Fritz Sauer
Jugend unterm Zuckerhut
Fußball, Surfen, junge Liebe und die Wett-Mafia von Rio
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Inhaltsverzeichnis
Titel Fritz Sauer Jugend unterm Zuckerhut Fußball, Surfen, junge Liebe und die Wett-Mafia von Rio Dieses ebook wurde erstellt bei
Ein mysteriöser Anruf. Ein mysteriöser Anruf. Robertos Handy spielt einen Trommelwirbel, auf dem Display erscheint die Schrift „Isabella“ und das Bild von einer hübschen, blonden Frau mit europäischen Gesichtszügen. Roberto steht auf dem grünen Rasen im Stadion von seinem Verein CR Flamengo, wo heute das Endspiel stattfindet um die Jugend-Fußball-Stadtmeisterschaft von Rio de Janeiro. Er wärmt sich gerade auf für das Spiel, dass in 90 Minuten beginnen soll. Gestern Abend hatte er sich nach einem gemeinsamen Abendessen von Isabella verabschiedet, und sie war nach Hause gefahren. Roberto drückt auf die grüne Taste: „Hallo Schatzi.“ „Roberto Marrom?“ fragt eine Männerstimme und Roberto sagt verwundert: „Ja, am Apparat.“ „Du sorgst heute dafür, dass ihr verliert! Wir haben deine Freundin, und wenn sie ihr hübsches Gesicht behalten soll, dann tust Du, was ich Dir jetzt sage! „Flamengo“ wird heute verlieren! Ich mache keine Scherze! Du wirst Bälle ins Tor lassen, damit deine Mannschaft verliert! Und Du wirst nach dem Spiel die Schnauze halten, hast Du verstanden, dann lassen wir Isabella frei. Falls ihr doch gewinnt, dann wird Isabella in Zukunft wie Frankensteins Tochter aussehen!“ Roberto ist geschockt. Wie kommt dieser Kerl an Isabellas Handy? Hat er es ihr geklaut? Dann ist Isabella selbst am Apparat, sie weint: „Roberto, sie haben mich entführt, die Männer machen mir Angst, sie haben Messer, bitte tu, was sie von Dir verlangen! Hilf mir, Roberto, bitte hilf mir!“ Dann ist wieder der Mann am Telefon: „Hast Du jetzt verstanden? „Flamengo“ muss heute verlieren! Und danach hältst Du die Schnauze, sonst finden wir Dich, egal wo Du dich versteckst!“ Dann reißt die Verbindung ab.
Robertos Kindheit.
Das Mädchen Isabella.
Robertos Chance.
Isabella lernt Surfen.
Roberto verdient Geld mit seinem Hobby
Der Besuch bei der Magierin
Nachts in der Favela.
Karneval in Rio.
Wirre Träume.
Roberto und Isabella.
Hexenkessel Sambodromo.
Roberto spielt wieder Fußball.
Isabella wird zur „Rampensau“.
Endlich 16!
Wer wird „Miss Rio“?
Das große Duell.
Ein Mann und zwei Frauen.
Eifersucht.
Der verhängnisvolle Zeitungsartikel.
Der neue Mannschafts-Kapitän.
Roberto ist ein Schuft.
Das Fußball-Turnier.
Deutsche Journalisten kommen nach Rio.
Das Unglück.
Die Lage wird ernst.
Weiter geht’s.
Im Fußball-Stadion.
Mondnacht.
Sintflut.
Abschied von Rio.
Ein unerwarteter Anruf.
Der kleine Zocker.
Die Favela Rocinha.
Mehr als ein Fußballspiel.
Ein Stadtteil wird erkundet.
Eine böse Überraschung.
Ausflug zum Corcovado.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
Der Countdown beginnt.
Die Stunde Null.
Ein gefundenes Fressen für die Medien.
Ein unverhofftes Wiedersehen.
Denkarbeit.
Das Versprechen.
Die Macht der Presse oder Die vierte Gewalt.
