M.P. Anderfeldt - Sommerende

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Ein heißer Sommer auf dem Land, so endlos und langweilig, wie nur die großen Ferien in der Kindheit sein können.
Da verschwindet ein Mädchen. Wurde es entführt?
Der 11-jährige Jakob findet heraus, was geschehen ist. Und weiß sofort: Er kann auf keinen Fall zur Polizei gehen.
Aber wenn er nichts unternimmt, wird das Mädchen sterben.
Diese Nacht wird nicht nur über sein Schicksal entscheiden.
Mystery-Thriller.

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Er sah hinaus. Direkt vor seinem Fenster war der Baum mit den roten Blättern, eine japanische Zierkirsche, wie seine Mutter sagte. Aber daran war noch niemals eine Kirsche gewachsen und eine besondere Zierde war der Baum auch nicht. Er fragte sich, ob da, wo das Mädchen herkam, alle Bäume so aussahen. Gab es dort ganze Wälder voll roter Bäume? Das konnte er sich nicht vorstellen. Er hatte zu Hause den Merianband ›Japan: Tokio und der Osten‹ angesehen und darin nichts von roten Wäldern gesehen. Nein, wo auch immer sie herkam, es war kein Zauberreich, sondern wahrscheinlich sah es dort so ähnlich aus wie hier.

Und bestimmt war es mindestens genau so heiß. Er war mit seinen Eltern schon oft in den Ferien verreist, meist nach Spanien oder Italien, wo es immer viel wärmer war als in Deutschland, darum verband er »Ausland« immer auch mit »Hitze«. Vielleicht trug sie deshalb eine Jacke. Ob sie schon mal einen Winter in Deutschland erlebt hatte?

Natürlich. Wer weiß, was sie dann trug – vielleicht einen dicken Pelzmantel, mit dem sie aussah wie ein Eskimo?

Der Rasen vor dem Haus war vertrocknet, was immerhin den Vorteil hatte, dass Jakob ihn nicht mehr mähen musste. So aufgeklärt sich seine Eltern sonst auch gaben, Rasenmähen war bei ihnen immer Männersache – eine der Männersachen, die sein Vater an ihn abgegeben hatte, als er ihn für alt genug hielt.

Jakob hatte sich schon oft über die Ungerechtigkeit beschwert, dass er zwar regelmäßig in der Küche und beim Wäscheaufhängen oder Putzen helfen musste, andererseits niemals jemand auf die Idee käme, Paula den Rasen mähen zu lassen. Falls doch, hätte sie sicher sowieso gerade Cellounterricht oder müsste irgendetwas ganz dringend für die Schule machen. Er konnte sich noch genau erinnern: Als Paula in der 5. Klasse war, wurde sie von vorne bis hinten bemuttert und nach Kräften geschont, ›Oh, deine Schwester ist jetzt im Gymnasium, stör sie nur nicht beim Lernen.‹ Jetzt war er in der fünften, aber Paula war in der neunten und das war natürlich viel wichtiger. Wenn er in der neunten war, würde sie in der dreizehnten sein und ihr ach so wichtiges Abitur schreiben. Er hatte ja keine Chance, sie jemals einzuholen! Das Leben ist ungerecht.

Missmutig blickte er auf das Buch, das auf dem Boden neben seinem Bett lag. Es war stinklangweilig. Sein Vater hatte es ihm empfohlen, Jakob hätte gleich wissen müssen, dass es Schrott ist. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass alle alten Bücher langweilig waren, aber vermutlich hatte es damals einfach nichts Besseres gegeben. Wenn er es abbrach, würde er sich Papas beleidigtes Gegrummel anhören müssen, dass er es wohl nicht verstanden hatte oder er noch zu jung war. Wenn er so tat, als hätte er es gelesen, würde er sich mit ihm darüber unterhalten wollen. Das könnte schwierig sein, wenn man den Inhalt nicht kannte. Nicht unmöglich, aber schwierig. Im Allgemeinen reichte es ja aus, zu nicken und Vater recht zu geben. Einzig seine Schwester gefährdete diese Strategie regelmäßig. Paula wäre im Stande, ganz beiläufig nach einem Detail aus dem Buch zu fragen, zum Beispiel: ›Hat dich der Tod des Kapitäns auch so bewegt?‹ Das würde sie aber nur fragen, wenn der Kapitän ein ausgemachter Schurke war, oder er am Ende noch lebte. Oder eben nicht, wenn sie ahnte, dass er mit etwas in dieser Richtung rechnete. Er seufzte.

Theoretisch könnte er natürlich Englisch lernen. Er hatte seiner Mutter versprochen, in den Ferien seine Vokabeln zu wiederholen. Aber an einem öden Tag zu lernen wäre wie eine Kapitulation vor der Langeweile, ein Geständnis, dass er diese langen Ferien nicht verdiente. Gleichzeitig würde er damit akzeptieren, dass die Sommerferien unweigerlich irgendwann enden würden.

