M.P. Anderfeldt - Sommerende

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Ein heißer Sommer auf dem Land, so endlos und langweilig, wie nur die großen Ferien in der Kindheit sein können.
Da verschwindet ein Mädchen. Wurde es entführt?
Der 11-jährige Jakob findet heraus, was geschehen ist. Und weiß sofort: Er kann auf keinen Fall zur Polizei gehen.
Aber wenn er nichts unternimmt, wird das Mädchen sterben.
Diese Nacht wird nicht nur über sein Schicksal entscheiden.
Mystery-Thriller.

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Er stand auf, um die Schere zu holen, die auf seinem Schreibtisch liegen musste. Wenn er die Packung damit aufschnitt, ließ sie sich nicht mehr gut schließen und er musste sie schnell aufbrauchen, damit sie nicht verdarb. Jedes Mal, wenn er Milch kaufte, fragte er, ob es auch Milch in der Flasche gab und jedes Mal wurde ihm das verneint.

Wenn er dann weiter fragte, warum das so wäre, schließlich gäbe es andere Getränke doch auch in der Flasche, zum Beispiel Sprudel oder Bier, zuckte die Verkäuferin nur die Schultern. Mehr nicht – das war ihre ganze Reaktion, als wäre sie irgend so eine vornehme Geschäftsfrau in der Stadt und er ein Fremder. Dabei kannte er sie genau, vor ein paar Jahren war sie noch in die Schule gegangen. Und jetzt hatte sie nur noch ein Schulterzucken, wenn ein Kunde etwas fragte.

Er würde aber nicht anfangen, Alkohol zu trinken, nur damit er eine Flasche hatte. Alkohol ist Gift, es vergiftet erst den Geist und dann den Körper. Es ärgerte ihn, dass die Biertrinker gegenüber den Milchtrinkern bevorzugt wurden. Vermutlich wollten bestimmte Kreise, dass die Leute mehr Bier tranken. Um sie dumm zu halten und abzulenken.

Als er mit der Schere zurückkam, sah er einen schwarzen Schatten davon springen. Schon wieder dieses Biest!

»Verschwinde!«, rief er. »Ksch, ksch!« Er umklammerte die Schere in seiner rechten Hand so fest, dass die Knöchel hell hervortraten und seine Faust zu zittern begann.

Natürlich war die Katze längst wieder verschwunden, war elegant durch den Fensterspalt nach draußen geschlüpft. Dieser Dieb. Dieser kleine Dieb. War er an der Milchtüte gewesen? Unmöglich, bis auf ein kleines Loch war die Packung ja noch geschlossen.

Er schnitt die Tüte mit der Schere auf und goss sich Milch in ein Glas. Es war ein altes Senfglas, am unteren Rand hatten einst bunte Clowns getanzt. Er konnte sich nicht erinnern, woher er es hatte, er kaufte eigentlich nie Senf. Im Lauf der Jahre – oder waren es bereits Jahrzehnte? – waren die blaue und gelbe Farbe verschwunden und nur die rote war noch sichtbar. So schwebten die roten Nasen im Nichts neben roten Lippen und über roten Streifen, die einmal Teile des Hemds gewesen waren. Darunter waren zwei rote Punkte, die als Bommel die blauen Schuhe der Clowns geziert hatten. Wenn man es wusste, konnte man immer noch die Clowns sehen. Oder etwas ganz anderes.

Er roch an der Packung und untersuchte die Milch auf schwarze Katzenhaare, aber es war nichts zu sehen. Die Tüte war noch geschlossen gewesen. Trotzdem. Immer noch misstrauisch nahm er den ersten Schluck. Allein der Gedanke an das schmutzige Tier nahm ihm jede Lust auf die Milch.

Wenn er dieses Biest, diese Ausgeburt der Hölle, noch einmal an seiner Milch erwischte, würde er ihm den Hals umdrehen. Das Recht hatte er, es war schließlich sein Haus.

Er malte sich das Knacken aus, das Gefühl in seinen Händen, wenn der kleine Körper erschlaffte. Es würde nicht anders sein als bei einem Huhn.

Dann würde er den leblosen Balg über den Zaun zu dieser Familie werfen. Vielleicht in einen der verwilderten Johannisbeersträucher, wo dann eines der verzogenen Kinder den Kadaver finden würde. Der Gedanke entlockte ihm ein Lächeln.

Vermutlich würden sie ihn aber nicht so schnell finden, sie aßen ihre Johannisbeeren ja nicht einmal, sondern ließen sie am Strauch vergammeln. Die Frau kaufte anscheinend lieber Obst aus dem Supermarkt.

Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht.

3. Jakob

Es waren Planeten. Und er war ein Raumfahrer, der von einem Planeten zum anderen unterwegs war. Wie in diesem Lied.

Er war noch im Orbit um den Heimatplaneten. Die Rakete musste Schwung nehmen und die Anziehungskraft überwinden. Das, wusste er, war am schwersten. Kräftig trat er in die Pedale, spürte den Schub des riesigen Triebwerks, das angesichts des mächtigen Strahls aus flüssigem Feuer erzitterte.