Epilog
Impressum neobooks
Robertos Handy spielt einen Trommelwirbel, auf dem Display erscheint die Schrift „Isabella“ und das Bild von einer hübschen, blonden Frau mit europäischen Gesichtszügen. Roberto steht auf dem grünen Rasen im Stadion von seinem Verein CR Flamengo, wo heute das Endspiel stattfindet um die Jugend-Fußball-Stadtmeisterschaft von Rio de Janeiro. Er wärmt sich gerade auf für das Spiel, dass in 90 Minuten beginnen soll. Gestern Abend hatte er sich nach einem gemeinsamen Abendessen von Isabella verabschiedet, und sie war nach Hause gefahren. Roberto drückt auf die grüne Taste: „Hallo Schatzi.“
„Roberto Marrom?“ fragt eine Männerstimme und Roberto sagt verwundert: „Ja, am Apparat.“
„Du sorgst heute dafür, dass ihr verliert! Wir haben deine Freundin, und wenn sie ihr hübsches Gesicht behalten soll, dann tust Du, was ich Dir jetzt sage! „Flamengo“ wird heute verlieren! Ich mache keine Scherze! Du wirst Bälle ins Tor lassen, damit deine Mannschaft verliert! Und Du wirst nach dem Spiel die Schnauze halten, hast Du verstanden, dann lassen wir Isabella frei. Falls ihr doch gewinnt, dann wird Isabella in Zukunft wie Frankensteins Tochter aussehen!“
Roberto ist geschockt. Wie kommt dieser Kerl an Isabellas Handy? Hat er es ihr geklaut?
Dann ist Isabella selbst am Apparat, sie weint: „Roberto, sie haben mich entführt, die Männer machen mir Angst, sie haben Messer, bitte tu, was sie von Dir verlangen! Hilf mir, Roberto, bitte hilf mir!“
Dann ist wieder der Mann am Telefon: „Hast Du jetzt verstanden? „Flamengo“ muss heute verlieren! Und danach hältst Du die Schnauze, sonst finden wir Dich, egal wo Du dich versteckst!“
Dann reißt die Verbindung ab.
Roberto ist der Sohn des in seiner Jugend berühmten Fußballspielers Ronaldo, der einmal die Hoffnung seines Vereins CR Flamengo gewesen war. Vater Ronaldo war damals der Torjäger der Mannschaft. Die Männer bewunderten ihn und die Frauen liebten ihn. Mit 26 Jahren aber rissen ihm die Kreuzbänder mitten im Spiel um die Meisterschaft. Beim Kampf um den Ball mit seinem Gegenspieler hatte er sein Knie verdreht und war gestürzt. Als Ronaldo zu Boden ging, rissen seine Kreuzbänder und er wand sich vor Schmerzen.
Er wurde operiert, aber es gab Komplikationen, er konnte keinen Hochleistungssport mehr treiben, seine sportliche Karriere war am Ende. Er konnte das Bein nicht mehr belasten und hinkte leicht.
Ronaldo stürzte von seiner sportlichen Höhe in eine tiefe Depression, er war verzweifelt und als sich seine Freundin einen anderen Torjäger angelte und ihn verließ, wollte er sich das Leben nehmen.
Seine Eltern wohnten am Rande der Favela Rocinha. Sie hatten nicht viel Geld, aber versuchten alles, um ihm zu helfen. Sie brachten ihn schließlich in die USA in eine Spezialklinik. Er wurde noch einmal operiert, und diesmal verlief die Operation erfolgreich. Nach 2 Jahren konnte er wieder normal gehen, aber seine Sportlerkarriere war dahin. Sein Verein half ihm, beruflich wieder Fuß zu fassen. Er wurde Jugend-Trainer des CR Flamengo, einem traditionsreichen Verein von Rio, der seine Anhänger in der schwarzen Unterschicht von Rio hat und dessen Nachwuchsspieler aus den Favelas der Stadt kommen. Der Verein gibt ihnen Hoffnung und Perspektive, jeder Junge aus den Elendsvierteln träumt davon, ein großer Fußballstar zu werden und dann berühmt und reich zu sein.
Lange lebte Ronaldo allein bei seinen Eltern in dem Haus am Hügel. Seine Mutter hätte gerne einen Enkel gehabt, aber Ronaldo wollte keine Frau mehr, die Enttäuschung mit seiner ersten Freundin hatte ihn tief getroffen. Er fürchtete sich vor einem neuerlichen Schmerz und ging den Frauen aus dem Weg.
Auf einem Vereinsfest lernte er Theresa kennen. Sie servierte dort Häppchen und Sekt auf einer Siegesfeier des Vereins, der gerade die Meisterschaft gewonnen hatte. Und da geschah das Wunder: Beide verliebten sich Hals über Kopf ineinander, und als er sie nach ein paar Monaten fragte, ob sie seine Frau werden wolle, sagte sie spontan: „Ja.“
Ein paar Jahre später kam Roberto auf die Welt und sein Vater beschloss sogleich, einen Fußball-Star aus ihm zu machen. Von Kindesbeinen an musste er trainieren, sein Vater wollte seinen eigenen Lebenstraum mit ihm verwirklichen. Roberto übte fleißig jahrelang, aber es zeigte sich, dass er nicht die gleiche Begabung für Fußball hatte, wie sein Vater. Er war nur guter Durchschnitt.
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