Christian Geiss - Vollbracht
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Abid begriff immer mehr, dass die Menschen nur durch die Erzählungen, Gebote und Rituale des Alten Testaments Gottes Weg der Rettung begreifen können. Ihm war bewusst, dass diese Praktiken für manche verstörend und nicht nachvollziehbar waren, doch die Rettung aus Ägypten, die Zeit in der Wüste und auch der Opferkult des Alten Testaments waren die Grundlage für alle weiteren theologischen Gedanken (Lesetipp: 2. Korinther 3,4 – 4,6).
Zufrieden über seine bisherigen Erkenntnisse begab sich Abid wieder in seine Wohnung und zündete zwei weitere Kerzen an. Im Raum wurde es immer heller und der Schein der flackernden Dochte zog Abid in seinen Bann. Das zunehmende Licht erinnerte Abid an die Erzählungen der Bibel, die zeigten, wie Gott sich mehr und mehr den Menschen offenbarte und seinen Ruf „Adam, wo bist du?“ in die Weltgeschichte hineinwob.
Die Geschichte der Welt wirkte oft pessimistisch. Eine stetige Abwendung von Gott, ein Zerfall der Welt und der Werte. Eine Welt, die für viele hoffnungslos erschien. Doch gegen diese verkommene Welt stand die Geschichte Gottes mit seinem Volk – das hatte Abid in den letzten Jahren begriffen. Er griff nach einem Stift und zog seinen Notizblock zu sich heran. Es war an der Zeit, ein paar entscheidende Punkte festzuhalten, die er bei seinen Studien über das Volk Israel gelernt hatte:
Der Glaube im Alten Testament war immer ein Glaube der Hoffnung, dass Gott seine Verheißungen Wirklichkeit werden lässt. Ein Glaube, der ganz stark von der erwarteten und versprochenen Zukunft geprägt ist. Und gleichzeitig ein Leben mit Gott in der Gegenwart. Denn nicht durch Vernunft oder Wissen heilt die zerbrochene Beziehung zu Gott, sondern durch den Gott, der in der Geschichte erfahrbar wird: in der eigenen Lebensgeschichte. Dort, wo Menschen in der Bibel sich nach Gott ausstrecken, leise oder laut mit ihm reden, ihm Lieder singen, Gedichte schreiben oder ihn durch ihre Taten ehren, da berühren sich der Himmel und die Erde, da steht der Himmel offen. Es ist zwar immer nur ein Abglanz der verlorenen Beziehung aus dem Garten Eden, aber die Psalmen und Geschichten erzählen von den Momenten, in denen Gott und Mensch wieder zusammenfanden, weil Menschen anfingen, an Gott zu glauben (Lesetipp: Hebräer 11 – 12,3 und 2. Korinther 5,7).
Während Abid sich weiter einzelne Stichpunkte notierte, dachte er an die Feldarbeit, die er morgen noch zu erledigen hatte. Manche Dinge brauchten Zeit und sollten gut vorbereitet sein. Es war eine Vergeudung, den Samen für das nächste Jahr einfach so auf den Boden zu streuen. Der Boden musste vorher bearbeitet sein. In Gottes Geschichte mit dem Volk Israel hatte der Schöpfer den Boden der Welt für das Eigentliche vorbereitet und gleichzeitig alle Facetten der Glaubensreise und seines Wesens aufgezeigt.
Abid blätterte durch die Bibel und studierte in den Büchern der Könige und Chroniken die Geschichte des Volkes Israel. Nach der Befreiung aus Ägypten folgten die Zeit der Stiftshütte und dann die Einnahme des verheißenen Landes und der Bau des Tempels. Eine Geschichte voller Höhen und Tiefen, die sich oft wie eine gescheiterte Liebegeschichte liest, in der Gott jedoch die Menschen, die er liebt, nie aufgibt, sondern durch sein Reden und Handeln immer wieder dazu einlädt, ihm zu vertrauen. Abid hatte gelernt, dass sich durch die Geschichte von Israel gleichzeitig die Perspektive für die Errettung der Welt eröffnete. Denn mit dem Beginn der Geschichte dieses einzigartigen Volkes sagte Gott zu Abraham: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“ Gott bereitete mit der Geschichte des Volkes Israel alles vor, um sich der ganzen Welt zuzuwenden, denn diese Geschichte wirkte unvollendet. Erst in der Verbindung mit dem Neuen Testament wird deutlich, was das Ziel von Gottes Heilsgeschichte ist , dachte Abid. Der allmächtige Gott, derjenige, der aus der Knechtschaft befreien kann und unabhängig aller Umstände anbetungswürdig ist, der bereitete alles dafür vor, in die Dunkelheit dieser Welt zu kommen und sich der Menschheit in seiner ganzen Art zu zeigen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen stand Abid auf und entzündete die zwei letzten Kerzen. Die sieben flammenden Dochte erhellten den ganzen Raum, und dort, wo das Licht hinfiel, musste die Dunkelheit weichen. Er griff nach der geöffneten Bibel. Dann stellte er sich neben den Leuchter und blätterte bis zum Johannesevangelium, das er schon fast auswendig kannte. Im tänzelnden Licht begann Abids Gesicht zu strahlen und er las wie schon so oft die ersten Kapitel.
