Auf einmal knallte und puffte es laut. Rauch kam aus dem orangenen Flugzeug und der orangene Löwe musste schnell den Boden erreichen, damit er nicht abstürzt. Fast gleichzeitig krachte es unter der Motorhaube des grünen Traktors und er stotterte vor sich hin. Deshalb legte das grüne Krokodil ebenfalls eine Notlandung hin. Beide kamen unsanft auf dem harten Boden auf, waren aber unverletzt.
Der orangene Löwe lächelte verlegen: »Grünes Krokodil, kennst du dich zufällig mit einem kaputten Motorantrieb aus?«
»Aber klar doch!«, antwortete das grüne Krokodil. Da reparierte das grüne Krokodil das orangene Flugzeug vom orangenen Löwen und seinen grünen Traktor gleich mit.
Nachdem es fertig war, kratzte es sich verlegen am Ohr und wandte sich an den orangenen Löwen: »Bei mir ist was vom Dach abgefallen. Könntest du das suchen gehen?«
»Ja, natürlich!«, antwortete der orangene Löwe mutig. Und der orangene Löwe suchte das fehlende Dach-Teil vom grünen Traktor des grünen Krokodils.
Dann marschierten beide in ihre Häuser und hatten ihren Wettstreit vergessen. Am nächsten Tag trafen sie sich zufällig. Sie gaben sich die Hand und lächelten gleichzeitig. Auf einmal hatte der orangene Löwe gar keine Angst mehr vor dem großen Maul des grünen Krokodils. Und das grüne Krokodil hatte keine Angst mehr vor dem lauten Brüllen des orangenen Löwen. Sie unterhielten sich angeregt und spazierten zusammen herum. Von nun an trafen sie sich jeden Tag. Sie waren Freunde geworden.
Allein sag ich: »Nein!«
Zu Zweit bin ich bereit.
Zu Dritt bin ich fit.
Zu Viert wird galoppiert.
Zu Fünft wird geschimpft.
Zu Sechst wird gehext.
Zu Siebt wird gepiept.
Zu Acht wird gelacht.
Zu Neunt wird geweint.
Zu Zehnt wird gegähnt.
Die Tonnschleimmonsterfamilie
Die Mülltonneneltern Papa Theo und Mama Thea, Kind Schleimi und Baby Pupsi schlugen alle gleichzeitig die Augen auf. Sofort war ihnen totsterbenslangweilig. Ihr Dasein bestand nur im Müllsammeln und Schleim absondern.
Normalerweise erwachten sie jedes Jahr zu Weihnachten, wenn die Weihnachtsmärkte aufgebaut sind. Da gab es den meisten Müll und Dreck. Die Sanduhr neben Ihnen war bis zur Hälfte abgelaufen. Es müsste demnach erst ein halbes Jahr vergangen sein. Viel zu früh. Irgendetwas hatte ihre schnarchige, traumlose Ruhe gestört. Schlau sein gehörte definitiv nicht zu den herausragenden Charaktereigenschaften der Tonnschleimmonsterfamilie. Sie hörten nicht den Krach, der vom Jahrmarkt herüber kam.
»Müde«, nuschelten sie wie aus einem Munde, gähnten herzzerreißend und fielen in ihren todesähnlichen Schlaf zurück.
Dabei lag auf dem Markt reichlich Müll zum Sammeln. Sie hätten sich endlos vollfressen und jede Menge Schleim produzieren können. Das verpassten sie nun schlichtweg.
Denn, wenn die Tonnschleimmonsterfamilie keinen Müll frisst, wird sie schmaler und schmaler und schmaler. Bis sie komplett verschwunden ist ...
Und wer kümmert sich dann um den ganzen Unrat?
Baby Pupsi schlief als einziges Monster nicht sofort ein. Es hatte Hunger, übermächtigen Hunger. Zuerst wimmerte Baby Pupsi vor sich hin. Niemand reagierte. Da brüllte es so laut, dass im Toilettenhaus nebenan die Scheiben klirrten. Die ersten Flaschen im Umkreis zerbrachen. Da schlug Papa Theo die Augen verwundert auf. »Baby Pupsi was ist denn los?«
»HUNGÄÄÄÄR!«, plärrte das Baby.
