Robert Gevers - Erávior - Das Erbe der Kaiser -
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Beim Schreiben des Buches inspirierten Geschichten wie «Herr der Ringe» , aber auch «Game of Thrones» und nicht zuletzt der Rollenspiel-Klassiker «Das schwarze Auge»
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Kapitel 5
Alrik blickte auf den Wegweiser, an der Gabelung, wo er sein Nachtlager aufgeschlagen hatte. Um weiter nach Tries voran zu kommen, müsse auch er die Richtung des Zwerges verfolgen. Die nächste größere Stadt, die vor ihm lag war Ackerfurth, etwa zwei Tagesmärsche zu Fuß entfernt. Alrik öffnete die Knoten seines Verbandes und legte die Schulterschlaufe ab. Sein Handgelenk war nochmals gesondert in längliche Blätter gewickelt, die durch eine Art Paste ölig an seiner Hand klebten. Langsam zog er sich die Blätter einzeln ab. Er blickte auf sein Handgelenk, es war noch leicht geschwollen, der Schmerz aber wie verflogen, auch sein Kopfschmerz lies stetig nach und so machte er sich daran, sein Zelt abzubauen und alles zu verstauen. Angesichts der bereits angebrochenen Mittagsstunde und dem andauernden Gefühl von Ermattung durch die Ereignisse der letzten Nacht fasste Alrik den Entschluss, die wenigen Minuten nach zurück nach Windheim zu wandern, um von dort vielleicht mit einem fahrenden Händler letztlich schneller und sicherer nach Ackerfurth zu gelangen. Als er nach kurzer Wanderung das Nordtor Windheims passierte überkam ihn ein positives Gefühl, was seinen neuen Plan der Fortbewegung betraf. Zahlreiche Kutschen und Pferdegespanne mit Händlerkarren reihten sich aneinander und begleiteten von der Stadtmauer an bis hin zum Marktplatz seinen Weg. Windheim gestern noch so ruhig, kleinbürgerlich, dörflich und provinziell wirkend, hatte sich über Nacht in einen Ort des pulsierenden Treibens verwandelt. In den Straßen tanzten Menschen zur Musik einer Gruppe von Minnesängern, die unter Applaus und begeisterten Zurufen aus der Menge das Lied der Völker anstimmten. Egal aus welchem Winkel Eráviors man auch kommen möge, diese Zeilen kannte ein jeder von klein an.
„Die Wälder im Westen sie brannten welch Not,
die Wüste im Süden gefärbt in blutrot.
Der Menschenkönig sein Leben dann ließ,
als er tapfer dem Drachen
sein Schwert ins Herz stieß.
Sie wahrten den Frieden und ritten herbei,
die listigen Schatten aus Allachtei.
Und hoch von den Bergen, aus Zorndal hinzu,
die Krieger der Zwerge,
der Feind floh im nu.“
Alrik kannte das Lied und den geschichtlichen Hintergrund dazu sehr gut. Gebannt hatte er immer wieder den Erzählungen seines Magisters Jamek gelauscht und freute sich bereits darauf, tiefere Einblicke und mehr Wissen an der Akademie des ewigen Wissens zu erlangen. Sofern dies überhaupt noch sein Weg des Schicksals sein möge, dachte Alrik still bei sich und stellte fest, wie passend zum Lied seine Begegnung mit Brodin dem Zwerg und Vasaris dem Schattenläufer war. Die Zusammenkunft der großen Völker. Sicher nur ein Zufall entschied Alrik kurz darauf, diesen Gedanken wieder zu verwerfen und im Augenblick wo seine Aufmerksamkeit wieder den Windheimer Straßen galt, rempelte ihn ein großer Mann an, der ihm auch sogleich einen bösen Blick zuwarf. „Mach Platz Junge, steh nicht so rum!