Alexandra Bauer - Die Midgard-Saga - Hel

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Nachdem alle Versuche den Fenriswolf zu fangen, gescheitert sind, glauben die Asen, dass es nur noch einen Weg geben kann, Ragnarök zu verhindern. Odins Sohn Balder, der in der Totenwelt gefangen ist, muss befreit werden. Doch die Totengöttin zu verärgern, könnte weitreichende Folgen haben. Einmal mehr bestimmt Odin Thea dazu, den Asen zu helfen. Doch schon vor ihrem Eintreffen an den Toren zur Unterwelt überschatten dunkle Nachrichten ihr Vorhaben.

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Alexandra Bauer

Die Midgard-Saga - Hel

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Inhaltsverzeichnis Titel Alexandra Bauer Die MidgardSaga Hel Dieses ebook - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

Orte und Ereignisse

(Magische) Gegenstände

Impressum neobooks

Prolog

Großes Unheil kündigte sich an Balder Odins Sohn plagten Todesträume Stets - фото 2

Großes Unheil kündigte sich an. Balder, Odins Sohn, plagten Todesträume. Stets galt er als der Beste, Schönste und Hellste unter den Asen, nur Gutes gab es von ihm zu berichten. Die Asen wussten, sollte Balder etwas passieren, wäre es auch um sie geschehen. Darum versammelten sie sich und hielten Rat.

Lange rätselten sie, was zu tun war. Dann zog Frigg in die Welt hinaus und ließ alle Dinge und Wesen im Himmel und auf Erden Eide schwören, Balder zu verschonen. Nichts und niemand sollte ihm ein Haar krümmen. Nur ein junger Mistelzweig schien Frigg zu unbedeutend, um ihm den Eid abzunehmen.

Als Frigg ihr Werk vollendet hatte, kehrte sie nach Asgard zurück. Dort feierten die Asen ein Fest, bei dem sie sich damit vergnügten, Balder mit Pfeilen zu beschießen. Sie bewarfen ihn mit Steinen und hieben mit ihren Waffen nach ihm. Nichts verletzte Odins Sohn.

Loki teilte die Freude der Asen nicht. Voller Neid und Hass beobachtete er den Liebling der Götter. In der Gestalt eines alten Weibes suchte er Frigg auf, schwärmte von der Unverwundbarkeit des Göttersohns und lobte ihre Tat in den hohen Tönen. Erst dann fragte er, ob sie wirklich alles bedacht habe.

„Nichts wird ihm schaden. Ich habe von allen Wesen und Dingen heilige Eide empfangen“, gab Frigg preis.

„Das ist wundervoll! Und wirklich jedes Ding und jedes Wesen hat einen Eid geschworen?“, bohrte Loki nach.

„So ist es. Nur ein Mistelzweig schien mir zu jung und schwach, sodass ich ihm den Eid nicht abnahm“, erzählte Frigg.

Daraufhin verabschiedete sich das Weib. Loki aber ging auf die Suche nach einem Mistelzweig und eilte zurück zu den Asen, die noch immer feierten und ihren Spaß mit Balder trieben.

Etwas abseits von allen entdeckte Loki den blinden Hödur, der nicht am Spiel teilnahm.

„Warum erteilst du Balder nicht die Ehre und schießt auf ihn?“, fragte Loki.

Hödur lachte. „Hast du vergessen, dass ich blind bin? Außerdem habe ich keine Waffe.“

„Ich helfe dir“, erwiderte Loki. „Ich habe diesen Zweig, mit ihm kannst du auf Balder schießen. Ich werde den Pfeil für dich lenken.“

So schoss Hödur den Pfeil und Odins Sohn fiel entseelt zu Boden. Entsetzt starrten die Asen auf den toten Gott – und Loki floh.

Trauer herrschte in Asgard. Man bahrte Balder auf einem Schiff auf. Kaum aber lag der Leichnam auf dem Scheiterhaufen, brach auch seine Frau Nanna zusammen und starb. Die Asen betteten sie an die Seite ihres Gemahls.

Alle gaben dem Gott Wünsche der Hoffnung mit auf seinen Weg. Auch Odin flüsterte ihm einige Worte ins Ohr, ehe Thor das Totenschiff entzündete. Die Riesen stießen es hinaus aufs Meer. Dort wurde es von den weinenden Töchtern Ägirs begleitet, bis es von einer Flutwelle verschlungen und auf den Grund des Meeres gezogen wurde.

