Michael Reisinger - Aloha in Surf City
Здесь есть возможность читать онлайн «Michael Reisinger - Aloha in Surf City» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Aloha in Surf City
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Aloha in Surf City: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Aloha in Surf City»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Aloha in Surf City — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Aloha in Surf City», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Diese schlechten Selbstwertgefühle hängen auch mit seinem Job zusammen, den Joe abgrundtief hasst. Seit nun mehr fünf Jahren arbeitet er in dem gleichen Callcenter. Am Anfang musste er selber noch telefonieren, sowohl für die Hotline, langweilig, als auch für Werbeaktionen, erniedrigend. Mittlerweile ist er zum Trainer aufgestiegen und für die Einschulung der neuen Mitarbeiter zuständig. Auch wenn ihm diese Tätigkeit besser gefällt als das reine Telefonieren, so ist es weit weg von dem, was er sich für sein Leben erträumt hat. Doch Joe hat keinen besseren Plan. Er hat keinen Traumjob oder sonstigen großen Ziele, auf die er hinsteuern könnte. Und reich oder mit besonderer finanzieller Unterstützung seitens der Eltern gesegnet ist er leider auch nicht. Darum bleibt Joe in diesem Job, vorläufig zumindest. Bis sich etwas Besseres auftut. Ein Satz, den er vor zwei Jahren auch schon gesagt hat.
Der Job löst in ihm das Gefühl der Unfreiheit aus und dadurch mangelt es ihm komischerweise auch an Sicherheit. Immer wieder dieses Paradoxon. Früher dachte Joe immer, Sicherheit und Freiheit wären konkurrierende Dinge, das eine das andere ausschließend, doch heute ist er sich da nicht mehr so sicher. Warum fühlt er permanent, beides nicht zu besitzen und zwar gleichzeitig? Er hat immer auf Sicherheit geachtet, sein ganzes Leben danach ausgerichtet und doch nie den Zustand vollkommener Sicherheit erreicht. Und frei hat er sich auch nie gefühlt. Joe kommt sich vor wie ein Hamster im Laufrad, der so schnell laufen kann wie er will und doch nicht von der Stelle kommt.
Und genau dieses Gefühl hat er auch bei Vivian. So viel Hoffnung hatte er in diese Beziehung gelegt, dass sie ihm endlich die fehlende Stabilität und den so lang ersehnten Halt gibt. Dafür war er auch bereit seine Freiheit aufzugeben, denn alles hat seinen Preis, oder? Doch das Resultat ist äußerst unbefriedigend, denn nun fühlt er sich, als ob er weder das Eine noch das Andere hat. Viv ist nämlich eine Frau, die genau andersrum tickt wie er. Für sie ist Sicherheit nicht so wichtig, sondern sie will einfach nur so intensiv wie möglich leben. Erfahrungen sammeln und Spaß dabei haben. Das Leben so genießen, wie es daher kommt. So viel Positives mitnehmen, wie halt nur geht. Ihre unverkrampfte, lockere Art steht Joes verkopfter Lebensweise konträr gegenüber und bewirkt bei ihm einen Dauerzustand aus Stress und Überforderung.
Daraus entstehen dann solche Streitereien wie gestern Abend. Sie hatten sich eigentlich zum gemeinsamen Filmschauen verabredet, eine ihrer typischen Aktivitäten für einen Sonntagabend. Doch kurz bevor Viv zu ihm rüber kommen sollte, hatte sie bei ihm angerufen und das Filmschauen auf einen anderen Abend verschoben. Ihre beste Freundin hatte anscheinend Karten für ein Konzert von irgendeiner Ska-Band geschenkt bekommen und natürlich war das jetzt auf einmal wichtiger als der gemeinsame Abend mit dem Freund. Und genau das hat er ihr dann auch vorgeworfen. Klar und deutlich. Tja und wie das so ist in Beziehungen, gestritten wird immer gerne und darum haben sie sich am Ende geschlagene vier Stunden miteinander gefetzt. Über seinen Kontrollwahn, seine Eifersucht und seine Verkrampfung, über ihre Verantwortungslosigkeit, ihre Launenhaftigkeit, und ihre Gleichgültigkeit. Schließlich waren beide schlecht drauf, total erschöpft und unglücklich. Super! Hat sich voll ausgezahlt!
Und als Bonus gab es noch diese schrägen Träume oben drauf! Oh Mann, ist das mal wieder ein beschissener Start in die Woche. Joe ist bei seiner Arbeit angekommen. Während er über die Ereignisse der letzten Nacht nachdachte, hat er sich geduscht, gefrühstückt, die Zähne geputzt, angezogen, ist aus der Wohnung gegangen, hat die U-Bahn genommen und steht jetzt vor der Eingangstür zum Callcenter. Bevor er das Gebäude betritt, nimmt er noch ein paar letzte tiefe Züge der kalten Winterluft, wohlwissend, dass viele Stunden mit künstlicher Luft aus der Belüftungsanlage auf ihn warten.
Nun kommt ein weiterer Gedanke in ihm hoch. Heute ist doch der Tag von dieser groß angekündigten Betriebsversammlung, die so mysteriös durch die Emailverteiler der Firma herumgegeistert ist und alle in Angst und Schrecken versetzt hat. Um was es dabei wohl gehen mag? Ein leichtes Gefühl des Unwohlseins beschleicht ihn. Die Chefs werden doch nicht etwa…? Joe versucht den fürchterlichen Gedanken beiseite zu schieben. Plötzlich hat er Bauchweh.