“ Alrik wich einen Schritt beiseite und beobachtete, wie der Mann an einer schweren Kette einen imposanten, schwarzen Bullen mit kräftigen Hörnern hinter sich her zog. Das Tier schnaubte widerwillig aus seinen Nüstern, in denen ein dicker Metallring mit der Kette befestigt war. Nun machten auch die Menschen um Alrik herum mehr Platz und sahen zu, wie der Mann als nächstes auf einen kleinen Sockel stieg und das Wort erhob. „Windheimer und kauffreudige Freunde des Landes hört her, ich biete hier heute mein bestes Tier an. Ein Moorhuser Bulle noch jung und arbeitswillig, kräftig, gesund und fruchtbar. Garantiert aus reiner Blutlinie, ihr werdet nicht enttäuscht sein. Er zieht den großen Pflug allein von früh bis spät, unermüdlich und schneller als vier Gäule. Mehr als Heu und Wasser nimmt er dafür nicht von euch, also eine Investition, die sich lohnt!“ „Sprich, was soll er kosten?“, rief ein einfacher Bauer aus den Reihen der Zuschauer heraus. „Was wäre er euch wert?“, erwiderte der Viehhändler. „Fünfzig Silbertaler.“, ertönte die prompte Antwort des Bauern. „Seht nur, wie mein Tier beleidigt ist und bereits die Hufen schart.“ Einige Menschen um Alrik herum lachten, der Bauer gab sich geschlagen, blickte noch einmal prüfend in seinen Geldbeutel und verließ dann die Szenerie. „Das dreifache!“, rief nun ein weiterer Mann. „Das ist ein Anfang.“, nickte der Viehhändler nun zufrieden. „Einhundert-fünfzig Silberstücke bietet der freundliche Mann mit dem roten Schnauzbart, Einhundertfünfzig zum Ersten, Einhundertfünfzig zum Zweiten und Einhun...“ „Zweihundert!“ „Zweihundert Silberstücke sind nun geboten von der geschätzten Dame vom Viehhof Haron nicht wahr?“ Die Dame nickte mit stolzem Blick. „Ich weiß wohl ihr habt den Hof eures Vaters geerbt, einer meiner treuesten Käufer, ihr wisst von welcher Qualität ich hier spreche und welch feine Tiere ich verkaufe. Also Zweihundert zum Ersten, höre ich mehr? Zweihundert zum Zweiten, was ist Windheimer Bauern? Wollt ihr wirklich ein zartes Weib mit diesem stattlichen Bullen von der Auktion davonziehen lassen? Nun gut, Zweihundert Silbertaler zum Dri...“ „Bietet hier irgendjemand mehr als Fünfhundert!?“, diese kräftige Stimme ertönte nun von einem Mann, der weit über zwei Schritt in die Höhe ragte und direkt hervor trat. Dabei schob er unsanft die Leute vor und neben sich mit seinen muskulösen und komplett tätowierten Armen beiseite. Seine braunblonden Haare fielen ihm in langen Strähnen bis über die breiten Schultern, welche in einer goldverzierten Rüstung mit dem Dreikaiserlichen Wappen steckten. Auf dem Rücken steckte ein prunkvolles Zweihänderschwert. Die Menge verstummte, einige Bauern drehten direkt um und verließen kopfschüttelnd das Geschehen, andere begannen damit leise untereinander zu tuscheln. Der Viehhändler musterte den Höchstbietenden, erkundigte sich nochmals in der Menge, ob es ein Gebot über Fünfhundert Silbertaler gibt, zögerte dann noch einen Augenblick und übergab dann im Tausch, gegen einen prall gefüllten Geldbeutel, die schwere Eisenkette an welcher er den Bullen führte, an den hünenhaften Mann. Die Menschen wichen beiseite und bildeten ihm eine Gasse, welche er im Gefolge seines gerade erworbenen Tieres durchquerte und somit auch bald aus Alriks staunendem Blickfeld verschwand. Fünfhundert Silbertaler ist eine Menge Geld, dafür müssen manche Bauern über ein ganzes Jahr knechten. Offensichtlich war der neue Viehbesitzer aber kein Bauer, eher sah er aus, als wenn er ein Krieger des kaiserlichen Hofes aus Tries wäre. Die Rüstung mit den Goldverzierungen und den Wappen würden dafür sprechen, aber was in aller Götter Namen sollte ein kaiserlicher Krieger mit einem Moorhuser Bullen? So wie viele andere, die gerade Zeugen des seltsamen Ereignisses wurden, fand Alrik auf diese Frage keine Antwort und setzte seinen Weg durch Windheims