Franz Werfel - Der veruntreute Himmel

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Die Magd Teta gibt ihrem Neffen Geld, um ihn Priester werden zu lassen. Sie will dafür in den Himmel kommen. Der Neffe betrügt sie und bringt sie damit um ihr Seelenheil. Sie fährt nach Rom, empfängt den Segen des Papstes und stirbt dabei im Bewusstsein der Gnade. Werfels Roman von 1939 trug zunächst den Titel 'Der gestohlene Himmel'.

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»Da hab' ich einen Tee«, ächzte sie während des Suchens, »der bringt jede Erkältung weg und Kopfweh und verdorbenen Magen in einer halben Stund' wie ein Wunder.«

Und indem sie, noch immer gebückt, die Mischung bereitete, blinzelte sie zu mir herüber:

»Der Tee wird gleich fertig sein. – Geh' der gnä' Herr nur in sein Zimmer – wenn ich bittlich sein darf.«

Teta hatte mich nicht nur nicht aufgefordert, bei ihr einzutreten, sondern sie schickte mich fort. Vermutlich mochte sie es gar nicht leiden, wenn irgendwer ihrem Sanctissimum zu nahe kam. – »Da mach' ich Ihnen wieder einmal Mühe«, entschuldigte ich mich.

»Mit Erlaubnis, das ist keine Müh', bitte. – Der gnä' Herr sind ja immer allein und studieren so viel bis in die Nacht. – Und die gnä' Herrschaft hat befohlen, daß ich auf den gnä' Herrn schaun tu. – Ich werd' auch eine Wärmflasche heiß machen.«

»Fräul'n Teta«, sagte ich, »unsere gemeinsame Wirtschaft geht jetzt zu End. Übermorgen kommen die Herrschaften zurück, ich hab' Nachricht bekommen. – Da möcht' ich mich Ihnen erkenntlich zeigen ...«

Ich zog einen Geldschein aus der Tasche und drückte ihn ihr in die Hand, hatte aber dabei die peinliche Empfindung, etwas Unangemessenes zu tun. Sie jedoch schloß die Faust ziemlich gierig um das Geld und ließ es schnell in ihre Schürzentasche verschwinden, wobei sie sich mit einem kleinen Auflachen zierte: »Aber was tun der gnä' Herr da? – Nein, so was! – Das wär' ja gar nicht nötig!«

Ich mußte ihr die Hand entziehen, die sie nach Art alter Mägde zu küssen versuchte. Nur um einen Abschluß zu finden, deutete ich auf den Farbdruck des Heiligen über dem Bette hin: »Ein schönes Bild haben Sie da hängen, Fräul'n Teta.«

Sie nickte mehrmals, während sie tief aufseufzte: »Ja, das Bild ist eine Pracht.«

Mein Blick aber blieb lange an der Fotografie des jungen Geistlichen mit dem Brevier hängen. Zwischen Teta, dieser Fotografie und mir ging etwas Undeutliches vor. Ich fühlte, daß mich Teta von der Seite verstohlen ansah, als fürchte sie eine Frage, die zu beantworten sie nicht gesonnen war. Ich aber fragte nichts.

Ein Lebensplan

Livia hatte von den Festspielen erzählt, von der buntgemischten, erregten Welt jenseits des Toten Gebirges, die nur eine kleine Autostunde und zugleich sternenweit von unserem Grafenegg entfernt lag. Nach Tisch war ein gewaltiges Alpengewitter niedergegangen. Nun aber hatte sich eine durch den Aufruhr entkräftete Augustsonne hervorgekämpft und umspülte angenehm die Terrasse, auf der wir saßen und in den erschöpften und reingeweinten Park hinaussahen. Wir waren allein.

»Und du, Theo«, fragte Livia, »warst du gut aufgehoben und hast anständig gearbeitet all die Tage?«

»Aufgehoben war ich herrlich, wie immer bei euch, und gearbeitet hab' ich – ganz anständig.«

Ich log. Livia nämlich legte stets großen Wert darauf, daß ich in ihrem Hause mit gutem Gelingen arbeite. Es war ihr Ehrgeiz. Ich sah sie an. Die Frau, die mir so viel bedeutete, war schön wie eh und je. Sie hielt die wie aus mattem Selenit geschnittene Stirn gesenkt, denn ihre Hände waren mit einer Strickerei in Grellgrün beschäftigt. Mir ging mein eigenes Schicksal durch den Kopf. Als geistiges Wesen nahm man mich ernst, erwies mir Achtung, schrankenlose Freundschaft und Sympathie. Als Mensch aber war die letzte Tür immer vor mir zugefallen, und ich hörte den Riegel knirschen. Ich schien der geborene Gast zu sein, ein abseitiger Gefährte, dem man vertraute, weil er als Gegenspieler in der gierigen Partie des Lebens nicht in Betracht kam. Lag es an den andern? War's eine verborgene Schwäche und kühle Teilnahmslosigkeit meines eigenen Wesens? Oder hatte es nur Livia so weise verstanden, mich genau an der Grenze ihres Bannkreises zu halten, damit das Schöne zwischen uns allen nicht in die Brüche gehe? Gleichviel, heute, in meinem fünfundvierzigsten Jahr, glaubte ich, gewisse Bitterkeiten endlich überwunden zu haben, und nahm eine Stunde wie diese als ein Geschenk hin. Livia sah von ihrer Arbeit auf.

