Anatol Anders - Die erst rückblickend vorhersehbare Geschichte meines Bruders, seiner Mutter und der widerspenstigen Freiheit nach meinem Scheitern

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    Die erst rückblickend vorhersehbare Geschichte meines Bruders, seiner Mutter und der widerspenstigen Freiheit nach meinem Scheitern
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Die erst rückblickend vorhersehbare Geschichte meines Bruders, seiner Mutter und der widerspenstigen Freiheit nach meinem Scheitern: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine junge Frau nimmt sich vor ein perfektes Familienleben zu führen. Dazu sollen auch zwei Kinder gehören, die zwar nicht gleich, aber gleichwertig zu sein haben. Bei beiden bekommt sie in der Schwangerschaft Fieber, gegen das sie kein Medikament einnimmt. Beim Älteren erweist sich das als Glück, denn es wäre Contergan gewesen, beim Jüngeren jedoch führt das zu Taubheit auf einem Ohr.
Um ihren Fehler ungeschehen zu machen, versucht die Mutter das Gleichgewicht wieder herzustellen, was aber nicht gelingen kann, da der ältere Bruder zugleich wesentlich begabter ist. Sie spricht ihm deshalb Fähigkeiten ab und setzt ihm an anderer Stelle Ziele, an denen er nicht wächst, sondern die ihn gefangen halten. Er lernt ihrem Anspruch zu entkommen, indem er ihre Erwartungen zu seinen eigenen macht und sie sogar übererfüllt. Dadurch treibt er sich in eine Karriere, die jedoch letztlich an fehlender Selbstachtung und an der nie entwickelten Fähigkeit loslassen zu können scheitert.
In den Jüngeren hingegen projiziert sie als Ausgleich Eigenschaften und Fähigkeiten, die er nicht hat, und verlangt ihm so mehr ab, als er überhaupt geben kann. Unter diesem Druck bleibt ihm nur der Versuch sich durch immer abstrusere Krankheitsbilder und schließlich Selbstverstümmelung ihrer Erwartungshaltung zu entziehen ohne dabei den Schutz ihrer für ihn unverzichtbaren Obhut zu verlieren.
Erst nach seiner Beinamputation erkennt er diese Sackgasse, aus der er nicht mehr entkommen kann oder will, und rächt sich, indem er ihr die Verantwortung für sein Dasein als Krüppel aufbürdet und so den Rest ihres Lebens zerstört.
So einfach wäre die Geschichte in der historischen Reihenfolge und wenn sich alle Beteiligten über ihre Motive im Klaren gewesen wären.

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Es wäre Theater gewesen. Oder der endgültige Abschied.

*

Am schlimmsten war die Langeweile.

Damals hätte ich mich danach gesehnt. Damals, als es keine Sekunde gab, die nicht belegt war, als ich keinen Gedanken zu Ende denken konnte, bei jedem Gespräch hoffte, dass der andere nicht noch einen Gedanken ausbreitete, wenn ich schon genug gehört hatte. Was hätte ich dafür gegeben einmal einfach keinen Druck zu haben! Damals.

Das Gegenteil jetzt ist noch viel schlimmer. Ich tue nichts. Ich sitze im Büro und versuche beschäftigt zu wirken. Alles, was mich in Wikipedia interessieren könnte, ist gelesen, unzählige Google-Seiten auf neue Musikveröffentlichungen durchsucht, die Aktien unendlich oft angesehen. Trägheit zersetzt mein Gehirn, der Kreislauf taumelt. Ich gehe sinnlos ein paar Stockwerke nach oben um nicht einzuschlafen. Ich warte im Klo bis die Zeit vergeht. Aber ich kann auch nicht jeden Tag jeden befragen, wie es gerade laufe. Ich könnte eine Aktion lostreten, die ich als strategisch wichtig deklarieren könnte, die aber alle nur vom Arbeiten abhalten würde. Damals hatte ich nicht verstanden, wie jemand glauben konnte Dienstreisen nach China oder Japan wären interessant. Jetzt würde ich in Economy hinüberfliegen, wenn ich nur könnte.

