Tina Sabalat - Tödliches Orakel

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"Was passiert am 10. August?"
Mit dieser Frage im Gepäck wird Sam durch einen anonymen Brief zu einer Seherin geschickt. Deren Antwort ist ebenso simpel wie erschreckend: «Sie werden am 10. August sterben.» Doch was in Sams Leben bedingt die tödlichen Schüsse aus der Dunkelheit?
Eine von der ganzen Welt abgeschottet lebende Wahrsagerin, ein zwischen Unglauben und Angst schwankender Kunde und ein anonymer Mörder – das sind die Hauptfiguren in diesem mitreißenden Thriller, in dem der Glaube an die eigenen Fähigkeiten zur alles entscheidenden Frage wird …

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Das ließ Sam ein wenig aufrechter sitzen und nachdrücklich den Kopf schütteln.

»Nein, nein. Das mit der Frage passt zwar nicht, aber es sah trotzdem nach ... Party aus.«

»Party.«

»Ja.«

»Es ist Viertel nach elf. Am Morgen. An einem Sonntagmorgen.«

Sam zuckte erneut mit den Schultern, versuchte ein Lächeln – es wirkte gezwungen.

»Feste muss man feiern, wie sie fallen«, sagte er schwach.

Ich starrte ihn an, er hielt meinem Blick noch ein paar Sekunden stand und senkte den seinen dann auf die Karte. Genierte er sich? Ich drückte einige Tasten, holte sein Gesicht näher heran, bis es den ganzen Bildschirm ausfüllte. Ja, er schämte sich. Ein zartroter Schimmer ließ seine Wangen leuchten, und Sam sah damit auf einmal nicht mehr so beneidenswert kühl aus. Während ich die seltene Gelegenheit genoss, ohne Übelkeit einem absolut attraktiven jungen Mann aus dieser Nähe ins Gesicht schauen zu können, blickte Sam mich erneut an: Seine Augen waren Türkisblau und hatten jetzt einen 'Verzeih mir'-Ausdruck, der derart an den Blick von Frau Bergers Dackel erinnerte, dass ich lachen musste. Lauthals. Das war mir noch nie passiert, doch dies war auch die absurdeste Situation, die ich jemals erlebt hatte. Die Leute erwarteten alles Mögliche von mir, kamen mit den abstrusesten Vorstellungen und Ideen – aber das? Das war neu.

»Es tut mir leid«, versuchte Sam zu retten, was zu retten war. »Als ich Sie gesehen habe, und den Raum hier, habe ich mir schon gedacht, dass ich da ein bisschen falsch geraten habe. Sie sehen nicht aus, als ...« Er brach ab.

»Wie sehe ich denn aus?«, stellte ich eine absolut ungewohnte Frage in einem angriffslustigen Tonfall, er bemühte wieder seine Schultern.

»Sie sind schön«, sagte er, und das war nicht die Antwort, mit der ich gerechnet hatte. »Nicht hübsch oder attraktiv, einfach ... schön. Sie könnten Ihr Geld sicher anders verdienen.«

»Wie denn zum Beispiel?«

Jetzt lachte Sam, hob dabei abwehrend die Hand.

»Kein Kommentar, ich habe mich schon tief genug reingeritten. Verraten Sie mir einfach, was Sie hier machen. Wofür Sie eine solche Gebühr verlangen. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie die Fußpflegerin sind, deren Schild da draußen an der Haustür hängt. Dass Sie es auf meine Hühneraugen abgesehen haben.«

Nein, das war ich nicht. Das war Frau Berger, zumindest auf dem Papier. Sie hatte ein schickes Geschäftsschild neben ihrer Klingel, das ihre angeblichen Dienste anpries, aber keine Kunden. Ich dagegen hatte Kunden, wollte aber kein Geschäftsschild, und so versteckte sich das eine hinter dem anderen und das andere hinter dem einen. Warum und wieso, ging niemanden etwas an.

Also schüttelte ich nur den Kopf, zoomte wieder von Sam weg und setzte mein beruhigendes Lächeln aus der Retorte auf.

»Richtig«, sagte ich, »die Fußpflegerin bin ich nicht. Was ich tue, ist ganz einfach: Ich sehe Ihre Zukunft und beantworte Ihnen dazu genau eine Frage. Eine Frage Ihrer Wahl.«

»Meine Zukunft?«, fragte Sam, ich nickte.

»Ja.«

»Wie?«

»Ich bin eine Haruspica.«

»Aha.«

Ein fragendes Aha, kein Begreifendes, daher hakte ich nach.

»Wissen Sie, was das ist? Was das Wort bedeutet?«

»Nein. Aber es klingt … nicht besonders schön.«

Ich beschloss, Sam diesmal ein wenig Nachhilfe zu geben – auf Kosten seiner unerbittlich vor sich hin tickenden, bezahlten Zeit.

