Fritz Sauer - Jugend unterm Zuckerhut

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Torwart Roberto erhält einen Anruf, kurz vor dem Finalspiel um die Stadtmeisterschaft der Jugend von Rio de Janeiro. Es ist die Nummer seiner Freundin Isabella, aber ein Mann ist am Telefon: «Du sorgst heute dafür, dass ihr verliert! Wir haben deine Freundin und wenn sie ihr hübsches Gesicht behalten soll, dann tust Du, was ich Dir jetzt sage. „Flamengo“ wird heute verlieren! Ich mache keine Scherze! Du wirst Bälle ins Tor lassen, damit deine Mannschaft verliert! Und Du wirst nach dem Spiel die Schnauze halten, hast Du verstanden, dann lassen wir Isabella frei. Falls ihr doch gewinnt, dann wird Isabella in Zukunft wie Frankensteins Tochter aussehen!»
Dann ist Isabella am Telefon: «Roberto, sie haben mich entführt, die Männer machen mir Angst, sie haben Messer! Bitte tu, was sie von Dir verlangen! Hilf mir, Roberto, bitte hilf mir!»
Roberto ist wie vor den Kopf geschlagen. Warum wollen die Männer, das «Flamengo» verliert? Sind das Anhänger von «Fluminense», die ihrer Mannschaft den Sieg verschaffen wollen?
Dann durchzuckt ihn die Erkenntnis: «Es ist die Wett-Mafia», die mit einem Überraschungssieg viel Geld verdienen will!"
Das Spiel wird live im Fernsehen übertragen. In der Favela Rocinha, in der Roberto mit seiner Familie lebt, verfolgen die Bewohner das Geschehen auf den Bildschirmen vor ihren improvisierten Häusern. «Flamengo» ist die Mannschaft der schwarzen Unterschicht von Rio, «Fluminense» wird dagegen von der weißen Oberschicht finanziert. Für die rivalisierenden Mannschaften geht es um alles.
Parallel zum Spiel findet die größte Polizei-Razzia der Stadtgeschichte in der Favela statt. Die Spezialeinheit «BOPE» besetzt den Stadtteil und jagt die Gangster, die sich mit allem beschäftigen, was Geld bringt: Drogen, Prostitution, Raubüberfälle, Kidnapping. Jüngster Geschäftszweig ist die Manipulation von Fußballspielen, um am Wettschalter abzukassieren …

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Schließlich sagte die Heilerin: „Leg dich auf die Bank vor dem Altar!“

Er erhob sich, ging zur Bank, legte sich auf den Rücken und faltete seine Hände unter seinem Bauch.

Die Alte tanzte um ihn herum, murmelte afrikanische Worte und nahm bei jeder Runde einen Schluck Zuckerrohrschnaps aus einer großen Flasche. Nach der 7. Runde fiel sie in Trance und sprach plötzlich mit einer furchterregenden Männerstimme: „Was willst Du von mir?“

Roberto erschrak und war völlig verdattert, aber schließlich stammelte er: „Ich will wachsen und ein großer, starker Mann werden.“

Die Stimme lachte und dann sagte sie: „Du sollst wachsen, von heute an wirst Du wachsen, bis Du groß und stark bist, aber denk immer daran, wer dich stark gemacht hast. Wenn Du das vergisst, dann werde ich Dir deine Stärke wieder nehmen! Hast Du verstanden?“

Roberto bekam es mit der Angst und flüsterte: „Ja, ich habe verstanden.“

Die Magierin kam jetzt ganz nah an sein Gesicht und plötzlich sprühte sie ihm den letzten Schluck Zuckerrohrschnaps ins Gesicht und auf die Brust, nahm einen neuen Schluck und sprühte ihn auf seinen Bauch und sein Geschlecht. Den dritten Schluck sprühte sie auf seine Beine, und dann begann sie alles zu verreiben und flüsterte beschwörend: „Xango, lass ihn wachsen, Oxala, gib ihm Kraft, Iemanja, halte deine Hand über ihn!“

Dann klappte sie zusammen und sank zu Boden.

