Ann Bexhill
Mord im Gewächshaus
Mord im Paradies
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Inhaltsverzeichnis
Titel Ann Bexhill Mord im Gewächshaus Mord im Paradies Dieses ebook wurde erstellt bei
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Impressum neobooks
Mrs Bronkers schlief tief und mit sich im reinen. So zufrieden eine anständige Frau mittleren Alters nur schlafen konnte. Ihr Kopf ruhte auf dem zerdrückten Seidenkissen und aus ihrem geöffneten Mund mit der breiten Nase drang ein rhythmisches und eindringliches Schnarchen. Graues Haar umwallte ihr rundes Gesicht in einer Kaskade von Wellen. Ihre Unterlippe zitterte bei jedem Schnarcher, der ihrem Leib entwich. Mrs Bronkers träumte lebhaft. Ihre roten Radstoke Kürbisse hatten bei der diesjährigen Gartenpreisschau den ersten Preis gewonnen. Der anglikanische Pfarrer Mister Jasper Yates, in seinem schicken schwarzen und feminin wirkenden Umhang, der mehr als nur etwas weibisch an ihm wirkte, und der Bürgermeister in Frack und Zylinder verteilten den Preis. Sie war die diesjährige Siegerin für die Züchtung und Kultivierung des herausragendsten Zierkürbisses, der vom englischen Gemüse Gartenzucht Verband verliehen wurde. Aus irgendeinem unersichtlichen Grund schob sich plötzlich Mister Luther Blackwell der Gärtner und anerkannter Experte für Kürbisse des Ortes mit freiem Oberkörper dicht an ihr vorbei. Seine angeschwollenen Muskeln glänzten von Schweiß und sein markantes sonnenverbranntes männliches Gesicht drehte sich zu ihr. Prächtige Kürbisse Misses sie haben zwei wirklich prächtige Kürbisse, sagte er aus irgendeinem Grund zu ihr. Was ein Mann seiner niedrigen Klasse im wirklichen Leben natürlich und zweifellos nie getan hätte … Dazu mit diesem sardonischen Grinsen auf seinen Lippen. Misses Bronkers genoss den Traum, der etwas schwülstiger und erotischer wurde zu dieser frühen Stunde des Morgens und als dem Sujet dem edlen Zierkürbis angemessen gewesen wäre. Zum Glück verdrängte ihr schlafender Geist diese nicht wirklich unangenehme Episode beim Erwachen sofort. Sie hätte sich oder ihren Gatten oder den anständigen Leuten nie wieder aufrecht in die Augen sehen können. Ihre Augenlider flatterten heftig, entweder es war der Nachhall der lüsternen Worte des Gärtners, prächtige Kürbisse Misses Bronkers ha ha ha, oder es war das Anzeichen dafür, dass Misses Brokers erwachte. Ihre Lider flatterten heftig, wie bei jedem Menschen kurz bevor er erwacht. Die Geräusche des morgendlichen Hauses drangen noch verschwommen und leise in ihr Bewusstsein nahmen aber an Intensität zu. Es war für Misses Bronkers ziemlich schwierig von einem jungen athletisch gebauten und umwerfend gutaussehenden Gärtner zu träumen, wenn auf den Treppenstufen verstohlene Schritte knirschten. Wenn im Landhaus der Bronkers im beschaulichen St Marys East Sussex drei Dienstmädchen und die Köchin ein Butler sich verschworen zu haben schienen möglichst noch vor 6 Uhr viel Krach zu, erzeugen. Ein neuer Tag begann wieder einmal, wie seit Anfang aller Tage. Und dann wummerte es wuchtig an der Tür und dieses explodierende alarmierende Geräusch riss den letzten Nebelfetzen des Traums beiseite. Mit einem Ruck saßen Mister und Misses Bronkers aufrecht im Ehebett und blinzelten sich erstaunt an. Der Blick des Hausherrn glitt automatisch zum Kamin, wo eine kleine hässliche und verspielte französische Kaminuhr verloren auf dem Sims stand und tickte, als sei nicht das geringste vorgefallen. Eine Kaminuhr von der Misses Bronkers behauptete es sein französischer chic und von der Mister Bronkers steif und fest behauptete nur ein geistig zurückgebliebener und über alle Maßen verkitschter Geist würde so etwas schrecklich Geschmackloses erwerben. Es war ein Geschenk seiner Schwiegermutter.
