Helmut H. Schulz - Der Springer

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Schauplatz dieses literarisch anspruchsvollen Romans von Helmut H. Schulz sind die Bohrstellen der DDR Ende der Sechzigerjahre. Ingenieur Gnievotta, Leiter einer Tiefbohranlage, arbeitet in seinem Kollektiv an einer bedeutenden technischen Verbesserung. Seine Berufung zu verantwortungsvollen Aufgaben isoliert ihn jedoch allmählich von seiner bisher gewohnten Arbeits- und Lebensweise.
Aus kritischer Distanz entwirft der Autor das Bild eines gar nicht so außergewöhnlichen Mannes, spürt er den Beweggründen nach, die diesen plötzlich zu großen Leistungen befähigen, ihn und seine Umwelt aber auch nicht vor tief greifenden Auseinandersetzungen mit fragwürdigen Lebensgewohnheiten in unserer Gesellschaft bewahren.
Leipziger Volkszeitung

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Sie traten heraus, spürten aber keinen Wind, nur die Luftfeuchtigkeit hatte anscheinend zugenommen, denn das Feld verschleierte sich merklich. Selbst den Turm, der dicht bei ihnen stand, nahmen sie wie durch Milchglas wahr.

Es wäre die unwiderruflich letzte Bohrung gewesen, die ihn gesehen habe, sagte Laski und wischte sich ein paar Stechfliegen vom Nacken. Seine Handfläche zeigte hellrote Tropfen. Unbegreiflich, aber Laski wurde von allen beißenden Insekten bevorzugt.

Das deute auf gutes Blut hin, sagte Kosch, Laski möge es dankbar als ein Zeichen großer Gesundheit nehmen.

«Quatsch dich ruhig aus», sagte Laski,

«Lass gut sein», sagte Kosch.

Sie rätselten darüber, wie lange das Unwetter noch auf sich warten lassen würde. Laski vermutete, es könne noch Stunden dauern. Kosch stellte die Maschinen ab. Auf dieses Zeichen hin begannen sie festzumachen, was der Sturm wegtragen konnte, und lockerten Zeltleinen.

Noch während sie mit dieser Arbeit beschäftigt waren, überfiel sie unerwartet heftig die erste Bö, straffte Leinen und Ketten, zerrte an den Ankern. Stahl schlug mit hellem Glockenton zusammen, Bolzen und Werkzeug wurden von der Bühne gefegt. Unter der Wucht des ersten Anpralls bog sich die Pappelreihe, grellweiß flammte der Himmel auf. Donner hörten sie nicht. Obwohl Böen über das Feld rasten, Bäume entwurzelten, Masten knickten, setzte ihnen die Schwüle unverändert zu. Auch das Barometer wollte nicht zur Ruhe kommen, es fiel weiter.

«Warum regnet es denn nicht, verflucht noch mal», sagte Laski.

Niemand antwortete, obgleich sie alle dasselbe dachten. Diese brutale Sonne an den Vortagen, diese idiotische Schwüle jetzt machten sie krank, reizbar, nervös. Das Zelt schwankte unter dem Druck des Sturmes. Noch hielten die gelockerten Leinen; wenn der Wind zunahm, würden sie wahrscheinlich nachgeben, und das große Zelt würde wie ein Haufen Lumpen davon getragen werden.

Die Rinderherde stand jetzt dicht beisammen; stoisch, ohne sich zu rühren, erwarteten die Tiere das Unwetter, senkten ergeben die schweren Köpfe.

«Denen wird die Milch sauer», sagte Kasch.

«Milch», sagte Laski, «pfui Deibel.»

Auf dem Bohrplatz herrschte schon ein großes Durcheinander, wie Gnievotta feststellte. Nur mit Mühe blieben die Leute auf den Beinen, und dann brach es los. Es war, als würde der Himmel in zwei Hälften gerissen. Halb geblendet, sah Gnievotta eine schäumende Wand auf sich zukommen. Er flüchtete ins Zelt. Im Handumdrehen verwandelte sich das Feld in einen kochenden See. Derart dicht fiel der Regen, dass sie die Umrisse des Turmes überhaupt nicht mehr sahen. So langsam das Wetter gekommen war, so rasch zog es weiter. Die Leute wateten barfüßig und lachend durch knietiefe Pfützen. Das Ganze hatte weniger als eine halbe Stunde gedauert. Weit und klar öffnete sich der Himmel, leichter Wind bewegte die Bäume, die vor Nässe tropften. Die Abendsonne verlieh dem überfluteten Feld einen hellen weichen Glanz.

Gnievotta versuchte den Jeep in Gang zu bringen. Der abgesoffene Motor gab keinen Mucks von sich. Sie gingen ins Lager, frische Zigaretten wurden angesteckt, Helme in der Hand getragen. Auf dem Feld war so lange nichts auszurichten, wie das Wasser nicht abgelaufen war. Durch die Lachen trotteten behaglich brummend die Rinder heran, den kürzesten Weg nach Hause nehmend. Ihre frisch gespülten, reinen Felle dampften, eine Dunstwolke stand über der kleinen Herde.

Im Lager gab es kein Licht. Laski ging mit einem Trupp los, um die Freileitungen zu kontrollieren und den Schaden, wenn möglich, sofort zu beheben. Das war Laskis Sache. Gnievotta wollte telefonieren, aber der Apparat summte nur, kein Rufzeichen kam. Entweder schwammen die Leitungen im Wasser, oder sie waren vom Sturm zerrissen. Kasch kramte einen alten Spiritusbrenner hervor und stellte den Kaffeekessel auf.

