Hausbesitzern und Firmen aufzutreten. Gegen eine Vermittlungsgebühr versuchen Sie dann
Kontaktfirmen zu finden, denen Sie die besagten Werbeflächen offerieren. So sind zum
Beispiel Automobil-Clubs, Kfz-Zubehör-Unternehmen und Versicherungen besonders daran
interessiert, grössere Flächen, die von der Autobahn aus zu sehen sind, anzumieten.
Eine durch den Tod ihres Mannes alleinstehende Hausfrau schuf sich nicht nur einen netten
Nebenverdienst, sondern auch ständige Unterhaltung in ihrem ansonsten leer stehenden Haus,
indem sie folgenden Anzeigentext veröffentlichen liess:
Frau ...... ist bereit, in ihrem Heim Essen für 8, 10, 12 Personen, Parties, Familienfeste und
andere Treffen auszurichten. Telefon ...
Seitdem werden durchschnittlich 3 bis 4 Festessen je Woche in ihrem Haus durchgeführt. Das
Interesse ihrer Mitmenschen ist so gross, dass die Dame jeden Abend Gäste im Haus haben
könnte. Damit aber auch noch einige stille Stunden für ihre persönlichen Belange bleiben,
musste die Initiatorin der "Essen in privater Sphäre" bereits mehrere Besuchsbitten ablehnen.
Im allgemeinen bewirtet die Gastgeberin nicht weniger als 8 Personen. Zu bestimmten
Gelegenheiten sind es aber auch schon 22 gewesen, die dann mittels Tischbrücken in zwei
verschiedenen Räumen untergebracht werden mussten.
Für die verschiedenen Anlässe stellt sie ihr wertvolles Tafelsilber und sogar das handgemalte
Porzellan zur Verfügung. Auf diese Weise verdient sich die kluge Dame jeden Monat einen
nicht unerheblichen Zuschuss zu ihrer Pension und braucht sich über einsame Stunden nicht
mehr zu beklagen.
Ein solcher Service könnte vielerorts sehr lukrativ sein. Viele Familien haben für ihre Feiern
keinen geeigneten Raum oder ziehen ohnehin einen fremden vor. Da es auch nicht
jedermanns Sache ist, eine Gaststätte mit ihrer oftmals pauschalen Abfütterung aufzusuchen,
würde bestimmt gar manch ein Familienoberhaupt gern die Möglichkeit wahrnehmen und ein
entsprechend grosses Privat-Appartment mit dem dazugehörenen Service für die Dauer der
Festlichkeit mieten.
Doch nicht nur Familienfeiern oder Parties lassen sich in solchen speziell zur Verfügung
gestellten Räumlichkeiten durchführen. Manche Vereinigungen oder Gruppen suchen
Sitzungs- und Versammlungsräume. Der Möglichkeiten, freien Raum nutzbringend gegen
einen ordentlichen Obolus zu vermieten, gibt es viele.
Profit-Steine
Dass man mit Steinen Geld verdienen kann, werden alle jene Geschäftsleute bestätigen, die
von Berufs wegen damit zu tun haben: Juweliere, Edelsteinschleifereien, aber auch
Grabsteinund
Dekorsteinhersteller. Wie aber kann man mit einfachen Steinen aus verlassenen
Kiesgruben, dem Meeresstrand oder den Bergen Geld verdienen? Sie werden staunen, es gibt
eine ganze Reihe ausserordentlicher Möglichkeiten.
Am bekanntesten sind wohl die Steinmännchen, die in den Fußgängerzonen der Grossstädte
und in Souvenirgeschäften angeboten werden. Sie bestehen aus sorgfältig ausgesuchten
glatten Kieselsteinen, die mit einem Kompaktkleber zu lustigen Figuren zusammengeklebt
wurden. Hübsch bemalt und mit einem Klarlack überzogen, tragen sie dazu bei, unsere triste
Welt ein wenig zu verschönern.
Der schwierigste Teil der Produktion besteht zweifellos darin, die richtigen Steine zu finden.
Dazu gehört ein waches Auge und das Wissen um eine richtige Fundstätte. Es eignen sich
leider nicht alle Steine für diese kleinen Kunstwerke. Daneben braucht man zum Bemalen
eine gute Aussenfarbe (Farbenhändler beraten Sie da gern) und etwas Geschick zur Karikatur.
Schliesslich müssen dann auch die Abnehmer gefunden werden. Am besten wäre es,
Geschäfte zu suchen, die gegen entsprechende Wiederverkäuferrabatte bereit sind, die
Steinmännchen (oder Tiere und Phantasiegestalten) in ihr Angebot aufzunehmen.