Straßen fort. Er hatte sich vorgenommen, in einer Seitenstraße des Marktplatzes, einen Händler anzusprechen, ob es vielleicht eine Möglichkeit der Mitfahrt nach Ackerfurth für ihn gäbe. Als Alrik die erste Querstraße des überfüllten Marktplatzes erreichte, kamen ihm zwei Stadtgardisten entgegen. „Bürger und Besucher Windheims sieht euch vor, passt auf Gepäck und Geldbeutel auf, es sind Taschendiebe in der Stadt. Höret, Höret! Bürger und Besucher Windheims seht euch vor, passt auf Gepäck und Geldbeutel auf, es sind Taschendiebe in der Stadt.“ Alrik kam der wiederholten Empfehlung direkt nach und tastete nach seinem Geldbeutel, welchen er an seinem Gürtel befestigt hatte. Alrik atmete durch, alles noch Ort und Stelle. Das Gepäck auf seinem Rücken schnallte er gleich noch etwas fester und dann steuerte er direkt auf den etwas windschiefen Stand einer älteren, freundlich dreinschauenden Dame zu. In Holzkisten lagen Kartoffeln und Wurzelgemüse aus. „Ganz frisch.“, sprach die Alte nun Alrik direkt an. „Hier Junge koste von den Karotten, sind besonders gut für deine Augen.“ Freundlich lächelnd reichte sie Alrik eine Karotte. „Habt Dank gute Frau. Ich werde sie mir gut verstauen und für meinen Weg aufheben.“, sprach Alrik. „Verzeiht mir, aber ich bin nicht hier, um etwas zu kaufen, ich suche nach jemandem, der mich vielleicht mit nach Ackerfurth nehmen könnte.“ „Soso, lass mich mal überlegen“, fuhr die Dame fort. „Vielleicht gibt es da jemanden. Die meisten Händler hier zum großen Markttag sind direkt aus Windheim, oder den umliegenden Dörfern, von Süden her kommen eine Handvoll Händler mit Gewürzen, Schmuck und Waffen. Diejenigen, die nördlich von Windheim liegen, fahren eher auf die Märkte nach Westkron oder natürlich Tries, als hierher zu kommen. Aber am Ende dieser Straße hat der alte Bärenfänger Wladislaus seinen Karren. Er kommt aus Ackerfurth. Mit etwas Glück nimmt er dich heute Abend mit wenn das Treiben hier endet.“ „Habt vielen Dank, das hilft mir sehr weiter, verratet mir bitte noch, woran erkenne ich den Stand von diesem Wladislaus?“ „Kaum zu verfehlen mein Junge. Der ausgestopfte Kopf eines stattlichen Braunbärens hängt an seinem Karren, ist wie sein Markenzeichen weißt du. Früher als die Bärenjagd im Mittelland noch erlaubt war so sagt man, habe er die Tiere mit seinen bloßen Händen gegriffen und erlegt. Über die Jahre machte er sich einen Namen als Pelz- und Trophäenhändler. Mit dem in Kraft treten, des neuen Jagdgesetzes hat er dann aber umgesattelt und das Bierbrauen für sich entdeckt. Ackerfurther Bärenbräu heißt es, also halte Ausschau, nach dem Bärenkopf und Bierfässern, dann bist du richtig. Mögen die Götter dich schützen.“ „Euch ebenso, gute Frau habt noch mal vielen Dank für alles.“ Alrik winkte der Gemüsehändlerin noch zu, zog vorbei an Bäckergesellen, die in einem Steinofen auf offenem Feuer frisches Brot backten und an einem Fleischer, an dessen Stand zahlreiche Fliegen schwirrten und tanzten. Dann erblickte er noch einige Stände vor sich auf der linken Seite einen Bärenkopf. Alrik schob sich zielstrebig durch die Gasse voran und blieb schließlich vor dem mit Bierfässern beladenen Karren stehen, vor dem gerade zwei Männer lauthals miteinander diskutierten und um einen Preis feilschten. Als das Geschäft der Zwei abgeschlossen war trat Alrik hervor und räusperte sich. „Verzeiht werter Herr, mein Name ist Alrik Rodensen, seid ihr Wladislaus der Bärenfänger aus Ackerfurth?