Ulrike Eschenbach - Der Vergangenheit dunkle Zeiten

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In dieser autobiografischen Erzählung begleiten Sie Rike durch die schwierigen Situationen ihres Lebens. Schon im Babyalter von der Mutter verlassen, verbrachte Rike ihr erstes Lebensjahr in einem Kinderheim. Zur Adoption freigegeben erlebte sie in den folgenden Jahren bei ihren Adoptiveltern statt Liebe und Geborgenheit eine brachiale Erziehung, sowie Demütigungen und Schuldzuweisungen. Als sie mit zwölf Jahren die Wahrheit über ihre Herkunft erfuhr, brach ihre Welt endgültig zusammen. Ungerechtigkeiten und Traumatische Erlebnisse bestimmten ihre Jugend, sodass sie mit 18 Jahren die Flucht ergriff und nach weiteren 3 Jahren endlich das Haus der Adoptiveltern verließ. Doch statt nun Ruhe zu finden, wurde sie mit neuen Schicksalsschlägen konfrontier.

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Gerda liebte diesen Mann mit allen Fasern ihres Herzens und verdrängt somit alles mit ihm negativ Erlebte. All seinen Schwüren und Versprechungen glaubend, begann sie eine erneute Partnerschaft mit ihm. Er war zu ihr zurückgekommen, was für sie bedeutete, dass er seine kleine Familie doch sehr liebte. Gerda genoss diese neu auflebende Liebe und Gemeinsamkeit in vollen Zügen. Überaus glücklich und zufrieden schwebte sie auf rosa Wolken. Doch die Realität sollte sie sehr bald einholen.

Gerda wurde zum zweiten Mal schwanger. Sie bekam das zweite Kind von diesem Mann. Dieses Mal verließ er sie schon während der Schwangerschaft. Lapidar erklärte er ihr, sie nicht mehr zu lieben. Kalt und herzlos offenbarte er ihr dann noch, diese andere Frau – von der er mittlerweile auch Vater eines Sohnes sei - heiraten zu wollen. Sein letzter Satz, bevor er ging, war: „Gerda, du musst nun zusehen, wie du alleine klar kommst! Da ich nun selbst eine Familie habe, kann ich dich auch nicht mehr unterstützen.“

Was war dieser Mann für ein Mensch? Unendlicher Hass gegen ihn brodelte in ihr. Er hatte sich für diese andere Frau, ihre einst beste Freundin, entschieden und somit auch gegen sie und ihre beiden Kinder. Warum nur ließ er sie mit den beiden Kindern einfach im Stich? Warum? Zählte bei seiner Entscheidung nur Hab und Gut? Sie selbst war arm wie eine Kirchenmaus, ihre Freundin jedoch kam aus einer gut situierten Familie.

Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Wie sollte ihr Leben nun weitergehen? Von was sollte sie ihre Kinder ernähren? Sie bewohnte im Anbau eines Bauernhofes ein kleines Zimmerchen, ausgestattet nur mit dem Notdürftigsten. Eltern, die ihr hilfreich zu Seite stehen könnten, hatte sie nicht. Die Mutter war an Krebs gestorben, als sie 13 war, der Vater kam aus dem Krieg nicht mehr zurück. Ihre große Schwester Marianne, bei der sie bis zum 17. Lebensjahr lebte, konnte und wollte sich ihrer nicht mehr annehmen. Marianne hatte sich zwischenzeitlich gut verheiratet und lebte in Norddeutschland. Gerda, die durch den Krieg in das über 500 Kilometer entfernte Bayern verschlagen worden war, musste hier nun ihr Leben mutterseelenallein meistern. Außerdem wurde in dieser Zeitepoche ein uneheliches Kind, jetzt würden es dann sogar schon zwei sein, als eine große Schande angesehen, mit der sich Marianne, ihre Schwester, auf keinen Fall behaften und belasten wollte. Zudem waren die Zeiten mehr als karg, sodass jede Familie zusehen musste, ihre hungrigen Münder satt zu bekommen.

Der Krieg war zwar schon seit drei Jahren zu Ende, doch der erhoffte Aufschwung noch lange nicht in Sicht. Die erfolgte Währungsumstellung tat ihr Übriges für die all und überall herrschende Not. Gerda empfand mit ihren knapp einundzwanzig Jahren nur noch Hoffnungslosigkeit und Angst vor der Zukunft. Ihre Gedanken kreisten beständig um das eine: kein richtiges Zuhause, keine Arbeit, nichts zu essen und dann noch die alleinige Verantwortung für zwei Kinder. Um jedoch weiter mit dem Schicksal hadern oder weiter über das vergangene Leben nachdenken zu können, blieb Gerda keine Zeit mehr. Die Wehen setzen ein. Die Geburt ihres zweiten Kindes stand bevor. Eine kleine Seele drängte an das Licht der Welt.

Am 1.9.1948 um 20:33 Uhr erblickte ich in einem kleinen Ort in Bayern das Licht der Welt. Ich erhoffte mir in diesem Dasein Liebe, Harmonie und Geborgenheit. Wünsche, die jede kleine Seele unbewusst mit auf Erden bringt.

Die Hebamme legte mich meiner Mutter mit den Worten „Ein zierliches, aber gesundes Mädchen“ in die Arme. Aber, oh Gott! Was war das, was ich da fühlte? Liebe, Geborgenheit? Freude über meine Geburt - über mein Dasein?

Nein!!! Es war eher Abneigung und Gleichgültigkeit.

