„Wir kümmern uns zu allererst darum, die Lage auf dem MARS und seinem Mond PHOBOS zu studieren“, meinte Mora Kranz voller Tatendrang.
„Dort oben gibt es sicherlich noch viele Geheimnisse zu enträtseln. Vor allem will ich wissen, warum dieser spezielle Trabant unseres Nachbarplaneten seine irgendwann zum Absturz auf dem MARS führende Umlaufbahn in der Vergangenheit immer wieder verlassen hat und dabei stets auf eine stabilere Bahn ausgewichen ist. Die marsianischen Reds 1konnten uns diese Frage bislang ja auch nie zufriedenstellend beantworten.“
„Es gibt irdische Wissenschaftler, die davon sprechen, dass PHOBOS gar kein Mond ist. Vielmehr soll dieser Mond nach deren Meinung hohl sein und über Korrekturtriebwerke verfügen – auch wenn ich mir das nicht wirklich vorstellen kann.
Denkt alle beide bei der Rätsellösung aber auch daran, dass Admiral Anuk-Thor die Erkundung des MARS mitmachen will. Schließlich hat sie schon mehrfach angerufen, damit ihr das nicht vergesst.
Und so, wie ich das sehe, scheint die gute Frau mehr darüber zu wissen, als sie uns bislang preisgegeben hat“, warf der ebenfalls anwesende Kommandierende General der JDEF-Kräfte Europa, Air Vice Marshal Sir Jeffrey Langston, gerade ein, als auch schon Kommodore Brigid-Thor das Wort ergriff.
„Ja, ja, Sir Jeffrey. Mich nervt meine Tante Anuk inzwischen auch dreimal die Woche, damit ich sie auf jeden Fall zu dieser Explorermission auf meiner ODIN mitnehme.
In der Zwischenzeit hat sie ja genug fähige Leute in ihrer nach Nevada verlegten Fliegenden Stadt eingestellt, die ihre Abwesenheit als Kommandantin der THOR-Werft eine ganze Weile kompensieren können. Und einige Lemurer, wie z.B. Kommodore Gabor-Than, stehen ihr ja als stellvertretende Kommandanten der THOR-Werft ebenfalls zur Verfügung.
Was den MARS und seinen Mond PHOBOS angeht, weiß ich leider auch nicht mehr als ihr. Geheimprojekte der phaetonischen Flotte kannten nämlich zu meiner Zeit nur die, die wirklich davon wissen mussten. Aber ich werde meine Tante Anuk löchern, wenn wir sie in Nevada abholen. Versprochen.“
„Das ist sehr nett von dir, Kommodore. Ich denke auch, dass die geschätzte Admiralin mal wieder aus ihrer Werft raus und am normalen Leben teilnehmen muss“, meinte der stellvertretende kommandierende General der JDEF Europa, Brigadegeneral Martin Kern, in diesem Moment.
„Der noch im letzten Jahr begonnene Weiterbau des Langstreckenexplorers THOR macht mittlerweile beachtliche Fortschritte. Was insbesondere der letztens mit Großfürst Kendo-Khar von einem Kurzbesuch auf LARO 5 zur Erde zurückgekehrten Anuk-Thor zu verdanken ist“, fügte er dann noch hinzu.
„Martin hat recht“, pflichtete jetzt der französische Brigadegeneral Jean-Luc Lamotte seinem Vorredner an dieser Stelle bei, ehe er selbst noch ergänzte:
„Als Kommandantin der in einer spektakulären Aktion von der Osterinsel nach Nevada verlegten Fliegenden Stadt war es schließlich Brigids Tante, die mit ihrer geretteten Werftbesatzung die uneingeschränkte Verantwortung für die Fertigstellung der THOR übernommen hat. Und ohne sie wären wir dort noch lange nicht soweit.“
„Gut, liebe Freunde. Wenn ihr morgen wieder zu Bart Blackhorse nach Nevada fliegt, richtet ihr ihm und all unseren Mitstreitern herzliche Grüße von uns Europäern aus. Und wenn wir euch bei eurer in wenigen Tagen beginnenden Marsmission mit irgend etwas helfen können, meldet euch gefälligst bei uns.
Mit der Untersuchung der auf TERRA bekannten Pyramiden werden wir ja erst zu einem späteren Zeitpunkt weitermachen können, wenn Großkanzlerin Shira-Khor in einigen Monaten zur ERDE zurückgekehrt ist.
Laut Großfürst Kendo war sie ja mit ihrem Wissenschaftsminister Lando-Shar erst vor kurzem bei den Horusianern auf LUXOR 2. Und gegenwärtig ist sie mit horusianischen und larojanischen Wissenschaftlern auf LARO 5 dabei, die wiederentdeckten alt-larojanischen und horusianischen Archive auf Hinweise zur damaligen Auswanderungswelle ins Santor-System sowie zum Sinn und Zweck der irdischen Pyramiden zu durchforsten.
