Uschi lächelte und zeigte ihre wunderbaren Zähne.
"Gern geschehen", flüsterte sie zurück, nahm eine Handvoll Wasser und wusch das Blut von seiner Brust. Ihre Berührung versetzte ihn wieder in Erregung und wer weiß, was geschehen wäre, wenn sie allein gewesen wären. Inzwischen waren aber auch Andreas und Birgit nackt bis zum Wasser gelaufen. "Hier gibt es riesige Bremsen", rief Uschi ihrer Schwester zu, "eine hat gerade Felix gestochen!"
"Lass Dich nicht auch noch stechen", rief ihre Schwester zurück. Felix tauchte unter und kam prustend wieder hoch. "Schwimmen wir erst mal ´ne Runde." Sie schwammen ein Stück weiter ins Tiefe und dann parallel zum Strand. Das kalte Wasser tat seine Wirkung und endlich beruhigte sich der kleine Felix und ließ den Kopf hängen.
Als sie zurückschwammen kam eine Frisbee-Scheibe angeflogen und klatschte vor Andreas ins Wasser. Er konnte wieder stehen und warf sie zu der Gruppe zurück, die sich mit drei Scheiben im Wasser vergnügte. Felix fühlte Grund unter den Füßen und richtete sich auf. Er stand bis zum Bauchnabel im Wasser. Auf seiner Brust bildete sich gerade eine rote Schwellung.
Plötzlich schrie Birgit auf: "Mich hat was berührt!"
Andreas, der neben ihr stand fragte: "Wo denn?"
Birgit zeigte auf ihren Po: "Hier."
"Ich war ´s nicht", lachte Andreas und sah eine Qualle im Wasser.
Birgit schrie auf: "Eine Qualle!"
Andreas schaute genau hin und beruhigte sie: "Die ist harmlos. Sie ist zwar eklig, aber harmlos. Das ist keine Feuerqualle, die sind allerdings sehr unangenehm."
Wieder kam eine Frisbee-Scheibe angeflogen. Diesmal fing Felix sie im Flug und warf sie gekonnt zurück.
"Come on, join us", rief einer aus der gemischten Gruppe und sie reihten sich in den Kreis ein und spielten eine Weile mit.
Dann fiel Felix ein, dass Regina und Dieter warteten: "Wir müssen zurück, sonst denken die anderen noch wir wären ertrunken."
Sie gingen wieder an Land, zurück zu ihren Badehosen und zogen sie an. Die Mädchen holten ihre Handtücher aus ihren Rucksäcken und trockneten sich ab.
"Wir sind auf dem Campingplatz nebenan", sagte Andreas, "und zwei Freunde sind noch dort und warten. Wir wollten eigentlich nur mal die Lage peilen. Zwei von uns haben Karten und bringen die Klamotten mit und zwei schwimmen rüber, um vier Uhr. Ab sechs beginnt das Musikprogramm."
Jetzt waren die Mädchen nackt und die beiden jungen Männer trugen Badehosen. "Wir werden sicher noch bis vier hier bleiben", sagte Uschi und fing an sich zu genieren, "wir könnten dann alle zusammen vor die Bühne gehen."
Sie setzte sich auf ihr Handtuch und zog die Knie vor die Brüste. Birgit knotete ihr Handtuch um die Hüften.
"Gut", meinte Andreas, "dann treffen wir uns hier um vier Uhr."
Die beiden Jungen zogen ab und die beiden Mädchen entspannten sich wieder und genossen die Sonne.
"Das sind ja tolle Weiber", meinte Andreas grinsend, als sie zurück schwammen, "vielleicht läuft da was!"
"Ich bin ja schon versorgt", grinste Felix zurück, "aber Uschi gefällt mir auch echt gut."
"Hab ich gemerkt", sagte Andreas süffisant und lachte sich einen Ast.
"Ihr ward ja ganz schön lange weg", empfing sie Dieter, als sie aus dem Wasser kamen.
"Wir mussten uns erst mal aufwärmen und dann haben wir noch zwei Tramperinnen getroffen, denen ich unterwegs in Deutschland schon begegnet bin", antwortete Felix.
"Wir haben uns um vier mit ihnen verabredet", verkündete Andreas, „dann gehen wir alle zusammen zum Gig."
Dieter und Regina waren schon abwechselnd im Meer gewesen, jetzt gingen sie noch mal schwimmen. Felix und Andreas trockneten sich ab und wechselten die Badehose. "Nackt schwimmen ist schon toll", meinte Felix, „man fühlt sich so frei und archaisch. Adam und Eva waren auch nackt und glücklich, bis die Scham in ihr Bewusstsein kam und sie erkannten, dass sie nackt waren. Kinder sind auch völlig unbefangen, bis sie erkennen, dass sie nackt sind. Und wir müssen die Unbefangenheit wieder mühsam lernen, aber so ganz klappt das wohl nie mehr."
"Ich finde, das Schamgefühl hat aber auch seinen Reiz", entgegnete Andreas, "wenn eine Frau sich geniert beim Ausziehen oder wenn sie zögert und einen innerlichen Kampf mit ihrem anerzogenen Schamgefühl führt, so wie Birgit vorhin, dann erzeugt das bei mir eine ungeheure Spannung. Tut sie es oder tut sie es nicht, das ist der Kick, der für mich den Reiz ausmacht."
