Helmut Lauschke - Operative Medizin und Verantwortung

Здесь есть возможность читать онлайн «Helmut Lauschke - Operative Medizin und Verantwortung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Operative Medizin und Verantwortung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Operative Medizin und Verantwortung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Einschränkung der Funktion und körperlichen Bewegungsfreiheit geht einher mit der seelischen Not der permanenten Nötigung, was die Einbuße und schmerzhafte Erkenntnis ist, dass die Fähigkeit zur freien Entscheidung einen schweren Schlag erlitten hat, der bis zur totalen Unfähigkeit führt. Der Freiheitsverlust wird umso größer, je weniger geh- und greiffähig die Persönlichkeit ist.
Die Integrität setzt die Unversehrtheit voraus, die aus medizinischen Gründen verletzt wird; sie geht verloren und kommt nicht wieder. Die Chirurgie hat in die Ursprünglichkeit des Zusammengehörigen als Einheit hinein geschnitten. Dabei mögen die Vernunftsgründe beachtlich sein. Gegenüber dieser Ursprünglichkeit sind sie jedoch von untergeordneter Bedeutung. Es ist das Bild vom gewachsenen Baum, dem mit der Axt eine Wunde geschlagen wird, die «blutet». Der Einschlag ist gravierend, dass die «Blutstillung» und damit die Wundheilung nicht mehr möglich ist. Das Abtrennen hat der Individualität die Unversehrtheit für immer genommen und ihr den Schmerz im Dasein mit der Unvollständigkeit und Abhängigkeit für immer gegeben..
Der versehrte Mensch ist seelisch und körperlich gebrechlich. Er muss sich vor Dingen beugen, die er bislang «aufrecht» verrichtet oder abgewehrt hat. Die Freiheit der Bewegung ist durch die Beschädigung geistig wie körperlich eingeschränkt. Damit ist der Mensch in seiner Ganzheit unfrei geworden. Man ist aus der Normalität weggerutscht und hält das abgeschnittene Bein ständig «in den Händen». Das Abtrennen einer Gliedmaße ist ein hochtraumatischer Eingriff. Das gilt für die seelische Belastung im Besonderen.
Viele Menschen und vor allem Kinder verloren das Leben durch Landminen. Verletzte, die die Minen überlebten, wurden im Hospital operiert, was sich auf die Nachamputation an den Armen und Beinen beschränkte. Oft ging dem eine Operation an einer oder mehreren Körperhöhlen voraus. Diese Art der Trauma-Chirurgie war eine schwere Belastung für Körper und Seele.

Operative Medizin und Verantwortung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Operative Medizin und Verantwortung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Alltag des tätigen Arztseins

Der Beruf des Arztseins lässt sich im Zeitaufwand am ehesten ermessen. Die Berufung zum Arztsein geht über diese Ermessensgrenze hinaus.

Bundesrepublik Deutschland: Dr. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin, beklagte, dass die Patientenversorgung heutzutage vor allem der Ökonomie unterworfen sei – es sei ein Skandal, dass die Patienten nicht mehr im Zentrum des ärztlichen Wirkens stehen. In den vergangenen Jahrzehnten habe es eine höchst erfreuliche Leistungsexplosion in der Medizin und Pflege gegeben – Operationen, die beispielsweise in den 60er Jahren nicht durchgeführt worden seien, seien heute Routine. Gleichzeitig wurden immer mehr Kliniken gegründet – doch trotz vieler Gesundheitsreformen konnten die Kosten im Gesundheitssystem nicht gesenkt werden. Derzeit leide das Gesundheitssystem unter einer "weichen Rationierung": Es gebe zu wenig Ärzte und in einigen Fällen auch nicht genug Medikamente. (‘ Assistenzarzt06.11.2018 )

Die Geraden der Motivation

Kinder gab es genug, die von Minen zerrissen wurden; andere Kinder standen mit Wasserbäuchen. Kinder gab es genug, die Vater oder Mutter verloren hatten. Es waren Kinder, die das Leben als Kind nicht schafften.

Granatenlöcher gab es genug, die bis ans Hospital heranreichten; MG-Salven gab es mehr als genug, die von den Wassertürmen herunter kamen.