Ein leichter Wind ließ die Blätter des roten Baums rascheln und trug eine widerliche Mischung aus trockener Luft, die tagelang über staubigen Feldern gestanden hatte und dem leicht fauligen Gestank feuchter Wiesen aus Richtung der Edrach herein.

Er musste raus. Im Haus war es nicht auszuhalten. Er ging nach unten ins Wohnzimmer. Er warf dem Fernsehgerät einen sehnsüchtigen Blick zu. Obwohl es beinahe ausgeschlossen war, dass seine Eltern ihn dabei erwischten, verschwendete er keinen Gedanken daran, es zu einfach einzuschalten. Das war keine der Sachen, die er machte. Er öffnete die Terrassentür und ging nach draußen. Vielleicht hatte er Glück und traf Mohrle im Garten. Sie lag oft in einer kleinen Kuhle zwischen den Dornenbüschen im hinteren Teil des Gartens. Nicht weit von dort, wo der Wald anfing. Der Wald, der keinen Namen hatte, außer Wald .

Es war kein Problem, über den Maschendrahtzaun zu klettern. Hier war er früher sogar mit Paula gewesen, bevor sie sich zu erwachsen fühlte, um über Zäune zu klettern. Oder zu cool.

Das Problem war der Wald selbst. Er konnte nicht groß sein; im Arbeitszimmer seines Vaters hing an einem Schrank eine Landkarte, die Maunzdorf und die benachbarten Dörfer zeigte. Der Maßstab war so, dass man jedes Haus darauf erkennen konnte, auch ihr eigenes. Sogar der kleine, angebaute Büroflügel zu sehen – als winziges, schwarzes Rechteck neben einem etwas größeren schwarzen Quadrat. Und der Wald war zu sehen. Auf der Karte war er nur eine dunkelgrüne Fläche mit zwei stilisierten Bäumen darin, einem kugelrunden und einem spitzen, der aussah wie ein Indianerzelt. An der Bundesstraße endete die grüne Fläche. Der Wald war kleiner als die Fläche von Maunzdorf und da kam er zu Fuß locker in 15 Minuten ans andere Ende. Wenn er nicht vorher vor Langeweile starb.

Der Wald war anders. Jakob wusste, dass es unmöglich war, das andere Ende des Waldes zu Fuß zu erreichen. Man konnte den Wald von allen Seiten betreten, man konnte sogar ein Stück hineingehen. Aber je weiter man sich hineinwagte, desto schwieriger wurde die Rückkehr. Und wenn man sich zu weit vom Rand entfernte, würde man gar nicht mehr zurückkehren können. Vielleicht war der Wald ja wie das Apfelmännchen in seinem Zimmer, am Rand unendlich fein und innen schwarz?

Jedenfalls war der Wald gefährlich. Er wusste das und Paula wusste es. Auch wenn sie jetzt nicht mehr darüber sprach, weil es nicht in ihre Welt passte. Nicht mehr.

Am Rand des Waldes wuchsen Büsche und kleine Laubbäume, junge Birken, Buchen, Eichen und andere, die er nicht kannte. Wenn man von hier kam, wirkte das Gestrüpp undurchdringlich. Er folgte einem schmalen Pfad, wo man sich nicht alles zerkratzte. Er wusste nicht, wer den Weg angelegt hatte, oder ob es überhaupt ein Pfad war. Vielleicht war es auch nur eine Stelle, an der zufällig weniger wuchs.

Zweige strichen über seine bloßen Arme, als versuchten sie, ihn zurückzuhalten. Bald wurde das Dickicht abgelöst von hellbraunen, astlosen Nadelbäumen, deren Baumkronen in schwindelerregende Höhen wuchsen. Von unten sahen die Bäume aus wie Säulen, die eine riesige Halle stützten.

Auch hier war es heiß. An manchen Stellen knallte die Sonne auf den mit einer dicken Schicht Nadeln bedeckten Boden. Hockte man sich hin, sah man Unmengen großer, schwarzer Ameisen, die rastlos durcheinander krabbelten. Wenn er etwas zu essen dabei hatte und ein paar große Krümel auf den Boden fallen ließ, dauerte es nicht lange, bis eine Ameise einen Brösel, doppelt oder dreimal so groß wie sie selbst, nahm und davontrug. Im Nu war die Ameise dann verschwunden. Er stellte sich vor, dass es im Innern des Ameisenbaus endlos lange, dunkle Gänge gab. Zielstrebig würde die Ameise den Krümel zu einer monströsen Königin tragen, die das Futter mit einer Vielzahl kalter, schwarzer Augen betrachtete und dann zwischen ihren Kiefern zermalmte. Vielleicht biss sie dem Überbringer des Happens auch noch gleich den Kopf ab.

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