Reinhold Zobel - Notaph
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Marie denkt kurz zurück. Es ist wohl wegen des Briefes. Sonst vermeidet sie jeden Gedanken an Zuhause. Bei ihrer Mutter wird die Freude groß sein, von der Tochter zu hören, soviel ist gewiss. Sie vermisst Marie sehr. Sie macht sich Sorgen, natürlich. Ihre Mutter heißt Maria, und ihr wäre es lieber gewesen, wenn auch ihre einzige Tochter diesen Namen hätte tragen können. Der Vater wollte es aber anders, und er setzte sich durch. Das ist, neben dem Verdienst, sie gezeugt zu haben, sein einziger Beitrag zu Erziehung und Werdegang seines Kindes geblieben.
Marie hat ihren Vater, da er zur See fährt, in vielen Jahren kaum gesehen. Ihre Eltern lernten sich auf einem Wochenmarkt in Pointe- à-Pitre kennen, die Mutter hatte dort einen Obststand. Sie heirateten bald. Die Kinder kamen in rascher Folge. Zunächst besuchte der Vater die Familie regelmäßig auf Guadeloupe , sobald sein Schiff an einer der Nachbarinseln vor Anker lag.
Dann wurden seine Besuche seltener. Und wenn er schließlich doch einmal aufkreuzte, blieb er stets nur für wenige Tage. Anfänglich erklärte er es mit den kurzen Liegezeiten der Schiffe, auf denen er gerade Arbeit hatte. In der Folge gab es keine Erklärungen mehr. Schließlich blieb er ganz weg. Es erreichte die Familie eines Tages ein Brief aus dem kanadischen Quebec , der Stadt, wo er geboren und aufgewachsen war, mit etwas Geld und ein paar mageren Zeilen. Danach herrschte Funkstille. Bis heute weiß Marie nicht, wo ihr Vater sich aufhält.
“ Ich muss gehen.”
Aicha ist aufgestanden, beugt sich über die Kinderkarre, um zu prüfen, ob das Kleine noch schläft. Marie schaut zur Uhr. Auch für sie wird es Zeit. Sie wirkt nachdenklich. Sie hat gerade einen Entschluss gefasst.
Kapitel 12
“ Sie müssen sich schon hinten anstellen, Mademoiselle ! ”
“ Ja, ja, Madame, Sie haben ja recht.”
In der Tat, sie hat sich vorgedrängelt. Weil sie es eilig hat. Und die Schlange ist lang. Die alte Dame, die sich beschwert hat, macht ein finsteres Gesicht. Nur gut, denkt Marie, dass sie nicht bewaffnet ist.
Sie will eine Bahnfahrkarte lösen. Sie hätte es am Fahrkartenautomaten tun können, wenn sie das passende Geld gehabt hätte. Aber sie hat das passende Geld nicht. Sie hat vor, eine Kurzreise zu machen, in die Bretagne . Eine Freundin hat sie eingeladen. Pauline, so heißt die Freundin, besitzt dort gemeinsam mit ihrem Mann ein bescheidenes Ferienhaus, in Batz-Sur-Mer .
Eigentlich leben die beiden ja in La Baule , wo der Mann in einer Firma für Bürosoftware arbeitet. Momentan hat er in Paris zu tun. Seine Firma expandiert, und die Inhaber, ein Brüderpaar, haben beschlossen, ein zweites Standbein in der Hauptstadt aufzubauen. Marie hat Pauline in einer Brasserie kennen gelernt. Auf der Damentoilette. Sie mochten sich auf Anhieb. Alain, den Ehemann, mag sie auch. Es ist ein stiller, zeitlupenhafter Bretone, im Gegensatz zu seiner Frau, die mit einem schnellen Temperament ausgestattet ist.
Schließlich bekommt Marie ihr Ticket. Sie verlässt die Gare Montparnasse . Der Zug wird morgen in aller Frühe fahren. Das bedeutet, dass sie zeitig aufstehen muss. Doch das muss sie ohnehin. Sie ist um 12 Uhr am Mittag mit Pauline verabredet, in der Boutique, in der diese vorübergehend arbeitet, als Aushilfe, als Urlaubsvertretung. Danach gilt es, rasch eine Reihe Einkäufe zu machen, für ihre ach so reizende Gastfamilie. Es werden die letzten Einkäufe sein. Und ihr letzter Dienst-Tag, sowie ihre letzte Nacht in dem Haus in der Avenue Hoche . Dieser Streifen ist abgedreht.