Roberto wagte nicht, sich zu rühren, bis sie nach einiger Zeit die Augen aufschlug und ihn ansah: „Du kannst dich anziehen, die Götter sind wieder fort.“

Benommen zog Roberto seine Sachen an und beim Hinausgehen legte er noch 20 Reais extra in die Opferschale.

Auf dem Nachhauseweg kam er an einigen Kneipen und Tanzschuppen vorbei, aus denen Samba-Musik erklang.

„Wann kommst Du zu mir“, hörte er eine Sängerin schmachtend singen, „ich sehne mich so nach Dir, nach deinen starken Händen, die mich berühren, die mich verführen, in der Nacht. Wann kommst Du zu mir , ich sehne mich so nach Dir, nach deinen weichen Lippen, die mich berühren, die mich verführen in der Nacht. Wann kommst Du zu mir, ich sehne mich so nach Dir, die ganze Nacht.“

Roberto blieb stehen und lauschte der weiblichen Stimme, und zum ersten Mal fühlte er eine unbestimmte Sehnsucht, die er bisher noch nie verspürt hatte und die er nicht benennen konnte.

Nachts in der Favela.

Plötzlich sprach ihn jemand von hinten an: „Willst Du Crack?“

Roberto fuhr herum, ein junger Bursche stand im Schatten eines Hauseingangs, nur seine Zigarette glühte ab und zu auf und erhellte sein dunkles Gesicht.

„Nein, will ich nicht“, sagte Roberto und wollte weitergehen.

„He, nicht so schnell, Kleiner, ich schenk Dir eine Tüte, hier, das erste Mal ist umsonst“, sagte er und hielt ihm eine kleine Papiertüte hin.

„Behalt dein Crack, ich will es nicht“, rief Roberto und machte, dass er davonkam.

„Dich krieg ich auch noch“, knurrte der Mann und sah ihm mit einem finsteren Blick hinterher.

Mittlerweile war es fast zwei Uhr geworden und die Betrunkenen kamen aus den Kneipen und lallten vor sich hin. Manchmal stützte eine Frau einen Mann, manchmal war es umgekehrt, manchmal schwankten beide zusammen durch die Gasse, oft mit Gezeter und Gekeife.

Auf einem kleinen Platz lagen etwa 10 Gestalten auf der Erde, jede auf einem Pappkarton oder einer schmutzigen Iso-Matte. Es war immer noch 30 Grad warm und keiner hatte eine Decke, nur ein dünnes Tuch über dem Körper und dem Kopf gegen die Mücken und das Licht der einzigen Laterne weit und breit.

Den besten Platz zum Schlafen hatten die Menschen auf den Dachterrassen, die dort eine Matratze hingelegt und ein Moskitonetz aufgebaut hatten. Die hatten frische Luft und über sich den Sternenhimmel mit dem „Kreuz des Südens“.

In den Zimmern war es über 30 Grad heiß und eine Klimaanlage hatten hier oben auf dem Hügel niemand, denn dafür brauchte man Strom und der war kostbar in der Favela. Es gab hier oben keine Stromversorgung. Wer es sich leisten konnte, legte sein Stromkabel selber über die Gasse und zapfte den Strom irgendwo ab.

Obwohl über den Gassen dicke Bündel von Kabeln hangen, hatten nur wenige Strom. Viele hatten nur eine Gaslampe und einen Gaskocher, Wasser gab es nur an den Brunnenplätzen. Von dort mussten es sich die Bewohner in Eimern und Kanistern holen.

Auf halber Höhe des Hügels kam Roberto an einem Haus mit Dachterrasse vorbei, und auf dem Dach saß ein Mann in einem Schaukelstuhl und schaukelte vor sich hin. Vor ihm auf der Terrassenmauer lag eine kleine Maschinenpistole, eine israelische Uzi. Sie wurde gerne von den Wächtern der Drogenmafia verwendet, da sie klein und leicht zu verstecken war, aber sie schoss nicht sehr genau und bei einem Feuerstoß entwickelte sie einen Rechtsdrall, was eine Streuwirkung zur Folge hatte.