Er kniff die Augen zusammen. Weißer Staub wehte über die freie Fläche des Betonwerks.

Eine schmutzige Maschine produzierte gleichmäßig ratternd lange Reihen identisch aussehender Betonsteine. Sie hing an einem Kabel, niemand schien sie zu bedienen. Unbeirrbar zog sie ihre Bahn.

Er fuhr im dritten Gang. Er fuhr praktisch immer im dritten, mehr Gänge hatte das Fahrrad nicht. Torpedo 3-Gang-Schaltung. Sein Vater hatte ihm erzählt, dass er in seinem Alter von einem Fahrrad mit Gangschaltung geträumt hatte. Aber das waren ganz andere Zeiten gewesen! Seine Freunde hatten Fahrräder mit Rennradlenker und sieben, zwölf oder 21 Gängen. Mit Ketten- statt Nabenschaltung, sodass man während der Fahrt auch mal rückwärts treten konnte. Das sah nicht nur cool aus, das machte auch ein super rasantes Geräusch, so ein hohes Surren.

Dafür war sein Fahrrad von der Stiftung Warentest als Jugendrad empfohlen worden. Und für seine Eltern war natürlich nur dieses in Frage gekommen. Undenkbar, dass sie ihn mal fragten, was er gerne hätte.

Jakob erreichte den Ortsausgang und passierte das gelbe Schild mit dem durchgestrichenen Ortsnamen.

Kurz dahinter streckte er den linken Arm heraus, sah sich um und bog in eine schmalere Straße ein.

Für ein paar Meter war der Straßenbelag tiefschwarz und glatt. Er hielt den Atem an und genoss das völlig geräuschlose Dahingleiten. Dann wurde der neue Belag wieder von hellgrauem, mit unzähligen Steinen durchsetztem Asphalt abgelöst.

Auf der rechten Seite kam ein Schild mit der Aufschrift Wasserschutzgebiet , dahinter befand sich ein kleiner, eingezäunter Hügel mit einem spitzen, silberfarbenen Deckel an der Spitze. Sven hatte sich einmal an den Zaun gestellt und reingepinkelt. ›Das kommt dann bei euch aus dem Wasserhahn‹, hatte er gesagt. Sein Haus, behauptete er, bekam das Wasser von woanders. Jakob hatte gelacht und geantwortet, dass er ihm das nicht glaubte, aber zur Sicherheit hatte er ein paar Tage zu Hause kein Leitungswasser getrunken.

Jetzt hatte er den Orbit verlassen. Jetzt kam die Weite. Es gab nur noch wenig, an dem sich das Auge festhalten konnte. Der langweilige Teil. Er hasste das. Das Knattern aus dem Betonwerk war kaum noch zu hören.

Jetzt gab es nur noch Maisfelder, Getreidefelder, Wiesen und leere Äcker.

Eine Lerche schwang sich in die Höhe und zwitscherte unverdrossen ihr einsames Lied. Die Sonne brannte ihm auf den Rücken, hellblau war der Himmel.

Hoch über ihm mussten die Sterne funkeln, je höher man käme, desto kälter würde es, bis es auch für Schnee zu kalt war. Irgendwann würden einem die Augen zu Eis werden. Wie sich das wohl anfühlte, wenn die Augen gefroren? Aber in der Kälte würde auch alles Blut gefrieren, oder? Sicher wäre man dann sowieso schon erfroren.

Die Sicht wäre im Weltraum so klar, dass man das Gefühl hätte, man müsste die Arme nur ausstrecken, um die Sterne und Galaxien zu berühren, obwohl sie hunderte von Lichtjahren entfernt waren. Und man müsste sie immerzu ansehen, weil man die gefrorenen Augen nicht mehr zumachen könnte. Vielleicht brannte sich das ein, was man als letztes gesehen hatte. Mit weit aufgerissenen Augen würde man in die Dunkelheit schweben.

Die Ochsenmühle gehörte offiziell noch zu Maunzdorf. Sie hatte nicht einmal ein gelbes Ortsschild, ein grünes Schild wies Autofahrer darauf hin, dass die paar Häuser, an denen sie gerade vorbeisausten, einen Namen hatten. Dort hatten mal Aussiedler gewohnt. Russlanddeutsche. Sehr deutsch waren sie Jakob aber nicht vorgekommen, sie hatten Namen wie Waldemar und Johann gehabt und Papa hatte gesagt, dass sie eigentlich Wladimir oder Iwan hießen. Er war mal beim Metzger, als eine der »Russen-Frauen« dort einkaufte. Sie sprach fast nichts, sondern zeigte immer nur auf das, was sie wollte. Sie trug ein buntes Kopftuch, wie eine Türkin, aber anders, und das einzige, was sie sagte, war Danke, auch wenn das überhaupt nicht passte. Und selbst dieses Wort klang falsch, eher so wie »danka«.

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