Sie hat weder Madame noch Monsieur erzählt, welcher Art ihre Pläne sind, und kein Wort darüber verloren, dass sie nicht vorhat, jemals in den Familienschoß zurückzukehren. Weil sie nämlich die Befürchtung hat, dass das Ehepaar ihr Schwierigkeiten bereiten, auf Einhaltung der Abmachungen pochen könnte. Ihr Hauptproblem ist jedoch das Geld. Sie besitzt einige Ersparnisse, von Zuhause, die sie bislang nicht angetastet hat, sie werden nicht lange reichen. Sie muss ja für die Überfahrt zahlen. Sie hat eine Kontaktadresse. Über Pauline. Die Leute seien zuverlässig, und freundlich. Sie werden dir helfen , sagt die Freundin. Mach dir keine Sorgen, Kleines. Und natürlich bleiben wir in Verbindung. Wenn es schief geht, kommst du einfach zurück. Bei uns findest du immer einen Platz .
Marie hat Brüder, aber keine Schwester. Pauline ist für sie wie eine Schwester. Sie ist fünf Jahre älter und steht, wie Marie findet, mit beiden Beinen fest im Leben. In ihrer Ehe ist sie es, die bestimmt, wo es langgeht, obwohl Alain das Geld nach Hause bringt. Pauline ist gelernte Krankenschwester, hat allerdings nur ein Jahr in diesem Beruf gearbeitet. Das Paar hat ein Kind, einen vierjährigen Jungen, der bereits, wie die Mutter voller Stolz zu berichten weiß, wundervoll Klavier spielen kann.
Marie überquert den Boulevard. Es fällt ihr nicht ganz leicht, Abschied zu nehmen. Sie hat in der französischen Metropole auch ein Bouquet schöner Augenblicke erlebt. Vielleicht wird sie irgendwann zurückkehren. Sie fährt mit der Metro nach Barbès Rochechouar t , wo sie im Magasin Tati Sachen für die Reise besorgen will. Es liegt auf ihrem Weg zu Pauline.
Marie dachte anfangs daran, bereits heute Morgen ihre Reisetasche zu packen, hat es dann aber unterlassen - aus Vorsicht. Es wäre zu ärgerlich, wenn - einem dummen Zufall zufolge - die Madame entdeckte, dass ihre bonne die Absicht hat, sich aus dem Staub zu machen. Es ist vorgekommen, dass die Frau in ihrem Zimmer herumschnüffelte. Marie fiel es daran auf, dass ihre privaten Sachen nicht mehr so an ihrem Platz lagen, wie sie sie verlassen hatte. Das war ziemlich ungeschickt von der Madame. Sie ist eine schlechte Frau, eine schlechte Detektivin ist sie obendrein.
Kapitel 13
Leise, ja, zärtlich fast brummt der Motorblock der Limousine. Die Klima-Tagung liegt hinter ihm.
Er fährt gern lange Strecken, allein, im Auto. Es entspannt ihn. Es hat zuweilen etwas Meditatives. Es ist ein bisschen wie früher, in seinen jungen Jahren, wenn er mit seinem Vater zusammen ausgedehnte Spaziergänge unternahm.
Nick hat das Autoradio eingeschaltet. Da er keinen passenden Sender ausfindig machen kann, legt er eine Musikkassette ein. Villa-Lobos : Konzert für Gitarre. Zeitweise summt er mit, so gut er eben kann. Ringsum blitzen im Sonnenlicht die Berge der Steiermark . Er ist jetzt seit gut einer Stunde unterwegs. Er hat nicht den geraden, er hat einen Umweg genommen. Zwei Erdentage verbleiben ihm, ehe er zurück an seine Arbeitsstelle muss. Er beabsichtigt, in München einen Zwischenstopp einzulegen. Um einen Freund zu besuchen. Er hat sich angemeldet. Er wird erwartet.
Es ist ein alter Bekannter, aus Studientagen. Man hat sich lange nicht gesehen. Martin Kappes heißt der Mann. Er ist Pressereferent. Nebenher, in seiner kargen Freizeit, spielt er Saxophon. Er sagte Nick am Telefon, er würde heute Abend mit Freunden in einem Lokal eine Jazzsession geben. Nick könne gerne als Zuhörer mit dabei sein. Der ist nur dünn begeistert von dieser Idee, hat aber eingewilligt.
Es erinnert ihn daran, dass er selber keine nennenswerten Hobbys kennt. Ein bisschen Schach, mit einem Arbeitskollegen. Ab und an geht er joggen, mehr aus hygienischen Gründen, das ist schon alles. In seiner Familie dagegen waltet eine gewisse Vereinsmentalität, woran ja weiter nichts Artfremdes ist, im Mutterland der Vereine. Seine Mutter ist in einem Bridge-Club. Sein Vater war Hobby-Astronom und Mitglied in einem Angler-Verein, seine Schwester, sie lebt in Peine , ist in einem Förderverein ehrenamtlich tätig - er hat vergessen, worum es da geht, und sein ältester Brüder schießt in einem Schützenverein.
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