»Duuuu nennst mich nie wieder blöde Gans! Du Spacken und Rechtsverdreeeeher! Gib das Ding heeer, sonst knaaallt es!« Dann breitete sie ihre Flügel auseinander und hob ab, nahm über dem Dach des Apartments Anlauf und flog im Sturzflug auf die Fernbedienung. Thomas schaute ihr erschrocken entgegen. Elises Fluggeräusche kamen einem Düsenjet gleich.
Ein: »Um Gottes willen, will et sich umbringen?«, ertönte es aus der Terrassentür. Aber Thomas kannte das schon. Sie schlug im letzten Moment ihren Bogen am Ziel vorbei. Nur dieses Mal traf ihn eine Ladung weißer Suppe auf der Stirn und Elise musste so schrecklich dabei lachen, dass sie die Kontrolle verlor, in der Luft wild trudelte und unsanft, mit einem dumpfen "Wrapp" im Komposthaufen landete. Thomas stand ganz cool auf und ging wortlos unter die Dusche, direkt neben der Terrasse. Er stellte sich laut singend darunter und der große weiße Klecks floss gemächlich an ihm runter. Elise schüttelte sich den Kompost von den Federn und stapfte ebenfalls gelassen und cool zur Dusche. Sie nahm ihre kleine Duschhaube von der Ablage neben der Dusche, setzte sich diese auf und bestieg die Duscheinfassung aus Bambus. Ein Lachschrei der von 4 Personen sein musste, ging über die Küste hinweg. Dann holte Elise gelassen aus und trat Thomas vors Schienbein und nun brüllte er auf. Jetzt reichte es aber. Er bückte sich blitzschnell und fasste Elise mit beiden Händen um ihren Hals und tat so, als wolle er sie würgen. Sie kreischte dabei und schlug wild mit den Flügeln auf ihn ein. Dann mussten beide schrecklich lachen. Biene, Egbert, Sandra und Heinz, staunten, als sie sahen, wie Elise im hohen Bogen aus der Dusche geworfen wurde und unfreiwillig als Ganzkörper-Arschbombe im Pool aufschlug. »Wow? Was für einen gewaltigen Aufschlag eine kleine Möwe im Wasser erzeugen kann«, lachte Heinz laut. Thomas war umgehend hinterher gesprintet und warf sich im Wasser, auf Elise. Sie tauchten und rangelten sich unter Wasser weiter und dann schoss Elise aus dem Pool und wollte wegrennen, aber Thomas ergriff noch ihr Bein und dann kam das übliche, was jeden Morgen folgte. Thomas hangelte sich aus dem Becken, packte Elise komplett, warf sie in den Liegestuhl und kitzelte sie aus. Biene strich sich mit der Hand über die Stirn und meinte:
»Meine Güte, was für ein Film. Wer benötigt hier noch ein Fernsehprogramm?« Dann ließ sie sich erschöpft in einen Liegestuhl fallen. Elise saß jetzt bei Thomas im Arm und schnurrte wie eine Katze und mummelte sich bei ihm ein. Egbert klappte seine Kamera zu und lachte leise. Er hatte das alles gefilmt. Das wollte er zu Hause seinen Söhnen zeigen. Jetzt mussten sich, obwohl es früher morgen war, erst einmal alle ausruhen. Thomas schlief glücklich ein und spürte die Stirnhaare von seiner Elise an der Nase.
»Aaaaaaaufwachen! Du Spacken und Rechtsverdreher!«, erschallte es aus dem Megafon neben Thomas Stuhl. Thomas zuckte zusammen, streckte seinen Arm aus, packte mit geschlossenen Augen neben sich und griff um einen fedrigen Hals. Mit lockerem Griff schüttelte er das daran hängende Federvieh und sagte leise vor sich hin:
»Misses von der Möwe ruft zum Dienst? Ich habe beschlossen, dass wir heute alle freihaben. Wir haben letzte Nacht kein Auge wegen einer blöden Gans zugemacht und nun müssen wir etwas Schlaf nachholen. Misses von der Möwe könnte Marga bitten, ein kleines Mittagsmahl zu bereiten und dazu würde ich gerne einen Möwen-Caipy genießen. Wenns beliebt?«, säuselte Thomas. Er spürte, wie alle auf der Terrasse nickten, und machte dann die Augen auf. Er drehte den Kopf zur Seite und erschrak, als er Elises hochroten Kopf sah und seinen eigentlich lockeren Griff um ihren Hals. Er ließ ruckartig los und Elise keuchte und hustete wild.
»Huch Elischen? Alles gut? Das wollte ich nicht. Tut mir leid meine Süße«, sagte Thomas erschrocken. Elise ließ sich auf den Rücken fallen und zuckte als wäre sie in den letzten Atemzügen und Thomas schüttelte den Kopf. Jamie sah Elises Zustand und wollte ihr Atem spenden und ihr Leben retten. Er ging ganz cool auf das Vögelchen zu und schleckte ihr quer über den Schnabel. Elise hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit Jamie. Der stand nun wartend über ihr und grinste mit breitem Maul.
»Igitt … iiiiiigittigitt! Bist du von allen Sinnen, du Köter? Wer weiß, wo du heute schon alles rumgeschnüffelt hast. Du Flohzirkus und Poposchnüffler!«, kreischte Elise wütend los. Jamie biss sie daraufhin in den Nacken und hob sie wie eine Katze hoch und schleuderte sie in den Pool. Heinz kreischte vor Lachen los und meinte, es würde nur wenige Wochen dauern und er hätte ein perfektes Sixpack vom Lachen. Alle schimpften Jamie aus und zeigten mit dem Zeigefinger auf ihn.
»Böses Hundchen! So was macht man doch nicht? Nein! Nein! Nein!«, lachte Thomas. Dann schlug er sich in die Hände, stand auf, zog an einem Flügel von Elise, die wartend am Pool Rand im Wasser hing, und zog sie hoch.
»Leute, ich schlage vor, wir nehmen gleich ein leichtes Mahl zu uns und dann zeige ich euch die neuen Weinreben? Danach gehen wir runter zu Sam und schwimmen ein wenig in der Bucht. Und wenn uns danach noch langweilig ist, gehen wir am Abend zum Captain an den Hafen und gucken, was er Tolles mitgebracht hat?« Alle nickten zustimmend und rekelten sich wohlig in den Terrassenmöbeln und beschlossen, den Rest des Tages einfach faul abzuhängen. Langeweile und nichts tun, konnte unheimlich beflügeln.
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