Vor 10 Jahren war Robertos Oma bei einem Feuergefecht zwischen Polizei und Drogenmafia ums Leben gekommen, denn ab und zu führte die Polizei Razzien in der Favela durch, um die Mafia zu bekämpfen und Drogen zu beschlagnahmen. Ein Polizist hatte hinter ihrer Terrassenmauer Deckung gesucht und sich ein Feuergefecht mit einem Mafiosi geliefert. Seine Oma wollte sehen, was da draußen vor sich ging und hatte einen Moment im Fenster gestanden, als der Gangster eine Salve abfeuerte und ein Querschläger sie in die Brust traf. Der Polizist hatte ein Präzisionsgewehr und eine Scharfschützen-Ausbildung. Er traf den 19jährigen Mafiosi genau zwischen die Augen und die Uzi verstummte.

Roberto war damals 5 Jahre alt und dieses Erlebnis war das Trauma seines Lebens. Die geliebte Oma starb vor seinen Augen in einem Meer von Blut.

Als der Großvater nach Hause kam und seine tote Frau und seinen wimmernden Enkel sah, sackte er zusammen und war wie versteinert. Er saß neben seiner toten Frau und starrte ihr ins Gesicht.

Sein Sohn Ronaldo fand ihn mit Roberto im Arm. Der Schock war auch für Ronaldo groß, er hatte seine Mutter verloren. Tränen liefen ihm übers Gesicht.

Jeden Tag bemerkten die Trauernden eine Veränderung an dem Leichnam. Am Anfang war sie noch Frau, Mutter und Oma gewesen, dann aber wurde ihr Gesicht immer maskenhafter, ihr Körper eiskalt und hart. Ihre Seele hatte sich vollständig vom Körper getrennt, der nur noch eine unnütze Hülle war, wie ein Kokon, aus dem der Schmetterling davon geflogen war.

Am 3. Tag rafften sie sich auf, und die ganze Familie und viele Nachbarn brachten die Verstorbene auf den Friedhof nach Botafogo. Als sie zurück in ihr Haus kamen, war ein dicker Briefumschlag mit Geld unter ihrer Haustür durchgeschoben worden, zusammen mit einer Karte, auf der in großen Buchstaben zu lesen war: „Herzliches Beileid“.

„Das ist schmutziges Geld“, sagte der Großvater, „das will ich nicht!“

„Wir nehmen das Geld“, sagte sein Sohn, „aber wir vergeben nicht.“

Roberto war froh, als er wieder am Fuße des Favela-Hügels angekommen war und das Haus seiner Eltern sah. Seine Mutter wartete auf ihn und atmete auf, als er hereinkam.

„Schließ gut ab“, sagte sie, „ und dann kannst Du duschen.“

Sie hatten vor drei Jahren einen eigenen Wasseranschluss gelegt und ein Badezimmer in ihr Haus eingebaut. Roberto stellte sich unter die Dusche und genoss den Luxus des fließenden Wassers über seine Haut. Er fühlte sich wie neu geboren.

Von dem Tage an begann er zu wachsen. Erst wurden seine Füße groß und er musste sich neue Flip-Flops kaufen, dann sein ganzer Körper. Es war, wie wenn ein Pfeil von der Sehne schnellte, der die ganze Zeit festgehalten worden war. Jetzt aber flog er los!

Karneval in Rio.

In der Samba-Schule Sao Clemente war das Karnevalsfieber ausgebrochen – die Generalprobe war angesagt. Isabella wurde von ihrem Trainer zu sich gerufen. Er schaute sie an und sagte: „Du siehst entzückend aus, dein Kostüm ist schön und Du tanzt gut – trotzdem wirst Du in diesem Jahr nicht die Fahnenträgerin werden. Der Chef hat entschieden, dass Dandara die Rolle bekommt, es tut mir leid für dich, aber Du bist ja noch so jung und im nächsten Jahr sehen wir weiter.“

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