Lisa Schoeps - Poet auf zwei Rädern

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Poet auf zwei Rädern: краткое содержание, описание и аннотация

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"An Wasser kann man sich nicht festhalten, nur wer darauf vertraut, dass es trägt kann mit ihm schwimmen und geht nicht unter." In diesem Sinn wird der Leser auf eine Reise der großen Gefühle mitgenommen, nimmt teil an einer Achterbahnfahrt der Emotionen zweier Menschen. Bekommt Einblick in ihren Lebenstraum, der durch einen Moment Unaufmerksamkeit fast zerstört wurde. Durch einen schrecklichen Motorradunfall, der von einer Sekunde auf die andere, alles veränderte.
Facettenreich werden die Gefühle, und der eiserne Wille im Kampf zurück ins Leben, den jeder auf seine eigene Art, gegen die Widrigkeiten des Alltags und die Gespenster der Vergangenheit führt, beschrieben.
Als Gerüst im Hintergrund dient die Leidenschaft für Motorräder, eine Reise zum Nordkap und der Glaube, dass man mit dem puren Willen Berge versetzten kann.
Und es ist die Geschichte einer großen Liebe, um die lange gekämpft werden musste, und die hin und wieder auf tönernen Füßen stand, jedoch durch ihre Intensität und Leidenschaft alles zusammenhielt.
Die Geschichte wird erzählt aus Sicht einer jungen Frau, die ihre Erinnerungen mit einer seltenen Leichtigkeit in Worte fasst, präzise formuliert, manchmal amüsant, manchmal zum mitweinen, aber immer so, dass Kino im Kopf des Lesers entsteht – sie ihn durch ihre Sprache in ihre magische Welt entführt.

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An einem schönen Nachmittag Anfang September saßen wir im Klinikgarten. Ich hatte den Rollstuhl so neben die Bank geschoben das Michael neben mir saß.

Der Föhn, der warme Wind der von den Bergen herabfiel, erzeugte eine kristallklare Sicht. Der Himmel war stahlblau, ohne jegliche Wolke. Die ersten Blätter fingen an, sich langsam zu verfärben. Es war eigentlich noch viel zu früh. Vor uns breitete sich das Panorama des Karwendels aus. Eine Bilderbuchlandschaft wie auf einer Postkarte.

Micha wirkte bedrückter als an anderen Tagen, er wollte etwas erzählen, konnte jedoch nicht, was ihn zusätzlich frustrierte. Heute ging es ganz besonders zäh. Selbst Worte die er inzwischen richtig gut konnte, wollten nicht klappen. Er hatte an diesem Tag auch stärkere Schmerzen als sonst, es ging ihm nicht gut. Er war blass, die Lippen fast farblos, dunkle Schatten unter den Augen, auf der Haut lag ein dünner feuchter Film. Hatte er wieder Fieber? Seine Augen sahen matt und doch ganz glasig aus. Micha hatte einen Block mit Papier auf seinen Knien liegen, mit zitternder Handschrift schrieb er etwas darauf.

„Ich will sterben! Hilf mir. Bitte!“

Er sah mich flehend an. Seine schönen blauen Augen verdunkelten sich, füllten sich mit Tränen.

Sekundenlang stockte mir der Atem, jetzt war es ausgesprochen, die düstere Ahnung bestätigt. Er hatte sich selbst aufgegeben. Ich war wie versteinert, mein Herz setzte einige Schläge lang aus. In mir stieg Panik auf, ich kritzelte spontan ein großes NEIN darüber, fing an unkontrolliert zu sprechen, fast schon beschwörend, dass er schon so weit gekommen war und wir den Rest des Weges auch noch schaffen würden.

Wen wollte ich überzeugen, ihn oder vielleicht mich selbst?

Er solle sich umsehen es war ein wunderschöner Tag. Aber seine Verzweiflung war so greifbar, der Tod stand neben uns. Er wollte sterben. Er hatte endgültig aufgegeben. Ich redete, und redete, könnte nicht mehr wiederholen was ich erzählt habe, nur um die innere Panik, die mich überrollte, zu besiegen. Schlagartig spürte ich mein Herz wieder schlagen, so fest das es wehtat.

Erst liefen ihm nur stumm die Tränen herunter, dann wurde ein herzergreifendes Schluchzen daraus. Er wurde von einem Weinkrampf geschüttelt, schien zusammenzubrechen.

Was sollte ich machen? Unsicherheit breitete sich aus. Ich nahm ihn in den Arm, überlegte fieberhaft was ich tun könnte, konnte jedoch keinen klaren Gedanken fassen. Meine eigene Hilflosigkeit überwältigte mich, wie so oft in diesen Tagen.

Es gab nur noch uns, die Welt um uns rückte in weite Ferne. Er zitterte am ganzen Körper. Ob uns jemand bemerkt hat? Ich weiß es nicht. Wir waren allein. Die Geräusche der Umgebung drangen nur wie aus weiter Ferne zu uns. Nach einiger Zeit hatte ich mich wieder etwas gefangen, ich fing erneut an mit leiser, zärtlicher Stimme mit ihm zu reden wie mit einem kleinen Kind. Hielt ihn fest, versuchte ihn zu trösten, streichelte ihn, dabei wurde mir bewusst wie abgemagert er war. Man konnte jede Rippe fühlen. Kraulte mit stummer, mitfühlender Zärtlichkeit sein Haar. Ich zitterte vor Angst, hoffte genug Einfühlungsvermögen aufzubringen, die richtigen Worte und Gesten zu finden um ihm zu zeigen, dass er nicht allein war, dass ich ihn mehr als alles andere liebte.

