Reinhold Zobel - Notaph
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Nick wechselt das musikalische Material, das Gitarrenstück hat ausgezittert. Er wird bei nächster Gelegenheit einen Rastplatz anlaufen müssen. Er spürt, dass ihn die Blase drückt. Wieso eigentlich muss er so häufig an seinen Vater denken? Jährt sich dessen Todestag? Nein. Gibt es sonst einen triftigen Grund? Er weiß keinen... Er war so unscheinbar, der Vater. Er ist so leise durchs Leben gegangen. Im Grunde hat Nick ihn nicht gut gekannt, nicht gut genug. Doch das geht wohl manchen Söhnen so. Hat er etwas von ihm mit auf den Weg bekommen, ein Charaktermerkmal, ein Talent, eine Neigung? Vielleicht eine Einstellung. Nämlich die Einstellung, die gesellschaftlichen Leitbilder in einem monochromen Licht zu sehen. Wenigstens ab der zweiten Lebenshälfte. Es ist, überlegt Nick, nicht allein Ernüchterung. Es hat auch einen pragmatischen Grund: Es schärft den Blick für das Mögliche.
Eine Äußerung seines Vaters ist ihm haften geblieben, einmal weil sie ihn überraschte, und dann war es, soweit Nick sich entsinnen kann, das einzige Mal, dass der Alte sich zu einem semiphilosophischen Ausspruch hatte hinreißen lassen. Eines Tages brachte er folgenden Satz zu Gehör: Die menschlichen Ideale, sie gleichen den Leoniden, sie glühen flüchtig auf am Firmament des Lebens, um sich bald schon in tausendfacher Verkleinerung ins Halbdunkel der Geschichte zu verabschieden. .. Das war nicht schlecht für einen Tischlermeister. Der Vater sprach nicht von ‘ Halbdunkel ’, sondern von ‘ Dunkel ’. Aber ‘ Halbdunkel ’, findet Nick, klingt besser.
Die Strecke, die Nick befährt, führt angenehm wenig Verkehr. Er fährt nicht schnell. Erst denkt er daran, das Verdeck zu öffnen, wie auf der Herfahrt, lässt es dann jedoch. Es weht ein zu starker Wind. Außerdem schlägt sein Immunsystem Alarm: eine Armee an Grippeviren steht bereit, in seinen Organismus einzumarschieren.
Ein Hinweisschild beschirmt sein Gesichtsfeld. Der erwartete Rastplatz kündigt sein Erscheinen an. 1000 Meter noch. Es muss von den Unmengen an Kaffee herrühren, am Morgen, dass er erneut den Drang zum Pinkeln verspürt. Oder ist es die einsetzende Erkältung?
Er war vor seiner Abreise mit Katzenstein zum Frühstück. Ausnahmsweise wollte der Mann ihm Gesellschaft leisten, obwohl es nicht ‘seine Stunde’ war. Zum Abschied schenkte er ihm ein schmales Buch, ein Buch über ‘Magische Quadrate’. Nick wusste nicht so recht, was er damit anfangen sollte, bedankte sich aber artig.
Man unterhielt sich über Krankheit und Tod. Das hatte damit zu tun, dass Katzenstein einen Rundgang durch die ortsansässigen Kurhotels absolviert und, wie er berichtete, im Zuge dessen ausführliche Informationen über diese und jene Heilmethode eingeholt hatte.
“ Ich habe mich für ein Hotel entschieden, das noch den Charme des 19. Jahrhunderts versprüht. Ich schätze das. Die medizinischen und kurspezifischen Einrichtungen sind gleichwohl von allererster Güte, technisch auf dem neuesten Stand. Ich glaube, dort werde ich mich für ein paar zusätzliche Tage einquartieren.”
“ Um Geist und K ö rper zu sanieren.”
“ So in etwa. Und um in Ruhe ein wenig zu schm ö kern. Ich widme mich zur Zeit der Literatur der Jahrhundertwende. Damals waren viele Autoren noch bestrebt, wie Universalgelehrte zu schreiben. Sie suchten, wie die Wissenschaften, nach der einen großen Gleichung für alle Menschheitsfragen, nach der Weltformel.”
Nick hat die Parkbucht des Rastplatzes erreicht, lässt den Wagen ausrollen. Nur ein einsamer Lieferwagen steht am Rande. Nick benutzt nicht das Toilettenhäuschen, er schlägt sich lieber seitwärts in die Büsche.
Kapitel 14
Er blättert im Telefonbuch. Irgendwo müsste sich doch ein Eintrag finden lassen. Sein Zeigefinger gleitet über die Eintragungen unter dem Buchstaben M hinweg: Manstein, Manteufel, Manthey... Edeltraut Manthey. Na also, da haben wir es ja. Sie existiert folglich, wenigstens dem Verzeichnis nach.