Papa Theo rüttelte die anderen wach und zeigte auf das zappelnde Baby: »Da hat jemand Hunger.«
Überrascht bemerkte die Familie auf einmal, dass Jahrmarkt war. Eine Geruchsexplosion frischer Mülls erfüllte ihre Nasen und ließ sie selig grinsen. Tonnenmäßig rutschten sie nach vorn, damit sie reichlich Müll sammeln konnten.
Und das große Fressen begann.
Baby Pupsi hatte sie alle gerettet!
Karneval, oh Gott, oh Gott.
Gibt es hauptsächlich im Pott.
Da lassen es die Jecken krachen,
bringen alle gern zum Lachen.
Jeder muss sich bunt verkleiden,
tunlichst Traurigkeit vermeiden.
Denn Lachen ist gesund,
das ist des Karnevals Grund.
Alle rufen Alaaf und Helau,
so richtig laut mit viel Radau.
Bald feiern sie ohne Sinn,
bis Aschermittwoch hin.
Schnecki wünscht sich ein Haus
Es war einmal eine Nacktschnecke namens Schnecki. Leider waren ihre Eltern bei der Namensgebung nicht besonders einfallsreich. Ihre Geschwister hießen Schnecko, Schnecka, Scheckschneck und Schneck.
Schnecki war immer traurig. Mit herunter gezogenen Mundwinkeln schleimte sie alles voll und lächelte niemals. Alle aus ihrer Familie fragten sich, was Schnecki so unglücklich machte. Doch sie redete mit niemandem darüber.
Schnecki besuchte jeden Tag die Schneckenschule. Dort waren Schneckenmädchen mit Häusern auf dem Rücken. Sie glänzten in der Sonne und schillerten in allen Farben dieser Welt. Immer wenn Schnecki diese Häuser sah, platzte sie fast vor Neid.
Sich selbst fand sie hässlich und unvollkommen mit ihrem braunen, nackten Leib. Jeder schien sich vor ihr zu ekeln. Viele Schnecken mieden sie, als hätte sie eine ansteckende Krankheit. Ihr Wunsch nach einem Haus wuchs ins Unermessliche. In ihrer Phantasie besaß sie das schönste Haus von allen. Deshalb wünschte sich Schnecki nichts sehnlicher, als ein Schneckenhaus zu besitzen.
Zufällig kündigte Lehrer Schneckmeck für den nächsten Unterrichtstag das Thema Schneckenarten an. Das weckte Schneckis Neugier. Vielleicht konnte sie den Lehrer fragen, wie man ein Haus bekommen kann. Wenn das klappt, wäre ihr größter Wunsch erfüllt.
Der nächste Tag brach an und endlich lächelte Schnecki. Sie beeilte sich auf dem Schulweg und überholte alle Schneckenhausschnecken. Voller Erwartung stürmte sie ins Klassenzimmer, pflanzte sich auf ihren Stuhl und spitzte die Ohren.
Lehrer Schneckmeck begrüßte die Kinder und fing sofort mit seinem Vortrag an: »Hier bei uns in der Gegend gibt es drei Schneckenarten: die Nacktschnecken, die Bänderschnecken und die Weinbergschnecken.
Die Nacktschnecken besitzen kein Haus. Das ist vorteilhaft. Sie brauchen keine Energie für das Haus aufwenden und sind viel schneller als andere Schnecken. Dadurch können sie lange Strecken zurücklegen und mehr Futterquellen erreichen als die Schnecken mit Haus.
Die Bänderschnecken verfügen über ein 2 cm großes Haus auf dem Rücken. Diese Häuser gibt es in vielen verschiedenen Farben und Mustern. Sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenresten. Dadurch helfen sie die Gärten der Menschen von Pflanzenabfall und Aas zu säubern. Von dieser Schneckenart gibt es die meisten.
Die Weinbergschnecken sind die größten Schnecken. Ihr Haus kann bis zu 5cm groß werden. Sie fressen gern weiche, welke Pflanzenteile und Algenbelag. Für die Weinbergschnecken ist Kalk wichtig. Diesen brauchen sie für ihr großes Schneckenhaus. Zusätzlich bauen sie sich einen Schutzdeckel für den Winter.«
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