Technische Daten
Die Pallada wurde im August 1905 auf Kiel gelegt und lief am 10. November 1906 vom Stapel. Die Indienststellung erfolgte am 21. Februar 1911. Das Schiff verdrängte 7.835 tons (standard; maximal 8.343 tons), bei 145 m Länge, 18,2 m Breite und 7,0 m Tiefgang. Die Panzerung bestand aus Krupp-Zement-Stahl und war im Seitengürtel bis zu 200 mm dick, 135 mm bei den Türmen und Barbetten, 60 mm in den Kasematten, und bis zu 30 mm am Hauptdeck. Die Bewaffnung bestand aus zwei 203-mm- und acht 152-mm-Geschützen sowie zwei 75-mm- und zwei 63-mm-Geschützen sowie zwei 450-mm-Torpedorohren. Bis zu 150 Seeminen konnten mitgeführt werden. Zwei Dreifach-Expansions-Dampfmaschinen verliehen dem Kreuzer 16.500 PS und ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von 22,5 Knoten. Mit einer Bunkerkapazität von 1.020 Tonnen Kohle betrug der Aktionsradius 2.100 Seemeilen bei einer Marschgeschwindigkeit von 12 Knoten. Die Besatzung bestand aus 573 Mann.
Kriegseinsatz
Die Pallada diente in der Baltischen Flotte unter deren Oberbefehlshaber Admiral Nikolai von Essen und war in den ersten Monaten des Ersten Weltkriegs sehr aktiv. Als in der Nacht des 26. August 1914 der deutsche Kleine Kreuzer Magdeburg im Nebel bei der Insel Odensholm, am Eingang zum Finnischen Meerbusen vor der estnischen Nordküste, auf Grund gelaufen war, waren es die Kreuzer Pallada und Bogatyr, die die Magdeburg unter Beschuss nahmen und zur Selbstversenkung zwangen. Dabei gelang es den Russen, ein deutsches Signalbuch zu bergen, das bei dem überraschenden Auftauchen der russischen Schiffe aus dem Morgennebel mit Blei beschwert über Bord geworfen worden war.
Am 6. September 1914 trafen die Pallada und ihr Schwesterschiff Bajan nördlich von Dagö auf den Kleinen Kreuzer Augsburg, der versuchte, die russischen Panzerkreuzer zu einer Verfolgung zu veranlassen. Er suchte sie auf den Verband des Oberbefehlshaber der Ostseestreitkräfte (O.d.O.), Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen, zu ziehen, der mit seinem Flaggschiff Blücher, sieben Linienschiffen, fünf Kleinen Kreuzern und 24 Torpedobooten in die östliche Ostsee vorgestoßen war. Pallada und Bajan zogen sich jedoch in den Finnischen Meerbusen zurück, und es kam zu keinem Gefecht.
Am 10. September 1914 führte Admiral von Essen sein Flaggschiff, den Panzerkreuzer Rurik, und die Pallada in die Ostsee, um dort Handelskrieg zu führen. Obwohl das Unternehmen erfolglos blieb, war dieser Vorstoß für die Moral der russischen Marine wichtig, da er den Besatzungen signalisierte, dass sie nicht nur untätig in ihren Häfen zu verbleiben hatten.
Verlust des Schiffes
Nur einen Monat später, am 11. Oktober 1914, wurde die Pallada am Eingang zum Finnischen Meerbusen 16,5 sm vor Russarö von dem deutschen U-Boot U 26 unter Kapitänleutnant Egenolf von Berckheim torpediert. Dabei explodierten Munitionskammern, und der Kreuzer sank innerhalb weniger Minuten mit der gesamten Besatzung von 597 Mann. Der Panzerkreuzer hatte nicht mit einem U-Boot gerechnet, als er zu einem Gefecht mit den deutschen Kreuzern Amazone, Lübeck und Augsburg anlief. Es war der erste Totalverlust eines Schiffes der russischen Marine im Ersten Weltkrieg. Nach dieser Katastrophe befahl Admiral von Essen, dass alle größeren Schiffe nur noch mit Torpedobootseskorten operieren durften. Alle Linienschiffe wurden in den finnischen Meerbusen verlegt. Zu aktiven Einsätzen der Linienschiffe kam es danach kaum noch.