Er greift nach dem Hörer, schiebt die Telefonkarte ein, die er sich eigens beim hiesigen Postamt hat besorgen müssen und wählt die angegebene Nummer. Niemand meldet sich. Nach mehreren Anläufen gibt er auf. Er überlegt, was zu tun ist. Er wird später einfach hinfahren, zu der angegebenen Adresse. Heute Abend. Vielleicht hat er dann mehr Glück.
Hansestadt Bremen . Marc Kilian war nie zuvor in dieser Stadt. Den Ärmelkanal hat er auf einem betagten Frachter überquert, als blinder Passagier. Dank eines Freundes, der bei einem Schiffsmakler arbeitet, konnte er sich unbemerkt auf diesen alten, abgewrackten Kahn schleichen, um in Rotterdam ebenso unbemerkt wieder von Bord zu gelangen. Wenn ich schon als Darsteller unentdeckt bleibe , so dachte er mit einer gewissen grimmigen Sammlerwut, warum sollte mir das nicht auch als Passagier m ö glich sein? Nebenbei fragte er sich, wieso man überhaupt von blinden Passagieren spricht? Blind, sind das im Grunde nicht die anderen?
Er setzte die Reise im Anschluss mit der Bahn Richtung Bremen fort. Dort angekommen, verließ er den Hauptbahnhof, sah sich um und fand es öde. Unschlüssig lief er auf und ab. Mit irgendwas musste er die nächsten Stunden die Zeit totschlagen. Er kam an einem Museum vorbei. Es war das Übersee-Museum. Und er beschloss, da es draußen kalt, windig und ungemütlich war, hineinzugehen...
Am selben Abend. Die Großtante lebt in einem Fachwerkhaus. Marcs Blick gleitet gleichgültig über die liebevoll restaurierte Fassade hinweg. Er macht sich nichts aus Fachwerkhäusern. Seinem Wunsche entspräche es eher, ein Apartment in der 106.Etage eines spätbarocken Wolkenkratzers zu bewohnen.
Unten, dem Hauseingang benachbart, ist ein Musikladen. Er hat geöffnet. Regentropfen tanzen auf dem Glas des Schaufensters. Marc bleibt stehen, die Hände in den Jackentaschen, den Kragen hochgeschlagen und guckt, was es zu gucken gibt. Die Dekoration strahlt bereits Adventsstimmung aus. Und das, obwohl es noch eine gute Weile hin ist bis zu den Festtagen.
Er geht endlich hinein, spaziert einige Male zwischen den Regalen umher, wühlt sich durch schier endlose CD-Stapel, schnappt sich Kopfhörer, um ein paar aktuelle Musiktitel anzutesten und verlässt den Laden wieder, ein halbes Dutzend unbezahlter Silberscheiben in den Taschen seiner Windjacke. Er wird die Beute, entscheidet er, entweder hier am Bahnhof oder auf dem nächstbesten Flohmarkt verticken.
Er betritt das Haus der Tante. Vorne im Treppenflur lümmelt sich ein Rudel Fahrräder, davor lagern Kinderkarren. Es riecht nach Bohnerwachs. Er steigt die Treppe in den 2. Stock hinauf. Klingelt bei Manthey. Es dauert, ehe sich hinter der Eingangstür etwas tut. Dann wird diese einen Spalt weit geöffnet, und jenseits der Absperrkette zeigt sich ein Augenpaar mit heftig grünen Lidschatten. In den Tiefen der Wohnung piepst ein Kanarienvogel. Durch den schmalen Türspalt dringt eine helle, jung gebliebene Stimme.
“ Wer sind Sie? Was wollen Sie?”
“ Ich bin dein Neffe, Tante Edeltraut, Marc Kilian.”
Die Tür wird nach einer mittleren Pause entriegelt und schließlich ganz geöffnet. Eine kleine, rundliche, alte Frau in einem pinkfarbenen Morgenrock steht vor ihm. Ihr Blicke, nach wie vor ein wenig misstrauisch, gleiten an Marcs Jacke, den grauen Jogging Hosen und den weißblauen Turnschuhen herunter, danach wieder herauf, um abschließend auf seinem Gesicht haften zu bleiben.
“ Mein Neffe, sagst du...? Ich erkenne dich nicht... aber du hast ein hübsches, offenes Gesicht. Komm also herein. Ich will dir vertrauen.”
Marc streicht sich eine blonde, ewige Haarsträhne aus der Stirn und tritt in die Wohnung. Im Flur ist es dunkel. Es riecht nach Getier. Marc folgt der Großtante nach hinten, wo die Küche liegt. Dort hocken sie, auf Tischen, auf Stühlen, auf Schränken, auf der Fensterbank. Blicke aus einem Dutzend funkelnder Katzenaugen mustern ihn, unbewegt, schläfrig, unergründlich.
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