»Haruspica ist die weibliche Form von Haruspex. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und setzt sich aus zwei Teilen zusammen: 'Haru', für Eingeweide und 'spec', die Verbalwurzel für Sehen. Eine Haruspica oder ein Haruspex las im alten Rom aus den Eingeweiden eines getöteten Opfertieres die Zukunft.«

Sam schnappte nach Luft, das eben noch so schamfrisch in seinen Wangen glühende Blut verschwand, seine Haut wurde wieder hell. Nein, nicht nur hell: blass geradezu. Er schien ein empfindsames Gemüt zu besitzen, wenn die bloße Erwähnung eines Tieropfers ihn so traf.

»Wird Ihnen übel? Trinken Sie einen Schluck Wasser.«

»Ich ...« Er beachtete das Glas nicht, starrte mich nur an. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie in einem toten Tier rumwühlen. Das machen Sie nicht, oder? Sie wollen hier doch kein Tier töten?«

»Nein.«

Sein Ausdruck blieb misstrauisch. »Haben Sie das Tier schon getötet? Sitzen Sie da nebenan bei einem toten Tier?«

»Nein. Sehe ich aus, als würde ich Tiere töten?«

Sam warf mir einen prüfenden Blick aus schmalen Augen zu, dann schüttelte er den Kopf.

»Sie müssen lernen, besser zuzuhören«, rügte ich ihn milde. »Als ich das Opfertier erwähnte, geschah das in geschichtlichem Zusammenhang. Ich sagte, dass eine Haruspica das im alten Rom getan habe

»Okay.«

»Ich sagte nicht, dass ich das tue, getan habe oder tun werde.« Meine Stimme klang warm und wahrhaftig, sollte ihn beruhigen.

»Gut.« Sam klang erleichtert, ein tiefer Atemzug weitete seine schmale Brust.

»Ich muss kein Tier benutzen, denn ich lese in Ihren Eingeweiden«, fuhr ich im Plauderton fort, so, als würde ich nur noch eine winzige, unwichtige Kleinigkeit hinzufügen.

Sams Atem stockte, er erbleichte stärker – wahrscheinlich stellte er sich bildhaft vor, wie ich ihn umbrachte, aufschlitzte und wirre Worte in sein freigelegtes Gedärm murmelte. Dieser Gedanke ließ auch mich leicht schwindeln und ich beschloss, uns beide zu erlösen.

»Sam, entspannen Sie sich. Ich sehe in Sie hinein, ohne Sie anzurühren. Ihnen wird nicht ein Haar gekrümmt. Aber ich brauche einen Körper. Den Körper des Menschen, dessen Zukunft ich vorhersehen soll, um ihm prophezeien zu können. Mir reicht kein Foto, keine Haarsträhne, und auch die Linien in Ihrer Hand sagen mir nichts: Ich brauche den ganzen, lebendigen, atmenden, blutdurchpulsten Körper.«

Ich brauchte ihn deshalb, weil das Sehen immer damit begann, dass ich in den Menschen eintauchte. Durch den Mund in den Hals, durch den Hals in den Magen. Ja, in den Magen, der definitiv in die Kategorie 'Eingeweide' gehörte, denn er stank, war glitschig und schwarz und sauer. Ich arbeitete im Gekröse, in den Innereien, den Kaldaunen. Deswegen Haruspica. Deswegen die Übelkeit nach jedem Termin. Deswegen diese Gebühr.

»Okay«, sagte Sam, aber er klang nicht sonderlich glücklich dabei.

»Gut. Sam, da man Sie hier ein wenig unsanft reingeschubst hat, dürfen Sie sich jetzt überlegen, ob Sie Ihre Chance nutzen wollen. Ob Sie sich von mir weissagen lassen möchten. Sie können die Frage stellen, die Sie mit der Karte erhalten haben, aber auch jede andere, solange sie mit Ihnen zu tun hat. Wenn Sie nicht wollen, können Sie natürlich einfach gehen – die Gebühr bekommen Sie allerdings nicht erstattet. Wenn Sie es sich später anders überlegen sollten, müssten Sie einen neuen Termin machen und erneut die Gebühr entrichten. Den nächsten freien Termin habe ich ...« – ich rief meinen Kalender auf – »im Januar. Ich gebe Ihnen jetzt fünf Minuten zum Nachdenken.«

***

Ich schaltete mein Mikrofon aus, Sams blieb an, ich schaltete meine Kamera ab, Sams blieb an. Der Bildschirm vor ihm erblindete abrupt, und er starrte ein paar Sekunden verdutzt auf das Schwarz, dann wanderten seine Augen zu der Karte in seinen Händen. Er drehte und wendete sie, las den Text darin – sicherlich zum hundertsten Mal, seitdem er diese seltsame Einladung bekommen hatte. Auch das lose Blatt prüfte er erneut, dann stand er auf, steckte Karte und Zettel zurück in den Umschlag, legte ihn auf den Tisch.

Er wird gehen, dachte ich, und war nicht erstaunt darüber. Enttäuscht vielleicht? Ja, enttäuscht auf jeden Fall, denn es interessierte mich durchaus, was am 10. August passieren würde. Und wer 9.999 Euro dafür ausgab, um Sam das auf diese ungewöhnliche Art und Weise mitzuteilen.

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