Oktober 1914
Die Ankunft der britischen U-Boote
Die russische Ostseeflotte hatte nur wenige wirklich effektive U-Boote und daher erhielten drei britische E-Klasse U- Boote den Auftrag, durch die enge Meeresstraße die Dänemark von Schweden trennt in die Ostsee einzusickern. Während E-11 unter dem Kommando von Lt-Cdr Naismith bei dem Versuch scheiterte, gelang zwei anderen Booten der Durchbruch. Es waren dies E-1 unter Lt Cdr Laurence und E-9 unter Lt Cdr Horton. Russland hatte den Marinestützpunkt in Libau aufgegeben und daher liefen die britischen Boote nach Reval im Golf von Finnland. Sie kamen dort unter das russische Oberkommando. Ende 1915 folgten diesen beiden Booten dann weitere U-Boote der E-Klasse und auch vier Boote der C-Klasse. Diese U-Boote spielten im Ostseezufuhrkrieg bald eine wichtige Rolle. Die deutsche Hochseeflotte konnte ihre Übungen in der Ostsee nicht mehr gefahrlos durchführen und auch die deutsche Versorgung mit schwedischen Eisenerz wurde ein aufs andere Mal gefährdet.
Britische E-Klasse Unterseeboote
Die U-Boote der britischen E-Klasse waren verbesserte Versionen der D-Klasse Boote. Alle Einheiten der ersten Baugruppe und auch einige der zweiten Gruppe wurden vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs fertiggestellt. Die Boote der E-Klasse kosten je nach Baugruppe zwischen £ 101.900 und £ 105.700 pro Einheit. Als die U-Boot-Technologie voranschritt, wurden auch auf der E-Klasse mehrere Änderungen durchgeführt.
Die Boote waren in der Nordsee, der Ostsee und auch in türkischen Gewässern im Einsatz. Von den Ostseebooten operierten einige zusammen mit der russischen Marine. Allerdings wurden diese Boote nach der Oktoberrevolution selbst versenkt, um sie nicht in die Hand der Kommunisten fallen zu lassen. Die E-Klasse war im gesamten Ersten Weltkrieg das Rückgrat der britischen U-Boot-Flotte und wurde schließlich von der L-Klasse ersetzt. Alle E-Klasse-U-Boote wurden bis spätestens 1922 aus dem Dienst zurückgezogen.

17. November 1914
SMS Friedrich Carl sinkt durch Minentreffer
SMS Friedrich Carl war ein Großer Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine, das zweite Schiff einer Klasse von zwei Einheiten. Typschiff war SMS Prinz Adalbert.
Bau und Technische Aspekte
Die Friedrich Carl wurde 1901 mit der Baunummer 155 bei Blohm & Voss in Hamburg auf Kiel gelegt und lief dort am 21. Juni 1902 vom Stapel. Der Kreuzer wurde 1903 fertiggestellt und am 12. Dezember 1903 in Dienst gestellt. Die Baukosten betrugen 15.665.000 Goldmark. Das Schiff war der vorher gebauten Prinz Heinrich sehr ähnlich, hatte allerdings drei Schornsteine, und die zwei 24-cm-Geschütze der Prinz Heinrich wurden durch vier 21-cm-Schnellladegeschütze in zwei Doppeltürmen ersetzt, deren Feuergeschwindigkeit erheblich höher war als die der alten 24-cm-Geschütze. Wie bei vielen Schiffen der damaligen Zeit waren die sechs unteren Kasemattgeschütze der Sekundärartillerie nur bei ruhiger See brauchbar. Die beiden Schiffe hatten gute Fahrqualität, die jedoch bei abnehmender Bunkerladung merklich nachließ.
Einsatzgeschichte
Das Schiff begleitete Kaiser Wilhelm II. auf dessen Spanien- und Mittelmeerreise auf dem Passagierdampfer König Albert von März bis Mai 1904 und wurde danach den Aufklärungskräften der Flotte zugeteilt. Von Juni bis August 1904 unternahm es Ausbildungsfahrten in englische, niederländische und norwegische Häfen, gefolgt von der Teilnahme an den Herbstmanövern der Flotte im August in Nord- und Ostsee. Damit waren die Probe- und Ausbildungsfahrten beendet.
Von März bis Mai 1905 diente die Friedrich Carl unter dem Kommando von Kapitän zur See Hugo von Cotzhausen wiederum als Eskorte für des Kaisers Mittelmeerreise auf der Hamburg. Dabei kollidierte das Schiff im April im Hafen von Gibraltar mit dem britischen Linienschiff HMS Prince George und beschädigte dessen Heck. Danach war es bis zum 2. April 1906 Flaggschiff des Befehlshabers der Aufklärungskräfte. Das Schiff nahm im Juli 1905 an der Sommerreise der Flotte nach Schweden und im Februar 1906 an Übungsfahrten in dänischen Gewässern teil. Von September 1906 bis März 1908 war der spätere Admiral Franz Hipper sein Kommandant.
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