1920 wurde das Schiff endgültig außer Dienst gestellt, am 25. November 1920 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1921 in Kiel abgewrackt.

SMS Roon im Hintergrund

SMS Augsburg
Beschreibung siehe Seite 29-31
SMS Lübeck
Der Kleine Kreuzer SMS Lübeck war ein Schiff der Kaiserlichen Marine. Sie war das vierte Schiff der Bremen-Klasse und das erste deutsche Kriegsschiff, welches einen Dampfturbinenantrieb hatte. Der als Ersatz des Kriegsschiffs Meteor gedachte Kreuzer wurde auf Wunsch des Kaisers von dem Bürgermeister Heinrich Klug in Begleitung des Senators Friedrich Heinrich Bertling auf den Namen der Freien und Hansestadt Lübeck getauft.
Einsatz im Frieden
Die Lübeck wurde 1903 bei der AG Vulcan Stettin mit der Baunummer 260 auf Kiel gelegt und lief am 26. März 1904 vom Stapel. Da es bei der Fertigung der Antriebsturbinen zu Verzögerungen kam, konnte das Schiff erst am 26. April 1905 in Dienst gestellt werden. Danach folgte eine lange Erprobungszeit, um Vergleiche zum Kolbenmaschinenantrieb anzustellen. Am 30. Oktober 1905 wurden die Probefahrten wegen der revolutionären Unruhen in Russland unterbrochen. Der Kreuzer ging mit sieben Torpedobooten in die östliche Ostsee. Die Torpedoboote hielten den durch einen Eisenbahnerstreik unterbrochenen Postverkehr mit Sankt Petersburg aufrecht, während die Lübeck vor dem Finnischen Meerbusen kreuzte, um auf Wunsch des Kaisers bei einer Zuspitzung der Lage die Zarenfamilie an Bord zu nehmen. Nach zwei Wochen hatte sich die Lage beruhigt und die deutschen Schiffe wurden abgezogen. Während der fortgesetzten Probefahrten wurde die Lübeck vom 31. März bis zum 25. April 1906 als Führerschiff der Schul- und Torpedobootsflottille eingesetzt. Anschließend gehörte sie bis zum 17. Mai 1906 dem Verband der Schul- und Versuchsschiffe an. Am 22. August 1906 waren alle Erprobungen beendet. Das Schiff wurde nun in den Verband der Aufklärungsschiffe eingereiht und nahm an den üblichen Reisen, Übungen und Manövern teil. Am 19. April 1909 lief die Lübeck ins Mittelmeer aus, da in Anatolien Unruhen ausgebrochen waren. Am 2. Juni 1909 trat sie wieder die Heimreise an und wurde am 17. Juni wieder in den Verband der Aufklärungsschiffe eingereiht Am 10. Oktober 1911 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und erhielt den Reservestatus.
Kriegseinsatz
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Lübeck am 12. August 1914 wieder in Dienst gestellt. Sie wurde in der Ostsee beim Küstenschutz und bei Vorstößen in die östliche Ostsee eingesetzt. Außerdem nahm sie an Küstenbeschießungen teil. Vom 30. Juni bis zum 2. Juli 1915 nahm die Lübeck an einem Vorstoß nach Gotland teil, bei dem es zu einem Gefecht mit russischen Kreuzern kam und sie acht Treffer auf dem Panzerkreuzer Rurik erzielte, ohne selbst getroffen zu werden. Am 13. Januar 1916 erhielt die Lübeck auf dem Marsch von Libau nach Kiel nördlich Rixhöft einen Minentreffer. Dabei wurden Ruder und Schrauben beschädigt. Auch brach der Fockmast und stürzte auf die Kommandobrücke. Es gab zwei Tote und fünf Verletzte, darunter der schwerverletzte Kommandant, Fregattenkapitän Halm. Es drangen ca. 240 Tonnen Wasser ins Schiff. Die Lübeck wurde zuerst vom Torpedoboot V 189 abgeschleppt und schließlich vom Schlepper Weichsel nach Danzig-Neufahrwasser eingebracht. Am 28. Januar 1916 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und dann nach Stettin verholt. In der Vulcanwerft wurde die Lübeck repariert und gleichzeitig umgebaut. Vier der 10,5-cm-Geschütze wurden durch zwei 15-cm-Kanonen ersetzt, der alte Rammsteven wich einem modernen Bug und die Brückenaufbauten wurden den neuesten Konstruktionen angeglichen. Äußerlich ähnelte Lübeck nun bewusst den neuen Minen-Kreuzern der Brummer-Klasse. Am 15./16. Dezember 1916 erfolgten die Probefahrten, jedoch verblieb das Schiff mangels Personal in der Reserve. Im März 1917 wurde die Lübeck wieder in Dienst gestellt und zum U-Boot-Schul- und Zielschiff umfunktioniert. Am 8. März 1918 wurde das Schiff erneut außer Dienst gestellt. Die Besatzung wechselte auf den Kleinen Kreuzer Stuttgart, welcher zum Flugzeugkreuzer umgebaut worden war. Nach Ende des Krieges wurde das Schiff am 5. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 3. September 1920 an Großbritannien ausgeliefert. In den Jahren 1922–1923 wurde der Kleine Kreuzer Lübeck schließlich in Deutschland abgewrackt.


