Till Angersbrecht - Die Leiden des Schwarzen Peters

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Menschen aus einem abgelegenen und angeblich unterentwickelten Teil der Welt interessieren sich für die Goldenberger, weil sie, wie es allgemein heißt, den derzeit zivilisiertesten Teil der Menschheit repräsentieren. Der Fremde wird zunächst mit offenen Armen aufgenommen – und er unternimmt seinerseits alles, um zu sich einem echten Goldenberger zu wandeln, wozu ihn Freunde, der poetisch sensibilisierte Dönnewat zum Beispiel, aber bald auch die Hure Pier nach Kräften ermuntern. Allerdings wird dem «schwarzen Peter» – er selbst besteht mit großer Hartnäckigkeit auf seiner schokoladenfarbenen Haut – nur zu bald bewusst, dass der Boden der Zivilisation nach unten hin hohl ist und dass es daher nicht gut gehen kann, wenn die Eingeborenen auf einem derart brüchigen Fundament den Gump höher und höher bauen: das neue Wahrzeichen der Stadt.
Zwecks Familienzusammenführung, wie Bürgermeister Bremme es nennt, wird ihm schließlich eine pechschwarze Ngumbubara, sozusagen von Amts wegen, verordnet, in Wahrheit soll aber der Zorn der männlichen Goldenberger beschwichtigt werden, da der Fremde ihnen die Frauen abspenstig macht – kurz, die Existenz eines Außenseiters in dieser sonst in jeder Hinsicht vorbildlichen Stadt beschwört eine Fülle von Konflikten, die sich schließlich so heiß zu brodeln beginnen, dass es zu einem dramatischen und wirklich traurigen Ende kommt, einer plötzlichen Abschiebung nämlich, die umso weniger gerechtfertigt erscheint, als die objektive Wissenschaft in Gestalt Prof. Pladderkuhs längst zweifelsfrei beweisen konnte, dass der schwarze Peter vollständig integriert worden sei …

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Würdet ihr von mir verlangen, ein wenig historische Ordnung in meinen Bericht zu bringen, dann hätte ich schon längst den Umstand erwähnen müssen, dass es der Schriftsteller Knirzbein war, der die Fronten in Goldenberg eigentlich erst richtig auseinanderriss und sie so für alle sichtbar machte, denn üblicherweise wird hier ja jedes Problem hinter verschlossenen Türen ausgemunkelt und abgetuschelt – ein Außenstehender könnte der Meinung sein, dass Streit und Zwist der Parteien in Goldenberg überhaupt unbekannt sind, aber dieser Eindruck ergibt sich nur, weil man die Bürger im allgemeinen immer vor vollendete Tatsachen stellt. Bremme hatte dem Herrn von Kneek bereits einen Wink erteilt – in aller Freundschaft natürlich, wie er es mit scheinheiliger Jovialität formulierte, aber keinesfalls ohne drohenden Unterton: Er täte gut daran, seinen Park zu verkaufen, andernfalls würde man die Subventionen für die Erhaltung des Schlosses streichen - dann sollte der Herr Baron selber sehen, wo er mit seinen zwei Töchtern unterkommt!

Unterdes war die Zigarre, ich meine, der alte Tautzig, nicht untätig geblieben; als Direktor der Goldenberger Zigarrenfabrik, des einzigen florierenden Unternehmens der Stadt, verfügte er allein über die nötigen Mittel, um das Grundstück vor dem Schloss zu erwerben. Für einen mit allen Wassern gewaschenen Kaufmann seines Schlags verstand es sich natürlich von selbst, dass sich das eingesetzte Geld gehörig vermehren müsse – von den Bäumen, dem Teich und den Blumen im Park konnte man das jedenfalls nicht erwarten. Die standen da nur so untätig herum und waren deshalb ein zinsloses Übel. Nur eine einzige Lösung kam daher für Tautzig in Frage: Der ganze Park muss verschwinden, und ein großes Kaufhaus mit einem nicht weniger flächendeckenden Abstellplatz für die Autos der Kunden war auf dem so gewonnenen Areal zu errichten. Es sollte – das war von vornherein die feste Absicht des Zigarrenmoguls - größer sein als das Schloss, und zwar aus dem einleuchtenden Grund, weil der Fortschritt eben immer größer sein muss als alles, was er siegreich verdrängt. Dafür würde er, Tautzig, zur Not tief in die Tasche greifen. Ein Monument des modernen, von der Nachwelt bewunderten Goldenberg würde so im Zentrum der Stadt entstehen und zur gleichen Zeit ein pädagogischer Meilenstein, von dem sich Tautzig eine mächtige Wirkung auf die Bürger der Stadt versprach, denn diese waren in seinen Augen immer noch allzu verträumt, allzu sehr in ihrer Rückständigkeit befangen. Man brauchte ja nur an Dönnewat, den spintisierenden Poeten zu denken!

Knirzbein: Wie ein Zugereister das Rathaus erbeben lässt

Das Komplott des Bremme-Clans war tatsächlich schon abgesprochen - hinter verschlossenen Türen versteht sich -, es fehlte nur noch das offizielle Votum des Stadtrats, da brachte, wie ich schon sagte, ein Auftritt von Knirzbein das ganze wohlgefügte Gebäude dieser Verschwörung ins Wanken. Und das war auf spektakuläre und völlig unerwartete Art geschehen.

