Franz Werfel - Der veruntreute Himmel

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Die Magd Teta gibt ihrem Neffen Geld, um ihn Priester werden zu lassen. Sie will dafür in den Himmel kommen. Der Neffe betrügt sie und bringt sie damit um ihr Seelenheil. Sie fährt nach Rom, empfängt den Segen des Papstes und stirbt dabei im Bewusstsein der Gnade. Werfels Roman von 1939 trug zunächst den Titel 'Der gestohlene Himmel'.

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Freilich, dieses himmlische Ziel sich auf Erden zu verdienen, das konnte nur einem Schwachkopf leicht erscheinen. Eine mißtrauische und berechnende Seele war sich der unaufhörlich vom Bösen Feind entsandten Gefahren bewußt, die sie ins Verderben zu reißen suchten. Wie aber diesen Gefahren begegnen? Da gab es vor allem als bestes Hilfsmittel die pünktliche Erfüllung der religiösen Pflichten, die man womöglich noch um freiwillige Lasten vermehrte. Gut! Diese Pflichten gingen in Fleisch und Blut über mit der Zeit. Daß sie dies aber taten und im Lauf der Jahre, anstatt ein Opfer zu bedeuten, sich in eine unentbehrliche Gewohnheit, ja zu einer stetigen Freudigkeit entwickelten, das verminderte in den Augen eines skrupelhaften Gewissens den Wert ihres Verdienstes. Es standen daher noch die sogenannten »guten Werke« als Hilfsmittel des Heils zur Verfügung. Mit diesen guten Werken aber war es schlimm bestellt. Zum ersten: Die Gelegenheit, solche zu vollbringen, zeigte sich äußerst selten. Und zweitens: Bot sich einmal diese seltene Gelegenheit, so versagte zumeist das schwache Fleisch. Welchen Kraftverbrauch kostete es schon, eine Sünde nicht zu begehen, der Hausfrau zum Beispiel die frischen Erdbeeren zum richtigen Marktpreis anzurechnen, ohne ein paar Groschen aufzuschlagen? Dieses negative Exempel beweist schon, was für unerschwinglichen Aufwand eine echte, aktive, gute Tat voraussetzt. Da muß der Verstand sich verdunkeln, das Herz überlaufen und gegen den eigenen stets aufbegehrenden Vorteil handeln. Die alte Jungfrau konnte ihre guten Taten an den Fingern einer Hand abzählen. Sie genügten nicht. Nein, um sich des Himmels gegen die unaufhörliche Gefährdung zu versichern, galt es, einen radikaleren, einen praktischeren Weg einzuschlagen. Hatte nicht der Herrgott selbst einen Mittler herabgesandt, um den Menschen, die sich mit den vielen Sünden und den wenigen guten Taten abplagten, zu Hilfe zu kommen? Konnte man diesem großen Beispiel nicht folgen und sich durch einen privaten Mittler im Himmel gewissermaßen einkaufen?

Diesen Einfall hatte Teta freilich nicht den obigen Worten gemäß, doch sie hatte ihn der Sache nach, als sie das leere Bubengesicht Mojmir Lineks musterte. (War's übrigens so leer, dieses Gesicht? Hatte nicht aus den verschwollenen Schlitzaugen Verständigkeit und allerlei Wissen gefunkelt? Und die Stimme war hell und schallend und zu beschwörender Rede wohl geeignet.) Teta beschloß: Dieser Neffe soll mein Mittler werden, damit mir der Himmel nicht verlorengehe. Sie wollte all ihre Ersparnisse dreingeben und knapsen und knausern noch mehr als bislang, um ihn zu nähren und zu kleiden, um für das Studium aufzukommen bis zum Tag seiner Primiz. Das war ein frommes Werk und eine gute Tat in einem. Zu guter Letzt aber hoffte sie, in Mojmir einen ihr persönlich zugeteilten Priester zu besitzen, der in unermeßlicher Dankbarkeit und Treue bis zu seinem eigenen späten Hinscheiden für sie lesen werde zahllose hl. Seelenmessen, diese Aufrichtung und köstliche Labe der Toten, solange sie ihren endgültigen Wohnsitz noch nicht bezogen haben. Damit aber würde auch das bittere Schicksal aller alten Junggesellen und Jungfrauen für sie abgewendet sein: die heillose Vergessenheit und Verlassenheit nach dem Absterben.

