne Emotion und ohne Abwehr über sich ergehen. Mein Eindruck ist, dass sie keinen Unterschied zwischen den Pflegern und mir macht.

Die Prophezeiung, dass ihre Bewegungsfähigkeit verbessert werden kann, trifft vorübergehend zu. Nach der zweiten Physiotherapie-Sitzung versichert mir ein junger Therapeut- Fides ist eine seiner ersten Patienten: - „Nach zehn Sitzungen kann Ihre Frau wieder Treppensteigen.“ Mir erscheint das abwegig. Meine Frau kann ihre Füße nicht anheben.

Er brauchte zwanzig Sitzungen und meine Frau konnte mit Unterstützung Treppensteigen. Leider kündigte der Therapeut in seiner Firma und unter seinen Nachfolgern geht diese Fähigkeit bald wieder verloren.

Meine Gefühle für meine Frau sind seit Jahren abgestorben. Sie hat mich zehn Jahre lang verletzt und gedemütigt. Ich ekele mich seit Jahren vor ihrem leeren und abweisenden Gesicht. Ich vermeide es, sie anzusehen. Sie ist eine schreckliche Last, aber eine Last, der ich mich nicht entziehen kann. Ich hatte dreißig Jahre lang, bis zum Ausbruch ihrer Krankheit, gut mit ihr zusammengelebt.

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