Antje Hauter - Wenn die Seele weint

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Kurz vor dem 34sten Hochzeitstag verlässt Hanna ihren immer wieder in Affären verwickelten Mann und die Kinder, um in Mittelitalien, einer ihr vollkommen unbekannten Region, neu anzufangen, die Vergangenheit zu bewältigen, die Gegenwart wieder zu leben und auch für die Zukunft wieder offen zu sein.

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4.

Am nächsten Morgen ist sie früh wach. Sie ist unruhig. Diese Unruhe, die seit Wochen nicht weichen will und die zurückliegenden Tage und Nächte vollständig beherrscht hat. Sie kommt sich vor wie eine Wartende auf dem Bahnhof, die aufgeregt hinter den Scheiben des einrollenden Zuges nur das eine ihr vertraute Gesicht sucht. Aber Sie wartet immer vergebens und die Unruhe weicht einer maßlosen Enttäuschung, wenn der Zug abfährt und sie allein auf dem Bahnsteig zurück lässt, um beim Einfahren des nächsten Zuges wieder den gesamten Körper vibrieren zu lassen, ein ständiges Auf und Ab.

Bei jedem Telefongespräch, bei jeder Rückkehr am Wochenende von Henning hat sie auf eine Entscheidung gewartet.

Was konnte sie denn erwarten?

Dass Henning diese Frau zum Gespött macht, eine bedeutungslose Affäre, so als hätte er aus einer „ich weiß nicht welch einer“ Laune heraus, einen Puff besucht. Solche Erklärungen, bei denen er stets der lächelnde Sieger blieb, schüttelte er doch sonst auch en Masse aus dem Ärmel.

Ja, sie hat gewartet und gehofft. Die kleinste Geste hätte ein Anfang sein können. Aber umsonst, Henning bot ihr weder die Hand, den Arm noch die Schulter. So entlud sich die angespannte Unruhe und die schmerzende Enttäuschung immer wieder in Aggressivität. Wie ein Amokläufer verlor sie die Beherrschung über ihren Körper, ihre Gefühle, ihren Verstand. War das Ventil einmal geöffnet, ergoss sich eine Fäkaliensprache aus ihrem Mund, die Hanna sonst verabscheute und auch nicht duldete.

„Diese kleine Scheißnutte“ schrie sie dann „hat sie Dich gut gefickt?“

Sie übertraf sich in grässlichen Ausdrücken, wenn es Henning und die Frau betraf. Woher kam plötzlich diese Vielfalt von obszönen Worten, die sich ihrer Sprache bemächtigten, sie mit Ekel erfüllten und doch ihrer Verzweiflung eine gewisse Erleichterung verschafften.

„Ich muss etwas Produktives tun, etwas Befriedigendes, damit diese verdammte Unruhe verschwindet!“

Sie hatte gestern Abend gut gegessen. Die hausgemachten Ravioli con burro und salvia waren ausgezeichnet. Die Unterhaltung mit Franco lief dagegen schlecht. Der Dialekt, den man hier sprach, hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Italienisch, das sie gelernt hatte. Als sie nach dem Essen noch auf die Straße gegangen war, hatte sie gesehen, wie einige Männer neugierig in ihr Auto schauten. Das Gepäck auf der Ladefläche ihres Jeeps war zwar mit der Wolldecke abgedeckt, aber man konnte schon erkennen, dass es sich hier nicht nur um Urlaubsgepäck handelte. Unangenehm berührt verzichtete sie auf den geplanten Spaziergang, eilte zum Schlüsselbrett und verabschiedete sich hastig mit hingemurmeltem „buona notte“ und bevor Franco etwas erwidern oder fragen konnte, stand sie bereits in ihrem Zimmer. Durch das geöffnete Fenster lauschte sie dem Gewirr von Stimmen und Geräuschen, das von der Bar und der Straße zu ihr herauf drang. Sie hörte das Lachen der Jugendlichen bei laufendem Motor ihrer Motorroller, das unverständliche Gemurmel der Leute vor den Nachbarhaustüren, das Schlagen der Spielkarten auf den Tisch, begleitet von unwilligen oder erfreuten Ausrufen, das bis weit in die Nacht hinein ging.

Dann waren die Tränen gekommen. Sie war unter die Bettdecke gekrochen bis sie kaum noch Luft bekam und die Tränen sich mit den Schweißtropfen mischten, um das laute Schluchzen, das nicht mehr zu bremsen war, ungehört zu halten. Völlig ausgelaugt war sie dann übergangslos in einen unruhigen Schlaf geglitten.

Irgendwann nachts war sie durch ein Stöhnen aus ihren Alpträumen erwacht. Aus dem angrenzenden Zimmer drang das Stöhnen einer Frau. Während Hanna überlegte, was zu tun sei, erkannte sie plötzlich, dass es das wollüstige Stöhnen eines Beischlafs war. Sie zwang sich einzuschlafen, doch sie konnte nicht verhindern, dass sie angestrengt dem jetzt rhythmisch gewordenen Hecheln mit angehaltenem Atem lauschte, so als würde er ihre Neugier verraten können. Kurz darauf hörte sie die Klospülung, den prasselnden Wasserstrahl in der Plastikduschwanne und die girrende Stimme der Frau. Eine Männerstimme hörte sie nicht. Er schien wohl schon eingeschlafen zu sein, typisch, dachte Hanna noch und fiel in ihre Alpträume zurück.