Wie ich selbst schon gesehen habe, werden neben den Steinmännchen aber auch ganz simple
glatte Steine als Souvenirs zum Verkauf angeboten. Sie wurden vorher farbig bemalt und mit
einer Ansicht oder einfach nur mit dem Namen des Ortes versehen. Zum Verkauf gelangen
diese Stein-Souvenirs dann zum Preis von 5 bis 10 Mark, je nach Größe.
Ein weiterer Artikel aus diesem Programm ist das sogenannte "Indianer-Thermometer".
Hierbei handelt es sich um einen kleinen hölzernen Dreibock, an dem in der Mitte ein an einer
Schnur befestigter Stein herabhängt. Das Ganze steht auf einer beschrifteten Unterlage, die
auch gleich das Thermometer erklärt:
- Ist der Stein trocken = schönes Wetter;
- Wedelt er hin und her = Wind oder gar Sturm;
- Ist der Stein weiss = Schnee;
- Ist er gefroren, d.h. mit Eis überzogen = Kälte;
- Kann man den Stein nicht sehen = Nebel.
Die Sache ist bei uns in einer anderen Variation als "Strickl-Thermometer" bekannt. Mit
Steinen in der beschriebenen Art hergestellt, lässt sich dieser Artikel aber auch als
"Germanen-Thermometer" oder "Ostfriesen-Thermometer" anbieten.
Herzustellen ist der Artikel nach einiger Übung recht einfach, denn man benötigt dazu
lediglich eine Sperrholzplatte von etwa 8 cm Durchmesser, die geglättet, grundiert und dann
mit der Erklärung des Thermometers versehen wird.
Anschließend werden dann drei etwa 10 cm lange Holzstäbchen zu einem Dreieckszelt auf
die Unterlagscheibe geleimt oder in vorgebohrte Vertiefungen eingelassen. In die oberen
Spitzen wird eine Schnur geklemmt, an deren Unterseite schließlich ein glatter Stein von ein
bis zwei Zentimetern Durchmesser geknotet wird.
Mit Steinen kann man aber auch andere Scherzartikel selbst herstellen, indem man
Sprichwörter oder Begriffe plastisch darstellt. So gibt man einen kleinen Stein in ein
Fläschchen und schreibt auf ein darauf geklebtes Titeletikett: "Stein des Anstosses" oder:
"Dieser Stein fiel mir vom Herzen, als ich hörte, dass es Dir noch gut geht" oder: "Du hast bei
mir einen Stein im Brett".
Letzteres Wort lässt sich auch durch ein kleines Brettchen darstellen, auf das man einen
Kiesel klebt.
Ganz andere Möglichkeiten erröffnen sich durch das Anbieten von Stein-Kollektionen, die
von der Ostseeküste, der Nordseeküste, vom Feldberg, der Zugspitze oder anderen bekannten
Orten, Bergen und Seen stammen. So gibt es in den USA seit dem tragischen Vulkanausbruch
des Mount St. Helens einige Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Vulkan-
Gestein zu verschiedenen Schmuckstücken zu verarbeiten.
Doch auch unbearbeitete "Andenken" werden gegen gutes Geld verschickt. Wer sich näher
darüber informieren möchte, kann gegen Einsendung von zwei US-Dollar detaillierte
Angebote anfordern von Desert Gull Co., Box 108, Burns, Oregon 97720, USA.
Ähnliche Nebenverdienste lassen sich erzielen, wenn man "berühmte" Steine aus unserem
Land oder aus fernen Gegenden, in Watte oder Holzwolle verpackt, mit entsprechenden
Hinweisen versieht und möglichst irgendwie beglaubigen lässt. Käufer sind Sammler und
Souvenirjäger.
Aus meiner Jugendzeit habe ich noch einen Stein in Erinnerung, der mir später leider
abhanden kam. Er enthielt einen gut sichtbaren Abdruck eines seit undenklichen Zeiten
ausgestorbenen Schachtelhalm-Baumes. Solche Steine haben natürlich einen ganz besonderen
Wert.
Sollten Sie Beziehungen zum Steinkohlenbergbau haben, kann es lohnend sein, sich darüber
einmal bei den Kumpels zu informieren und nach solchen Fundstücken zu forschen. Nicht nur
Museen und Ausstellungen, sondern auch Privatsammler haben ein lebhaftes Interesse an
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