Die beiden Freunde grinsten sich an, Felix nickte zustimmend, sie waren wieder mal der gleichen Meinung.
"Wir könnten auch die Zelte auf ´s Festivalgelände bringen,
für die Dauer des Festivals ist dort Zelten erlaubt und sanitäre Anlagen haben sie dort auch aufgebaut. Dann bräuchten wir nicht immer hin und her und die Mädels könnten auch bei uns schlafen." Andreas spekulierte anscheinend auf Birgit.
"Das ist aber ganz schön viel zu schleppen für zwei", entgegnete Felix, "außerdem fällt das auf, wenn wir mit vier Rucksäcken ankommen. Aber wenn wir die Campingplatz-Gebühr sparen, dann wird das Ticket ja billiger."
"Da hast Du recht, okay, kaufen wir noch zwei Tickets, wenn Dieter einverstanden ist."
„Ich lade Euch ein, ihr habt ja lange auf mich warten müssen im offenen Zelt.“
Dieter und Regina waren ebenfalls um den Felsblock geschwommen, um das Festivalgelände in Augenschein zu nehmen und es dauerte einige Zeit, bis sie zurückkamen.
"Da drüben ist ja eine tolle Atmosphäre", berichtete Dieter, "einige Zelte stehen auch schon am Strand." Er war sofort mit der Planänderung einverstanden.
Sie packten ihre Sachen zusammen, meldeten sich beim Campingplatz ab, kauften noch ein paar Tütensuppen, Kartoffelpüree, Brot, Milch und Müsli im Mini-Market.
Felix besorgte die Tickets und dann zogen sie auf das Festivalgelände. Hier herrschte eine ganz besondere Atmosphäre, überall waren nur junge Leute und keine Camper- Familien. Die jungen Männer trugen meist lange Haare und Bärte, vom spärlichen Oberlippenbart mit Dreieck unter der Unterlippe bis zum Rauschebart. Die Mädchen liebten bunte Blusen, Kleidchen, Pluderhosen, Stirnbänder und jede Menge Klunker-Schmuck mit bunten Steinen, Glasperlen und Federn.
Rund um die Wiese vor der Bühne waren Stände aufgebaut, wo man Getränke und Essen kaufen konnte, außerdem jede Menge Zeug von der Haschisch-Pfeife über Hippie-Klamotten bis zum Cowboy-Hut. Dahinter standen mobile Toiletten und Waschräume. Richtung Strand gab es einen improvisierten Zeltplatz mit mehreren Wasserzapfstellen.
Dorthin trugen sie ihre Rucksäcke und suchten sich am Waldrand auf einer leichten Anhöhe zwei Bäume, zwischen denen sie die Wäscheleine spannen konnten für ihr Poncho-Zelt. Gegenüber bauten Regina und Felix ihr blaues Iglu auf. Anschließend gingen Felix und Andreas zum Strand und kamen mit Uschi und Birgit zurück.
"Das sind Uschi und Birgit und das sind Dieter und Regina. Regina und ich haben das kleine Iglu und Dieter und Andreas hausen im Poncho-Zelt. Da ist noch Platz. Wenn ihr wollt, könnt ihr dort schlafen."
Uschi schien etwas enttäuscht zu sein, sie hatte wohl etwas anderes erwartet.
"Willkommen im Unterstand", sagte Dieter trocken, "seit heute haben wir nur noch eine Seite offen. Bisher haben wir ohne den Poncho von Felix auskommen müssen, insofern ist es jetzt schon fast ein Luxus-Zelt mit viel frischer Luft."
Alle lachten und Uschi und Birgit warfen ihre Rücksäcke auf eine Seite und rollten Iso-Matten und Schlafsäcke aus.
"Wer möchte keine Suppe mit Kartoffelpüree?", fragte Dieter und niemand meldete sich. Er holte Wasser in zwei Töpfen von der Zapfstelle und stellte sie auf die beiden vorhandenen Kartuschen-Kocher, den zweiten hatte Felix aus den Tiefen seines Rucksacks hervorgeholt. Es war eigentlich nur ein Brenner, der in eine Gaskartusche geschraubt wurde, die man auf jedem Campingplatz kaufen konnte. Zusammen mit dem Windschutz, den beiden Mini- Töpfen, der Zange zum Anheben und dem Wasserkessel war es ein ungeheuer nützliches und leichtes Koch-Set. In das kochende Wasser kam in den einen Topf die Tütensuppe und in den anderen das Kartoffelpüree mit dem Rest Butter. Dann stellte Dieter den einen Kocher auf kleinste Flamme und den anderen machte er aus und rührte mit einem Löffel das Püree gut durch. Nach 5 Minuten köcheln war auch die Suppe fertig und man konnte eine Tasse Suppe aus dem Topf schöpfen und mit seinem Partner teilen. Während der eine Suppe schlürfte, konnte der andere Püree aus dem Topf löffeln. Sie hatten nur drei Tassen und drei Löffel, sodass immer zwei Leute sich ein Set teilen mussten: Regina und Felix, Uschi und Birgit und Andreas und Dieter.
Читать дальше