Ralf Worringen - MORS

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Der einzige Störenfried in einem ansonsten paradiesisch harmonisch anmutenden Dorf liegt tot in seiner Regentonne. Keiner der Bewohner hat ihn gemocht, niemand ist besonders betroffen. Dennoch unterstützen alle Einheimischen den Ermittler Maximilian T. Voss mit mehr oder weniger sachdienlichen Hinweisen rund um das Opfer, ausführlichen Beschreibungen ihrer eigenen potentiellen Mordmotive sowie Wildbret und reichlich Selbstgebranntem. Auch dadurch schwankend zwischen Sympathie und Skepsis und verwirrt durch die bizarre Mischung aus Werte-Konservatismus und Hightech-Begeisterung droht Voss zunächst die kleinen Hinweise zu übersehen, die schließlich zur erstaunlichen Lösung des Falles führen…

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Der Gummibeschürzte rief mit kurzem Pfiff seinen Hund zur Ordnung, der sich über das Gekröse hermachen wollte, warf dann einen kurzen Blick auf mein Nummernschild und sagte, ungefragt, mit einer für das sonstige Erscheinungsbild überraschend hohen Stimme, auf eine schmale Durchfahrt an der anderen Seite des Hofes weisend:

„Noch 235 Meter, dann rechts rein. Das Haus an der Ecke. Deine Kollegen von der KTU sind schon da.“

Als sei damit alles gesagt, drehte er mir wieder seine blanke Rückansicht und sich dem Wildschein zu. Jetzt, aus der Nähe, sah ich diesen länglichen, dunklen Fleck auf seiner linken Backe besser, der schon zuvor aus der Ferne eine ebensolche Erinnerung in mir geweckt hatte: zu abgegrenzt für einen Dreckfleck, zu langweilig für eine Tätowierung.

Woher kannte ich diesen Arsch?

Ich musste lachen, brachte erst gar nichts, dann ein geräuspertes, fragendes „Häh?“ hervor.

Der Mann zeigte sich mir erneut von seiner angezogenen Seite. Er atmete auf eine Art aus, die wohl den Grad seiner empfundenen Belästigung verdeutlichten sollte:

„Herbst 78. Selbstmord von den alten Königs.“

Sein Blick senkte sich und schien gefesselt von den tiefroten Sprenkeln auf seinen nackten Füßen. Mit weich gewordener, tieferer Stimme fuhr er, wie zu sich selbst, fort:

„Sah erst wie Brandstiftung aus. War‘s aber nicht.“

Er fuhr sich mit der rechten Hand durch seinen Bart, schüttelte dabei leicht den Kopf: „Das war das letzte Mal, dass von Euch jemand hier war.“

Sein Blick schweifte über die ramponierte Karosse meines Simca-Talbot:

„Hatten damals aber ein moderneres Auto.“

Er sah mich wieder an. Die anschließende Geste sollte wohl verdeutlichen, dass er nun schon genug gesagt hatte und mit den folgenden Sätzen seine Ausführungen definitiv beendet sein würden:

„Jetzt ist der alte Franzkowski Hals über Kopf abgetaucht. Wo solltest du also schon hinwollen?“

Er drehte sich um und ging zurück zu seinem Platz unter der Remise. Auf halbem Weg zur Wildsau schaute er sich noch einmal um, deutete mit dem Messer die Richtung an und sprach zur Abrundung dieser ganzen rätselhaften Szene die angemessenen Worte: „Bis heute Abend.“

Eine schmale Brücke führte über ein Wehr, flussaufwärts staute sich das Wasser zu einem kleinen See. Die Oberfläche hatte die Konsistenz dieser quitschbunten Safteis-Mischungen, die im Sommer vor den Eingängen der Kaufhäuser in transparenten Geräten unentwegt durchgerührt werden und mit 4% Fruchtgehalt werben. Die gleiche Konsistenz, aber keine Farbe. Matschgrau. Wie Strohhalme am Becherrand stand das Schilf am modrigen Ufer. Unter mir rauschte es, links der Brücke schoss das Wasser in zwei breiten Strahlen in den Unterlauf des schmalen Flusses.

Jenseits der Brücke machte die Straße einen scharfen Knick nach Links, um dann in einem langen, weichen Bogen rechtsherum durch das Dorf zu führen. Weit verstreut und wie hingewürfelt lagen vielleicht zwei Dutzend Häuser auf beiden Seiten mal nahe, mal weiter entfernt der Straße. Zwischen den Häusern: keine Zäune, aber viel Raum für Hecken, Sträucher, kleine Baumgruppen. Die Häuser: meist von traditioneller niedersächsischer Bauart, lang, niedrig, reetgedeckt. Hofgebäude, Ställe, Scheunen, wie sie vor siebzig, achtzig, vielleicht auch hundert Jahren erbaut und später von den Stadtflüchtigen mehr oder weniger gelungen umgebaut worden waren. Dazwischen immer mal ein neueres Gebäude, nicht gerade angepasst, aber passend, weil in sich stimmig: Links versprach ein Kiesweg zwischen zwei Birkenreihen den baldigen Blick auf etwas Rotes, Schwedisches, am Ende der Baumflucht stand aber: Bauhaus. Später auf der anderen Seite ein mediterran angehauchter Rundbau mit umlaufender überdachter Terrasse. Das ganze Ensemble: Eine bizarre Mischung aus Heimatmuseum und Architekturausstellung.

