Michael Herrmann - Bunte Luft

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Bunte Luft – so nennen die Musiker der Band «Stadtschwein» selbstironisch das, was sie auf der Bühne fabrizieren. In Wirklichkeit ist Musik für sie weit mehr. Sie ist eine geheime Abkürzung zum Glück. Sie ist wie Medizin, einschließlich Suchtpotenzial und Nebenwirkungen. Der Weg zum Erfolg ist jedoch gesäumt von schrecklichen Geräuschen, schweren Lautsprecherboxen, leeren Flaschen, und durchgemachten Nächten. Die vier erleben eine Menge schräger Episoden: Was sucht ein Volkspolizist im Kellerschrank? Wie reanimiert man einen Tontechniker?
Der Rockmusiker Mick erlebt stürmische Liebe und windige Affären. Schließlich weist ihm ein Zufall den Weg durch den Dschungel seiner Gefühle.
Auf unterhaltsame und ironische Weise wird das bizarre Biotop Ostberlin beschrieben.

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Schwitzend und verzweifelt kam ich gegen vier auf den Hof gerollt. Ein Drittel der Pakete war noch im Auto.

„He Mick - du sollst die Pakete ausfahren und nicht spazierenfahren!“

Kalle, einer der alten Hasen. Er hatte gut reden.

„Na - dann versuchst du´s halt morgen noch mal!“

Über Nacht konnten die Pakete nicht im Auto bleiben. Ich fuhr an die Rampe und lud sie aus. Endlich Feierabend. Bloß weg hier! Ich ging um das Auto rum und wollte gerade einsteigen, als ich einen sanften Druck an meinem Fuß spürte. Irgendwie war ich mit dem Fuß vor das Vorderrad geraten. Diesen Moment hatte das Auto genutzt, um ein winziges Stück nach vorn zu rollen. Ganz sachte, es tat überhaupt nicht weh. Aber ich kam nicht mehr weg.

Das Auto stand auf meinem rechten Fuß wie ein großes, gutmütiges Tier, das sein Herrchen festhält. Ich versuchte es wegzuschieben, aber das ging in dieser Position nicht. Ich stand noch ein wenig herum und tat so, als ob ich die Scheibenwischer kontrollierte. Das änderte aber nichts an der Situation.

„He, Kalle!“

„Ja - was ist?“

„Kommst du mal rüber?“

„Na, wo drückt denn der Schuh?“

Wie recht er hatte. Kalle kam rüber und schaute mich fragend an. Ich deutete auf meinen Fuß.

„Kannst du das Auto bitte von meinem Fuß runterfahren?“

Kalle hatte noch nie so viel Spaß bei der Arbeit gehabt. Er ließ sich Zeit zum Genießen. Er ging um das Auto herum und plante minutiös seine Rettungsaktion.

„Kalle, mach schon! Der Schlüssel steckt. Vorsichtig! Rückwärtsgang! Bitte!“

Ich hatte ihm zum Feierabend noch eine richtige Freude bereitet.

Vier Monate hielt ich es bei der Post aus.

Bob Dylan

Wir wollten unser Publikum direkt ansprechen - rational wie emotional - direkt rein in Herz und Hirn. Das sollte aber keine Einbahnstraße sein - wir als Verkünder oben auf der Bühne und unten die Gläubigen im Publikum.

Wir wollten Interaktion, Kommunikation, Austausch! Zu diesem Zweck gaben wir nach dem Konzert unsere Bühne frei für ambitionierte Hobbymusiker. Jeder, der sich traute, durfte unsere Instrumente benutzen und etwas zum Besten geben.

Heute schien dieser Trick unsere einzige Chance zu sein, überhaupt ein nennenswertes Interesse zu erzeugen. Offenbar war man hier in der Provinz noch nicht bereit für unsere Botschaft. Nach dem höflichen Schlussapplaus kam also wie gewohnt unser Angebot:

„So, liebe Freunde - und jetzt - offene Bühne! Wer von euch kann Gitarre spielen, singen oder irgend etwas vortragen? Wer traut sich? Nur Mut - es muss nicht perfekt sein!“

Ein langhaariger Typ mit Fleischerhemd kam auf die Bühne und nahm Krokants Gitarre in Empfang. Er probierte ein paar Griffe, die etwas verstimmt klangen. Vielleicht war er bei der Übergabe der Gitarre an die Stimmwirbel gekommen. Er störte sich nicht daran sondern übernahm sofort das Ruder:

„Hallo Leute - was wollt ihr hören?“

„Bob Dylan! schrien die Leute im Chor.“

Der Guitar Hero zierte sich nicht. Schon ging das Intro los: "How many roads must a man walk down".

Es klang eindeutig verstimmt, aber das interessierte niemanden. Der Lokalmatador konnte ganz gut singen, allerdings klang es etwas wie eine Bob-Dylan-Stimmimitation.

Die Leute klatschten sofort im Takt mit. Am Ende des Stückes ein Gebrüll, auf das wir nicht mal zu hoffen gewagt hatten. Schon begann der nächste Song.