Unverzüglich ging Teta mit der ihr eigenen zielbewußten Zähigkeit an die Verwirklichung des großen Lebensplanes, der ihre bescheidene Person bis über den Jüngsten Tag hinaus vor der Vernichtung bewahren und ohne Abbruch in der ihr gewohnten Form verewigen sollte. Von Stunde an kaufte sie ihre Gewänder und den dazugehörigen Stoff nicht mehr selbst sondern kleidete sich aus den Weihnachtsgeschenken und aus der altersmürben Garderobe ihrer Gebieterinnen, denen sie dies und jenes abzubetteln verstand. Oft saß sie bis in die Nacht auf, um mit ihren eigenen Händen diese Kleidungsstücke für sich umzuschneidern. Sie verzichtete auf die kleinen Vergnügungen und Erleichterungen des Lebens, als da sind ein Bierchen oder ein Schnäpschen nach der Morgenmesse und die Benützung der Trambahn, um auf den Markt zu fahren. Kein Bettler und kein Leiermann erhielt mehr sein in Papier gewickeltes Kupferstück in den Hof hinabgeworfen wie früher, er mochte selbst ihre Lieblingsstücke singen und dudeln, solange er wollte. Teta brachte es zustande, keinen Heller auszugeben. Die nichtigsten Gegenstände bekamen einen aufgeblähten Wert für sie. Jeder Fetzen und jeder Faden wurde aufgehoben, und sie mußte mit sich kämpfen, bevor sie eine leere Schachtel oder Blechdose fortwarf. Mit der umsichtigen Findigkeit eines zünftigen Räubers ließ sie vom Tisch der Herrschaft einen erklecklichen Anteil verschwinden und verstaute ihn in ihrem Kasten oder unterm Bett. Die haltbaren Speisen sandte sie wohlverpackt nach Olmütz. Ihr künftiger Vertreter vor dem Thron des Höchsten sollte wohlgenährt sein und stark, wie es sich geziemte. (Das Porto der Post aber zählte nicht zu den Unkosten ihres hiesigen, sondern ihres jenseitigen Lebens.) Die leicht verderblichen Speisen, die sie selbst nicht bezwingen konnte, verschimmelten im Versteck. Teta kam schnell in den Ruf eines beispiellosen Geizes und einer wüsten Raffgier. Mit Unrecht. Die Verwandlung eines armen Proleten oder Bauernjungen in einen studierten Herrn kostet unglaublich viel Geld, selbst wenn der Staat den Kandidaten vom Schulgeld befreit und ihn in einem Internat notdürftig verköstigt. Am Ersten jedes Monats mußte Teta mindestens vierzig alte gute Goldkronen bereitstellen. Wenn man bedenkt, daß zu dieser Zeit ihr Lohn aus fünfzig oder höchstens sechzig solcher Kronen bestand, wird man ihren Geiz ganz anders beurteilen. Dazu kam noch, daß der Neffe Mojmir neun Jahre brauchte, um die acht Klassen des Gymnasiums zu vollenden. Die vierte mußte er wegen völligen Versagens in mehreren Fächern und wegen einer bedenklichen Sittennote wiederholen. Er war nach Vorschrift der Schulordnung in hochnotpeinlicher Gefahr, seinen Freiplatz zu verlieren, und nur der Intervention des guten Hofrates Slabatnigg gelang es, Tetas Lebensplan vor einem allzu frühen Scheitern zu bewahren. – Welche mütterliche Liebe einer Kinderlosen zu dem Sohne einer andern, dachte der Hofrat gerührt, der im Nebenamte kleine Novellen in der »Salonzeitung« und im »Fremdenblatt« zu veröffentlichen pflegte. Er konnte freilich nicht wissen, daß Teta für ihren Neffen nicht nur keine Liebe empfand, sondern überhaupt kein persönliches Interesse. So bangt im Kriege ein Befehlshaber für den Untergebenen, nicht um seiner selbst, sondern um des Auftrags willen, den dieser auszuführen hat.

