Simone Weber
Borderline (BPS) -
Wenn die Seele Halt sucht
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Inhaltsverzeichnis:
Vorwort Vorwort Die Borderline-Persönlichkeitsstörung, Abkürzung (BPS), ist eine psychische Erkrankung. Typische Anzeichen sind zum Beispiel: Impulsivität, schnelle Stimmungswechsel und eine gestörte Selbstwahrnehmung, wiederholtes selbstverletzendes Verhalten. In dem Moment des Verletzens des Körpers werden bei den Betroffenen Endorphine, auch als Glückshormone bekannt, ausgeschüttet, die, in Verbindung mit Adrenalin, den Schmerz des Verletzens verringern soll. Meist gewöhnen sich die Betroffenen schnell an diese Linderung, sodass eine heftigere Selbstverletzung als nötig empfunden wird, um die gewünschte Befreiung zu erhalten. Es handelt sich dabei in aller Regel nicht um ernstgemeinte Selbstmordversuche, sondern eher um ’stille’ Hilfeschreie! Dieses Buch zeigt die wirren Gedankengänge einer Betroffenen auf. Ich blicke auf meine Narben Zeichen von vergangenen Tagen Schnitte so tief und wahr Geschichten von dem, der ich mal war. Quelle: Böhse Onkelz - Narben
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Epilog
Anlaufstellen für Betroffene
Vorwort
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung, Abkürzung (BPS), ist eine psychische Erkrankung.
Typische Anzeichen sind zum Beispiel: Impulsivität, schnelle Stimmungswechsel und eine gestörte Selbstwahrnehmung, wiederholtes selbstverletzendes Verhalten.
In dem Moment des Verletzens des Körpers werden bei den Betroffenen Endorphine, auch als Glückshormone bekannt, ausgeschüttet, die, in Verbindung mit Adrenalin, den Schmerz des Verletzens verringern soll.
Meist gewöhnen sich die Betroffenen schnell an diese Linderung, sodass eine heftigere Selbstverletzung als nötig empfunden wird, um die gewünschte Befreiung zu erhalten.
Es handelt sich dabei in aller Regel nicht um ernstgemeinte Selbstmordversuche, sondern eher um ’stille’ Hilfeschreie!
Dieses Buch zeigt die wirren Gedankengänge einer Betroffenen auf.
Ich blicke auf meine Narben
Zeichen von vergangenen Tagen
Schnitte so tief und wahr
Geschichten von dem, der ich mal war.
Quelle: Böhse Onkelz - Narben
Kapitel 1
Es würde ein sonniger Tag werden, das spürte Christina einfach schon, als sie die Augen an diesem Morgen aufschlug. Sie war eindeutig zu früh aufgewacht.
Christina hatte die Angewohnheit immer einige Schlitze des Rollladens offen zu lassen und so verriet ihr ein kurzer Blick zum Fenster, dass es draußen noch stockdunkel war. Was aber hatte sie sonst geweckt, wenn es nicht die ersten Sonnenstrahlen waren? Plötzlich fing sie an zu kichern. In diesem Moment wusste Christina, warum sie schon jetzt wach war. Schmusebedürftig balancierte ihr Kater Paul über ihr zugedecktes Bein. Das andere lag frei und als Paul dort entlang geschlichen war, hatten Christina seine Schnurrhaare gekitzelt.
»Komm her du kleiner Streuner«, lachte sie und schnappte sich den Kater.
Paul liebte es, bei seinem Frauchen mit unter die Bettdecke schlüpfen zu dürfen. Kaum hatte er es sich auf ihrem Bauch bequem gemacht, schaute Christina auf ihren Wecker, der auf einem kleinen Nachttisch neben ihrem Bett stand. Es war erst 06.03 Uhr. Sie hatte noch zwölf Minuten, bis der Wecker sein Schrillen von sich gab und sie endgültig aufstehen musste. Zwölf Minuten, in denen sie sich geistig auf ihren ersten Arbeitstag in der neuen Firma vorbereiten konnte.
