Ulrike Eschenbach - Der Vergangenheit dunkle Zeiten

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In dieser autobiografischen Erzählung begleiten Sie Rike durch die schwierigen Situationen ihres Lebens. Schon im Babyalter von der Mutter verlassen, verbrachte Rike ihr erstes Lebensjahr in einem Kinderheim. Zur Adoption freigegeben erlebte sie in den folgenden Jahren bei ihren Adoptiveltern statt Liebe und Geborgenheit eine brachiale Erziehung, sowie Demütigungen und Schuldzuweisungen. Als sie mit zwölf Jahren die Wahrheit über ihre Herkunft erfuhr, brach ihre Welt endgültig zusammen. Ungerechtigkeiten und Traumatische Erlebnisse bestimmten ihre Jugend, sodass sie mit 18 Jahren die Flucht ergriff und nach weiteren 3 Jahren endlich das Haus der Adoptiveltern verließ. Doch statt nun Ruhe zu finden, wurde sie mit neuen Schicksalsschlägen konfrontier.

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Auch Papa hatte unterdessen die Küche verlassen. Er war geflohen, um das Ganze nicht mit ansehen zu müssen. Immer noch stand ich stocksteif in der Mitte des Zimmers, als ich spürte, dass etwas Warmes an meinen Beinen entlang lief. In diesem Moment kam Mama mit einem nassen Waschlappen und wischte kommentarlos die Blutspuren ihrer Schläge von meinen Beinen ab. Mit den Worten: „Dann gehst du eben hungrig zu Bett. Außerdem wirst du genau so wie deine Alte“ wurde ich anschließend von ihr zu Bett geschickt.

Wimmernd lag ich in meinem Bett und spürte, wie das Blut immer noch aus meinen Wunden am Po sickerte. Warum nur, dachte ich, hat sie mich so geschlagen? Warum? Ich liebte sie doch und wollte sie auf keinen Fall ärgern. Nur dieses wabbelige, eklige Fleisch konnte ich einfach nicht essen! Mir wurde schon übel, wenn ich nur daran dachte. Warum verstand sie das nicht? Und was ist eine Mörderin? Mit meinen etwas über vier Jahren wusste ich weder was eine Mörderin war noch konnte ich den Satz „die wird genau so wie ihre Alte“, verstehen.

Vor Schmerzen wimmernd drehte ich mich von einer auf die andere Seite. Mein Po tat nach wie vor verdammt weh, außerdem war mein Bettlaken durch das immer noch aussickernde Blut feucht und klebte wie Heftpflaster an mir. Meine Hände faltend, betete ich zum lieben Gott und bat ihn, mir zu helfen. Ich sagte zu ihm: „Ich liebe doch meine Eltern und will auch ein ganz braves Kind sein. Du musst mir bitte helfen, dass ich dies werde.“ Ich schloss mein kindliches Gebet mit: „Ich will auch Mama nie mehr weh tun oder ärgern.“

Schlaflos wälzte ich mich weiter hin und her, als ich plötzlich ein leises Schnattern vernahm. Es war Schlick, unsere Gänsedame. Oh, wie schön wäre es jetzt, dachte ich, wenn ich zu Schlick ins Nest kriechen könnte. Schlick hatte einen Clan von sechs weiteren weißen Gänsen um sich. Sie war mit ihren vier Jahren die Herrscherin des Stalles und mit ihren drei kleinen, schwarzen Tupfen auf dem Kopf nicht zu übersehen. Keiner durfte den Stall betreten, geschweige denn ihre Jungen ansehen. Flügelschlagend und böse zischend verteidigte sie ihr Revier. Alles, was in ihre Nähe kam, wurde beißend und zischend in die Flucht geschlagen.

Anfangs wurde auch ich bekämpft, doch nach einiger Zeit entwickelte sich eine wunderbare, innige Tierfreundschaft, die lange achtzehn Jahre anhielt. Nur ich durfte nachsehen, wie viel Eier sie ausgebrütet hatte, ob alle junge Gänschen okay waren, und ob die kleine Familie auch noch genug Futter hatte. Sah Schlick mich irgendwo im Hof, kam sie flügelschlagend und schnatternd auf mich zugerannt. Sie schlang dann ihren langen, weißen Gänsehals um meine dünnen Kinderbeine und beknabberte mich liebevoll mit ihrem großen, gelben Schnabel. Oft lag ich halb mit in ihrem Nest. Dann war Schmusen und Putzen angesagt. Zuerst rieb sie ihren Gänsekopf, sanft schnatternd, mal links, mal rechts an meinem Gesicht. Den langen Hals aufstellend, beäugte sie mich anschließend mit schräg gehaltenem Köpfchen von allen Seiten. Meist nahm ich dann mit beiden Händen ihren Kopf und presste dabei stürmische Küsse auf ihren Schnabel. Durch ein Schütteln und Schlenkern ihres Kopfes sowie das mehrmalige Abstreifen ihres Kopfes an ihren Federn zeigte sie mir, dass ihr dies nicht besonders gefiel. Gutmütig, wie sie war, ließ sie dies aber trotzdem immer wieder über sich ergehen. Oftmals, wenn ich so neben ihr lag, wurden meine Haare von ihr geputzt. Strähne für Strähne zog sie sie durch ihren Schnabel. Da ich Locken hatte, die sich nicht so hinlegten, wie sie das wollte, wurde die ganze Prozedur immer wieder wiederholt. War sie dann endlich zufrieden mit ihrem Werk, stupste sie mich mit ihrem Schnabel mehrmals in den Nacken. Danach legte sie ihren langen Hals in meinen Schoss und schloss genüsslich ihre Augen.