Dabei läuft es gut, Ergebnis noch einmal besser als im Vorjahr, der Eigentümer hat es als kleines Wunder bezeichnet, sogar Neider – der einzige echte Beweis für Erfolg - gibt es plötzlich.

Nur – ich tue in Wirklichkeit nichts dafür, noch immer nicht mehr als am Anfang, ein bisschen reden, ein bisschen erklären, ein bisschen Diskussionen schlichten, ein bisschen an Termine erinnern. Wenn ich eine Woche weg bin, habe ich danach wenigstens zwei Tage, an denen ich richtig Gas geben kann, mich ordentlich hineinhänge, nicht auf die Uhr sehe, müde und zufrieden nach Hause gehe, dann fehlt es schon wieder an Nachschub.

Entzugserscheinungen.

Eigentlich müsste ich dem Eigentümer sagen, dass ich gar nicht nötig bin, zumindest überbezahlt. Aber dann? Möchte ich wie ein Kleinkind hören, dass ich ja ohnehin brav gearbeitet habe? Oder will ich, dass er mich ernst nimmt und hinauswirft?

Warum finde ich kein Mittelmaß? Warum konnte es damals nicht weniger oder jetzt mehr sein? Kann so ein Erfolg, der so leicht kommt, für den ich mich nicht schinden und aufopfern muss, überhaupt echt sein?

Nochmals Aktien im Internet, der Tag nimmt kein Ende.

*

Gedacht hatten wahrscheinlich auch andere, dass etwas bei Mutter nicht stimmen konnte: Fünfmal Krebs, obwohl in ihrer ganzen Familie kein einziger Fall aufgetreten war. Obwohl sie nie auch nur eine Zigarette geraucht hatte, kaum trank, sich immer gesund ernährt hatte, wenig Fleisch, viel Fisch, Obst und Gemüse, regelmäßig Sport betrieben hatte. Dazu noch die teuren Mineral- und Vitaminpräparate, die die Eltern aus Holland bestellten, seit sie gelesen hatten, was alles in der modernen denaturierten Nahrung fehlen können.

Gesagt hat es aber ausgerechnet der Homöopath, von dem sie sich ganz etwas anderes erhofft hatte.

„Das sind nicht die Worte des Opfers, sondern des Täters“ weigerte er sich zu einem weiteren Baustein ihrer Wirklichkeit zu werden. Als weiteres Argument dafür zu dienen, dass sie alles versucht hatte, dass sie nichts falsch gemacht haben konnte.

„Sie lieben sich selbst nicht. Sie geben sich in ihrem eigenen Leben keinen Platz.“

Wahrscheinlich stammte die Idee es zusätzlich mit alternativer Medizin zu probieren von Vater, der Ärzten wie allen Akademikern immer misstraut hatte, dem Selbstbewusstsein von Wunderheilern und selbsternannten Gurus hingegen nie widerstehen konnte. Mutter hatte immer mitgemacht: Bei Magnesium – Zink - Präparaten, bei Selentabletten, bei Vitaminkapseln.

„Ihr Körper kann nicht ohne Pause wie eine Maschine funktionieren. Das ist sein Hilfeschrei. Wenn Sie ihr Leben nicht grundsätzlich ändern, dann kann ich ihnen nicht helfen“ weigerte er sich sogar ihr eine seiner Rezepturen zu verkaufen.

„Wenn man etwas gerne tut, dann kann es nicht schlecht sein. Es gibt ja auch positiven Stress. Das sieht er als Außenstehender natürlich nicht“ half Vater ihr den Vorwurf zu verdrängen, sie könnte etwas falsch gemacht haben, und damit ihr Selbstverständnis wieder herzustellen. Schließlich gab es ja für ihn keinen Grund am Status Quo etwas ändern zu wollen.

