Lisa Schoeps - Poet auf zwei Rädern

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"An Wasser kann man sich nicht festhalten, nur wer darauf vertraut, dass es trägt kann mit ihm schwimmen und geht nicht unter." In diesem Sinn wird der Leser auf eine Reise der großen Gefühle mitgenommen, nimmt teil an einer Achterbahnfahrt der Emotionen zweier Menschen. Bekommt Einblick in ihren Lebenstraum, der durch einen Moment Unaufmerksamkeit fast zerstört wurde. Durch einen schrecklichen Motorradunfall, der von einer Sekunde auf die andere, alles veränderte.
Facettenreich werden die Gefühle, und der eiserne Wille im Kampf zurück ins Leben, den jeder auf seine eigene Art, gegen die Widrigkeiten des Alltags und die Gespenster der Vergangenheit führt, beschrieben.
Als Gerüst im Hintergrund dient die Leidenschaft für Motorräder, eine Reise zum Nordkap und der Glaube, dass man mit dem puren Willen Berge versetzten kann.
Und es ist die Geschichte einer großen Liebe, um die lange gekämpft werden musste, und die hin und wieder auf tönernen Füßen stand, jedoch durch ihre Intensität und Leidenschaft alles zusammenhielt.
Die Geschichte wird erzählt aus Sicht einer jungen Frau, die ihre Erinnerungen mit einer seltenen Leichtigkeit in Worte fasst, präzise formuliert, manchmal amüsant, manchmal zum mitweinen, aber immer so, dass Kino im Kopf des Lesers entsteht – sie ihn durch ihre Sprache in ihre magische Welt entführt.

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Michael hatte zu diesem Zeitpunkt mit seinem Leben abgeschlossen. Eine tief depressive Stimmung hatte ihn in Besitz genommen. Er war ganz tief im Tal der Tränen gefangen, in einem bleiernen Mantel von unendlicher Resignation. Es fiel ihm schwer den Kontakt zur Außenwelt aufrechtzuerhalten. Lethargie bestimmte sein Handeln. Durst zu verspüren und die Kraft aufzubringen, die Tasse zu nehmen, kostete ihn fast übermenschliche Kräfte. Gefangen zu sein in einer Welt, die nur noch aus Hoffnungslosigkeit bestand, wirkte sehr bedrohlich auf uns.

Sabine wollte mit dem behandelnden Arzt über seinen besorgniserregenden Gemütszustand sprechen. Ich hatte sie gefragt ob, ich mitkommen könnte. Sie hat den Arm um mich gelegt und genickt. Es war derselbe Oberarzt, der mit uns in der Nacht des Unfalls gesprochen hat. Sein Büro war klein, mit viel Fachliteratur vollgestopft und einigen Urkunden an den Wänden. Auf dem Schreibtisch stand ein Bild von seiner Familie, er hatte vier Kinder, die Jungs schon ziemlich erwachsen, das Mädchen mit den dunklen Locken sehr viel jünger. Ein Nachzügler? Das Bild von seiner Frau schien schon älter zu sein, die Frisur und die Kleidung passten nicht mehr in die aktuelle Zeit. Sie sahen glücklich aus. In einer Ecke nahe dem Fenster fristete eine Grünpflanze ihr trauriges Dasein. Er hatte keinen grünen Daumen.

Wir nahmen auf den beiden Freischwingersesseln gegenüber seines Schreibtisches Platz. Er erklärte uns, dass Michaels Verhalten nicht ungewöhnlich sei. Studien hätten gezeigt, dass die wiederzuerlangende Lebensqualität insbesondere, in Anbetracht des vorliegenden Verletzungsgrades, von der Länge der künstlicher Beatmung und der Intensität der Intensivbehandlung stark beeinflusst würden. Bei Michael sahen diese Determinanten nicht gut aus. Auf der anderen Seite konnte man selbst zu diesem Zeitpunkt leider immer noch keine langfristige Prognose abgeben, manchmal gäbe es auch kleine Wunder.

Gemessen an seinen Ausgangsverletzungen sei sein Zustand sehr zufrieden stellend. Mit steigender Verletzungsschwere würden die psychischen Probleme im Sinne der Bewältigung des Unfalls sich oftmals in emotionalen Störungen ausdrücken. Das war bei Michael der Fall.

Michaels Schlaf-Wach-Rhythmus war durcheinander gekommenen. Die Schlafqualität wäre schon beim Gesunden eine Determinante der Lebensqualität, hieraus ließen sich Energieverlust, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit erklären. Schlaf hat einen großen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Er fuhr weiter fort, die Kraftlosigkeit und geringe Motivation wären ebenfalls auf einer emotional-psychischen Ebene zu erklären. Man konnte sie sowohl durch rein körperlich-funktionelle Gesichtspunkte erklären, als auch durch körperliche und psychisch-reaktive Aspekte im Sinne der Unfallbewältigung bzw. -verdrängung. Die andauernden Schmerzen des Patienten würden den Zustand verschlimmern. Er versicherte uns, das Michael das Maximum an Schmerzmittel bekam, das zu verantworten war.

Dann sprach er in seiner schon durch die Wortwahl sehr distanzierten Sprache weiter, Verletzungen des Gehirns und des Schädels wären zwar selten direkte Auslöser der Schmerzen, jedoch oft Ursache kognitiver Störungen, die zu emotionaler Labilität und zu verminderter Schmerztoleranz führen können. Der Teufelskreis aus mangelndem, schlechtem Schlaf führt zu Gereiztheit, Labilität und Unzufriedenheit. Die schlägt sich oftmals auf die Schmerzverarbeitung des Patienten nieder.