Ihr fliegt jetzt erstmal mit eurer MHORA-X rüber in die Staaten und bereitet euren Trip zum MARS vor. Dazu wünsche ich euch Hals- und Beinbruch und kommt mir ja wieder alle heil zurück“, beendete an dieser Stelle der Kommandierende General der Einsatzbasis Europa, Sir Jeffrey Langston, die Unterredung.
Kapitel 4 Überraschung am Rock Lake
Bereits im Januar und Februar 2020 hatten die Probe- und Trainingsflüge des zum Ende des Vorjahrs fertiggestellten Großkampfschiffs FREYA begonnen. Als die Tests des riesigen Schiffs Anfang März in die zweite Phase gingen, waren Viktor Thule und seine larojanische Dauerverlobte Shania-Sher schon seit einigen Tagen in Wisconsin mit der weiteren Erkundung der Limnatis-Pyramide und des Delta Mounds im dortigen Rock Lake beschäftigt.
Zur Unterstützung von Viktor und Shania hatten es sich der lemurische Oberst Thure-Pan, dessen Schwester Niome sowie sein entfernter Verwandter, Kommodore Largo-Pan, zudem nicht nehmen lassen, als wissenschaftliche Begleiter mit an Bord von Viktors Explorerschiff CONDOR-X zu gehen.
„Der vermutete Kleintransmitter liegt anscheinend in der Unterwasserpyramide am nordwestlichen Ende des Sees. Und dessen Energieversorgung ist offensichtlich in dem ebenfalls unter Wasser liegenden Delta Mound im Süden des Rock Lakes verborgen, soviel habt ihr ja bereits im letzten Jahr anhand der schwachen Energiesignaturen festgestellt.
Ich schlage daher zunächst mal eine genaue Erkundung des Energiemeilers vor, der die geheimnisvolle Anlage in der angemessenen Unterwasserhöhle nördlich davon über Feldleiter mit Energie versorgt“, sagte Oberst Thure-Pan in Richtung des Explorerkommandanten Viktor Thule, gleich nachdem die CONDOR-X nach Wisconsin abgehoben hatte.
„Sehe ich auch so“, erwiderte Viktor Thule knapp, ehe er gleich darauf mit einem nachdenklichen Kopfkratzen fortfuhr: „Nur müssen wir irgendwie in die Höhle dort unten reinkommen. Unsere Teleporter Alex und Doc Alec MacLeod stehen uns ja dafür als Transportesel vorerst noch nicht zur Verfügung.“
„Richtig, mein Freund“, lachte Thure-Pan. „Die beiden Cousins sind noch in Europa, weil sie sich auf ihrer Heimatbasis in Fürstenfeldbruck auf die MARS-Expedition vorbereiten. Die geschätzte Mora Kranz und meine alte Chefin Brigid-Thor wollen diesen geplanten Forschungsflug ja mit der MHORA-X und der ODIN in Kürze von Nevada aus antreten.“
„Dann ist es wohl gut, dass deine Schwester und ich schon während des ganzen Flugs überlegt haben, wie wir das offensichtliche Problem vorerst auch ohne Teleporter meistern könnten. Und ich glaube, wir haben eine machbare Lösung gefunden“, warf im gleichen Moment der ehemalige Chefwissenschaftler der FREYA-Werft, Kommodore Largo-Pan, in das Gespräch der beiden Männer ein.
„Es stimmt, was Largo gerade gesagt hat. Wir Lemurer hatten zu unserer Zeit schließlich auch keine paranormal begabten Menschen in unseren Reihen“, mischte sich jetzt Thures Schwester, Senior Commander Niobe-Pan, in die Diskussion ein.
„Deshalb werden wir drei nach den erweiterten Messflügen in unsere lemurischen Raumanzüge schlüpfen, danach über dem Delta Mound in den See springen und die Anlage dort unten auf sicherlich vorhandene Schleusen untersuchen.
Gleichzeitig schalten wir unsere lemurischen Identifikationstransponder ein, die uns gegenüber dieser Einrichtung als berechtigte Besucher der Ersten Menschheit ausweisen.
Sofern die sicher im Standby befindlichen Computer der Einrichtung noch funktionieren, sollten wir auf diese Weise die gewünschte Zutrittserlaubnis erhalten. Und für den Fall, dass wir auf Schwierigkeiten stoßen, haben wir ja zudem noch zwei unserer lemurischen Astor-Androiden an Bord, die unseren Tauchgang mitmachen werden.“
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