Vor drei nebeneinander liegenden Häusern gleichen, schlichten Friesenhausstils fegten arktisch gekleidete Männer den Schnee beiseite. Als ich vorbeifuhr, hob einer von ihnen die Hand leicht zum Gruße, die beiden anderen schauten nicht einmal auf.

Der Tageskilometerzähler des Simca hätte auch funktionierend diese Präzision nicht hergegeben, ich war mir dennoch sicher, dass ich nach exakt 235 Metern den Tatort erreicht hatte. Eine Kreuzung. Geradeaus führte die Straße im gleichen sanften Bogen weiter durchs Dorf. Nach links lief sie leicht hügelan, gleich auf der Ecke ein imposantes Zweiständerhaus, in der Ferne waren die grünen Zipfelmützen einer Biogasanlage zu erkennen. Rechts führte das Verbundsteinpflaster an drei, vier Häusern vorbei, wurde dann zu Kopfsteinpflaster und mündete schließlich an einem Steg, der in das Eiswasser des gestauten Flusses ragte.

Auf der Ecke rechter Hand: Eine Unentschiedenheit in friesisch-griechisch, mit Säulen, aber ohne Reetdach. Hochglänzend grüne Dachpfannen. Weißer Klinker. Braune Holzläden vor aluminiumgerahmten Fenstern mit Sprossenimitat. Rote Schüssel mit dem Aufdruck SatAn auf dem Dach. Verbundgepflasterte Auffahrt, breit genug für einen Staatsempfang. Das gut acht Meter lange, elektrisch betriebene und vollverzinkte Eisentor hatte sich zwischen Koniferen und Maschendrahtzaun zurückgezogen, die das Grundstück rundum doppelt abgrenzten. Der einzige Zaun, den ich bisher in Mors gesehen hatte.

Ich parkte den Simca hinter einem weißen Golf, der unter dem dazu passenden, mit Wellplastik bedachten Baumarkt-Carport stand. An der vorderen rechten Ecke lief ein Fallrohr von der Regenrinne Richtung Verbundpflaster. Auf halber Höhe ließ sich eine Klappe öffnen, um das Regenwasser in ein Wasserfass umzuleiten. Die Klappe war geschlossen, das Fass war voll. Ringelsocken ragten aus der Regentonne. Ich hatte die Leiche gefunden.

Der leichte Schneefall hatte eine weiße Haube auf die Fersen der dreifarbig anscheinend Selbstgestrickten gelegt, die in ihrer Buntheit der ansonsten monochromen Winterkulisse trotzten. Zwischen den Sockenbündchen und der opaken Eisschicht lugten von pergamentener Haut umspannte Knöchel heraus. Für den Toten war es wahrscheinlich kein Trost, dass sein restlicher Körper eisfrei in der Tonne steckte. Der immerhin badebemantelte Leichnam klemmte offenbar dermaßen zusammengestaucht in dem grünen Gefäß, dass er diese Haltung - weniger tot – sicherlich als sehr schmerzhaft empfunden hätte.

Am Tonnenrand landete nervös flatternd ein Erlenzeisig auf Futtersuche und piekte probehalber an einem großen Zeh. Der in der Nähe mit der fotografischen Dokumentation der Umgebung beschäftigte Mitarbeiter der Spurensicherung, dessen Overall im von leichtem Schneefall geweißtem Garten wie ein Tarnanzug wirkte, verscheuchte mit großer Gebärde den kleinen Vogel. Zwei Uniformierte beschützten das Absperrband vor niemandem und interessierten sich weder für den Vogel noch für die Leiche.

Ich stieg aus dem Auto und stellte mich kurz den beiden Polizisten vor. Dann begrüßte ich die Kollegen von der KTU. Wir kannten uns und ich hätte ihre Namen wissen sollen. Sie schienen meinen aber auch nicht zu erinnern, denn wir alle vermieden die persönliche Anrede.

„Und?“

Der KTU-Chef klopfte auf das Eis zwischen den besockten Füßen:

„Das Eis kann sich erst letzte Nacht gebildet haben, war die erste Frostnacht in diesem Winter, leichter Schneefall heute Morgen. Liegt also mindestens seit gestern da drin, so wie die Knöchel aussehen aber nicht länger als 36 Stunden. Mehr, wenn wir ihn rausgeholt haben. Von uns aus…“

„Ja, dann holen Sie ihn mal da raus.“

Ich ging wieder zu den Polizisten:

„Und?“

„Naja, sicher ist es erst, wenn wir die ganze Leiche sehen, aber der Nachbar meint schon, dass das der Franzkowski ist, weil der hier wohnt und im Haus ist er nicht und sein Auto ist ja auch da.“

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