Die einschlägigen Symptome der Depression wären unübersehbar: Die anhaltende Niedergeschlagenheit mit dem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und eine ausgeprägte Schwäche des Antriebs und der Entschlussfähigkeit, sowie der Verlust des Interesses an allen Dingen des Lebens.

„Ihr Sohn bekommt seit einiger Zeit stimmungsaufhellende Medikamente. Nur leider schlagen sie nicht in dem erhofften Rahmen an“, endete er seine Erläuterungen.

Ich hörte die Worte, hatte aber Probleme sein Fachchinesisch richtig zu verstehen.

Sabine fragte nach, „Gibt es denn nichts um ihn aus der Depression zu holen? Glauben sie, dass er jemals wieder sprechen kann?“

„Er bekommt Trizyklika gegen die Depression. Wie gesagt, man kann jetzt noch keine langfristige Prognose abgeben. Er besteht die Hoffnung das er die Sprache zurück erlangen kann, aber wann und in welcher Form weiß nur Gott.“

Er blickte etwas ratlos drein. Ob es diese distanzierte, extrem versachlichte Sprache war, die die Barriere zwischen ihm und den Menschen, die er behandelte, aufbaute, um sich selbst zu schützen ging es mir durch den Kopf. Als wir gegangen waren, dachte ich über die Art der Formulierungen nach. Alles sehr präzise, viele Fremdwörter, ohne jegliche Emotion. Ist es der Weg wie sie ihren Beruf auf Dauer ausführen können? Mit dem sie die Distanz zwischen sich und dem Elend, das sie umgibt, wahren?

Wirklich weitergeholfen hatte uns das Gespräch nicht. Das Warten brachte uns noch um den Verstand.

Es fiel so schwer Verständnis aufbringen, stark zu sein, nicht aufzugeben. Oft glaubte ich mich am Rande dessen, was ich noch geben konnte. Ich spürte Wut, wollte ihn manchmal schütteln, ihm entgegenschreien, dass er ein kleinwenig mithelfen muss. Michael litt unter seiner Unbeweglichkeit, in allen Aspekten seines Lebens. Konnte man seinen Zustand noch Leben nennen?

Der Arzt versicherte ihm immer wieder, dass er eine gute Chance hätte sowohl wieder Laufen als auch Sprechen zu lernen, aber er müsse auch selber wollen. Die Röntgenbilder sahen vielversprechend aus und das EEG war unauffällig. Die Brüche und die anderen Verletzungen heilten zwar langsam aber man konnte deutliche Fortschritte erkennen.

Er brauche Geduld. Ihm und uns halfen diese Aussagen nicht, es schien als würde er daran zerbrechen. Michael war ganz tief in seiner Depression gefangen, es fehlte ihm jeglicher Antrieb weiterzukämpfen. Er sehnte sich den Tod herbei, am liebsten wäre er über die unsichtbare Grenze gegangen. Er war willenlos, nur noch eine Hülle.

In der Bewegungstherapie verhielt er sich wie eine Puppe, er ließ es einfach mit sich geschehen. Es schien, als könnte er die Situation nur noch ertragen indem er seine Seele von seinem Körper trennte. Die Schwestern setzten ihn für einige Stunden am Tag in den Rollstuhl. Er ließ es mit sich geschehen. Wenn ich kam saß er teilnahmslos, in sich zusammengesunken am Tisch oder vor dem Fenster und starrte Löcher in die Luft. Sein Blick wirkte stets abwesend, leer.

Inzwischen war es Spätsommer, am Morgen lag dichter Nebel über dem Land, die Tage wurden bereits wieder deutlich kürzer. An guten Tagen schob ich ihn nachmittags im Klinikgarten, ich suchte dann einen schönen Platz für uns aus. Stellte ihn so, dass die Sonne nicht blendete, passte auf, dass ihm nicht kalt wurde. Ich las aus unseren Lieblingsbüchern vor, da ich nicht wusste, was ich noch sagen sollte. Hielt seine Hand.

Es war zum Heulen den Frust und die Wut und Verzweiflung mit anzusehen und den stillen, allgegenwärtigen Kampf den er mit sich selbst führte. Die Mühe, die es ihn kostete auch nur einfache Silben zu formen. Ich wünschte mir so sehr, dass er nicht aufgab und wusste nicht wie ich ihm helfen sollte. Wenn, dann haben wir auf Papier kommuniziert, der linke Arm war wie durch ein Wunder unverletzt geblieben und es stellte sich als Glück heraus das er Linkshänder war. Somit konnte er zumindest schreiben.

Ich konnte nur erahnen was in ihm vorging. Das Schreckliche, das er durchlebt hatte, immer noch durchlebte. Es hatte sich wie ein tiefer Stachel in seine Seele gebohrt, er konnte es nur schwer verarbeiten. Er konnte die negativen Gefühle nicht zulassen, ohne daran gänzlich zu zerbrechen. Es war ein großer Fehler, sie zu verdrängen, davonzulaufen, nicht stehenzubleiben, die Furcht nicht zu bekämpfen, sie zu zähmen. Ihm fehlte die Kraft, er konnte nicht mehr.

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