Eine Viertelstunde begeisterte der Mann im Alleingang die Leute mit seiner Bob-Dylan-Stimme. Wir standen etwas betreten im Hintergrund herum. Das hatten wir nicht erwartet. Wir hatten an Texten gefeilt, uns über Harmonien und Rhythmen den Kopf zerbrochen und wochenlang an unseren Songs geprobt.

Nun kam hier ein Typ und kochte uns ab. Mit Null Aufwand und einer verstimmten Gitarre! Ich hasste ihn. Ich hasste Bob Dylan.

Einige Wochen später sah die Situation anders aus. Der echte Bob Dylan war in der Stadt. Bob Dylan in Ostberlin! Wirklich!

Ich ging aber nicht hin, ich hasste ihn. Er spielte im Treptower Park. Ich saß in meiner Wohnung im Friedrichshain und ärgerte mich, dass ich mir nicht die Mühe gemacht hatte, eine Karte zu ergattern. Immerhin konnte man hier eine lebende Legende live sehen. Er hatte sicherlich tolle Musiker dabei.

Plötzlich hörte ich Musik in unserem Hinterhof. Es war nicht ganz deutlich, aber jetzt konnte ich es erkennen: "How many roads..." Der Wind musste so günstig stehen, dass tatsächlich die Klänge des Livekonzertes bis zu mir geweht wurden. Der Typ ist allgegenwärtig, dachte ich. Das ist übernatürlich. Ich konnte alle Songs erkennen, die er spielte.

Im Hof erhob sich eine Stimme: der Suffke aus dem Erdgeschoss. Er lebte in seiner eigenen Welt. Er schrie etwas in den Hof:

„Mach doch mal det Radio leiser!“

Er fühlte sich gestört von Bob Dylan. Für mich war das eine kleine, eine mickrige Genugtuung.

Am nächsten Tag erfuhr ich von Leuten, die dagewesen waren, dass Bob Dylan keine Lust gehabt und die Fans tief enttäuscht hatte. Nicht eine Zugabe, nicht ein Wort ans Publikum. Offenbar hatte er das Konzert nicht als Chance gesehen, Ostberlin zu rocken, sondern als lästige Pflicht. Ich hasste ihn.

Erntedankfest

Keiner wusste, wie wir zu diesem Job gekommen waren. Erntedankfest auf einem Kuhdorf nördlich von Berlin. Nachmittags! Wir hatten ein bisschen Angst - völlig zurecht, wie sich herausstellte. So naiv waren nicht, dass wir hofften, die Bauern mit unserer Message infizieren zu können.

Ein riesiger Kultursaal mit großen Fenstern, die bis zum Boden reichten. An langen Tischreihen saßen die zu bespaßenden Bauern und Bäuerinnen. Vor einem der Fenster war die Bühne aufgebaut. Die Sonne schien rein und beleuchtete uns hell - allerdings von hinten. Die Leuchtstoffröhre an unserem Bühnen-Sonnenschirm konnte dem nichts entgegensetzen. Es war klar, dass das Publikum nur unsere Silhouetten sehen würde. Vielleicht ganz gut, wenn man uns nicht erkennt, dachten wir. Hier konnte es eindeutig nur um Schadensbegrenzung gehen. Der Schaden war noch nicht angerichtet, aber das würde gleich passieren.

Mit einer verbindlichen Ansage versuchte ich, das, was gleich kommen würde schon im Voraus zu relativieren. Ich schlug einen schwiegermuttertauglichen Ton an:

"Schönes Wetter heute - ein wunderbarer Tag für das Erntedankfest! Es darf getanzt werden! Erleben Sie nun den Geheimtipp aus der Hauptstadt - die Band Stadtschwein! "

Freundliches Lachen, Schenkelklopfen. Die dachten, jetzt käme ein bunter Nachmittag mit Kabaretteinlagen. Sie wurden eines Besseren belehrt:

Er nennt sich Number One

Hat ´n Job in der Betonfabrik

Macht auf Punk und steht auf unsre Musik

Doch Number One soll zur Armee

Jeden Tag sitzt er und wartet

Auf des Briefträgers Gang

Jeden Tag ohne Karte

Ein Tag Freiheit für Number One

Die Bauern schauten sich unschlüssig an. Vielleicht hatten sie ja einen Witz nicht mitbekommen. Sie versuchten es vorsichtshalber noch mal mit Applaus. Es war der letzte Applaus in diesem Set. Nach dem zweiten Song hatten alle gemerkt, dass von uns nichts zu erwarten war. Nichts von dem, was hier erwartet wurde. Mir kam der Satz in den Sinn: "Die Mutti ist nicht böse, nur sehr, sehr enttäuscht." Hier war auch keiner böse. Noch nicht. Ich sah, dass der Saal nicht nur mit Getreidegarben geschmückt war, sondern auch mit harten Gegenständen wie Mistgabeln und Dreschflegeln. Jede Ansage, die ich machte, diente nur dem Zweck, die Leute zu besänftigen und uns den Fluchtweg freizuhalten.

In der Pause berieten wir:

„Können wir nicht einfach sowas wie Country Roads spielen?“

„Nicht aus dem Stand. Haben wir ja nie geprobt. Der Song hat einen kniffligen Mittelteil. Wenn das nicht klappt, wird alles nur noch schlimmer.“

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