»Du hast noch niemals einen so guten Stoff gehabt, Theo. – Ich glaub', mit diesem Buch wirst du dein Glück machen.«

»So optimistisch bin ich leider nicht, liebste Livia. – Im Gegenteil, ich wünsche diesen und alle historischen Stoffe zum Teufel.«

»Es ist eine deiner nettesten Eigenschaften, Theo, daß du so gar keine Witterung für das Aktuelle und das Erfolgreiche hast. – Glaubst du vielleicht, es sei ein Zufall, daß die Leute heutzutage einander die historischen Schmöker und Biographien aus den Händen reißen?«

»Ich halt's durchaus für keinen Zufall, sondern für das genaue Zeichen unserer chimborassohaften Unkultur, Kunstferne und Geistfeindschaft. – Die Leute fürchten sich vor allen Gedanken und Gestalten der Phantasie, das ist etwas ›Erfundenes‹ für sie; sie suchen aber das, was sich ›wirklich‹ ereignet hat, und zwar ›genauso‹. Sie suchen nichts anderes als geschickt zusammengestellte Zeitungsausschnitte aus vergangenen Jahrhunderten, die irgendeiner von diesen brillanten Routiniers mit seinem eigenen Senf anrichtet. – Ich kann dir gar nicht sagen, wie mir all der brokatene Klatsch zuwider ist, diese würzige Psychologie, diese snobistische Intimität mit sämtlichen bewährten Unsterblichen, die es sich gefallen lassen müssen, beim Vornamen interviewt zu werden. – Dabei hab' ich selbst gar kein Recht, die Nase zu rümpfen. Offen gesagt, Livia, mein eigener historischer Schmöker dort oben ekelt mich an. – Ich sehne mich von allen Kriegen, Greueln, Massenmorden, Martertoden, Staatsaktionen, hochtrabenden Namen und Kostümen nach einem ganz einfachen, schmalspurigen Stoff, nach den Ungewöhnlichkeiten der gewöhnlichen Menschen, überhaupt nach einem Menschen, nach einer wirklichen Gestalt will ich sagen, ich weiß nicht was für eine und wie – aber sie müßte ganz echt sein und ganz mein, verstehst du, ganz mein.« – »Also los – finde so einen Stoff!«

»Nicht wir finden die wirklichen Stoffe, Livia, sie finden uns.«

»›Geprägte Ausreden‹ hast du selbst einmal solche Sätze genannt, mein Lieber.«

Sie schwieg eine Weile, dann aber traf mich ein mißbilligender Blick:

»Theo, du siehst schlecht aus und bist mager geworden. – Warst du krank? – Hat Teta nicht gut für dich gekocht?«

»Teta nicht gut kochen? – Sie ist ein Star, der niemals indisponiert ist. – Übrigens, ich hab' in diesen Tagen mit Teta Bekanntschaft geschlossen und bin ihr nähergekommen.«

»Was du nicht sagst? – Nähergekommen? – Der ist noch niemand nähergekommen.«

Ich wunderte mich über die leichte Schärfe in Livias Ton:

»Dieses alte Hausmöbel?« fragte ich. »Sie hängt doch an dir und euch allen – sie sieht aus wie die sprichwörtliche Treue.«

»Ja, treu ist sie – treu gegen sich selbst nämlich.«

»Wie? Und die Kinder? Sie sind unter ihren Augen groß geworden. – Die Kinder liebt sie doch.«

Livia legte ihre Handarbeit auf den Tisch. Sie sah ziemlich nachdenklich in den Park hinaus:

»Wenn die Kinder«, sagte sie, »und wir alle morgen aus der Welt verschwinden, die liebe Teta wird uns kein warmherziges Andenken bewahren.« – »Ich hätt' mir wahrhaftig nicht gedacht, daß du über diese Perle zu klagen hast, Livia.«

Sie runzelte ihre glatte, reine Stirn, wie immer, wenn ihr Wahrheitssinn durch eine ungenaue Redewendung beleidigt wurde:

»Zu klagen«, wiederholte sie. »Es ist nicht das richtige Wort. Zu klagen hätt' ich zwar auch: Teta ist unverträglich, die Mädchen kommen mit ihr nicht aus, sie ist habgierig, sie läßt sich von den Lieferanten bezahlen, sie verrechnet nicht gerade mit erschütternder Redlichkeit, sie schafft von allen guten Sachen ihren Raubteil auf die Seite, sie verwöhnt in aufreizender Weise den Wolf, diese ekelhafte Bestie. – Das alles aber interessiert mich nicht sehr, weil Teta, wie du sagst, ein Küchenstar ist und von früh bis in die Nacht arbeitet, auch jetzt noch als alte Frau. – Mich stört's aber, wenn du es vielleicht auch für dumm halten wirst, mich stört's, daß seit zwanzig Jahren in meinem Haus ein Ewig-Fremder herumläuft, eine ganz und gar teilnahmslose Person, die nicht warm wird und der gegenüber auch ich nicht warm werden kann.«

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