Was die Bibel über die Bibel sagt
Über die Bibel scheiden sich die Geister. Viele Zeitgenossen meinen, sie sei völlig unverständlich, enthalte weitgehend nur wirres Zeug und sei deshalb völlig belanglos. Etliche Leute, die die Bibel für nicht relevant halten, haben jedoch nie auch nur einen ernsthaften Blick in dieses Buch geworfen. Aber auch zwischen den Menschen, die die Bibel ernsthaft betrachten, gibt es gewaltige Meinungsunterschiede.
Bei der Frage "Ist die Bibel Gottes Wort?" geht die Spanne von "Nein, sie ist Menschenwort." über "Sie enthält Menschenwort und Gotteswort." bis "Ja, sie ist uneingeschränkt Gottes Wort!". Christen, die die Bibel als Menschenwort betrachten oder die meinen, sie enthalte Menschen- und Gotteswort, haben ein großes Problem: Sie haben keine hundertprozentig zuverlässige Basis. Sie haben kein festes, irrtumsloses Fundament, auf dem sie ihren Glauben aufbauen können. Menschen, das wissen wir alle, können sich irren und Fehler machen. Wenn die Bibel Menschenwort ist oder enthält - wie kann ich wissen, auf welchen Text oder auf welche Textteile ich mich verlassen kann? Wenn die Bibel nicht Gotteswort ist, sondern nur Gotteswort (in Textabschnitten) enthält, wie kann ich erkennen, welche Textteile der Bibel das genau sind? Die Frage, ob du an Gott glaubst oder nicht, was das Fundament deines Glaubens und wie stark dieses Fundament ist, kann sich daher schon daran entscheiden, wie und was du über die Bibel denkst.
Vor diesem Hintergrund ist es interessant zu schauen, was die Bibel selbst über sich aussagt. Hier sind zwei wesentliche Textstellen:
"Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, ..." (2. Tim. 3, 16).
"Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift aus eigener Auslegung geschieht.
Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben vom Heiligen Geist haben Menschen in Gottes Auftrag geredet" (2. Petrus 1, 19 – 21).
In diesen Versen geht es darum, dass Gott selber bzw. der Heilige Geist (Gottes) bestimmten Menschen prophetische Worte, Weissagungen sowie die (Heilige) Schrift eingegeben hat und dass sie im Auftrage Gottes geredet und geschrieben haben. Zudem lesen wir in der Bibel an vielen Stellen immer wieder “So spricht der HERR …” (z.B. Jesaja 43, 14), “Und des HERRN Wort geschah zu mir:” (z. B. Hesekiel 16, 1) und ähnliche Formulierungen. Solche Aussagen machen deutlich, dass Gott direkt und unmittelbar durch den Mund von bestimmten Menschen gesprochen hat. Die Bibel behauptet - und das durchzieht sowohl das Alte wie das Neue Testament - dass sie Gottes Wort ist. Darum wurden auch die entsprechenden Texte bereits sehr früh “Heilige Schriften” bzw. die Bibel als Ganzes “Heilige Schrift” genannt.
Das Fundament, auf dem das Christentum von Anfang an ruhte, lautet schlicht gesprochen: Gott existiert und spricht zu uns durch die Bibel, sein Wort! Es ist beinahe atemberaubend, aber das heißt nichts anderes als: Gott, dieses nicht sichtbare, übernatürliche Wesen, behauptet diese Welt geschaffen zu haben und sich durch die Bibel den Menschen, seiner Schöpfung mitzuteilen!
Hier sind wir nun also angelangt. Das ist die Basis, von der das Christentum ausgeht und auf der alles Weitere aufbaut. Und das ist natürlich der Punkt, an dem massive Kritik, heftige Angriffe von Menschen, die gegen das Christentum sind oder je gewesen sind, ansetzt. Um dieses Fundament des christlichen Glaubens tobt ein großer Kampf, besonders in den letzten hundert Jahren. Denn, wenn diese Festung fallen sollte, dann ist es ein für alle Male aus mit dem Christentum. Doch die Mauern dieser Festung halten bereits seit mehr als 2.000 Jahren! Auch wenn manche Leute meinen, sie seien schon längst eingestürzt …
Wie Evolution geht
Ein ganz wesentlicher Faktor für die Evolutionstheorie ist Zeit. Viel Zeit! Sehr viel Zeit!
Dazu kommen die Mechanismen der graduellen und der sprunghaften Veränderungen. Die Vertreter der Evolutionstheorie nehmen an, dass sich über den Faktor Zeit Dinge und Leben bzw. Lebewesen vom Einfachen zum Komplexeren und zur Vielfalt sowie in der Regel vom weniger Guten zum Besseren entwickelt haben. Für die Aufrechterhaltung ihrer Theorie brauchen sie nicht nur Tausende, sondern Millionen, gar Milliarden von Jahren mit entsprechend vielen Lebenszyklen und Todesfällen bis zum Menschen wie wir ihn heute kennen. Ihre Erkenntnisse leiten sie unter anderem aus der Untersuchung von Erdschichten und Fossilienfunden sowie aus Beobachtungen des Weltalls ab. Aber was, wenn die Welt oder unser Planet Erde tatsächlich nur einige wenige tausend Jahre alt wäre?