Kam ich zu ihr in das Nest, war der Ablauf immer der gleiche. Sie war ein außergewöhnlich kluges und auch sehr liebes Tier! War sie mit ihrem Clan hinter unserem Haus im Teich, wo sich meist die Nachbarsgänse auch aufhielten, und ich rief nach ihr: „ Schlick, Schlick“, gab sie mir immer mit einem „scherr, scherr“ Antwort. An Schlick und ihre liebevollen Gänseaugen denkend, schlief ich endlich ein.

Mein Po war am andern Tag geschwollen und die Schlagfurchen verschorft. Mama musste nach einigen Tagen, da sich meine Wunden entzündet hatten, einen Arzt mit meinem geschlagenen Po behelligen. Als dieser mein geschundenes Hinterteil sah, meinte er jedoch lapidar: „Es ist schade um jeden Schlag, der daneben geht. Kinder brauchen ab und an eine Tracht Prügel, anders würde eine gute Erziehung nicht funktionieren.“ Er schrieb eine Salbe auf und meinte: „Alles halb so schlimm, in ein paar Tagen ist das wieder abgeheilt.“ Für Mama waren diese seine Worte eine Bestätigung ihrer Erziehungsmethoden. Dass jener Arzt damals eine derart brutale Kindererziehung vertrat, kann ich bis heute nicht verstehen.

Der Zeitgeist vieler Eltern und Erziehungsberechtigten war damals allerdings: Kinder müssen strengstens gezüchtigt werden, damit sie anständige Menschen werden und in allen Lebenslagen bestehen können.

Die Zeit heilt alle Wunden, so auch meinen Po. Papa war mein ein und alles! Ich liebte ihn - und er mich - abgöttisch. Schläge bekam ich von ihm nur ganze zweimal in meinem Leben und das auch nur auf Drängen von Mama hin.

Die Liebe zu Papa war meiner Mama zunehmend ein Dorn im Auge. Sie wollte mich und meine Liebe für sich ganz alleine besitzen. Kroch ich am Sonntagmorgen ab und an mal zu Papa ins Bett, um mit ihm zu rangeln oder zu kuscheln, gab es, sobald Mama dies bemerkte, ein riesiges Theater. Sie schimpfte mit uns beiden und meinte: „Ein Kind gehört nicht in das Bett der Eltern, schon gar nicht in Vaters Bett.“ Papa versuchte ihr immer wieder zu erklären, dass ein Kind das brauche und dies doch auch ganz normal sei. Mama aber ließ Vaters Argument nicht gelten und vertrat weiterhin ihren Standpunkt.

Spielsachen besaß ich jede Menge. Es wurde mir das schönste und teuerste gekauft. Spielen jedoch durfte ich nur alleine damit. Mama lebte immer in der Angst, es könne mir geklaut oder kaputtgemacht werden.

Sehr oft fühlte ich mich alleine, einsam und traurig! Obwohl wir einen schönen, großen Garten unser Eigen nannten, durften keine Spielkameraden zu mir kommen. Mama schirmte mich vor allem und jedem ab. Traurig stand ich oftmals am Zaun unseres Gartens und sah den spielenden Kindern vor unserem Haus zu. Soviel ich auch bettelte, ebenfalls hinausgehen zu dürfen, es half nichts - ich durfte nicht!

Eines Tages ließ sich Mama doch erweichen und lud zwei Nachbarskinder zum Spielen mit mir in unseren Garten ein. Dies war für mich der Himmel auf Erden. Endlich mal Kinder um mich und so richtig nach Lust und Laune toben und spielen können. Von nun an durften die Nachbarskinder einmal pro Woche zu mir kommen. Leider dauerte dies nicht sehr lang. Mama vermisste irgendwann ein kleines, goldenes Armkettchen. Sie behauptete, ich hätte es genommen, dann verloren oder vielleicht sogar an meine Spielkameraden verschenkt. Nein!!! Ich hatte dieses Kettchen nicht genommen! Mama ließ sich aber nicht davon abbringen und meinte immer wieder, ich hätte es geklaut. Sie bezeichnete mich als Lügnerin und „stehlendes Etwas“. Wieder fiel in ihrem Jähzorn der Satz: „Du bist die Gleiche wie deine Alte!“ Was sollte denn nur immer dieser Satz? Ich konnte mir nicht erklären, was dieser zu bedeuten hatte.

Obwohl ich immer wieder verneinte, dieses Kettchen genommen zu haben, glaubte sie mir nicht. Wie so oft bekam ich wieder mal die Hundepeitsche zu spüren. Überdies gab es ein absolutes Spiel- und Besuchsverbot der Nachbarskinder. Weinend lag ich mal wieder in meinem Bett. Der Po schmerzte von den Schlägen. Noch mehr jedoch schmerzte, dass Mama der Meinung war, ich hätte sie bestohlen und belogen. Ich liebte Mama und ich hätte sie nie bestohlen. Sie konnte auch lieb und nett sein, mich in den Arm nehmen und mit mir kuscheln. Besonders lieb zu mir war sie, wenn sie von Freunden und Bekannten zu hören bekam, sie hätte ja so ein hübsches, süßes Mädchen. Ich war dann immer ihr ein und alles sowie das liebste und folgsamste Kind der Welt.

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