Mit aller Kraft meiner kleinen Seele versuchte ich, mich an Mutter zu kuscheln, ihre Nähe und Wärme zu spüren, mir ihren Geruch einzuprägen. Doch nein, das wollte sie nicht! Mutter legte mich ziemlich forsch neben sich auf das Bett und drehte sich, ohne mich weiter zu beachten, zur Seite. Da lag ich nun – ungewollt, ungeliebt, suchend nach ein bisschen Wärme und Geborgenheit. Noch kam die Hebamme jeden Tag zu meiner Mutter, um nach dem Rechten zu sehen. Es ging mir soweit gut. Ich wurde immer frisch zu Recht gemacht, bekam genug zu essen und hatte ein schönes, warmes Bettchen. Was ich jedoch schmerzlich vermisste, war die Nähe und Wärme meiner Mutter.

Getauft hatte man mich zwischenzeitlich auf den Namen Ulrike. Mein um zwei Jahre älterer Bruder Leon krabbelte des Öfteren zu mir in mein Bettchen, um mit mir zu kuscheln und zu schmusen. Dies tat mir sehr gut, da ich dadurch wenigstens etwas menschliche Nähe und Wärme erfahren durfte.

Leon wurde ab und an von der Mutter über den Kopf gestrichen oder durfte auf ihren Schoß zum Kuscheln, ich jedoch lag unbeachtet in meinem Bettchen. Auf Nachfragen der Hebamme, die die Lieblosigkeit meiner Mutter mir gegenüber bemerkt hatte, erklärte Mutter: „Ich liebe dieses Mädchen nicht! Es ist schuld an meiner ganzen Misere!“ Außerdem meinte sie, mit nur einem Kind, ihrem Sohn, würde sie zu jeder Zeit über die Runden kommen, mit zwei Kindern jedoch seien ihr in jeglicher Hinsicht die Hände gebunden.

„Diese Ablehnung wird sich über kurz oder lang legen“, entgegnete die Hebamme. Doch damit hatte sie weit gefehlt. Im Gegenteil: Mutters Gefühle schlugen nicht in Liebe, sondern teilweise sogar in Hass um.

Die Betreuungszeit der Hebamme war zu Ende. Mutter war von nun an auf sich alleine gestellt. Oft vergaß sie nun einfach, mir etwas zu essen zu geben. Nicht einmal mein Geschrei erinnerte sie dann daran. Ich war ihr verdammt gleichgültig und somit hilflos ausgeliefert. Oftmals nahm sie meinen Bruder an die Hand und verschwand einfach für einige Stunden. Egal, ob ich Hunger oder Durst hatte: Sie ging.

Hin und wieder kam die Bäuerin, welche auch unsere Vermieterin war, um nach mir zu sehen. Sie war besorgt über mein oft stundenlanges Schreien. Mutter jedoch sagte zu ihr, sie bräuchte sich keine Sorgen zu machen, ich sei halt ein Schreikind! Nein! Ich war kein Schreikind! Ich hatte ganz einfach nur Hunger und Durst. Überdies lag ich oft stundenlang in meinen durchnässten, eingekoteten Windeln, wodurch der Po immer wunder wurde und teilweise sehr schmerzte.

Seit einigen Tagen war mein Bruder jetzt wieder öfters bei mir zu Hause, in unserem kleinen Stübchen. Mutter ging von nun an alleine weg und kam oftmals erst nach mehreren Stunden wieder zurück. Es hatte allmählich den Anschein, dass Mutter auch für meinen Bruder nichts mehr empfand. Auf Nachfragen der Bäuerin, die bei Mutters Abwesenheit ab und an nach uns sah, erzählte Mutter ihr, sie sei zur Arbeitssuche unterwegs.

Wer aber stellte eine Mutter mit zwei Kleinkindern ein, die dadurch nur bedingt arbeiten konnte? Niemand! Mutter bekam keine Arbeitsstelle, so sehr sie sich auch bemühte. Ferner war die Zeit um 1948 von sehr hoher Arbeitslosigkeit geprägt. Einen Arbeitsplatz bekamen nur jene, die Vollzeit mit mindestens fünfzig Stunden in der Woche arbeiten konnten.

Mutter wurde nach einigen Wochen der Arbeitssuche klar, dass sie so schnell keine Arbeit bekommen würde. Trotzdem ging sie täglich unter dem Vorwand, sie suche Arbeit, außer Haus. Sie floh vor uns Kindern und vor ihrer Verantwortung. Oftmals lief sie stundenlang in dem kleinen Ort, in dem wir wohnten, ziellos durch die Straßen, immer mit den Gedanken behaftet: Wie soll es weitergehen? Das bisschen Geld, welches sie sich vor meiner Geburt gespart hatte, war fast aufgebraucht. Es musste etwas geschehen! Wir brauchten dringend Kleidung, Nahrung und Holz zum Heizen. Noch war es Spätherbst und halbwegs warm, aber wie sollte es werden, wenn der Winter Einzug hielt? Ein soziales Netz, wie in der heutigen Zeit, gab es damals nicht. Ab und zu brachte uns die Bäuerin, eine gute, sanftmütige Frau, die selbst Mutter von vier Kindern war, ein Töpfchen heiße Suppe, dazu ein Stückchen Brot oder ein paar gekochte Kartoffeln. Für mich gab es dann meist eine leckere, dicke Milchsuppe. Milch, angereichert mit Haferschleim und Honig, die so richtig schön satt und zufrieden machte.

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