Rein äußerlich gibt sich Knirzbein, der zugereiste Schriftsteller, als schwärmerische Natur zu erkennen, wie sie in Goldenberg überaus selten ist - eigentlich habe ich Ähnliches nur bei Dönnewat erlebt. Viel zu groß und merkwürdig leuchtend stehen zwei Augen in einem Gesicht, das eher schmal und länglich ist, alles in allem, so würde ich sagen, eine fledermausartige Physiognomie. Dieser Eindruck wird noch durch eine gewisse Zappeligkeit unterstrichen, die Knirzbein daran hindert, allzu lange auf ein und demselben Platz auszuharren, zumindest gibt er regelmäßig einer inneren Unruhe nach, die ihn dazu zwingt, sich plötzlich von seinem Platz zu erheben oder von diesem sogar aufzuspringen und einige Schritte hin und her zu gehen, bevor er dann neuerlich auf einem Stuhl niedersinkt. So kommt Knirzbein schon aus rein physiologischen Gründen als Teilnehmer an den hier üblichen Kartenspielen nicht in Betracht; außerdem ist er durch seine überaus schlanke, je geradezu dürre Figur zu einem Außenseiter gestempelt, denn die Mehrzahl der Bürger in dieser Stadt ist ja wohlbeleibt bis hin zur Bauchlastigkeit – diese Disposition kommt dem Dauersitzen bei einem Kartenspiel natürlich grundsätzlich entgegen.

Ich glaube, dass Knirzbein allein durch seine auffallende äußere Erscheinung und sein unruhiges Naturell von Anfang an verstörend auf die Eingeborenen wirkte, doch echte Empörung rief er durch die Tollkühnheit hervor, sich mit aller Entschiedenheit dem Vorhaben der Verschwörer um Bremme entgegenzustellen. Wie sich jeder vorstellen kann, der die Bürger Goldenbergs aus eigener Erfahrung kennenlernte, reagierten die Betroffenen darauf mit äußerster Heftigkeit.

Welches Recht, sagten sie, hat denn ein Besucher von außen, sich in die inneren Angelegenheiten der Stadt einzumischen? Knirzbein ist ja – das lässt sich keinesfalls leugnen - weder gebürtig aus Goldenberg noch jemals in dieser Stadt tätig gewesen. Tatsächlich befindet sich der Schriftsteller in dieser Hinsicht in der gleichen Lage wie ich, nur dass er wie alle übrigen Bewohner eine milchfarbene Haut aufweist, und das bleibt natürlich nicht ohne Folgen: Seine Äußerungen lassen sich nicht von vornherein als artfremd und abwegig vom Tische fegen.

Wenn ihr es wissen wollt: An Knirzbein könnt ihr studieren, was sie in einer Stadt wie Goldenberg mit einem Fremden machen, wenn sich keine Fürsprecher seiner erbarmen. Als der Schriftsteller nach kurzem Aufenthalt in der Stadt zum ersten Mal seinen Mund in aller Öffentlichkeit auftat – seine zahlreichen Bücher waren den meisten Eingeborenen ja völlig unbekannt, denn das Lesen von Gedrucktem gehört nun einmal nicht zu ihren typischen Leidenschaften -, wurde er niedergeschrien und beinahe aus dem Rathaus hinausgeworfen. So empört waren die Goldenberger über die Meinungsäußerung eines „wildfremden Eindringlings“, dass sie ihn, zumindest in Gedanken, am liebsten gestäupt und gefedert hätten, so wie das – ich beziehe mich da auf eine zuverlässige Quelle! – in ihrer Stadt noch wenige Jahrhunderte zuvor zu den üblichen Racheakten gehörte. Knirzbein hatte es nämlich gewagt, einen Ehrenmann und Wohltäter der Stadt, Direktor Tautzig, aufs Heftigste zu kritisieren, und zwar nachdem dieser auf der Versammlung mit lautem Ton und dem bräsigen Selbstbewusstsein des steinreichen Fabrikanten all die zu erwartenden Segnungen gepriesen hatte, welche die Stadt sich mit der Beseitigung des Stadtparks und der dann folgenden Errichtung eines Kaufhauses unfehlbar, wie er sagte, verschaffen würde.

Knirzbein meldete sich zunächst auf durchaus bescheidene Weise zu Wort. Goldenberg, sagte er, sei für viele Menschen, so auch für ihn, eine mythische Stadt, wie man sie sonst in unserem Land leider kaum noch finde. Vergangenheit und Gegenwart hätten sich hier auf glücklichste Weise zu einem Bündnis von Harmonie und Schönheit verschwägert, das ihn bei jedem seiner Besuche immer heimatlich überrasche. Hier könne man noch viele altehrwürdige Gebäude bestaunen, die aber keineswegs schäbig und hinfällig wirkten wie in anderen Städten, wo sie als vereinsamte Zeugen aus der Vergangenheit in einem grellen und lauten Heute gestrandet sind, heillos in ihrer Würde beschädigt, weil die neue Zeit ja in dummer und dreister Unwissenheit davon überzeugt sei, ohne Geschichte und Gedächtnis existieren zu können - nein, hier in Goldenberg bewahre man alles Vergangene sorgfältig auf, um der Zukunft Tiefe und Sinn zu geben.

Ich liebe diese Stadt!, so schloss Knirzbein den ersten Teil seiner Rede.

Man hatte diesen Ausführungen schweigend, verwundert und ungläubig gelauscht, überrascht von den schwärmerischen Gedanken eines Besuchers, der ihnen und ihrer Stadt offensichtlich das größte Wohlwollen entgegenbrachte. Auch Bremme nickte beifällig zu den Worten, und für Tautzig waren sie, obwohl er kaum etwas von ihnen verstand, doch eine Musik, die er gerne hörte, denn alles, was nach Werbung für sein geliebtes Goldenberg klang, war ihm selbstverständlich willkommen. Er hatte schon seinen Notizblock gezückt, um den Namen des Redners aufzuzeichnen.

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