Der Lübecker Bürgermeister Johann Georg Eschenburg begibt sich anlässlich eines Besuches von Lübeck im Jahre 1905 an Bord des Kreuzers
SMS Albatross
SMS Albatross war ein Minenkreuzer der deutschen kaiserlichen Marine; sie gehörte zur Nautilus-Klasse.
Einsatzkonzept
Die Albatross und ihr Schwesterschiff Nautilus wurden aufgrund der Erfahrungen des Russisch-Japanischen Kriegs 1904/05 und einer Neubewertung des Minenkriegs entworfen. Seeminen, so die Erfahrungen, stellten kein reines Defensivmittel mehr dar, sondern konnten auch erfolgreich als Offensivwaffe eingesetzt werden. Beide Schiffe waren dazu konzipiert, im Verband der Hochseeflotte mitzufahren und im Fall eines taktischen Rückzuges hinter der eigenen Flotte Minensperren zu werfen, auf die verfolgende feindliche Schiffe auflaufen sollten bzw. Offensivsperren in den Anfahrtswegen feindlicher Häfen zu legen. Deshalb wurden sie nicht als Minenleger, sondern als Minenkreuzer klassifiziert. Angesichts ihrer nur schwachen Artilleriebewaffnung stellt dies aber eher einen Euphemismus dar. Sie hätten mit ihren kleinen Geschützen im Gefecht mit einem echten Kleinen Kreuzer nicht lange bestehen können und waren deshalb stets auf den Schutz „echter“ Kreuzer angewiesen.
Geschichte
Nach den verschiedenen Probefahrten im Jahr 1907 wurde das Schiff dem Manöver-Geschwader mit dem Hauptliegehafen Cuxhaven zugeteilt. 1911 wurde es von dem Hansa-Dampfer Wartburg gerammt und repariert. Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs, im August 1914, warf die Albatross zusammen mit dem Kleinen Kreuzer Stuttgart eine Offensivsperre von 200 Minen in das Mündungsgebiet des Tyne. Es folgten weitere Einsätze in der südlichen Nordsee und später auch in der Ostsee.
Für den 1. Juli 1915 war geplant, eine offensive Minensperre von 180 Minen, nordöstlich und nordwestlich von Bogskär zu werfen. Bogskär ist eine Inselgruppe, die aus drei kleinen Klippen in der nördlichen Ostsee besteht, ca. 70 Kilometer südlich von Mariehamn. Es ist der südlichste Punkt Finnlands. Auf dem Rückweg traf ein unter dem Befehl von Konteradmiral Michail Bachirew stehendes russisches Geschwader, bestehend aus den Panzerkreuzern Admiral Makarow und Bajan sowie den Geschützten Kreuzern Bogatyr und Oleg, am 2. Juli 1915 während des sogenannten Gotland-Raid vor der schwedischen Insel Gotland auf die Albatross und den Kleinen Kreuzer Augsburg sowie drei Torpedoboote. Die Russen konzentrierten ihr Feuer auf die Albatross, die schwer getroffen von ihrem Kommandanten, Fregattenkapitän West, an der gotländischen Küste auf Grund gesetzt wurde. Die Mannschaft hatte 28 Tote zu beklagen, an die ein Gedenkstein an der Kirche von Östergarn erinnert. Die Überlebenden wurden von den Schweden bis zum Ende des Krieges interniert. Die Schweden schleppten das Schiff am 23. Juli 1915 nach Fårö und gaben es nach Ende des Krieges im Dezember 1918 an das Deutsche Reich zurück. Am 31. Dezember 1918 kehrte das Schiff nach Danzig zurück. Am 21. März 1921 wurde es aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und danach in Hamburg abgewrackt.
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