Tina Sabalat - Tödliches Orakel

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"Was passiert am 10. August?"
Mit dieser Frage im Gepäck wird Sam durch einen anonymen Brief zu einer Seherin geschickt. Deren Antwort ist ebenso simpel wie erschreckend: «Sie werden am 10. August sterben.» Doch was in Sams Leben bedingt die tödlichen Schüsse aus der Dunkelheit?
Eine von der ganzen Welt abgeschottet lebende Wahrsagerin, ein zwischen Unglauben und Angst schwankender Kunde und ein anonymer Mörder – das sind die Hauptfiguren in diesem mitreißenden Thriller, in dem der Glaube an die eigenen Fähigkeiten zur alles entscheidenden Frage wird …

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Aber Sam ging nicht: Er stand immer noch vor dem Sofa, wenn auch sichtlich unentschlossen. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, was in ihm los war. Jemand bestellt dich mit einer anonymen Einladung zu einer Wahrsagerin. Witzig, oder? Was für eine Idee! Unglaublich! Ja, unglaublich. Bis zu dem Punkt, wo diese Wahrsagerin behauptet, dieser jemand habe zehntausend Euro für diesen kleinen Witz bezahlt. Und das Geld war bezahlt worden, ich überzeugte mich vor jedem Termin davon und transferierte das Geld von A über B und C nach D, wo es sich brav sammelte und vermehrte. Oder mich mit einem erfrischenden Pool erfreute, wie erst kürzlich: Er war azurblau, eiskalt, wunderschön - und gestern hatte ich erstmals Wasser eingelassen, nach einer quälenden Woche des Wartens, in der die Fliesen hatten trocknen müssen. Er war eine Wohltat in der drückenden Hitze, eine Wohltat nach der täglichen Magenschau. Er wartete noch auf eine Abdeckung, die sein Wasser sauber halten sollte, aber er war dennoch das Tüpfelchen auf dem i, das in meiner schlammigen Eingeweidewelt gefehlt hatte. Er war perfekt.

»Sie können mich hören, oder?«

Sams Stimme riss mich aus den Gedanken an meinen Pool, ich sah in das Zimmer: Sam saß wieder auf dem Sofa vor dem Monitor. Ich warf einen prüfenden Blick in den Spiegel, tupfte mir mit einem Taschentuch ein paar Schweißperlen von der Stirn, knipste dann mein Lächeln, meine Kamera und mein Mikrofon erneut an.

»Natürlich kann ich Sie hören. Wie lautet Ihre Entscheidung?«

»Ich will wissen, was am 10. August passiert.«

Ich nickte. »Gut. Es läuft folgendermaßen: Sie bleiben auf dem Sofa sitzen. Sie stehen nicht auf, Sie sagen nichts. Ich betrete den Raum durch die Tür zu Ihrer Rechten, und ich werde etwa zwanzig Sekunden bei Ihnen sein. Wenn es um ein genaues Datum geht, dauert es vielleicht ein wenig länger. Ich werde in dieser Zeit nichts sagen, und ich werde den Raum auch wieder verlassen, ohne etwas zu sagen. Ich werde Sie nur ansehen, und Sie müssen nichts weiter tun, als mich ebenfalls anzusehen. Wenden Sie Ihr Gesicht nicht ab. Über die Antwort auf Ihre Frage werden wir anschließend sprechen – so, wie wir jetzt sprechen.«

»Und die Antwort ist ... orakelig?«, bemerkte Sam mit einem schiefen Grinsen, welches eher Zeichen seiner Unsicherheit war denn ehrlich amüsiert.

»Wenn Sie möchten, kann ich sie Ihnen etwas mystifizieren«, bot ich an. »Aber normalerweise sage ich einfach, was passieren wird.«

»Was Sie glauben, gesehen zu haben«, korrigierte Sam altklug, ich schüttelte den Kopf.

»Was passieren wird. Und ein Hinweis noch: Ich werde wissen, was Sie zukünftig tun und was Sie sagen werden. Was mit Ihnen geschieht. Ich kann nicht sehen, was Sie denken oder was Sie empfinden. Natürlich kann man so etwas ableiten – wenn Sie einen Brief erhalten und ihn in Stücke reißen, könnte das aus Wut oder Enttäuschung geschehen. Wenn Sie damit jubelnd durch Ihre Wohnung laufen und am nächsten Tag in einem neuen Ferrari sitzen, könnte das auf Freude hindeuten. Verstehen Sie?«

»Ja. Und ich könnte ein neues Auto gebrauchen.«

»Können wir dann?«

»Ja. Nein. Warten Sie ...« Ein Wuscheln durch die Haare. »Ach, was soll's. Legen Sie los. Es tut ja nicht weh, oder?«

Nein, dir nicht, dachte ich, schüttelte als Antwort aber nur den Kopf und ging zur Tür. Ich vergewisserte mich mithilfe des Spions davon, dass Sam noch auf dem Sofa saß, und trat hinaus. Trotz meiner Anweisungen erhob er sich, kaum dass ich halb durch die Tür war. Alte Schule, dachte ich, diesen Reflex besitzen sonst nur Herren über sechzig.

»Bleiben Sie sitzen«, verlangte ich, Sam ließ sich langsam zurück in das Polster sinken.