Da wehte der Wind über die Leichen, deckte sie völlig abgemagert zu; bis dahin fehlten auch die Zeichen, wie's kam, wie's ging, warum, wozu.

Das Elend schäumte an die Strände, Wellen rissen zartes Leben hin und her; kleine Hände schlugen hilflos gegen Wände, die grobe Kraft brach sie ohne Gegenwehr.

Sah die Augen in den Höhlen, fasste spindeldürre Arme, operierte Bäuche, das mit Mühen, wenn es krampfte im leeren Darm.

Der Hunger hatte sie getrieben, dann weiter trieb er sie ins Nichts. Wo ist all das geblieben, dass es für Kinder was zu essen gab?

Noch stehn sie mit den Wasserbäuchen und warten auf das etwas Mehr; noch stehn sie mit den Darmgeräuschen, doch nicht mehr lang, es wird zu schwer.

Was soll das mit den Schlipsen, wenn Kinder vor Hunger schrein; seht die Hungerplastik in den Gipsen, wenn ihr gefräßig zu den vollen Tischen eilt.

Könnt ihr's beim Essen denn ertragen, wenn im Hunger Kinder vor den Türen sitzen, zu schwach sind um zu stehn, und das Fett von euren Mäulern trieft?

Stürme werden ins Land schlagen, schon toben die Wellen an felsiger Wand; keiner wird mehr danach fragen, wo du den Arm, das Bein und sonstwas fandest.

Überall liegen Kinder mit ihren kleinen Händen, Füßen, Köpfen; ausgehungert, schlaff und krumm liegen sie stumm im Sand, auf Steinen und zwischen leeren Töpfen.

Wer ihre Gesichter und Bäuche nicht sah mit den spindeldürren Armen, Beinen, der weiß nicht, was Kindern geschah, wenn sie vor Schmerzen weinen.

Alle haben nur ein Leben wie die, die an den vollen Tischen sitzen und beim Essen ständig schwitzen, doch anders die, die vor leeren Tischen stehn.

So steht nicht mit den Schlipsen vor dem Spiegel, dafür ist die Zeit zu kurz; geht und seht nach den Kindern, die verstummen, bevor ihnen der letzte Atem verweht.

Ihr in der Essensreihe, stellt euch nicht so dumm, wenn ihr auf die vollen Teller start und hungrige Kinder vor der Tür sitzen last, weil ihr nur an eure Mägen denkt.

Es gibt viele andere Menschen, die noch dünne Hälse haben, für die läuft das Leben nicht so gut, ist oft kürzer als für die kurzen Hälse.

Es wird geredet und geredet über Gleichheit, Recht, Gerechtigkeit, und die da reden, haben jene Hälse, die meist breiter und noch kürzer sind.

In den Taten wird's dann dürftig dort, wo's drauf ankommt, passiert oft nichts, man drückt sich vor der Verantwortung, wo man kann, einer spielte lieber die schwarze Rose in Paris.

Es muss in der Tat verstanden werden, dass es ohne Verantwortung nicht geht, wenn die einen beim Essen schwitzen und die andern vor Hunger sterben.

Ob schwarz, ob weiß, da sind sie gleich, lassen die Gleichheit gegen den Luxus fahren und machen sich nicht nur an den Hälsen weit; sie raffen, als wären sie nicht ganz gescheit.

Wenn das die Zukunft nach den großen Worten ist, dann schütteln die Alten ihre Köpfe, denn die hatten sich für die Freiheit krummgelegt und sind nun ärmer als zuvor.

Drum nehmt die Redner bei den Hälsen, denn da seht ihr, wer sie wirklich sind; verstellen können sie sich nicht, doch an ihre Hälse lassen sie nichts kommen.

Drum gehört Anstand in den Verstand zur Achtung und zum besseren Verständnis; es ist schon allerhand, wenn man bedenkt, wie weit runter der Mensch gekommen ist.

