übereinander klebt. Mit Textilfarbe coloriert und mit einer Umhängekordel versehen, stellen
diese Lederblumen einen dekorativen Artikel dar, der sich bei manchen Gelegenheiten und
über einschlägige Geschäfte bestens absetzen lässt.
Wer sorgfältig die Handelsanzeigenblätter "Zentralmarkt" und "Handelsmagazin" durchliest,
findet des öfteren Angebote von Textilfirmen, die preiswerte Reste von Frotteestoffen
abgeben. Mit diesen Resten lassen sich recht einträgliche Nebenverdienste aufziehen.
Nähgewandte Damen können daraus Bademäntel für Erwachsene und Kinder herstellten und
hübsch verpackt an Badestränden und in Badeanstalten zum Verkauf anbieten. Gerade dort -
also vor Ort - sind diese Artikel sehr begehrt.
Doch wo das Material nicht zu richtigen Bademänteln reicht, kann man immer noch Frottee-
Handschuhlappen und sogar Frottee-Spielzeug aus diesen Resten anfertigen. Mit etwas
Geschick und der Analyse eines fabrikmässig hergestellten Pantoffelexemplars können
schließlich sogar Frottee-Badepantoffeln angefertigt und abgesetzt werden. Viele Stoffreste
eignen sich noch zur Herstellung netter Sommerhüte, Kappen und Phantasiemützen für grosse
und kleine Leute.
Eine tolle Reststoffe-Verwertungsidee hatte eine Mutter von zwei Kindern, die, aus eigener
Erfahrung klug geworden, Sets zusammenstellte, die aus einer Schürze für die Mama, einer
für die Tochter und einer für die Puppe bestanden. Mit einer hübschen Gebrauchsanleitung
und ein paar passenden Worten versehen, gehen nun diese "Schürzen-Sets" per Versand über
die Lande und erfreuen die Damenwelt in ihrem Kundenbereich mit einem besonderen
"Partner-Look".
Noch einen Schritt weiter ging eine andere Dame, die Reststoffe zusammen mit
Schnittmusterbogen und Heimschneideranleitungen für junge Puppenmütter verschickte.
Auch hier war der Hauptfaktor zu diesem Geschäft die Idee.
Vor Jahren begann eine Hausfrau damit, aus Lumpen und Kleiderresten sogenannte
Flickenbilder herzustellen. Die Motive wurden zunächst auf einen haltbaren Untergrund
(Pressspan oder Sperrholzplatte) gezeichnet oder gepaust und dann mit zurechtgeschnittenen
Flicken so beklebt, dass ein künstlerisches Bild entstand.
Ähnlich wie die Kunstwerke aus Lederresten, die der bereits erwähnte Pensionär bastelte,
weckten auch diese Flickenbilder grösstes Interesse, so dass die Artikel sogar in
Ausstellungen gezeigt und zu guten Preisen verkauft wurden.
Geldverdienen mit Handarbeiten
Mit etwas Nachdenken und Geschick ist es auch heute, im Zeitalter der Technik, für Frauen
noch möglich, durch Handarbeiten einen guten Nebenverdienst zu erreichen. Dabei sollte man
allerdings eines bedenken: Wirklich gutes Geld lässt sich mit Handarbeiten in erster Linie
dann verdienen, wenn man die Sache in eigener Regie aufzieht, also Anfertigung und Verkauf
selbst in die Hand nimmt. Als Heimarbeiterin für irgendwelche Firmen reicht es meistens für
nicht viel mehr als ein kleines Taschengeld.
Um wie viel glauben Sie, könnte ein Wäschegeschäft oder Kaufhaus seine Umsätze erhöhen,
wenn es jeweils Tisch-, Bett- oder Gebrauchswäsche mit den Initialen des Käufers oder des
späteren Besitzers anbieten würde? Natürlich kann man hierüber nur Vermutungen anstellen,
doch es ist erwiesen, dass individuell gestaltete Produkte stets besser abgesetzt werden
können als neutrale.
Genau mit einem solchen Service - nämlich mit einer speziellen Initialenstickerei - verdient
sich eine clevere Hausfrau gutes Geld. Nachdem sie zunächst per Hand für das Geschäft
wunschgemäss Dekorstickereien vornahm, hat sie nun eine entsprechende Maschine erworben
und arbeitet mit einigen Hilfskräften für die Geschäfte in der ganzen Heimatstadt.
