Fassungslos starrte ich auf die am Ufer entlang gezogene Schrift, konnte nicht glauben, konnte nicht erfassen, was da vor sich gegangen war. Folgte wieder und wieder mit meinen Augen dem Verlauf der fein geschwungenen Lettern, die diesen fast unaussprechlichen Namen bildeten. Ich saß im Sand und war wie gefesselt. Allmählich begann ich zu fühlen, dass ich wohl von nun an eine andere sein würde.
Wenn auch nicht wie, so war mir doch eines klar: Ich hatte ein Zuhause und eines Tages würde ich die sein, für die man mich hier hielt, weil es die war, die in meinem tiefsten Innern längst wohnte, die aber nie hatte raus dürfen! Hier hatte man mich erkannt und war bereit, mich als eben jene anzunehmen. Hier wollte man nicht zulassen, dass ich weiterhin verkümmerte.
Fast mein ganzes Leben habe ich mich danach gesehnt, dass es Menschen geben würde, die mich als diejenige lieben konnten, die ich war; die bereit sein würden, auch für mich einzustehen. Menschen, die mich mochten, gerade weil ich so war, wie ich in meinem tiefsten Innern fühlte; die mich auch gar nicht anders würden haben wollen, als mich im ureigensten Selbst!
Und wenn nur ich es bin
die an mich glaubt.
Und wenn nur ich es bin
die mir eine Chance gibt
meinen Weg zu finden.
Und wenn nur ich es bin
die mich mag
mich liebt
so wie ich bin.
Und wenn nur ich es bin
die mir aufhilft
wenn ich gefallen bin.
Und wenn nur ich es bin
die meine Gefühle versteht.
Und doch
wäre es nicht schöner
gäbe es da
noch jemanden
neben mir?
Ich geb’ nicht auf!
Weißt Du,
wie sehr ich mich
auf Dich freue,
mein Kind?
Noch schlägt
Dein Herz
unter meinem.
Noch wächst Du
in meinem Bauch.
Du gibst meinem Leben
einen Sinn,
ich fühle mich
wichtig
durch Dich.
Du,
mein Kind!
Wenn man mich bitten würde
von meiner Kindheit zu erzählen,
und ich es tun würde,
ohne dass all die Wunden noch schmerzen,
dann würde ich es so erzählen:
Ein Delfin, klein, hilflos verloren,
taucht ab ins tiefe, dunkle Meer
und wird gefangen von einem Treibnetz,
das groß und gefährlich
jeden verzweifelten Versuch auszubrechen aufs Bitterste bestraft
und ihn mehr und mehr hinunter drückt.
Er kann nicht mehr atmen, der kleine Delfin.
Er gibt sich auf, hoffnungslos im Netzt verstrickt.
Er hört auf, sich zu wehren und lässt sich haltlos
hilflos verloren dahingleiten
durch die kalten, harten Tiefen,
der Lähmung der Sinne ausgeliefert,
und dann, einfach so,
lässt das tödliche Netz von ihm ab.
Es hat sich gelöst und gibt ihn frei.
Er kann es gar nicht glauben,
ist unsicher, ob er’s tun soll und dann
dann tut er es:
Er schießt nach oben
Ein heller werdender Schein durchdringt die Fluten,
eine warme
und wärmer werdende Strömung
nimmt ihn auf, den kleinen Delfin
und endlich
durchbricht er die Wasseroberfläche.
Und atmet
ganz tief
dem Sonnenschein entgegen…
So würde ich es erzählen,
wenn man mich bitten würde.
Ein Grund, für mich zu kämpfen,
bist Du, mein Kind!
Ein Grund, mich selbst zu mögen,
bist Du, mein Kind!
Ein Grund, mit meinen Problemen umgehen zu können,
bist Du, mein Kind!
Ein Grund, Liebe zu fühlen,
bist Du, mein Kind!
Ein Grund, das Leben zu lieben
bist Du, mein Kind!
Du,
Du bist wesentlich mehr
als nur ein Grund,
mein Kind!
Du
bist
mein Leben!
(Für meine Söhne)
In Erinnerung an meine Mutter
Eigentlich ist es keine Frage,
wir haben uns nicht so verstanden,
wie es zwischen Mutter und Tochter sein sollte.
Die Liebe hat nicht unser Leben bestimmt,
sondern der Kopf hat jegliche Wärme zerstört.
Was auch immer Dein Selbst ruiniert haben mag,
dass Du so geworden bist, wie Du eben warst,
es muss von ungeheurem Ausmaß gewesen sein.
Weil ich verstanden habe,
und verzeihen konnte,
sind meine Wunden verheilt.
Du bist im Himmel und ich auf Erden
und wenn es das gibt,
dann schenke ich Dir trotzdem
all die Liebe in mir.
Und ich glaube an die Liebe
zwischen Dir und mir
zwischen Himmel und Erde!
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