„Kalina hat ganz recht. Wir holen Iris da raus“, sagte Bobo wieder ganz der energische, selbstbewusste Chef.
„Und wo haust dieser Kerl mit seiner Bande, Boss?“, wollte Kalina wissen.
„In einer scheußlichen Gegend zwischen Dreck und vergammelten Bruchbuden.“
„Da sind die Ratten so groß und fett, dass du von einer einzigen ein halbes Jahr lang leben kannst“, krähte Karlchen.
„Popps, kommst du auch mit?“, fragte Molly den struppigen Kater, der Kalina fasziniert anstarrte.
„Wa...was hast du gesagt?“, stotterte Popps verlegen.
„Ob du mit uns kommst.“
„Kla...klaro komm ich mit“, stammelte Popps.
„Super, Popps“, sagte Kalina. „Je mehr Unterstützung wir haben, desto besser.“
Popps strahlte sie geradezu an. Offensichtlich hatte er sich in sie verknallt.
„Bleibt dicht zusammen, bis wir Tenkos Gebiet erreicht haben. „Du kommst nach vorne zu mir, Kalina“, befahl Bobo und setzte sich an die Spitze seines Trupps.
Anfangs ging es noch an gepflegten Häusern mit schönen Gärten vorbei. Doch dann gelangten sie in eine Gegend mit überwiegend leer stehenden Häusern in engen und schmutzigen Straßen, in denen sich der Abfall auf den Bürgersteigen häufte.
„An der nächsten Querstraße machen wir Halt und beratschlagen erst mal“, zischte Bobo. Er wurde langsamer und die anderen schlossen auf. Kurz vor der Ecke hielt er an.
„Ich hätte da eine Idee, Boss“, sagte der Professor.
„Lass hören, Einstein. Was hast du ausgetüftelt?“
„Zwei Straßen weiter gibt es eine mit dichtem Gebüsch bewachsene Fläche, auf der ein altes Gebäude steht“, begann der Professor in seiner etwas umständlichen Art. „Und im Keller dieses Gebäudes gibt es dicke, alte Rohre, die bis in Tenkos Gebiet führen und dort in einem Keller enden. Durch so ein Rohr kämen wir ungesehen in Tenkos Territorium, was meinst du?“
„Und wenn sich in dem Keller welche von Tenkos Anhängern aufhalten?“, gab Henry zu bedenken.
„Außer Mäusen und Ratten hält es dort keiner aus. Außerdem sind die Türen zu den Eingängen verschlossen“, sagte Einstein bestimmt.
„Dann können wir aber auch nicht rein“, wandte Popps ein.
„Doch, mit Kalinas Hilfe schon. Sie kann die Schlösser nämlich öffnen, Popps“, grinste Bobo.
„Echt? Und wie?“, fragte der struppige Kater perplex.
„Sie kann sie öffnen, Popps. Du wirst schon sehen“, sagte Fanny.
„Wenn wir in den Rohren sind, ignoriert die Mäuse und Ratten“, befahl Bobo. „Lasst euch ja nicht von eurer Jagdleidenschaft übermannen, sonst lernt ihr mich kennen. Bei diesem Unternehmen zählt nur Iris´ Befreiung, verstanden? Gut. Dann mal los. Professor, du zeigst uns den Weg.“
„Ich hasse diese widerlichen Ratten“, brummte Henry, der neben Kalina lief. „Diese Viecher, besonders die großen, sind brandgefährlich und giftig ist dieses verseuchte Rattenpack auch noch. Nimm dich vor denen bloß in Acht. Ich mag lieber Mäuse, die schmecken auch besser und sind viel zarter.“
Kalina nickte nur. Sie liefen noch immer durch Straßen mit unbewohnten Gebäuden und Läden die genauso ungepflegt waren wie alles Übrige im Hansaviertel, so hieß die Gegend; Henry hatte es ihr erzählt.
An einer Häuserwand lehnte ein alter Penner, dessen gichtige Hände eine leere Schnapsflasche umklammerten. Versunken in seine Schnapsträume röchelte er vor sich hin. Ansonsten war niemand in dieser heruntergekommenen Gegend zu sehen.
Endlich erreichten sie den verwilderten Platz, von dem Einstein gesprochen hatte. Misstrauisch schlichen sie auf das alte Gemäuer zu. Bobo ging als Erster und sondierte das fremde Terrain. „Alles in Ordnung“, zischte er und winkte sie zu sich heran.
Auf der Suche nach einer Einstiegsmöglichkeit umrundeten sie das Gebäude. Aber sämtliche Fenster waren zugemauert und die schwere Eingangstür sicherte ein massives Schloss.
„Kalina, kannst du das Schloss sprengen?“, fragte Bobo.
„Ich kann die Tür sogar aus den Angeln fetzen, wenn du das möchtest“, grinste Kalina.
Plötzlich tauchte Popps neben ihr auf und wich nicht mehr von ihrer Seite. Neugierig wie alle Katzen, war er gespannt auf das, was da kommen sollte.
Als das Schloss zersprang, machte Popps vor Schreck einen bildschönen Katzenbuckel und jagte entsetzt davon, kehrte jedoch schnell wieder zurück und drückte sich verlegen an Kalina vorbei.
„Angst hat er nicht, aber laufen kann er“, lästerte Jonny, die Kralle, amüsiert.
„Warte nur ab, Popps, was Kalina sonst noch so alles kann“, grinste Henry. „Vielleicht lässt sie dich ja auch mal fliegen.“
Der struppige Kater sah Kalina entsetzt an und hielt sich von jetzt ab von ihr fern.
„Kommt weiter“, sagte Bobo und machte den Anfang.
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