Erdgeschichte in 6 Tagen plus x
Laut der Bibel, der Basis des christlichen Glaubens, entstand die Welt innerhalb weniger Tage. Das Prinzip des Entstehens der Welt ist hier ein vollkommen anderes als es die Vertreter der Evolutionstheorie unterstellen. Gemäß der Bibel – ich wiederhole: Gottes direkte Botschaft an uns Menschen - beruht die Entstehung der Welt auf Basis von unglaublicher Kreativität, Vielfalt und schöpferischer, machtvoller Umsetzung. Gott selber hat die Welt und alles was auf ihr ist und lebt sowie - einfach ausgedrückt - das ganze Drumherum, aus dem Nichts, geschaffen (vgl. auch Brief an die Hebräer Kapitel 11, Vers 3). Und dies alles innerhalb von 6 Tagen! Und am siebten Tag ruhte er von seinen Werken!
In 1. Mose, Kapitel 1, heißt es immer wieder "Gott sprach ..." und dann wurde es Licht, Tag und Nacht, Abend und Morgen, Himmel, Meer und Erde, Pflanzen, Sonne, Mond und Sterne, Fische, Vögel und Tiere. Und schließlich erschuf Gott ein Geschöpf, das ihm, Gott selber, gleicht und das über die Schöpfung herrschen soll: den Menschen! In 1. Mose, Kapitel 2, erfahren wir weitere Details über die Erschaffung des Menschen. Gott nahm Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in die Nase. Und so wurde der Mensch ein lebendiges Wesen (vgl. 1. Mose 2, Vers 7). Der Mensch hat sich demnach nicht über die Primaten zu dem entwickelt, der er ist. Einfach gesprochen: Der Mensch stammt nicht vom Affen ab! Keine Millionen, Milliarden von Jahren, keine zufällige und doch stetige sowie mitunter sprunghafte Fort- und Weiterentwicklung durch Evolution. Nein, die Welt mit ihrer Artenvielfalt an Pflanzen, Fischen, Vögeln und Tieren sowie der Mensch wurden innerhalb weniger Tage durch Gott geschaffen. Die Schöpfung war damit von Anfang an komplett. Gott, so heißt es in 1. Mose 1, Verse 22 und 28, segnete die Lebewesen, die im Wasser leben, die Vögel und die Menschen. Als er seine gesamte Schöpfung anschaute, lautete sein Urteil: Alles ist sehr gut (1. Mose 1, Vers 31)! Es gibt also keinen Verbesserungs- und Optimierungsbedarf! Eine sich anschließende Evolution ist unnötig!
Wie der ganze Schlamassel anfing
Wenn es alles so perfekt war, was Gott geschaffen hatte, und kein Verbesserungs- und Optimierungsbedarf bestand, warum ist die Welt heute so wie sie ist? Konflikte, zerstörte Beziehungen und Familien, Hunger, Durst, Kriege, Krankheiten, Tod und Terror, Katastrophen … woher kommt all das, worunter die Welt, worunter wir heute und seit jeher leiden?
Die Antwort, die das Christentum auf diese Frage gibt, ist mindestens genauso umkämpft und umstritten wie die Aussagen, die sie in Bezug auf die Entstehung der Welt und des Lebens macht.
Auch dieses Thema wird ganz zu Anfang in der Bibel, in 1. Mose, Kapitel 2 und 3, behandelt. Da ist sie, die alte und in weiten Kreisen bekannte Geschichte von Adam und Eva. “Kommt das jetzt wirklich?”, magst du fragen. Und die Antwort lautet: “Ja, unbedingt!”. Denn diese Geschichte ist eine weitere Säule des christlichen Glaubens. Die biblische Lehre, die auf dieser Begebenheit aufbaut, ist von äußerst hoher Bedeutung für das Verständnis sowohl des Alten und des Neuen Testaments. Bezugnahmen auf die Ereignisse rund um Adam und Eva ziehen sich - was deutlich weniger Leute wissen - durch die gesamte Bibel! Wenn diese Säule von Gegnern zum Einsturz gebracht werden könnte, würde dem Christentum eine tödliche Wunde zugefügt werden. Deshalb wird auch die historische Echtheit von Adam und Eva und ihre Biographie heftig attackiert. Als Fabel, Dichtung oder fiktive Erzählung geht der biblische Bericht vielleicht noch durch, aber als historische Tatsache ist er aus der Sicht von zahlreichen Kritikern keinesfalls zu akzeptieren. Interessanterweise kommen die Angriffe an dieser Stelle und in Bezug auf die Schöpfungslehre der Bibel nicht nur von Außenstehenden, sondern seit vielen Jahrzehnten auch aus christlichen Kirchen und Gemeinden. Diese Kritik aus den eigenen Reihen, z.B. von kirchlichen Theologen, Pastoren, Gemeindeleitern sowie von Leitungsgremien verschiedener Kirchen, hat einen sehr nachteiligen, zersetzenden Einfluss auf die Verfassung des Christentums. Klar ist, wenn die Kirche an den Stuhlbeinen des Stuhles sägt, auf dem sie selber sitzt, fangen der Stuhl und mit ihr die Kirche alsbald an unsicher zu wanken und drohen schließlich zusammenzubrechen! Warum die Geschichte von Adam und Eva und das Festhalten an ihr für den christlichen Glauben so bedeutsam ist, wird im Verlauf dieses Buches noch herausgearbeitet.
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