Christina hatte ein wenig Angst davor. Es war ihre erste richtige Arbeitsstelle. Wie das wohl sein würde endlich ganz auf eigenen Füßen zu stehen? Bisher hatte sie in dieser Hinsicht kaum bis gar keine Erfahrung gesammelt.
Sie war noch sehr jung gewesen, als sie ihre erste und bisher einzige Beziehung eingegangen war.
Gerade einmal 15 Jahre alt. Schon mit 18 Jahren hatte Christina diesen Mann geheiratet, doch bereits nach kurzer Zeit musste sie feststellen, dass das keine so gute Idee gewesen war.
Zur damaligen Zeit hatte sie einfach furchtbare Angst vor dem alleine sein gehabt. Doch beenden konnte sie die Beziehung auch nicht, denn das wäre ihr sicherer Untergang gewesen!
Obwohl Christina eine hübsche junge Frau war, dachte sie, sie würde keinen anderen Mann finden, der sie je richtig lieben könnte. Dieser Mann, so glaubte sie jedenfalls, liebte sie, doch liebte sie auch ihn? Waren ihre Gefühle zu ihm jemals so intensiv?
Heute wusste Christina, dass es nicht so war. Sie hatte ihn gerne gehabt, das stand außer Frage. Anfangs zumindest!
Anfangs gab er ihr das Gefühl von Geborgenheit und auch Vertrauen hatte sich aufgebaut in den drei Jahren, die sie zuvor schon gemeinsam verbracht hatten. Doch gingen Christinas Gefühle niemals wirklich so tief, um von Liebe sprechen zu können.
Sämtliche Warnungen ihrer Familie und Freunde stießen bei Christina auf taube Ohren. Alle sagten ihr, dass es ein Fehler sei, sich mit diesem Mann einzulassen und dass Christina die Beziehung beenden sollte, solange sie es noch konnte.
Damals war sie ein Teenager. Aber welcher Teenager hört schon auf solche Worte? Und trotz aller Warnungen und Ratschläge oder gerade deswegen und aus Starrköpfigkeit, hatte sie ihn geheiratet, als sie mitten in ihrem Abitur steckte.
Die Wochen flogen nur so an ihr vorbei, schon stand Christina vor den Examina, welche sie bravourös bestand.
Eine Ausbildung folgte und als sie auch diese erfolgreich abgeschlossen hatte, kam sie in ihr damaliges Heim und zeigte Marc, ihrem Mann, ihren ausgezeichneten Abschluss. Ausschließlich sehr gute Zensuren bevölkerten das Blatt. An diesem Abend gratulierte er ihr, lud sie sogar noch zur Feier des Tages zum Essen ein, doch da wusste Christina noch nicht, dass sich ab dem folgenden Tag alles ändern sollte.
Früh am Morgen stand sie auf, machte Frühstück und wartete darauf, dass ihr Mann aus der Dusche kam. Marc kam in die Küche und trocknete sich beim Laufen noch die Haare ab, als er plötzlich Christina bemerkte.
»Warum bist du denn schon wach?«, fragte Marc erstaunt.
»Ich habe eine wunderbare Neuigkeit«, antwortete Christina. »Ich wollte dir beim Frühstück davon erzählen.«
Sie schaute ihm lächelnd hinterher, als er von der Küchentür zum Tisch ging. Das nasse Handtuch legte er blindlings auf einen der Stühle, zog sich seinen eigenen heran und setzte sich.
»Was ist es denn? Du scheinst es ja richtig zu genießen, spanne mich nicht so auf die Folter«, hakte Marc nach.
Christina konnte ihre Vorfreude nicht mehr länger im Zaum halten. Die Worte sprangen ihr geradezu aus dem Mund: »Ich habe einen Job! Ist das nicht fantastisch? Jetzt haben wir beide ein Einkommen und …«
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