Niemand trauerte schwerer um Balder als seine Mutter Frigg. Auf ihr Drängeln hin erklärte sich Hermodr schließlich bereit, Hel aufzusuchen und die Totengöttin zu bitten, Balder wieder frei zu geben. Auf Odins Pferd Sleipnir ritt er neun Tage, bis er Hel erreichte. Er mühte sich vergebens, die Totengöttin milde zu stimmen. Sie erklärte sich aber damit einverstanden, Balder zurück zu den Asen zu lassen, wenn alle Geschöpfe und Dinge der Welt um ihn weinten.

Jedes Wesen, sogar die Steine, weinten um Balder. In einer düsteren Felsenhöhle jedoch saß eine grimmige Riesin, Thökk mit Namen, die weigerte sich, auch nur eine Träne zu vergießen. Kein Bitten und Flehen konnte sie rühren.

Viele Asen, die mit Betroffenheit die Weigerung des finsteren Weibes vernahmen, glaubten, dass Loki sein hasserfülltes Werk in der Gestalt der Trollfrau fortsetze. Doch die Beweise fehlten.

So blieb Balder im Reiche der Hel und der Anbruch Ragnaröks lag fortan als dunkler Schatten über dem Handeln aller Asen.

1. Kapitel

Kyndills Flammen malten ein Muster aus Licht und Schatten auf Theas Gesicht - фото 3

Kyndills Flammen malten ein Muster aus Licht und Schatten auf Theas Gesicht. Angestrengt betrachtete sie die lodernde Klinge, während sie das Schwert auf Wal-Freya gerichtet hielt. Die Wanengöttin stand ihr gegenüber, die Arme ausgestreckt, die Finger neben der Waffe gespreizt. Eisiges Schweigen schraubte die Spannung zwischen beiden ins Unermessliche. Das Flammenschwert spiegelte sich in den strengen Augen Wal-Freyas wider. Die oberste Walküre hatte ihre schwere Rüstung gegen ein dunkelgrünes Kleid getauscht, über dem sie ein blaues Überkleid mit Rundhals trug. Jedweder Prunk fehlte der Aufmachung, einzig ihr Gürtel war mit einer silbernen Schnalle und aufwändig gearbeiteten Knotenmustern versehen. Thea trug ebenfalls ein grünes Kleid mit dazugehörigem, moosgrünem Überkleid. Sie hatte mit Engelszungen auf Wal-Freya eingeredet, doch die Walküre hatte darauf bestanden, dass Thea in diesem Gewand erschien. Schließlich sei sie eine Frau und das solle sie auch zeigen. Thea ahnte, dass die Wanin etwas damit bezweckte. Schon lange hatte sie den Verdacht, dass sie versuchte, ihr und Tom eine Romanze anzuhängen. Doch Tom war nur ein Freund. Es war ausgeschlossen für Thea, dass sie jemals mehr für ihn empfinden würde. Mehrmals hatte sie dies Wal-Freya versichert und sie angefleht, nicht die Liebesgöttin bei ihnen zu spielen. Aber Wal-Freya hatte nur gelächelt und Thea die Haare aus dem Gesicht gestrichen.

Für Thea war es ungewöhnlich, der Walküre gegenüber zu stehen, ohne dass diese ihre goldschimmernde Rüstung trug. In einem Kleid wirkte Wal-Freya beinahe verletzlich und nicht wie die tapfere Kriegerin, als die Thea sie kennengelernt hatte. Dennoch büßte Wal-Freya nichts von ihrer imposanten Erscheinung ein. Den Kopf gesenkt ließ sie ihre Schülerin nicht aus den Augen. Thea hingegen hatte das Gefühl für Zeit schon lange verloren. Es musste etwa eine Stunde vergangen sein, seit sie so vor der Walküre stand, gefangen im Versuch Kyndills Mächte zu bändigen.

Als sie die Situation kaum mehr ertragen konnte, wurde die Tür des Zimmers aufgerissen und Juli steckte den Kopf hinein. Thea drehte sich zu ihr um und lächelte, Wal-Freya allerdings rollte die Augen. Verärgert stemmte sie die Hände in die Hüften.

„Juli“, seufzte sie. „Was an den Worten ‚ du sollst nicht stören ‘ ging nicht in deinen Schädel?“

Juli ließ den Finger an der Schläfe kreisen. „Ab ‚ du sollst‘ ist alles verschwommen“, erwiderte sie herausfordernd. Nachdem Wal-Freyas Blick eindringlicher wurde, lachte Juli. „Jetzt komm schon, Wal-Freya! Ihr seid schon eine Ewigkeit hier drin! Das ist kaum auszuhalten! Dieses Seidr-Ding nervt!”

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