Die Seen verliefen sich schneller als gedacht. Gnievotta wollte aufs Feld. Kasch sagte, es habe keinen Zweck, jetzt rauszufahren. Ohne Licht würden sie nichts machen können. Besser, Gnievotta setze sich auf seinen Hintern und warte die Zeit ab. Es würde noch mehr Regen geben.

Ein paar Augenblicke später bezog sich der Himmel tatsächlich, es begann leicht zu tropfen, klapperte auf das Wagendach. Der eintönige Klang schläferte ein. Kasch brühte Kaffee. Das war mühsam, die kleine Herdstelle brachte nur wenig Wasser zum Sieden, aber geduldig brühte Kasch Kaffee, trank, bot Gnievotta an und füllte etliche Thermosflaschen für die anderen.

Warum Laski so lange wegbleibe, fragte Gnievotta, was da wieder los sei.

«Wird schon kommen», sagte Kosch.

Kaschs Ruhe, sagte Gnievotta, die möchte er haben.

Bei schwachem Nieselregen und zunehmender Dunkelheit fuhr er raus. Nur an wenigen Stellen versanken die Räder noch bis zur Hälfte. Im Scheinwerferlicht des Wagens suchte sich Gnievotta einen trockenen Weg zum Turm. Langsam umrundete er den Turm. Durchnässte Zementsäcke sah er, aber Turm und Maschinenhaus hatten den Sturm heil überstanden. Es hätte schlimmer ausgehen können, fand Gnievotta.

Im Lager brannten Glühlampen, als er zurückkam. Die Mannschaft saß im Geschäftswagen, trank Kaschs Kaffee, aß zu Abend. Ihre Stimmen dröhnten in dem engen Raum.

«In einer Stunde muss raus, was Beine hat.»

Gnievotta erwartete keinen Widerspruch, und niemand sagte etwas Ablehnendes oder Zustimmendes. Es war hartes Personal, hart im Nehmen. Gnievotta wünschte sich kein anderes. Er glich ihnen, oder sie glichen ihm. Manchmal schlug einer über die Stränge, trank zu viel und suchte Streit. Gut entsann sich Gnievotta der ersten schweren Zeit auf abgelegenen Bohrplätzen. Damals gab es noch keine behaglichen und zweckmäßigen Wohnwagen. Die Leute mussten einzeln in dörflichen Quartieren untergebracht werden. Beförderungsmittel war in der Hauptsache das Rad, häufig genug musste es auf dem Buckel durch den Dreck geschleppt werden, es fehlte auch an geeigneter Schurzkleidung, alles war in den Anfängen. Bohrten sie Salzschichten an, dann sogen sich die Jacken häufig mit Lake voll; die Kleidung wurde getrocknet und wieder angezogen. Bei feuchtem Wetter nahmen die Salzkristalle sofort Wasser auf. Nässe ging bis auf die Haut. Pionierzeit. Alle zusammen lebten sie vom Zufall, von dem Augenblick, wo eine Bohrung fündig werden würde, von dem Augenblick also, wo Erdöl aus dem Bohrloch trat, nicht gerade mit elementarer Gewalt, sondern kontrolliert; kein Springer jedenfalls, bei dem ein Gas-Öl-Gemisch hoch aufschoss, sich entzündete, brannte und schwer zu bändigen war.

Kosch berichtete der Bohrmannschaft gerade von einem Bergmann, der an zahlreichen Krankheiten gelitten habe. Sein nahes Ende vor Augen, habe er die Geschichte seiner Leiden erzählt. Schließlich, nach Jahren uralt, sei er wirklich gestorben. In seiner Tasche habe sich ein Zettel gefunden. Darauf soll gestanden haben: Nun seht ihr es, wie krank ich gewesen bin.

«Dann wollen wir mal», sagte Laski, «die Gesunden und die Kranken.»

Gnievotta blieb allein zurück. Später, in der Nacht, kam ein Anruf durch, Nowacki. Die Telefonverbindungen funktionierten wieder. Auch andere Leute waren also unterwegs, um Schäden zu beheben, die Postleute, denen so wenig Gutes nachgesagt wird. Gnievotta redete lange mit Nowacki. Dann bemerkte der Schwager, im Oktober würden sie verlegt werden.

Ob er das gestern noch nicht gewusst habe, fragte Gnievotta.

Offiziell wisse er auch heute noch nichts, sagte Nowacki und fragte, ob ihm Katja nichts angedeutet habe.

Wieso Katja? fragte Gnievotta, Was habe sie damit zu tun?

Sie wisse es sicher von Ani, sagte Nowacki, oder er würde ihre Frauen schlecht kennen.

Das war typisch für Nowacki.

Dann kamen die Trupps herein; den Rest würden sie bei Tage erledigen.

Es regnete. Landregen. Warme große Tropfen durchschlugen den Hemdstoff, sammelten sich zu kleinen Bächen, die angenehm die sonnenverbrannten Schultern kühlten. Zu dritt gingen sie durch das Lager. Die Lichtkegel der Lampen an den Masten leuchteten wie weit geöffnete Augen, in ihrem Schein zitterte das Regengespinst. Leise klirrte das Glas eines schlecht verriegelten Fensters.

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