Tomas Cramer - TrauerWelten

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Theodora verliert mit vierzehn Jahren ihre Mutter, die an einer unheilbaren Krankheit stirbt. Seitdem fragt sie sich, wie ein liebender Gott all das Leid in der Welt zulassen kann… Auf mysteriöse Weise gelangt sie ein Jahr später in die boshafte Welt der gefühlskalten Chronos, aber auch in die paradiesische Scheinwelt der Solares und erlebt hier wie dort spannende Abenteuer. Thea trifft auf neue Freunde und lernt ihre erste große Liebe kennen.
Aber vor allem macht sie wertvolle Erfahrungen, die ihr helfen, Antworten auf die Fragen zu finden,
die sie so sehr bedrücken… Eine bewegende Geschichte über das Erwachsen werden, die Freundschaft, die Suche nach dem Sinn des Lebens … und des Leidens.
"TrauerWelten" ist kein Roman mit vorgefertigten Standardantworten oder gar überfrachtet mit schwerfälligen Theorien über das Leben, Leid oder Tod! Die Geschichte ist angereichert mit Fantasy-Elementen und gewürzt mit Humor und Spannung – einer gesunden Mischung aus Abenteuer und Wissen."
Evangelische Kirche Deutschland – EKD

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Langsam lässt sie ihren Blick über die Häuser der einmündenen ›Rotdorngasse‹ und dann hoch zur Sonne wandern.

Das goldgelbe Licht glänzt, als habe der helle Feuerball einen ockerfarbenen Filter aufgeschraubt bekommen. Die kühle Ostbrise hält die Abluft der Schornsteine niedrig und lässt die Atemluft rauchig schmecken. Etwa über der Grundschule krächzen die Krähen und die schleichend einsetzende Dämmerung lässt die Luft schon vor dem angekündigten Regen feucht erscheinen. Die aufziehenden dunklen Wolken verdecken allmählich den honigfarbenen Sonnenball, die Farben des Gartens leuchten noch einmal intensiv auf.

Mama hat den Garten immer geliebt, darum haben Paps, Elfi, Bernd und Theo sich vorgenommen, besonders viel Mühe für die Pflege des Gartens aufzuwenden. Alle zwei bis drei Wochen werden die Beete durch Elfi und Bernd vom Unkraut befreit, Theo und Paps mähen wöchentlich den Rasen. Elfi hatte im zurückliegenden Sommer die Idee, den Garten umzugestalten und ihm eine völlig neue Struktur zu geben. Es hat eine Menge Arbeit und Freizeit gekostet, ihre genauen Vorstellungen umzusetzen. Wenn Theo nun den Blick über die Pflanzen und Beete schweifen lässt, muss sie zugeben, dass die Mühen sich wirklich gelohnt haben. Sie glaubt, Mama wäre mit der Arbeit ihrer Lieben zufrieden gewesen. Wie gerne hätte Theo sie jetzt bei sich …

Besonders in jenen Momenten, in denen Probleme auftauchen, die nur Frauen etwas angehen, vermisst sie Mama sehr, Paps hat dann absolut kein Mitspracherecht. Manchmal geht sie zu Elfi, aber lieber zu ihrer Vertrauenslehrerin Frau Siegel. Paula Siegel verlor mit neun Jahren ebenfalls ihre Mutter. Zwischen den beiden existiert eine Art unsichtbares Band.

Um zu wissen, dass irgendwo der Schuh drückt, brauchen sie sich nur kurz anzusehen, dann treffen sie sich zu einem Gespräch im Medienraum. Frau Siegel (Theo darf sie Paula nennen) hat langes, feuerrotes Haar und leuchtend grüne Augen. Im Mittelalter hätte man sie vermutlich als Hexe verbrannt, aber für Theo ist sie immer eine gute Fee.

Theo steigt noch einmal die Stufen hinab, um sich zu vergewissern, dass die Haustür wirklich abgeschlossen ist. Auch der Hausklingel dreht sie den Saft ab, um beim Lesen nicht gestört zu werden. Anschließend kocht sie sich einen Kirschtee und trägt den dampfenden Becher in das gemütliche Dachzimmer zurück. Solche Vorbereitungen dauern mit den Krücken eine halbe Ewigkeit und sie merkt sehr schnell, dass das Gehen ohne diese sperrigen Stangen viel leichter fällt. Sie nimmt sich fest vor, die Krücken Elfi zu überlassen. Schließlich braucht sie jedes Jahr neue Rankhilfen für ihr ausgedehntes Tomatenbeet, an denen sich die Tomatenpflanzen hochwinden können.

Bevor sie es sich auf dem Sofa bequem macht, bringt sie noch drei Kerzen zum Leuchten. Sie putzt die Fettflecken von den Brillengläsern und schlägt Tintenblut auf. Gleich auf der ersten Seite liest Theo eine Widmung:

Für meine liebe Theo, in Liebe!

Mama

Der Anblick ihrer geschwungenen Handschrift versetzt ihr immer wieder einen Stich. Erinnerungen werden wach, bedrückende Gefühle beschleichen ihr Herz.

Theo hat große Mühe sie zuzulassen, sie lasten wie eine tonnenschwere Steinplatte auf ihr.

»Mama, ich vermisse dich so sehr!«, sagt sie leise und drückt die Buchseite mit der Widmung fest an sich. Das Buch hat für sie mehr Bedeutung, als für jeden anderen Menschen der Tintenblut ebenfalls mag. Wenn Theo unter Einsamkeit leidet, verleihen ihr die Zeilen dieses Romans neue Kraft. Sie muss immer an das trockene Rosenknäuel denken, das Theo von mittelalterlichen Märkten kennt. Legt man es für einige Minuten ins Wasser, blüht die scheinbar vertrocknete Rose auf. Mit Tintenblut geht es ihr ähnlich.

