Andreas Knierim - Equinox Paradox

Здесь есть возможность читать онлайн «Andreas Knierim - Equinox Paradox» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Equinox Paradox: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Equinox Paradox»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Lebe deine Träume, sonst leben deine Träume dich! Der Designer Geo Gadaa wird durch die Droge Equinox aus seinem Alltag geworfen: Seine zwei Realitäten – das Tagesbewusstsein und das Traumbewusstsein – tauschen die Rollen, Geo vergisst seinen Alltag und lebt fast nur noch in seinen Träumen. Auf der Suche nach dem Gegenmittel lässt er sich von der Neuro-Psychoanalytikerin Cristin Bonnet therapieren. Gemeinsam kommen sie der Organisation auf die Spur und treffen auf Ihre Chefin: Helen Webers. Diese Frau will mit Equinox und einem neuartigen Traum-Algorithmus die Menschen direkt im Gehirn manipulieren. Als Geo auf Lanzarote endlich mit Helen zusammentrifft, wird ihm klar, warum er für das Experiment ausgesucht wurde.

Equinox Paradox — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Equinox Paradox», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Chefin machte sich eine Eigenart von Menschen zu nutze, die vor Entscheidungen stehen: Männer waren von ihrer Attraktivität beeindruckt und blendeten all das aus, was eben nicht in das Bild dieser Karriere-Frau passte. Nur 30 Sekunden nach einem Zweifel verbleiben dem Gehirn, diesen Zweifel als solchen auch wahrzunehmen und in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. In ihrem Fall war eine Vielzahl von 30-Sekunden-Zweifeln im Desktop-Papierkorb der Aufsichtsrat-Gehirne gelandet und dort unwiederbringlich gelöscht worden.

Die Organisation sorgte in der Führungsriege nur für die besten Besetzungen, es waren schließlich Filialen in 56 Ländern punktgenau zu steuern. Die Chefin hielt dieses Steuerrad auf der Brücke fest in der Hand, täglich gespeist mit ihrem Hass auf ihren Ex-Mann, die Ärzte, die Dealer, die Junkies und die Welt. Ihr Posten in der Führung eines Drogenkartells ermöglichte das Management ihres grenzenlosen Hasses auf der Basis von Top-Down-Entscheidungen: Die Chefin beschloss und ihre Mitarbeiter führten aus.

So wie Weinstein, der in Europa im Moment eine hervorragende Leistung erbrachte. Sie wertschätzte ihn dafür und sagte ihm das gerne in den Quartalsmeetings. Und sie verachtete ihn dafür, dachte das aber nur an Rotwein-Abende in ihrer Loft.

Nun tat sich zwischen ihrer wertschätzenden Führung und verachtenden Haltung gegenüber ihren Mitarbeitern eine Authentizitätslücke auf, die sie nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Trotz intensivstem Training entglitt ihr die Körpersprache der routinierten Chefin, auf der Damentoilette sah sie in das Gesicht des Jokers, des Batman-Rivalens, des Bösewichts, der befriedigt die Welt untergehen sehen wollte.

Die bösen Grundwerte mussten in die Tiefen ihrer Psyche zurückbefördert werden und dafür, das wusste sie nur zu genau, war zuerst die Beförderung nach oben angesagt. Die Chefin hatte während ihres Entzuges keine Therapeuten an sich heran gelassen, die Angst der Entdeckung ihrer inneren Leere war ihr Schutz für das Überleben in der Außenwelt gewesen. Die diversen Coaches waren nicht zu ihr vorgedrungen, trotz Flipchart-Schlachten und Selbsterfahrungsübungen. Sie hatte die Kontrolle behalten und jetzt verlor sie diese Kontrolle, Entlastung war wahrscheinlich nur über Öffnung der Seele zu erreichen – sie verabscheute diese Formulierung und musste sich ihr trotzdem stellen.

Wie immer ging sie akribisch bei der Suche vor und entschied sich für eine Frau, die mit richtigen Diplomen (das hatte sie überprüft) schon jetzt den Ruf einer Meisterin der Psychoanalyse genoss: Dr. Cristin Bonnet.

Marcello

Marcello Costas, der hochgewachsene Pförtner, wirkte auch in der katheralenhohen Lobby des Studios De|Sign nicht verloren. Wann immer der Orientierungssuchende durch eine der drei Drehtüren ins Innere gespült wurde, immer fand dieser Jemand die ruhigen Augen von Marcello. Sie fixierten ihn oder besser: sie zogen ihn magnetisch zum Empfangstresen. Ein großer Eingangsbereich war für ein Designstudio dasselbe wie für ein Fünfsterneplushotel. Innerhalb weniger Augenblicke sollte der Besucher erkennen, dass Luxus hier nicht gespielt sondern echt war. Das Studiohonorar musste sich bei potentiellen Kunden im Moment des Eintreffens räumlich manifestieren, in der kreativen Leistung des Studios fortsetzen und bis zur Zahlung der Rechnung keinen Widerspruch duldeten.

De|Sign war jeden Cent wert, den Kunden hier ablieferten, mehr noch: die Vorstandsvorsitzenden sollten mit Genuss ein »genehmigt« unter die Angebote setzen und sich am Rausch der einzig richtigen Entscheidung laben.