“ Nicht ganz ohne Stolz erhob sich der kräftige Mann und streckte seine Brust hervor, so dass sein Leinenhemd zu spannen begann. Er trug einen geflochtenen, langen Bart. Seinen Schädel hatte er zum Teil rasiert und ein paar Haare stehen gelassen, die er zu einem Zopf gebündelt trug. Unter den buschigsten Augenbrauen, die Alrik je gesehen hatte, schauten ihn freundliche Augen an. „Ganz recht Knabe, ganz recht.“, sprach der Mann mit tiefer Stimme. „Das bin ich. Besser gesagt, das war ich, als ich noch etwas jünger war, jetzt bin ich als Wladislaus der Bierbrauer bekannt. Sprich Junge, was ist dein Begehr? Schickt dich ein Wirt um seine Fässer auszutauschen? Ich sage es gleich vorweg, unter fünfzehn Silberstücken rollt hier kein Fass los. Die Ernte war schlecht, der Hopfen weniger ertragreich als im Vorjahr, ich muss die Preise anziehen.“ „Ich bin mir sicher, euer Bier ist jeden Silbertaler wert, vor allem, wenn es aus dem Brauhaus eines so geschichtsträchtigen Mannes kommt, wie ihr es seid.“, versuchte Alrik sich einzuschmeicheln und schien damit bei dem Händler anzukommen. „Mich schickt allerdings kein Wirt, ich stehe hier vor euch, weil ich dringend nach Ackerfurth kommen möchte und da dachte ich mir...“ „Da dachtest du dir wohl Bürschchen, dass ich dein persönlicher Kutscher bin was?“, unterbrach Wladislaus. „Hör zu Junge, nichts auf der Welt ist umsonst und wenn ich dich wirklich mitnehmen soll, bist du mir eine Gegenleistung schuldig. Sechs meiner Fässer müssen bis zur siebten Abendstunde in der Taverne „Zum torkelnden Mann“ abgeliefert werden. Weißt du wo das ist?“ Alrik nickte, schließlich war er dort noch vor gar nicht allzu langer Zeit vorbei gekommen. „Gut, dann beginne am besten schon mal die Fässer zu rollen, wenn du genau wie ich so schnell wie möglich hier los willst. Einverstanden?“ Alrik nahm dankend an und schüttelte zum besiegeln der Abmachung die Hand von Wladislaus, welche sich wie eine Bärenpranke um seine legte und kräftig, schon fast schmerzend zudrückte. Doch den Schmerz vergaß Alrik schnell, denn Freude kam in ihm auf. Sein Plan war aufgegangen. So würde er schon bald in Ackerfurth sein, seinem Ziel ein ganzes Stück näher. Sogleich machte er sich an die Arbeit. „Deine Sachen kannst du hier auf meinem Karren unter der Plane verstauen. Ich passe darauf auf. Keine Sorge um dein Hab und Gut Kleiner, oder glaubst du ernsthaft, dass es jemand wagen würde etwas von Wladislaus Wagen zu stehlen?“ Auch wenn er nicht mehr der Jüngste war, so zeugte Wladislaus Statur immer noch von unbändiger, roher Kraft. Unter seinem Hemd zeichneten sich große, harte Muskeln ab. Alrik war sich ziemlich sicher, dass niemand so blöd sein wird, einen solch starken Mann zu bestehlen und so verstaute er all seine Sachen und begab sich daran, das erste Fass in Richtung Taverne zu rollen. Die Fässer waren aus massiven Holzscheiten und zur Stabilisierung aus metallenen Planken gefertigt. Sie fassten mindestens vierzig Liter Bier und Alrik hatte alle Mühe, das erste Fass überhaupt von der Stelle zu bekommen. So vorsichtig es eben ging legte Alrik das erste Fass behutsam auf die Seite. Unter höchster Anstrengung rollte Alrik schließlich das erste Fass vom Karren. Wären da doch bloß nicht so viele Menschen gewesen, die seinen Weg zur Taverne kreuzten, so könnte man meinen, dass die Arbeit des Fassrollens ab hier leichter würde. Alrik stellte jedoch sehr bald fest, dass dem nicht so war. Mit jedem Meter, den er sich mühselig vorkämpfte, musste er Acht geben, niemandem über die Füße zu fahren und ebenso sorgsam sein, dass das Fass auf den unebenen Wegen nicht beschädigt wird. Es fühlte sich beinahe