Es vermittelt wertvolle Gedanken über Bücher im Allgemeinen, aber vor allem über das Leben. Dessen wahre Aussagen dringen ihr tief ins Herz und lassen sie sogleich aufleben. Theo liest nun die Zeilen, die sie zufällig aufgeschlagen hat:

»Ist es nicht seltsam, wie viel dicker ein Buch wird, wenn man es mehrmals liest? ... Als würde jedes Mal etwas zwischen den Seiten kleben bleiben. Gefühle, Gedanken, Geräusche, Gerüche ... Und wenn du dann nach vielen Jahren wieder in dem Buch blätterst, entdeckst du dich selbst darin, etwas jünger, etwas anders, als hätte das Buch dich aufbewahrt, wie eine gepresste Blüte, fremd und vertraut zugleich.«

Theo hat diese Erfahrung bereits machen dürfen und sie vermutet, dass solche Empfindungen intensiver werden, je älter sie wird. Das Tragische ist nur, dass auch ihre Mama zwischen den Tintenblut-Seiten ›begraben liegt‹ und es keine Möglichkeit gibt, sie dort herauszulösen. Sie ist untrennbar mit den Seiten verwoben. Tintenblut offenbart aber auch Weisheiten, die Theo schwer zu schaffen machen, weil die Realität auf diese Weise gefährlich nahe an sie herantritt. Die eigentliche Geschichte des Buches rückt dabei mehr und mehr in den Hintergrund. Für sie wird es fast zu einem Problem das Buch zu lesen, weil ihr die Gefühle zu schaffen machen, die dabei aufkommen.

Mit dem linken Arm umschlingt Theo das schwere Sofakissen wie einen festen Anker, damit sie ihren verletzten Fuß leichter auf die Lehne des Sofas heben kann und dabei nicht nach vorne gezogen wird.

Die Wirkung der Betäubungsspritze lässt allmählich nach, der Zeh beginnt zu pochen, schleichend kommt der Schmerz zurück. Jeder einzelne Nadelstich der Naht ist deutlich spürbar. Was soll sie nur machen, wenn der Schmerz unerträglich wird?

Theo ist bemüht, sich wieder auf die Zeilen des Buches zu konzentrieren, um die aufkeimende Unruhe zu zerstreuen. Nachdem sie die Stelle aufgeschlagen hat, an der sie vorgestern das Lesezeichen hineingelegt hatte, liest Theo weiter:

»... Roxane nickte nur und fuhr sich erneut über die Augen. ›Manche sagen, man kann die, die man liebt, auch nach dem Tod noch sehen‹, sagt sie leise. ›Dass sie einen besuchen, in der Nacht oder wenigstens in den Träumen, dass die Sehnsucht sie zurückruft, wenn auch nur für kurze Zeit … Ich bin zu Frauen gegangen, die behaupten, mit Toten sprechen zu können. Ich habe Kräuter verbrannt, deren Duft sie rufen sollen, und Nächte wach gelegen, in der Hoffnung, dass sie wenigstens noch einmal zurückkommt ... Aber es ist alles gelogen. Es gibt keinen Weg zurück.‹«

Das Unwiederbringliche, das Wissen um die Endlichkeit lässt Theo erschaudern. Niemals zuvor fühlte sie sich von der Vergänglichkeit so erdrückt wie jetzt, als sei ein schwerer Mantel um ihre Schultern gelegt worden, dessen Gewicht sie kaum standhalten kann. Immer mehr wünscht sie sich, diese bleischweren Gedanken um Leben und Tod, Freude und Trauer, Liebe und Hass würden sie nicht weiter belasten. Sie möchte ein Lotusblatt sein, an dem derartige Empfindungen einfach abperlen. Nichts soll sie daran hindern, einfach nur leben zu können. In einer Welt, in der Seelenschmerzen gar nicht wahrnehmbar sind, dürfte es für alle Menschen viel lebenswerter sein, vermutet sie.

Ich muss unbedingt mit Paps darüber reden, wenn er von der Arbeit zurück ist, nimmt sie sich fest vor, als plötzlich das Buch zuklappt. Geistesgegenwärtig greift Theo nach dem festen Einband und öffnet es wieder auf der ersten Seite. Sie schaut nochmals wie gebannt auf Mamas Handschrift und lässt die geschwungenen Buchstaben so lange auf sich einwirken, bis die Linien beginnen ein merkwürdiges Eigenleben zu führen. Die Welt um sie herum wird immer schemenhafter, sogar das Licht der Kerzen erreicht ihre Augen nicht mehr. Alles verschwimmt, als durchflute eine riesige, lautlose Welle das Lesezimmer. Theo lässt das Buch gegen ihren Willen sinken und schließt die Augen, unmittelbar bevor sie erneut das Bewusstsein verliert...

II

Ein lärmender Schwarm Krähen lässt Theo aus ihrer Ohnmacht erwachen. Sie hält die Augen noch geschlossen, aus Furcht und Erwartung darüber, was geschehen sein könnte. Ein kühler Windhauch streift ihre Nase, in der Luft liegt Brandgeruch. Theo fühlt sich matt, ausgelaugt und kraftlos, dennoch öffnet sie ihre felsenschweren Augenlider, dann holt sie tief Luft und spürt, wie der kalte Hauch in ihre Lungen dringt.

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