»Sie sollen auch nicht reden«, fügte ich hinzu, als er den Mund zum Protest öffnete.

Sam presste die Lippen zusammen, was mich fast hätte Lächeln lassen. Fast, denn ich war schon in ihm und damit viel zu abgelenkt, um mir noch über Nebensächlichkeiten wie seinen oder meinen Gesichtsausdruck Sorgen zu machen. Sams Lippen hatten mich in ihn hinein gezogen, kaum, dass mein Blick auf sie gefallen war, und die Umgebung um mich herum reduzierte sich auf seinen warmen und feuchten Mundraum. Sams Zahnfleisch war glatt, seine Zunge nur wenig belegt. Seine Zähne fühlten sich so ebenmäßig an, wie sie aussahen: gesund, weiß, kräftig, sauber. Ich rutschte an ihnen vorbei, ließ sie wie ein schneebedecktes Gebirge in der Ferne zurück. Ich passierte das Zäpfchen, und als befände ich mich auf einer Achterbahnfahrt durch eine rosige Höhle rauschte ich abwärts, in seine Speiseröhre. Ein enger Schlauch wartete dort auf mich, fest und hart von den langen Muskelsträngen, die tagaus, tagein das Essen von oben nach unten beförderten. Und dunkel war es jetzt auch, ganz abrupt: Im Hals gab es keine Farben mehr, im Hals begann die Schwärze. Das Innere. Aber noch nicht die Innereien, zum Glück.

Sam schluckte, und die Muskeln in seinem Hals beförderten mich weiter nach unten, drückten mich hinein in den Magen. Ich landete in einer breiigen Masse, sie quoll über mir zusammen wie ein zäher Sumpf, machte meine Bewegungen langsam und anstrengend. Ich spürte ihre gärige Wärme, ihre schleimig-glitschige Konsistenz auf meiner Haut, hatte ihren galligen Geschmack auf der Zunge und ihren Geruch in der Nase. Sam hatte heute Morgen zwei Mohnbrötchen mit Butter und Honig gegessen, Kaffee und Saft dazu getrunken. Kaffee mit Milch, Grapefruitsaft. Der Magen arbeitete auf Hochtouren daran, das Frühstück zu verdauen, ätzende Magensäfte spritzten aus den Drüsen, machten den Brei sauer: Aus Brötchen, Saft und Kaffee war eine graue, bittere Masse geworden, bereit für den nächsten Verdauungsschritt. Ich nahm all das in Sekundenbruchteilen war, schauderte unweigerlich – und war dennoch erstaunt, wie sauber Sam von innen war. Er stank, er zersetzte, ja. Aber nicht mehr, als nötig war, nicht mehr, als natürlich war. Und das war selten, die Mägen der meisten meiner Kunden waren wahre Jauchegruben.

Als ich festgestellt hatte, dass ich Sams Innenleben ... nun, nicht gerade mochte, aber durchaus akzeptabel fand, war mein Bad in seinem Magen schon vorbei: Das Dunkel um mich herum wurde hell, aus dem Schwarz wurde Weiß, und das Weiß bevölkerte sich mit Menschen und Räumen – Sams Magenmatsch verwandelte sich in Sams Leben. Ich sah Sam schlafen, essen, einkaufen, telefonieren, trinken, rauchen, lesen und viele andere Dinge mehr. Die Sekunden reihten sich aneinander, Minuten wurden zu Stunden, die Stunden zu Tagen, als ich die Zeit schneller laufen ließ. Ich zählte die Tage bis zum 10. August – und war dann nicht erstaunt über das, was ich sah, weil es so klar war. Und so logisch.

***

Sams Leben entließ mich und katapultierte mich zurück in die warme Luft des Konsultationsraumes. Das Hinein ins Innere erforderte Überwindung und Willensstärke, das Hinaus lediglich einen kurzen Stoß meiner imaginären Beine gegen die Magenwand: Er ließ mich aus dem Sumpf hervorbrechen wie einen Ertrinkenden aus einem aufgewühlten Meer und führte mich dann durch die Speiseröhre, den Mundraum und schließlich vorbei an Sams beachtenswerten Lippen zurück in die reale, so viel wohlriechendere, saubere und hellere Welt.

Sam stand noch immer vor mir, das Gesicht nun allerdings zu einem Ausdruck der Überraschung verzogen. Dergleichen erzeugte mein Abgang mit dem unvermeidlichen, milden Knuff in den Magen öfters, doch glücklicherweise realisierten die Kunden den Zusammenhang zwischen mir und diesem ebenso plötzlichen wie kurzen Unwohlsein nie - so wörtlich, wie 'Haruspex' bei mir zu nehmen war, verstand das niemand.

Ich machte wortlos auf der Stelle kehrt, ging zurück in mein Zimmer. Dort nippte ich kurz an dem stets bereitstehenden Glas eiskaltem Wasser, aber ich tat es eher aus Routine denn aus Notwendigkeit: Mir war nicht schlecht, noch nicht einmal etwas mulmig. Trotz dieser mörderischen Hitze. Das lag an Sam, an Sams sauberem Inneren, und deswegen tat es mir fast ein wenig Leid, als ich Mikrofon wie Kamera einschalten und ihm sagen musste, was ich ihm zu sagen hatte.

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