»Herein!«
Die Tür ging auf. Aber anstatt das adrette fröhliche Mariechen das hübsche Dienstmädchen zu sehen. War nur das unangenehme Gesicht des Butlers zu sehen, der in seine behandschuhte Faust hüstelte und mit seinen Blicken das Ehepaar wegen ihrer Angewohnheit bis in die Puppen zu schlafen tadelte. Er sagte es nicht laut, aber sein Gesicht sprach Bände – immerhin war es nach fünf Uhr morgens.
»Sir ich muss ihnen Melden im Gewächshaus genauer im Gemüsebeet liegt eine Tote!«
»Etwa in meinen Kürbissen!«, kreischte Misses Bronkers.
»Etwa ein Mensch aber was sucht der denn dort?«
Mister Bronkers sah seine Gattin von der Seite an, war sie nicht gestern ziemlich lange im verdammten Gewächshaus geblieben? Der Butler war leider, zum Entsetzen des Ehepaares noch nicht fertig mit seinem Rapport.
»Meiner bescheidenen Meinung nach wurde das bedauerliche Wesen das Opfer eines Mörders!«
Das Ehepaar starrte mit aufgerissenen Augen und Mündern zur Tür.
»Aber wer tut so etwas zu dieser Zeit?«, rief Mister Bronkers.
»In meinen ... meinen Earl Radstock Kürbissen!«, vervollständigte Misses Bronkers den Satz.
Die Bedeutung der einfachen Worte Tote und Mord schien beiden noch nicht richtig aufgegangen zu sein. Entweder hatten alle beide Bronkers denselben Traum. Misses Bronkers Traum hatte gerade eben eine dramatische Wendung genommen oder aber – was wahrscheinlicher erschien sie hatte einen Traum in dem sowohl Butler Frederick sowie ihr Gatte eine Rolle spielten. Sie kniff sich in den Arm und sagte, autsch und kniff zur Strafe ihren Gatten in den Bauch.
»Ist dein Butler Fredericks gerade eben hier in unser Schlafzimmer herein geplatzt und hat gesagt ...«
Mister Bronkers schüttelte wie benebelt immerfort den Kopf und seine schwabbligen Wangen bebten. Unfassbar murmelte er. Misses Bronkers wiederholte.
»Ist dein Butler gerade hier ...«
Er ließ sie nicht ausreden und murmelte in einem fort, während er wie erschlagen an der Kopfstütze gelehnt saß, als hätte ihn ein Riese dorthin geklatscht.
»Grotesk eine Tote wie sonderbar.«
»Unmöglich«, befahl Misses Bronkers, »das müssen wir geträumt haben.«
Noch, während sie sprach, wurde ihr klar, dass es keineswegs geträumt sein konnte. Denn seit wann, hatten zwei Personen, seit 20 Jahren verheiratet oder nicht, den exakt selben Traum. Es war tatsächlich so, dass Frederick, der hochnäsige Butler der, weil er für den Erzbischof von Canterbury gearbeitet hatte, sie wie Dreck behandelte, diese absurden und wahnsinnigen Worte wirklich ausgesprochen hatte. Misses Bronkers überlegte eine Weile und versetzte dann ihrem Gatten einen weiteren Rippenstoß.
»Karl, Karl, tue endlich etwas du Schlafmütze!«
Mister Bronkers ächzte, murmelte etwas das nach einem Fluch klang und wuchtete seine Beine aus dem Bett.
»Steh endlich auf, Karl! Hast du gehört, was Frederick gesagt hat?«
»Das ist nicht möglich«, nuschelte Mister Bronkers.
»Wo ist mein verfluchter linker Hausschuh Polly?«
»Du musst doch wissen, wo du ihn gelassen hast und nun höre auf, mit offenen Augen zu träumen! In meinem Preis Gemüsebeet liegt eine Tote!«
Poliene sagte es so unterschwellig vorwurfsvoll als hätte ihr Gatte ein City Mann Blut an seinen Händen zu kleben.
»Und was soll ich da tun Schatz? Die Leiche zum Nachbarn schaffen?«
Das Geheimnis wer jedes Mal seine Hausschuhe vor ihm versteckte machte ihn noch wahnsinnig. Er hatte Frederick in Verdacht, traute sich aber nicht mit ihm darüber zu reden. Frederick machte ihn jedes Mal unsicher. In seiner Gegenwart fühlte Mister Bronkers sich wie kurz vor einer Ohrfeige seines Vaters. Frederick war ein ausgezeichneter Butler, um den man ihn im Klub beneidete.
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