Schon zwei Monate später hatte das alles so nie stattgefunden. Sie redeten nicht mehr von Homöopathie, außer wenn ich lange genug nachfragte. Dann erinnerten sie sich so, dass der Homöopath einfach nicht helfen konnte.

*

„Kein bestimmtes Thema“ hatte mich die Sekretärin des Eigentümers zu einem Termin gebeten, was mich auch nach fast zwei Jahren in der Firma noch nervös machte. Was könnte es sein? Das Ergebnis war gut, das hatte er selbst gesagt. Lieferprobleme, die er kennen könnte, hatte es nicht gegeben. Hatte irgendjemand intrigiert? Hat er gemerkt, dass ich leicht – und billiger – zu ersetzen wäre? Es war auch nicht das erste Treffen ohne Thema und jedes Mal wollte er dann nur etwas Vertrauliches besprechen oder um meine Meinung fragen. Trotzdem angespannt, während ich die Maske von Begeisterung und Loyalität aufsetze.

Es ging um eine Tochterfirma in Deutschland, zehnmal so groß wie meine, entstanden durch die Zusammenlegung von drei zugekauften Unternehmen und seit damals defizitär. Jeder Versuch etwas zu verändern war nur auf Ablehnung gestoßen und hatte zu noch mehr Widerstand geführt. Nichts, was hier funktionierte, wurde angenommen. Auch die externen Berater, als neutrale Helfer geholt, ließ man mit falschen Informationen ins Leere laufen. Vier Geschäftsführer hatte er schon gehabt, nichts hatte sich geändert. Hatte ich nicht erzählt, wie ich die schwierigsten Konflikte gelöst hatte? Hatte ich nicht gesagt, ich käme mit allen Nationalitäten zurecht? Beide hatten wir Schwierigkeiten dem Gegenüber in die Augen zu sehen, das war mir schon beim ersten Treffen aufgefallen, jetzt aber blieb sein Blick stark und ich konnte nicht ausweichen. „Sie wollten doch und jetzt können Sie“ weil er mir endlich meinen Wunsch von damals erfüllen konnte, während ich nur einen Ausweg suchte ohne meine Fassade zu zertrümmern. Es war nicht mein Wunsch. Warum soll gerade ich das können? Was passiert, wenn auch ich es nicht schaffe? Ich kämpfte um mein Leuchten in den Augen, um den Optimismus in jedem Satz, um die grenzenlose Bereitschaft ihm zu Diensten zu sein und trotzdem unverbindlich zu bleiben. Wie lange hatte er Zeit? Noch ein Gedanke, noch ein Nebenthema, bis endlich die Sekretärin ihn an den Folgetermin erinnerte und ich zwei Tage Aufschub erschwindelt hatte.

Wo war mein Selbstvertrauen von damals? Die Begeisterung? Die Voraussetzungen in Ungarn waren doch viel schlechter gewesen, warum hatte ich damals keine Zweifel? Es war ja nicht so, dass ich damals noch nichts Negatives erlebt hätte! Und brauche ich nicht genau so eine Aufgabe, die mich endlich wieder leben lassen würde? Wären da nicht wieder die Reisen nach Japan, China und USA, der Anspruch etwas Wesentliches sagen zu können, die Chance nicht in Belanglosigkeit zu verschwinden, die Gewissheit, dass jeder Erfolg nur das Ergebnis härtester Arbeit sein konnte? Würde nicht die Energie zurückkehren? War das nicht meine Medizin?

Aber es hatte sich längst entschieden und ich suchte nur mehr den Notausgang.

Interpretierte ich zu viel in den Eigentümer, als mir seine Augen „Du bist also auch nur einer dieser Ankündigungsweltmeister“ vorwarfen, während ich ihm beschrieb, wie der ideale Geschäftsführer für diese Aufgabe auszusehen hatte, warum ich es also nicht sein konnte, dass ich aber als Berater natürlich zur Verfügung stehe und gerne regelmäßig vor Ort sein würde. Er stimmte schließlich zu, vielleicht nur, weil er es nicht mehr anhören konnte. Mich nicht mehr anhören konnte.

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