Marcello sorgte für die gänzliche Eliminierung von Dissonanzen, die einen Kunden aus seinem düsteren Unbewussten überfallen könnte. Er spürte förmlich Sekunden vorher, was der Ratsuchende wollte und wen er zu sprechen wünschte. Marcello produzierte Ratgefundene am laufenden Band, erfüllte Ratgefundene zudem mit tiefer Genugtuung. Sie stiegen in einen der sechs Fahrstühle, wurden emporgehoben in die zweiundzwanzigste Etage im Gefühl, König oder Königin für einen Tag zu sein.

An diesem Freitag jedoch erlebten seine Kollegen etwas nie Dagewesenes: Marcello verlor seine Fassung, verließ zum ersten Mal seinen Empfangsplatz, um einen Ratsuchenden, sagen wir es frei heraus, »eins in die Fresse zu hauen.«

Nichts aber auch gar nichts hatte auf diese Entgleisung hingedeutet, denn Freitage wie diese verliefen immer als Freitage wie diese, obwohl oder gerade weil es zwei Pitchs mit entsprechend hohem Publikumsverkehr am Nachmittag geben sollte.

Nur, wer Marcello länger kannte, sah den Unterschied zu einem normalen Freitag. Seine Kollegin Eva kannte den Unterschied.

»Hey Marcello, heute werden wir die neuen Anzugssommerkollektionen aus Mailand, London und New York zu Gesicht bekommen - ohne eine Schneider aufsuchen zu müssen.«

»Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Krise verlängert die Tagesaison das habe ich schon nach dem elften September feststellen können. Lass uns wetten: Für jeden neuen Anzug bekommst du ein Extra-Teramisù in der Kantine, für jeden älteren bekomme ich einen Nachtisch.«

»Abgemacht. Nur leider werde ich gewinnen, denn gerade die Krise verlangt nach besonderen Maßnahmen und diese bestanden nun einmal darin, einen Schneider aufzusuchen.«

»Warten wir's ab.«

Marcello war sich seiner Sache todsicher, für den nächsten Monat Extra-Nachtisch zu gewinnen. Nichts hasste die Öffentlichkeit mehr als verschwenderische Manager, die sich selbst gerade in Notzeiten die Gehälter erhöhten und neue Anzüge zulegten. Diese Meute war heutzutage wesentlich cleverer und erhielt als Boni dann schon mal ein entzückendes Bungalöwchen auf den Seychellen. Marcello bereitete zumindest schon mal die Strichliste vor, um seinen Sieg zu dokumentieren.

Kunde Nummer eins war gleich ein Sieg. Outfit ganz klar von der Stange, und zwar von der Vorjahreskollektionsstange aus dem idyllischen Metzingen mit angeschlossenem Schnäppchenverkauf. Er selbst kaufte dort ein und schämte sich auch gleich dafür.

Nummer zwei zumindest von Schneider, aber auch Vorjahr. Und so ging es weiter und weiter, der Expresslift schaufelte Alt-Outfit um Alt-Outfit nach oben. Evas Laune verschlechterte sich im Sekundentakt, Marcello konnte sich an seinem Sieg aber kaum erfreuen.

Ein Traum von heute Mittag war ihm so deutlich vor Augen geblieben, dass ihn die Bilder bis hier in die Lobby verfolgten. Die Pförtner, eigentlich die Nachtpförtner, hatten ein Zimmer mit Bett, das sich auch wunderbar für ein Nickerchen am Tage eignete. Und dort hatte es Marcello überrascht.

»Ich bin ein Zwerg und kämpfe mich mit meinen kleinen Beinchen voran. Denn ich muss gehen und den Zug erreichen. Ich bin schon auf dem Bahnsteig, wohin fährt dieser Zug? Ist es mein Zug? Wie komme ich da hinein? Ah, da hinter. Ich versuche zu laufen, es geht nicht, ich rudere mit den Armen, es geht nicht schnell genug. Die Tür diese furchtbar alten Wagons knallt zu und ich bin mal gerade vier Meter vorangekommen. Er fährt ohne mich, schlimmer noch, mein Leben fährt mit diesem Zug davon!«

Bei diesen Bildern ging ein Stich durch Marcellos Herz, denn damals hatte er diesen Zug erreicht, das Fenster geöffnet und bei der Abfahrt seinen Eltern und Geschwistern auf dem Bahnsteig gewunken. Die Fahrt nach Deutschland, in das bessere Leben, hatte das Unglück seiner Familie mit großer Wucht getroffen. Seine Mutter war kurze Zeit später gestorben, zwei seiner Brüder verunglückt und sein Vater darüber verrückt geworden. Seine kleine Schwester kümmerte sich um den Vater, um das »bessere Leben« betrogen, das er, Marcello, hier in Deutschland nun seit über vierundvierzig Jahren führte.

Er war nie zurückgekehrt, hatte nur am Anfang geschrieben, niemals telefoniert und alle Briefe, die später kamen, ungeöffnet weggeworfen. In seinem Traum von heute Mittag kam das Gefühl, seine Familie verlassen zu haben, so deutlich zurück, das er nach dem Aufwachen zum ersten Mal in seinem Leben daran gedacht hatte, für seine Schandtaten zu büßen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Equinox Paradox»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Equinox Paradox» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Equinox Paradox»

Обсуждение, отзывы о книге «Equinox Paradox» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x