an wie der Verlauf einer ganzen Stunde, als Alrik verschwitzt und außer Atem die Taverne „Zum torkelnden Mann“ erreichte. Die Vordertür war noch verschlossen, so rollte Alrik das Bierfass hinter die Taverne und pochte kräftig am Hintereingang. Nach einem kurzen Augenblick öffnete sich die Tür und ein rundlicher Mann mit einem schmierigen Poliertuch über seiner Schulter stand vor Alrik und nahm ihm endlich das schwere Fass ab. „Hat der alte Wladislaus wohl nen Laufburschen gefunden hm? Ich hoffe du weißt, dass ich die Fässer alle bis spätestens sieben brauche? Dann strömen nämlich Marktbesucher und all die durstigen Händler zu ihrem Feierabendbier bei mir ein. Also los, hopp hopp nächstes Fass.“ Alrik verspürte Zeitdruck und wollte gerade auf der Stelle umdrehen um loszulaufen und das zweite Fass holen, als ihn der Wirt bremste. „Stopp, Stopp! Nicht so hastig. Du kannst gleich im Austausch die alten leeren Fässer mitnehmen. Sechs volle und sechs leere zurück, so war mein Geschäft mit Wladislaus.“ Der Wirt deutete mit einer Hand auf eine Plane in seinem Hinterhof, unter der er die leeren Fässer lagerte. Alrik tat gewissenhaft, was ihm aufgetragen wurde und rollte Minute um Minute, Stunde um Stunde, Fass für Fass, die leeren bergauf zum Karren von Wladislaus und bergab die vollen zur Taverne. Zum Glück nicht andersherum, dachte Alrik im Stillen bei sich. Die Sonne stand bereits tief im Westen, als Alrik endlich das letzte volle Fass griff. Am Ende seiner Kräfte angekommen erkundigte Alrik sich bei Wladislaus wie spät es sei. Der Bierbrauer mit den bärengroßen Händen hatte sich in all der Zeit offensichtlich nicht ein einziges Mal von seinem schattigen Plätzchen bewegt und lächelte dem keuchenden Alrik zu, während er sich entspannt mit einem Jagdmesser den Dreck unter den Fingernägeln heraus holte. „Du bist zwar nicht der Stärkste, aber tüchtig bist du Junge.“ Wladislaus kramte aus seiner Hosentasche einen Zeitanzeiger an einer derben goldenen Kette hervor. „Die fünfte Abendstunde hat begonnen und du hast bloß noch ein Fass zu rollen. Genügend Zeit also. Mach nun etwas ruhiger und lass dir vom Wirt in der Taverne eine warme Mahlzeit und zu trinken geben. Das Bier soll dort gut sein, hörte ich.“ Der Bierbrauer schmunzelte über seine eigene Aussage, dann steckte er Alrik einen anerkennend einen Silbertaler zu. „Bezahle damit beim Wirt, den Rest darfst du behalten. Komm danach zurück zu mir, wir packen zusammen und machen uns auf den Weg, so dass wir noch vor Einbruch der Dunkelheit auf der Handelsstraße angelangen.“ Alrik spürte Erleichterung. Er hatte befürchtet, dass es schon wesentlich später sei, doch jetzt war er zuversichtlich in der vereinbarten Zeit seine Arbeit zu schaffen. Er mobilisierte nochmals seine Kräfte und wuchtete das letzte Fass auf die Seite und begann es loszurollen. Vorbei an zahlreichen Menschen kam er Meter um Meter seinem Ziel näher. Er bog in die Brunnengasse ab, so wie er es bereits fünf Mal zuvor getan hatte. Von hier an waren es nur noch zweihundert Meter bis zur Taverne. Allerdings die schlimmsten. Die Gasse hatte ein starkes Gefälle und war mit unebenem Kopfsteinpflaster wahrlich keine Freude. Rollte das Fass erst einmal auf diesem Boden, dann war es kaum noch zu halten. Alrik war ab einem gewissen Punkt eher damit beschäftigt, das Fass zu bremsen, als es voran zu treiben. Bei jedem vorhergehenden Fass überkamen Alrik bereits Schreckensszenarien und auch jetzt erging es ihm nicht anders, ganz im Gegenteil.
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