Es fiel mir so unendlich schwer Stärke zu zeigen und Hoffnung zu verbreiten. Ich hatte selbst so viele Zweifel und wusste nicht wie es weiter gehen sollte. Auf keinen Fall wollte ich ihn gehen lassen.

Nach einer Weile wurde er ruhiger, stumm blickte er mich an, es war so, als wenn er meine Gedanken lesen würde. Alle konnte ich täuschen, nur ihn nicht. Er strich mir über die Wange, ich nahm seine Hand und drückte sie fest dagegen. Spürte die Kühle, seine Finger waren ganz kalt. Schon wieder spürte ich die Tränen unter meinen Lidern. Alles, nur das nicht, ich musste jetzt stark sein redete ich mir ein. Ich konnte ihn nicht ansehen, schloss für einen Moment die Augen um mich zu sammeln. Er zog meine Hand zu seinem Mund, plötzlich merkte ich wie seine Lippen meine Handfläche berührten, sie küssten.

Warum tut er das jetzt? Ich erstarrte, auf der einen Seite sehnte ich mich nach seiner Liebe, auf der anderen traute ich in der aktuellen Situation meinen eigenen Gefühlen nicht über den Weg. Wie versteinert saß ich da, er zog seine Hand zurück streichelte ganz leicht meine Wange. Jetzt tröstet er mich! Ich wollte doch für ihn da sein, ich fühlte mich wie ein Versager.

Tom, kam an jenem denkwürdigen Tag abends unerwartet vorbei. Die Geschehnisse des Nachmittags hatten mich aus der Bahn geworfen. Er betrachtete mich gleichmütig, um seinen Mund ein kaum angedeutetes Lächeln und schüttelte ungläubig den Kopf. Ich versuchte meine bröckelnde Fassade aufrechtzuerhalten, fühlte mich ertappt.

Er schaute mich lange an, er sah mein verheultes Gesicht. Mut zur Wahrheit? Nein lieber nicht, denn wenn ich anfangen würde über, das was in mir vorging zu sprechen, würde ich zusammenbrechen. Dann würde der Damm brechen.

Wir gingen auf die Dachterrasse. Er setzte sich neben mich und legte den Arm um meine Schultern. Wir saßen eine ganze Weile stumm da, dann erzählte ich ihm die Geschichte vom Nachmittag.

„Willst du nicht endlich darüber sprechen, wie du dich fühlst. Du hast seit dem Unfall mit niemandem wirklich darüber gesprochen.“

„Ich kann nicht. Ich kann und will das ‚was ich fühle‘ nicht in Worte fassen.“

„Du hilfst keinem, wenn du alles in dich hineinfrisst. Komm rede, mit mir, “ bohrte er nach. Das ich mich weigern könnte kam ihm nicht in den Sinn.

„Ich kann nicht, ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Es ist mir im Moment alles einfach alles zu viel. Heute war ein schrecklicher Tag. Ich weiß nicht was ich noch tun kann. Ich komme mir so hilflos vor.“

„Du tust schon viel mehr, als irgendjemand von dir erwarten kann. Micha weiß das auch. Aber es nützt auch nichts, wenn du morgen zusammenklappst. Lass dir helfen.“

„Ich weiß nicht wie, ich habe Angst. Der Berg erscheint mir gigantisch, ich habe Angst, dass ich dem Ganzen nicht gewachsen bin.“

Dabei fühlte ich wieder das bodenlose Grauen, das mich wie ein Eisschleier umgab und sich wie ein Gespenst in mir ausbreitete.

„Ich habe Angst, dass ich zusammenbreche, ich bin müde, habe aber Angst, einzuschlafen. Ich habe Angst wenn ich die Augen schließe, ich sehe dann nur schreckliche Bilder.“

„Du musst nicht alles allein tragen.“

Dabei strich er mir behutsam über die Haare. Ich fragte ihn, ob Micha mit ihm auch schon über Selbstmord gesprochen habe.

„Ja, schon mehrmals. Er hat mich gebeten ihm zu helfen sich umzubringen.“

„Warum hast du mir das nicht erzählt?“ fragte ich ihn fassungslos.

„Was hätte es verändert?“

Wir haben lange darüber gesprochen, ob es ein Ausweg ist oder ein Davonlaufen. Ob es noch Hoffnung auf ein einigermaßen normales Leben gibt. Tom meinte, wenn es gar keine Hoffnung mehr gäbe, dann würde er ihm helfen. Wir schwiegen. Ich konnte ihn verstehen.

Wenn ich geglaubt hatte, dass es nicht mehr schlimmer kommen konnte, belehrten mich die folgenden Wochen eines Besseren. Sie wurden zum Maßstab der tiefen Depression, Lethargie, Antriebslosigkeit, einfach nur bleiernen Traurigkeit und dem drohenden Tod, der immer auf der Schwelle stand.

Total verzweifelt über meine eigene Hilflosigkeit lag ich nachts wach und habe geweint. Irgendwann hatte ich auch keine Tränen mehr, alles Fühlen erlosch, es war nicht mehr länger zu ertragen. Ich rettete mich mit Ritualen aus frühester Kindheit durch die Nacht. Denkspielen, mir Dinge ganz genau einprägen, irgendetwas, zum Beispiel eine Seite des Telefonbuchs, alle Namen, Adressen und Nummern auswendig zu lernen nur um meinen Geist zu beschäftigen. Lange Zahlenreihen zu rechnen, ein Bild bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Nur nicht denken.

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