Gott hatte den Menschen nicht nur gerufen. Wie viele riefen nach den Menschen und ließen sie dann doch in die Irre laufen! Gott war nicht wie diese Menschen. Er wurde zum Menschen – der Höhepunkt seiner Suchaktivitäten. Gott rief nicht nur, er lief dem Menschen hinterher. Er gab alles auf und wurde verletzlich und schwach, und das allein aus einem einzigen Grund: Der Mensch sollte ihn wiedererkennen und seinen Ruf verstehen. Gott streckte nicht nur seine Hand entgegen. Er verließ seine Herrlichkeit, er gab seinen Glanz auf, um in die Dunkelheit der Welt und zu den Menschen zu treten. Aus Liebe, Schmerz, Sehnsucht und der Trauer um die Verlorenheit seiner Geschöpfe hatte Gott sich Stück für Stück offenbart, bis er sich schließlich ganz zu erkennen gab und seinen Sohn in die Welt sandte.
Bevor Abid zu Bett ging, schrieb er noch einen letzten Satz unter seine Aufzeichnungen: Gott sucht uns, er ruft uns, er hat die Menschen nie aufgegeben. Er kam in unsere Verlorenheit, damit wir aus der Dunkelheit wieder ins Licht finden. Seine Liebe hört niemals auf und seine Güte währet ewiglich.
Was für ein guter Gott, der ihn, den Verlorenen, gefunden hatte! Doch jetzt musste Abid schlafen, denn er war müde und morgen wollte er von dem schreiben, was er beim Propheten Jeremia über die Suche Gottes entdeckt hatte.
Notizen
Ein Blick in die Bibel
Jeremia und die Suche Gottes nach dem Menschen (Jeremia 17,7 – 8; Hfa)
Doch ich segne jeden, der seine Hoffnung auf mich, den Herrn, setzt und mir ganz vertraut. Er ist wie ein Baum, der nah am Bach gepflanzt ist und seine Wurzeln zum Wasser streckt: Die Hitze fürchtet er nicht, denn seine Blätter bleiben grün. Auch wenn ein trockenes Jahr kommt, sorgt er sich nicht, sondern trägt Jahr für Jahr Frucht.
Dieser Vers des Propheten Jeremia enthält einen großen Teil der theologischen Leitgedanken des Alten Testaments: Es geht um eine Lebensveränderung und Vertrauen zu Gott im Jetzt sowie um eine Hoffnung und Zuversicht auf die Zukunft. Wer Jeremia, seine Berufung und seinen Auftrag kennenlernen möchte, der findet weitere Informationen in Jeremia 1,1 – 10.
Der Prophet bereitet in seinen Worten das Volk Israel darauf vor, dass schwere Zeiten kommen werden. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist das Bild des Töpfers aus Kapitel 18. Gott kündigt in diesem Kapitel ein großes Gericht an und wir begegnen in den Versen einer Seite Gottes, die für uns oft so unbegreiflich wirkt: Gottes Zorn und seinem Gericht. Vielleicht ist besonders Jeremia 18 ein gutes Kapitel, um diesen Aspekt von Gottes Wesen immer mehr zu verstehen. Denn im Gegensatz zu einem unberechenbaren König oder Gott ist der Zorn des Gottes Jahwe nie willkürlich. Der Zorn und die Strafe Gottes sollen den Menschen in seinem Handeln zur Besinnung bringen und die Möglichkeit eines neuen Anfangs schaffen. Der Glaube und das Leben sollen wieder eins sein – dieser Gedanke durchzieht das Alte Testament, und dazu kündigt Gott das Gericht über sein Volk an und gibt es in die Hand des babylonischen Königs. Es geht um die Hinwendung zu dem Gott, der sein Volk sucht und es aus der Sklaverei erlöst hat.
Wer die Geschichten des Alten Testaments zu der Frage untersucht, wie eine solche Hinwendung zu Gott aussieht, der findet viele verschiedene Beispiele. Da ist etwa Jakob, der Enkel von Abraham. In 1. Mose 32 wird beschrieben, wie sich ihm Gott selbst in den Weg stellt. Jakob hatte keine persönliche Gottesbeziehung, sondern er bezeichnete Gott als den Gott seiner Väter. Sehr vieles bleibt bei dieser Erzählung in der Schwebe. Eine spannende und gleichzeitig seltsam wirkende Geschichte erzählt von einem Ringkampf bei Nacht. Erst nachdem Gott sich Jakob bei diesem Ringkampf in den Weg gestellt hatte, veränderte sich dessen Leben. Nachdem Jakob die ganze Nacht mit Gott gerungen hatte, bezeichnete er Jahwe als seinen Gott und aus einer fernen Gottesbeziehung wurde eine persönliche, lebensverändernde Beziehung zu Gott. Durch die Veränderung, die Gott herbeigeführt hatte, wurde aus Jakob, dem Betrüger, ein anderer Mensch.
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