Augenblicke später betritt er den Konferenzraum der Firma. Ein hektisches Treiben erwartet ihn. Die gesamte Belegschaft des Callcenters ist schon da und wartet gespannt und wild durcheinander schnatternd auf die Ankunft der Chefs. Joe bahnt sich seinen Weg durch diesen wild gewordenen Hühnerhaufen und nimmt auf dem letzten freien Stuhl im hinteren Teil des Raumes Platz. Er hätte keine Sekunde später kommen dürfen. Sobald er Platz genommen hat, schwingt die Tür zum Konferenzraum ein weiteres Mal auf und ihre Lordschaften, wie Joe die Chefs leicht verächtlich bezeichnet, kommen strammen Schrittes hereingeeilt. Angeführt wird der Trupp von Herrn Dr. Schwarzer, seines Zeichens Absolvent einer Wirtschaftsuniversität und Telemarketingexperte. In Joes Augen ein Schnösel wie er im Buche steht. Er ist der oberste Chef von „ConnectU&them“ wie die Firma lächerlicherweise heißt.
Warum müssen eigentlich diese ganzen Marketingfuzzis immer mit solch bescheuerten Firmennamen daherkommen? Joe findet dafür einfach keine Erklärung, außer dass es sich bei ihnen wahrscheinlich um ziemlich verblödete Abkommen der Gattung Mensch handeln muss. Glauben die wirklich, dass ein Callcenter irgendwie wichtiger für die Menschen wird, nur weil es so einen „tollen“ Namen hat.
Nichtsdestotrotz beginnt die Veranstaltung. Dr. Schwarzer, soviel Zeit muss schon sein dass man den Titel seiner Durchlaucht erwähnt, eröffnet mit ein paar Worten. Irgendwas über den globalen Wettbewerb, vor allem über die Chancen und Risiken der Globalisierung. Weiteres Blabla über Profitoptimierung als geschenkte Chance der Investoren für jede und jeden im Team von „ConnectU&them“. Und natürlich darf nicht eine Passage über die Wichtigkeit von Veränderungen für den Erhalt und die Bewahrung des erreichten Erfolges fehlen. Der gute Doktor hat offensichtlich geübt, denn das Ganze wirkt wie eine perfekt einstudierte Einleitung zu einem hoch dramatischen Hauptteil. In diesen versucht Dr. Schwarzer nun zu wechseln und zwar durch eine lange Pause, in der er sich bemüht bedeutungsvollen Blickkontakt mit dem Publikum aufzunehmen.
Aber dazu kommt es nicht mehr. Plötzlich ertönt Lärm von draußen und Sekunden später fliegt die Tür zum Konferenzzimmer sperrangelweit auf und eine Gruppe junger Menschen stürmt herein. Terroralarm? Für eine Sekunde befürchtet Joe genau das, denn die Medien haben ihn hervorragend trainiert in der Fähigkeit, gleich vom Schlimmsten auszugehen. Doch die jungen Frauen und Männer schauen so gar nicht nach klassischen Terroristen aus, also keine langen Bärte, bösen Blicke und so. Darüber hinaus haben sie auch keine erkennbaren Waffen, nicht mal ein Taschenmesser kann Joe in ihren Händen erkennen. Vielleicht Aktivisten? So langsam dämmert Joe, um wen es sich hier handeln könnte. Das müssen Aktivisten dieser Jugendbewegung sein, die seit einiger Zeit Konzerne heimsucht. Dabei decken sie deren Missstände mit diversen Aktionen schonungslos auf. Wenn Joe sich nicht komplett irrt, dann wird das jetzt richtig lustig werden.
Im nächsten Augenblick schon schreit die Anführerin durch den ganzen Raum: „Ihr seid alle gefeuert! Ihr seid alle gefeuert! Ihr seid alle gefeuert!“ Ihre Kolleginnen und Kollegen stimmen mit ein und so schallt ein bizarrer Chor durch das Konferenzzimmer. Und genau so läuft das meistens ab, bei dem was diese Jugendbewegung so macht: in Veranstaltungen der Konzerne zu platzen und diese mit bizarren Aktionen bloß zu stellen, bis aufs Unterhemd. Es ist eine neue Ausdrucksform von Jugendrebellion. Und es ist gerade der angesagteste Hype im Studentenmilieu, weshalb man wöchentlich in der Zeitung von irgendwelchen Aktionen liest und was für schlimme Hausfriedensbrüche und Erregungen öffentlichen Ärgernisses nicht damit einhergehen. Die Medien haben sich festgelegt, dass die Aktivisten böse sind, doch Joe teilt diese Meinung nicht. Sie mögen klischeehaft sein, manche von ihnen das Ganze mehr als Belustigung oder als aufregenden Kick betreiben. Aber dafür besitzen diese jungen Menschen einen Idealismus, der in unserer zynischen, kalten und materialistischen Welt schon so gut wie verloren gegangen scheint. Und das beruhigt Joe ungemein.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Aloha in Surf City»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Aloha in Surf City» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Aloha in Surf City» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.