Als nach der mit Ach und Krach bestandenen Reifeprüfung der Neffe in das Seminar der Prämonstratenser zu Prag eintrat, brach der Weltkrieg aus, und er wurde in den ersten Wochen »einrückend gemacht«. – Tragische Unterbrechung. Sie kostete Geld und Geld, mehr denn je. Teta durfte nicht dulden, daß der mit solchen Opfern erkaufte Mittler dem wahllosen Kriegstode ausgesetzt und ihre himmlische Zukunft von einer Granate zerrissen werde. Sie diente damals – es war ihr vorletzter Posten – bei einem bekannten Mediziner, der als Universitätsprofessor den militärischen Rang eines Stabsarztes bekleidete. Die Seufzer und Tränen der Magd wirkten auf diesen Mann nicht anders, als sie auf den guten Hofrat gewirkt hatten, obwohl der Arzt keine Novellen, sondern in der Medizinischen Wochenschrift Artikel über verschiedene Wurmleiden veröffentlicht hatte. Mojmir wurde nach einigen Monaten vor eine Musterungskommission gestellt, nicht mehr für frontdiensttauglich befunden und aus der Feuerlinie in irgendeine Kanzlei der Etappe versetzt. Teta atmete auf und sandte dem Schützling weiter »Liebesgaben« und Bargeld, denn es war Krieg, und ein angehender Priester sollte auch als Soldat gesund und standesgemäß leben.

Damit waren vier Jahre verloren, und das kostspielige Studium der Theologie mußte von vorn beginnen. Nach einiger Zeit erhielt Teta einen Brief, der wie alle Briefe des Neffen in einer begeisternden Schön- und Rundschrift abgefaßt war, deren Anblick die Magd stets mit Befriedigung erfüllte, bewies sie doch als ein äußeres Zeichen die gedeihliche Anwendung ihrer Opfer. In diesem Brief bekannte Mojmir, daß er das Alumnat der Prämonstratenser verlassen habe, um seine Studien auf eigene Faust zu vollenden. Er besitze, so hieß es wörtlich, eine freie und schwärmerische Seele, die nicht zum Ordensmanne und Stiftsherrn tauge, sondern dem Herrgott, der hl. Kirche und dem teuren Tantchen weit besser als Weltpriester und praktischer Seelsorger hoffe dienen zu können. Sein Ideal sei es, in einer weltverlorenen Pfarre oder in einer Arbeitergemeinde den armen Menschen in ihren Nöten beizustehen. Als nicht-inkorporierter Weltgeistlicher sei er ferner viel weniger an den Willen seiner Oberen gebunden und könne sich daher, sollte es einmal notwendig werden, der Pflege des teuren Tantchens mit ungeteilter Innigkeit widmen. Teta erschrak zwar anfangs über diese Eröffnung, da sie einen ausgesprochenen Eigensinn und Hang zur Unordnung bekundete, der ihr schon während des Neffen Gymnasialzeit mehrfach zu Ohren gekommen war. Andrerseits aber erschienen ihr die in dem Briefe angeführten Ideale recht lobenswert, und von der verzwickten Organisation des kirchlichen Lebens verstand sie nicht viel. Arg war's nur, daß Mojmirs Entschluß eine begreifliche Erhöhung der Monatskosten verursachte. Teta tat, was sie konnte, und sandte nunmehr das Geld regelmäßig an eine private Anschrift in einer Prager Vorstadt. Wie arme Leute so oft, war der Student von Pech verfolgt. Da er sich nur unzureichend ernähren konnte, erkrankte er an einem schweren Darmleiden und mußte sich im Allgemeinen Krankenhaus zweimal einer gefährlichen Operation unterziehen, die ihn, wie er verzweifelt schrieb, um volle zwei Semester zurückwarf. Da Teta aber wochenlang um sein Leben gezittert hatte, die Briefe aus dem Spital nur unter Stoßgebeten öffnend, war sie am Ende noch heilfroh, nur mit dem Verlust eines Studienjahres davonzukommen.

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