5.

Es wird wieder ein wunderschöner warmer Tag und Hanna beschließt, sich den Ort anzusehen. Sie läuft ziellos durch hohe, enge Gassen. Nimmt den Duft der Blumen auf, die in unzähligen Keramiktöpfen an den Hauseingängen und auf den Fenstersimsen stehen.

„Buon giorno“, erwidert man freundlich ihren Gruß. Von der Stadtmauer aus kann man am Ende der Straße ihr Hotel sehen.„Albergo Il Terrazzino“ steht in schnörkeligen Buchstaben an der Front des Hauses.

In der Auslage einer Immobilienagentur studiert sie aufmerksam die Hausangebote. Nur wenige sind mit Preisen ausgezeichnet.

Du kannst es Dir nicht leisten, ein Haus zu kaufen mit dem bisschen Geld , schimpft sie innerlich mit sich selbst.

Jahrelang hat sie mit Henning bei jedem Urlaub in der Toskana Häuser besichtigt. Stunden hatte sie damit verbracht, Grundrisse zu zeichnen und zu verändern. Den Traum, in der Toskana ein Haus zu kaufen, hatte sie nie ganz begraben und gehofft, dass er doch noch zu realisieren sei. Bis zum letzten Jahr da kam die Frau und das Aus.

Jetzt ist sie in einem Teil von Italien, der ihr vollkommen fremd ist

„ le Marche“. Von dieser Region hat sie noch nie gehört.

Ich muss mir unbedingt eine Karte von der Adriaküste kaufen. Ich weiß noch nicht einmal, wo ich mich jetzt befinde.

Als sie in das Hotel zurückkehrt, hat sie eine Landkarte unterm Arm und geht durch das Restaurant auf die Terrasse. Die Terrasse, was für ein Ausblick! Von hier aus sieht man über die gesamte mit Hügeln durchzogene Landschaft. Diese Vielfalt der Farben! Mit Büschen und Bäumen gesäumte dunkelgrüne Flure und korngelbe Felder, unterbrochen vom silbrig glänzendem Grün wogender Wipfel der Olivenhaine und den symmetrisch ausgerichteten Weinstöcken. An den Hügeln kleben vereinzelte Häuser und kleine Dörfer mit ihren herausragenden Kirchtürmen. Die Dächer gleichen bunten Patchwork Kappen, die über die Häuser gestülpt wurden. Das Hochgebirge im Westen zeichnet sich als Grenze zum fast streifenlosen blauen Himmel ab. Die felsigen Gipfel und Steilhänge glitzern weiß in der Sonne. Fast könnte man es für Schnee halten. Die Ebene durchzieht ein ausgetrocknetes Flussbett. Hier erkennt man zu beiden Seiten flache Industriebauten. Die Luft flimmert und glitzert, als wäre sie mit Diamantenstaub gepudert. Es scheint als würden diese kleinen Partikel Töne hervorbringen. Töne wie ein helles Zirpen und klirrendes Summen. Es ist windstill. Nicht ein Hauch, lässt die Blätter der knorrigen alten Espen, die das untere Grundstück säumen, erzittern.

Überwältigt nimmt Hanna sich einen Platz am äußersten Rand der Terrasse. Franco kommt und spannt den Sonnenschirm auf.

„Es wird sonst zu heiß“, meint er. „Möchten Sie etwas bestellen?“

„Einen Prosecco“ sie sieht verstohlen auf ihre Armbanduhr, halb eins, da darf man einen Prosecco trinken ohne aufzufallen.

Als das Glas und vier kleine Schüsseln mit Erdnüssen, Oliven und kleinen Snacks auf ihrem Tisch stehen, fühlt sie sich zum ersten Mal wie in Italien. Wenn jetzt noch Henning..... schnell verwirft sie den Gedanken.

„Salute, auf einen Neubeginn“ ihre Hand zittert ein wenig.

Sie breitet die Landkarte aus und fährt mit dem Zeigefinger ihre Route nach bis sie an ihrem jetzigen Ziel angekommen ist. Mit einem roten Kreis markiert sie den Punkt auf der Karte.

6.

Drei Tage fährt sie nun schon mit ihrem voll bepackten Jeep, die Umgebung erkunden, hat auch bereits einige Bekanntschaften gemacht. Obwohl es ihr schwer fällt die Menschen hier zu verstehen, sie sprechen fast alle Dialekt. Nur die Mutter von Franco macht sich die Mühe einfach zu reden. So erfährt sie, dass sie die erste Deutsche ist, die in diesem Hotel wohnt und dass aus der Gegend viele Italiener als Gastarbeiter in Deutschland gewesen sind. Sie kann nur hoffen, dass man ihr als Deutsche schlechte Erfahrungen nicht anlastet.

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