Das Mädchen Kristofina, das vom Blitzschlag getroffen wurde

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag der zweiten Februarwoche gab es einen Wolkenbruch, dessen Schwere in der Erinnerung haftengeblieben ist. Die Gewitter schlugen mit unerhörten Stakkatos von felsiger Härte herab und rasten in schneller Folge, durchsetzt von bebenden Tremolos mächtigster Paukenschläge hintereinander her, und ließen Mark und Bein erzittern. Sturzgüsse bildeten im Nu Fluten, die das Gefurchte und Zerlöcherte mit Schlamm füllten. Die Blitze zuckten winklig über den Bodenschwamm, trennten mit heftigen Schlägen dicke Äste von den Stämmen, durchrasten die Krale, schockten und töteten Herden von Rindern und Ziegen. Die Donnerschläge fuhren wie mächtige Hämmer auf den Amboss nieder, dass der Boden bebte und so lange zitterte, bis sich die Schläge auf dem schwammnassen Teppich der Nacht verrollten. Die Donnerschläge hatten den Himmel aufgerissen. Blitzende Wetter spannten sich hinter den Wolkenbänken und durchhellten die Schwere im Zickzack der weitesten Streckung. Ob das Leuchten eine Botschaft des Friedens war, die sich in rosa-hellgelben Farben ankündigte, oder durch die blutrote Vermischung das infernale Feuerzeichen war, diese Frage drückte sich beim Blick aus dem Fenster mit unbändiger Kraft auf. Dann war es still geworden, als die Antwort auf die Daseinsfrage an Gewicht gewann, dass die Lichtspektakel weder nach der einen noch nach der anderen Seite hin zu erklären waren.

Es war drei Uhr morgens, als das Telefon klingelte. Die Nachtschwester sagte, dass ein Mädchen gebracht worden sei, das vom Blitzschlag getroffen wurde. Ich zog Hemd und kurze Hose an und machte mich mit den Sandalen in der Hand auf den siebenhundert Meter langen Weg. Das Hospitalfahrzeug stand den Diensttuenden nicht zur Verfügung. Es war stockdunkel. Die Füße stapften im Matsch und durch große knöcheltiefe Pfützen. Dabei versuchte ich, mich auf der Straßenmitte zu halten. Der Kontrollpunkt am Dorfausgang war mit einer schwachen Birne beleuchtet. Ich zeigte das “Permit” und passierte. Ein Fahrzeug kam nicht entgegen, um mir den Weg in der Pfützenlandschaft auszuleuchten. Verdreckt passierte ich die Hospitaleinfahrt. Den rechten Einfahrtsflügel mit dem verbogenen Rahmen ließ ich offen und stapfte durch die Seen auf dem aufgeweichten Vorplatz. Unter dem Wasserhahn neben dem Eingang zum ‘‘Outpatient department’’ spülte ich den Matsch von den Füßen, Beinen und Armen. Ich zog die Sandalen an und trat tropfend in den Wartesaal.

Die Nachtschwestern machten große Augen, als sie den Doktor mit nassen Beinen auf nassen Sandalen mit Matschspritzern an Hemd und Hose kommen sahen. Doch verloren sie kein Wort über die Unzumutbarkeit, den Weg in der Stockfinsternis zu Fuß zurückzulegen. Ein junges Mädchen, sie war etwa 14 Jahre alt, lag mit einem Laken überzogen auf der Trage und stöhnte vor Schmerzen. Ich schaute dem Mädchen ins blasse Gesicht, das die Schwere, vom Blitz geschlagen worden zu sein, erschreckend und stärker, als es Worte können, ausdrückte. Vorsichtig zog ich das Laken von oben nach unten und zuckte zusammen, als ich das angekohlte rechte Schienbein sah, über dem auf die halbe Länge der vordere und äußere Weichteilmantel weggeschmort war. Weitere Verbrennungen fanden sich im Gesicht, am andern Bein und dem linken Ober- und Unterarm. Das Mädchen lag bereits am schnelllaufenden Tropf zur Schockbekämpfung. Auf dem Gesicht lagen schon die Signale des Todes, der sie zwei Stunden später einholte, als sie fast schmerzlos auf der Intensivstation lag. Gut war, dass dem Mädchen die Amputation und ein Leben mit nur einem Bein erspart geblieben war. Für mich war es eine ganz neue Erfahrung, dass ein Mensch den Blitzschlag überlebte. Bisher waren es die toten Körper auf den Sektionstischen, die als Menschen vom Blitz getroffen wurden.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Operative Medizin und Verantwortung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Operative Medizin und Verantwortung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Operative Medizin und Verantwortung»

Обсуждение, отзывы о книге «Operative Medizin und Verantwortung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x