Früher haben junge Mädchen noch ihre gesamte Aussteuer mit den eigenen Initialen bestickt
oder gar Taschentücher umhäkelt. Heute, im Zeichen der Wegwerfgesellschaft, nimmt sich
kaum jemand Zeit für diese mühselige Arbeit, obwohl man solche Produkte gerne besitzen
würde.
Haben Sie noch die Fähigkeit zum Sticken, Häkeln oder Klöppeln? Dann sollten Sie einmal
ein paar nette Muster anfertigen und damit zu Inhabern von Geschäften gehen, die Wäsche
und Textilien verkaufen. Bieten Sie den Leuten die Möglichkeit, jedem Käufer, der es
wünscht, seine Initialen per Handarbeit in die neue Bettwäsche, die Gebrauchshandtücher
oder gar ins Nachthemd zu sticken.
Dabei können Sie vielleicht verschiedene Schriftarten vorstellen, die Sie aus alten Büchern,
Bibeln oder aus Abriebbuchstaben ersehen. Bei besonderer Fertigkeit können auch noch
andere Stickmuster, wie Schmetterlinge, Blumen, Herzen oder gar Vereinssymbole,
angeboten werden. Wo Sie nicht von all Ihrem Können ein Muster vorzeigen wollen, machen
Sie von den Motiven eine kleine Fotoserie und stellen die Dinge im Bild dar.
Nun müssen Sie sich darüber klar werden, was Ihre Arbeit wert ist. Setzen Sie hinter jeden
Entwurf einen Preis, der Ihren Leistungen entspricht und treten Sie erst dann an die
Geschäftsleute heran, die zunächst natürlich darauf bedacht sein werden, alles möglichst billig
zu bekommen.
Verweisen Sie jedoch darauf, dass Handarbeit wieder gefragt ist und Sie aus Ihrem
Bekanntenkreis wissen, dass man Stickereien, wie Sie sie anfertigen können, maschinellen
Massenprodukten vorzieht. Ganz abgesehen davon, dürfte keine Maschine in der Lage sein,
eine ähnliche individuelle, auf den einzelnen Kunden zugeschnittene Produktion zu
übernehmen. Besonders da, wo Hochzeiten oder Geburten ins Haus stehen, wird man gerne
auf Ihr Angebot zurückgreifen.
Sobald Sie einen oder mehrere Geschäftsinhaber für Ihren Plan gewonnen und sich über den
zu fordernden Preis geeinigt haben, gehen Sie an die Arbeit und sticken Ihre schönsten
Buchstaben und Zeichen in die Wäsche. Neben der Verschönerung von Brautausstattungen
und Babygarnituren kann man sich auch den verschiedenen Hotel- und Vereins-Textilien
widmen.
Mengenrabatte sollen möglich sein, ansonsten aber die Arbeiten nach dem Grad der
Schwierigkeit berechnet werden. Daneben wird die Frage zu klären sein, ob die Monogramme
immer von Hand gefertigt werden müssen oder aber auch von Zeit zu Zeit mit einer
Nähmaschine mit Spezialfuss genäht werden können.
Eine andere Art der Stickerei ist das Ausarbeiten von Bügel-Motiven auf Blusen, Hemden,
Tischdecken, T-Shirts etc. Gerade jetzt, da die Bügel-Presstechnik überall ihre Triumphe
feiert, lassen sich auf Wunsch dann Stücke besonders dekorieren und wertvoll gestalten.
Auf diese Weise kann man sich auch mit echter Bild-Stickerei befassen, wobei dann die
Standard-Motive erst aufgebügelt und nachgestickt werden. Die fertige Arbeit kommt in einen
Rahmen und wird als besonderes Kunstwerk in Handarbeitsgeschäften oder Textilkaufhäusern
angeboten.
Diese Arbeiten sollten jedoch nicht mit den aus Handarbeits-Bastelkästen produzierten
Werken verwechselt werden. Besonders geübte Damen können auch versuchen,
Bildstikkereien für Auftraggeber nach Fotovorlage und dergleichen anzufertigen.
Bei all diesen Arbeiten wird man wohl nicht umhin können, nach Erreichen eines gewissen
Auftragsvolumens mit anderen Damen zusammenzuarbeiten und Hilfskräfte anzuwerben.
Schliesslich steht und fällt zum Beispiel ein Auftragsdienst mit Stickereien mit der schnellen
Auslieferung der gewünschten Arbeiten. Wenn der Kunde wochenlang auf seine bereits
angezahlte Ware warten soll, wird er es lieber ganz bleiben lassen, und aus dem Geschäft wird
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